Das Feuer verbreitete wohlige Wärme und gedämpftes Licht. Im Kessel köchelte ein dicke Suppe. Alwina hatte sich den Luxus von angebratenem Schinkenspeck geleistet. Der Geruch durchzog den Raum.
Sie saß auf ihrer Bettstatt und spann Wolle zu feinen Fäden. Es erforderte geschickte Finger und Geduld die Spindel tanzen zu lassen. Der Stoff daraus wurde fein und nicht so schwer. Grobere Fäden aus derberer Wolle waren gut für Stoff aus dem Mäntel und Umhänge gemacht wurden.
Sie hatte überlegt, was sie noch tun könnte. Alleine vom Spinnen und Weben wurde sie nicht satt. Es dauerte bis ein großes Stück Stoff fertig war. Was konnte sie tun?
Hier in Mogontiacum gab es nicht viel Arbeit für ein Mädchen wie sie. In der Taverne? Den ganzen Tag angestarrt und begrapscht von Trunkenbolden, zwielichtigen Gestalten? Im castellum hatte sie gehört, gab es auch eine Taverne, besser als die hier, sicher nicht.
Die großen Haushalte hatten Sklaven, die alle Arbeiten verrichteten. Was blieb? Nichts.
Eine andere Überlegung war, im Frühjahr in die kleine Hütte überzusiedeln. Die vergangenen Tage hatten gezeigt, dass es sich dort Leben ließ. Für den Webstuhl fand sich ein Platz in der Hütte. Sie konnte wilde Kräuter sammeln und den zugewachsenen Garten nutzbar machen. Eine Menge Arbeit war zu bewältigen, setzte sie ihre Überlegungen im Frühjahr um.
Die Suppe hatte lange genug über dem Feuer gehangen. Alwina nahm den Kessel ab und stellte ihn neben das Feuer. Eine kleine Schüssel voll geschöpft, setzte sie sich an den Tisch und aß. Es war schwer Fuß zu fassen.