Erste Eindrücke von Rom

  • Nach einem Spaziergang auf dem Markt hatte ich nun endlich eine Taverna gefunden. Fasziniert war ich alle mahle den die Stimmung hier war eine gänzlich andere wie die bei mir zuhause.


    Der Wirt war ein dicker Mann der mir entgegen Funkelte als ich eintrat. Im verlauf des Abends stellte ich fest das er eigentlich ein ganz netter Kerl war doch dieser Reaktion nach zu schließen waren die Meisten die Hier eintraten nicht unbedingt immer Wohl gesonnen. Doch dies war mir egal. Ich war in guter Laune.


    Selbst Mars hätte heute gegen mich keine Chance im Zweikampf. Doch ich wollte dennoch ruhig bleiben und mein Wein trinken. Ich setze mich und als der Wirt kam sprach ich:


    "Bringt mir einen Wein der meinen Lippen schmeichelt und mit meinen Sinnen spielt."


    Der Wirt schien leicht verwirrt doch nach Kurzer Zeit brachte er mir ein Krug Wein und ein Becher. Denkend nickte ich und fing an zu trinken. Dieser Abend schien sich dem Ende zu neigen denn wenn ich mit Wein allein war sollte der Abend ein jähes Ende finden.


    Obgleich ich zu meiner Verteidigung sagen musste das ich niemals Aggressionen an den Tag legte. Allerdings sollte ich schon bald den Heimweg antreten solange ich noch mich auf den Beinen halten konnte.

  • Der Abend ergab sich letzten Endes der Nacht und die Nacht wieder rum schien auch großen Spaß damit zu haben mich zu verwirren. Der Wein fing an meine Wahrnehmung so stark einzuschränken das ich Teilweise nicht mehr in der Lage war die Menschen in meiner Umgebung in der Taverna als solche wahrzunehmen. Stattdessen fing ich an die Menschen so zu sehen wie sie mir gefielen.


    Dort wo ich her kam nannten wir das den Segen des Weines. Doch jeder Mann wusste das dieser Segen nicht von Dauer war. Die Stunden verstrichen und die Rechnung schien ins unermäßliche zu wachsen. Man lebt ja nur ein mal dachte ich mir.


    Bald trat eine Frau ein. Sie lief zum Wirt und fing an mit ihm eilig zu Flüstern. Obwohl das nicht nötig gewesen wäre. Niemand hätte bei der Lautstärke die hier drin war auch nur etwas verstehen können von dem was sie sprachen. Das schien mir schon sehr merkwürdig. Nun gut aber es hätte auch normal für römische Verhältnisse sein können.


    Ich beobachtete die Frau weiter und ich sah wie eben jene zu einem der Nachbars Tische ging und die Männer dort bezirzte. Bis diese nachlässig genug waren um nicht zu bemerken wie sie ihnen das Gold aus den Taschen nahm. Dann ging sie zurück zum Wirt und gab ihm ihre Beute.


    Nun blickte er verschlagen in meine Richtung. Ich hatte mich bemüht meinen Blick in eine andere Richtung schweifen zu lassen damit der Wirt nicht bemerkte das ich sein Spiel bereits verstanden hatte. Er machte einen nickende Bewegung in meine Richtung und die Frau folgte ihr.


    Als sie bei mir am Tisch stand blickte ich hoch und versuchte mich so betrunken wie möglich zu geben und sagte:


    "Bist du ... die ..... Venus? "


    Die Frau lächelte und sagte:


    "Naja das kommt ganz darauf an wie ihr euch benimmt."


    Sie setzte sich und versuchte mir zu schmeicheln. Als der Moment da war und sie in meine Tasche greifen wollte packte ich ihre Hand. Plötzlich verwandelte sich das Lächeln in ein erschreckten panischen Gesichtsausdruck. Ich sagte:


    "Nicht bei mir du dummes Ding. "


    Ich stand auf ging mit ihr zum Wirt und sagte:


    "Nun so wie ich das sehe wird mir heute meine Rechnung erlassen oder ich werde die Pretorianer davon in Kenntnis setzen auf welche Art ihr eure Einnahmen steigert."


    Der Wirt schien nicht erfreut zu sein doch er nickte. Ich setzte ein Lächeln auf und sagte :


    "Dann gib mir doch mal ein Krug von diesem Wein. Bei diesem Preis muss ich doch einfach Kaufen nicht wahr?"


    Der Wirt wirkte sehr wütend als er mir den Krug gab aber mir sollte das egal sein. Ich ging zu meinem Tisch zurück und trank weiter.

  • Nun wahr die Zeit gekommen. Ich hatte genug für eine ganze Legion getrunken. In meinen Augen war das eine ausreichende Festivität für den ersten Abend in Rom. Daher stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Ausgang. Der Wirt wirkte leicht verärgert als er mich an sich vorbei schreiten sah ohne auch nur einen Gedanken an Bezahlung zu verschwenden. Das sollte mir aber gleich sein denn wer mich versucht zu bestehlen wird dies gewiss nur einmal versuchen. Beim hinauslaufen sah ich noch einmal die Frau die versucht hatte mich um meine Börse zu erleichtern.


    Sie schien in großer Angst zu sein. Daher beugte ich mich vor als ich neben ihr stand und flüsterte ihr ins Ohr:


    "Warum so besorgt schönes Kind? In meiner Heimat hätte ich einem Dieb die Hand abgeschnitten beim Versuch mich zu bestehlen. Doch dir hätte ich gewiss vergeben. Wer kann auch einem so liebreizenden Geschöpf sauer sein?"


    Ich lächelte obgleich der Wein vielleicht auch mein Bild von ihr bestimmt um einiges verschönerte.


    Sie schien immer noch sehr verängstigt. Dann beugte sie sich zu meinem Ohr vor und flüsterte:


    "Der Wirt ist gar nicht über meinen Misserfolg an euch erfreut. Daher hat er mich hier festgebunden damit ich nicht fliehen kann. Sobald er die Taverna zu macht wird er gewiss mir meinen Fehler vergelten."


    Das machte mich nachdenklich. War es der Wein der mich dazu verleitete diesen Gedanken zu hegen? Normalerweise wäre mir das Schicksal dieser Frau egal gewesen doch irgendwas war da was mein Mitgefühl weckte. So beugte ich mich erneut zu ihr vor und fragte sie:


    "Seit ihr seine Sklavin?"


    Als sie dies Wort vernahm schien die Angst der Trauer in ihren Augen zu weichen. Dann flüsterte sie in mein Ohr:


    "Ja und nein. Ich bin ein freier Mensch vor dem Gesetz doch im Geiste bin ich dennoch seine Sklavin. Mein Mann hatte hohe Trinkschulden bei ihm. Doch da wir arm sind konnten wir diese nicht bezahlen. Der Wirt nötigte ihn wenn er es nicht zahlen würde so würde er dafür sorgen das er es bereue. Die Götter die uns wohl auch nicht gewogen waren haben meinem Mann dann auch noch eine Krankheit entsandt die ihn und unseren Acker verwüstete. Somit muss ich die Schulden meines Mannes abarbeiten oder er würde sein Recht geltend machen."


    War es eine List von ihr? Wollte sie mein Mitgefühl wecken um doch noch mir das Geld aus der Tasche zu ziehen? Nein ihre Augen verrieten sie. Sie meinte es Ehrlich. Was war ich doch für ein Narr so zu handeln wie ich nun handeln würde. Doch das änderte nichts an meiner Entscheidung. Ich wandte mich um ging zum Wirt zog ihn über die Theke und sagte:


    "Jetzt hör mir genau zu. Erlass dieser Frau jede Schuld die sie dir gegenüber hat. Oder du wirst die heutige Nacht niemals vergessen."


    Der Wirt wehrte sich gegen meinen Griff und sagte:


    "Ihr Mann hat Schulde die beglichen werden müssen."


    Damit hatte er nicht unrecht. Doch was für ein Glück das der Gier des Menschen ich Gold entgegen zu setzen hatte.


    Ich nahm ein Beutel aus meinem Gewandt und legte ihn auf den Tisch.


    "Hier du Schakal. Nun lass sie gehen und vor allem sage sie und ihren Mann von ihrer Schuld frei oder ich werde dir den Schädel zurecht Rücken."


    Der Wirt wirkte etwas wiederwillig als er ihr die Fesseln abnahm, doch er wusste viele Möglichkeiten hatte er nicht.


    Die Frau umarmte mich und sagte:


    "Die Götter mögen euch Segnen. Euer Herz ist so groß das .. "


    Ich unterbrach sie und sagte:


    "Ihr müsst mir nicht danken. Geht nur nachhause zu eurem Gatten und pflegt ihn auf dass er bald wieder seinen Acker bebauen kann."


    Sie dankte mir nochmals und rannte in die Nacht hinein. Was für eine Welt in der die Frau für die Schuld ihres Mannes büßen muss dachte ich mir.


    Nun lag der schwierigste Teil des Abends vor mir. Der Heimweg. Hoffentlich würde ich in meinem Zustand den Weg möglichst unversehrt ohne Zusammenstöße mit irgendwelchen Wänden überstehen.

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