Von Mantua aus hatten sich die drei Boten aus Rom weiter auf den Weg nach Norden gemacht, nachdem sie sich über die Wetterlage und den Zustand der Alpenpässe erkundigt hatten. Einer der drei hatte das etwas leichtere Los gezogen und durfte nach Osten abbiegen, in Richtung Noricum, wo er die Alpen zumindest zum Teil etwas umgehen konnte. Die anderen beiden mussten quer rüber, über mehrere verschneite Pässe bis nach Clunia. Kein Spaß um diese Jahreszeit, aber da mussten sie eben durch. Deswegen hatte man ja zwei von ihnen auf diese Strecke geschickt, damit wenigstens einer durch kam. In Clunia würden sich ihre Wege dann erneut trennen, so dass einer über Augusta Vindelicum reisen konnte, während der andere direkt auf Mogontiacum zusteuerte. Fiel einer der beiden aus, würde Augusta Vindelicum warten müssen, genauso wie die drei kleinen Alpenprovinzen, die man aufgrund ihrer geringen Bedeutung ohnehin erst einmal ausließ. Aber noch war es nicht so weit, noch waren die Boten zu zweit.
Mit wichtigen Nachrichten auf dem Weg nach Norden
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- Raetia
- Narrator
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Comum lag hinter den Männern, ebenso der Summus Lacus. Jetzt begann der Aufstieg in die Alpen. Clavenna, Tarvessedum, immer weiter hinauf auf den Pass zu, der viele Jahrhunderte später einmal den Namen Splüngen-Pass tragen würde. Die ganze Strecke war nur eine sanfte Rampe verglichen mit dem, was die Alpen insgesamt zu bieten hatten, aber schwierig genug, gerade jetzt, wo der Schnee hoch lag. Nach der Überquerung bogen sie unten im Tal nach Osten ab und machten wenig später an einem See Station. Eine gute Wahl, denn es ersparte ihnen für die nächste Etappe den Pass, den man später Safienpass nennen würde, unterhalb des Bärenhorns. Warum der Autor dieses Beitrags das schreibt? Hauptsächlich, weil er Bären mag und die Strecke von Splüngen nach Büel über den Safienberg auf der vor ihm liegenden Karte wegen besonderer Schwierigkeit rot markiert ist. Aber die Boten wählten eben den anderen Weg, nach Osten, über Lapidaria, Curia, Magia, übernachteten an einem kleinen ehemaligen Auxiliarkastell und erreichten schließlich Clunia, wo sich ihre Weg trennten und der eine, der nach Mogontiacum reisen sollte, es noch am selben Tag bis zum Lacus Venetus schaffte.
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Die weitere Reise verlief erstaunlich problemlos, denn der Winter schien doch nicht ganz so hart zu sein, wie er in den Höhen der Alpen noch erschienen war. Dem Boten war das mehr als Recht, denn so konnte er recht bequem weiter nach Westen reisen, über Vindonissa nach Augusta Raurica und von dort weiter nach Norden. Auf den Straßen war trotzdem wenig los, wie es im Winter eben so üblich war. Kaum Händler, keine Reisenden. Wer nicht raus musste, der blieb um diese Jahreszeit daheim. Das erhöhte zwar die Wahrscheinlichkeit, an einer Pferdewechselstation ein Pferd zu bekommen, ganz beträchtlich, aber es verringerte ebenso beträchtlich die Wahrscheinlichkeit, von einem Rheinschiffer mitgenommen zu werden. Erst in Argentoratum hätte der Bote daher in ein schnelles Patroillenboot der Legio VIII umsteigen, um sich flussabwärts fahren zu lassen. Da hatte er sich aber schon entschieden, auch den Rest der Strecke auf der Straße zurückzulegen. Für eine Legion auf dem Marsch wäre die Entscheidung klar gewesen, aber gegenüber einem geübten Pferd in schnellem Trab war der Geschwindigkeitsvorteil der Flussschiffe dann doch minimal, falls er überhaupt vorhanden war. Da half dann auch die Strömung nicht mehr viel weiter. Aber Mogontiacum war ja nun auch schon bald erreicht.
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