• Quintus lag dösend im beheizten Bad der Villa Claudia und versuchte so gut es ging abzuschalten und sämtliche aktuelle Themen auszublenden, was ihm sichtlich schwer fiel.


    Er hasste es im eigenen Haus gefangen zu sein. Seit Tagen nun schon galt diese dämliche Ausgangssperre die es ihm unmöglich machte auch nur einen Fuß vor die Tür zu setzen. Die einzigen Informationen die er erhielt stammten von einigen wagemutigen Klienten, die es sich trotz des Verbotes nicht nehmen ließen, das Haus ihres Patrons, meist war dieser Menecrates, aufzusuchen, obwohl jener nichteinmalmehr in Rom war. Quintus redete mit jedem einzelnen von ihnen, mit manchem ausführlicher mit manchem weniger ausführlich, da ihn die meisten lediglich mit Bittgesuchen zuplapperten. Wenigstens etwas konnte ihn diese Art der Ablenkung aus den Klauen der ihn seit Tagen plagenden Langeweile befreien.


    Er war allein in der Villa. Seine Schwester war schon vor einigen Wochen auf einen der claudischen Landsitz gefahren, sein Vater war immer noch in Germanien und besuchte alte Freunde und seinen Großvater würde er in nächster Zeit wohl auch nicht wieder sehen, schließlich hatte der sich um seine Legion zu kümmern. Sämtliche anderen Familienmitglieder, mit denen Quintus ohnehin kaum etwas zu tun hatte, da die meisten sehr selten in der Villa zugegen waren, waren auch nun nicht da und hatten sich rechtzeitig vor verhängen der Ausgangssperre ebenfalls aus Rom heraus aufs Land absetzen können..... "Welch Glück sie doch hatten..."


    dachte Quintus während er sich nun durchs Wasser gleiten ließ....


    Jeder Versuch seinem Elend zu entrinnen war bisher fehl geschlagen, selbst einen einfachen Brief an seinen Großvater um ihn über die neuesten Ereignisse, und vor allem über den offensichtlichen Machtergriff dieses fetten,glatzköpfigen plebejischen Emporkömmlings Salinators nach dem Tod des Kaisers in Kenntnis zu setzen, konnte der Claudier nicht abschicken lassen, da besagter Fettwanst auch sämtliche öffentlichen Einrichtungen geschlossen hatte und überall die Praetorianer und Cohortes Urbanae patroullierten und so ein Verlassen der Stadt selbst für einen der geübten claudischen Boten schier unmöglich machte.


    Kurz: Die Stadt war in der Hand eines Trottels, der es aber erstaunlicherweise geschafft hatte, auch die Pratorianer unter sich zu vereinen und nun in der Lage war, scheinbar die ganze Elite Roms in Haft nehmen zu lassen, natürlich unter dem Vorwand, sie würden möglicherweise eine Bedrohung für die Sicherheit darstellen und hätten etwas mit der Ermordung des Kaisers zu tun..


    LÄCHERLICH, das war alles was man dazu sagen konnte, wahrscheinlich war es der Praefectus selbst gewesen, der den Kaiser aus Neid ermordet hatte....


    Noch immer in Gedanken erhob sich Quintus um sich massieren zu lassen..... Wie oft er das heute schon über sich hatte ergehen lassen wusste er gar schon nicht mehr, nur das es ihn wenigstens ein bisschen abzulenken vermochte.

  • Wie in alten Zeiten benutzte Macro das bad in der Nähe der Schlafräume und da sein Schlafraum immer unmittelbar an den seines Herrn grenzte, sah dieses Nobelbad nicht nur patrizische Badegäste, sondern auch regelmäßig den Leibwächter des Hausherrn. Wäre Mansuri oder Morrigan hier, würden sie ihn unterstützen, indem sie das Wasser einließen, so aber ging bereits wertvolle Zeit für das Einlassen der Badewanne verloren. Und nein, Macro wollte sich nicht mit einer Handwäsche zufriedengeben. Wenn er auf etwas Wert legte, dann war es Körperpflege.
    30 Minuten - alleine 10 vergeudete er, weil er das Wasser zunächst viel zu heiß wählte. Kaltes Wasser konnte nur begrenzt zugegeben werden, also musste er etwas warten, bis die Temperatur sank. In der Zwischenzeit suchte er sich eine frische Tunika und neue Sandalen. Die Handprobe verriet, dass das Einsteigen noch immer nicht ratsam war, wenn er für ihn wichtige Teile unversehrt belassen wollte. Macro seufzte und beschloss, die Füße schon einmal vorzuwaschen. Das barg den Vorteil, dass das Badewasser weniger schmutzig sein würde.


    Schließlich fing er an, sich die Bartstoppeln mit einem scharfen Messer abzuschaben. Für die Enthaarung des Körpers reichte die Zeit nicht. Endlich - die letzten 10 Minuten der zugestandenen Zeit konnte Macro für das Bad nutzen. Er beeilte sich so, dass die Bewegungen mehr Wasser als ihm lieb war über den Rand beförderten. dem Einseifen und Schrubben folgte ein flüchtiges Abtrocknen und anschließend das Einölen.


    Er ahnte bereits, dass er zu spät kommen würde, warf sich die Tunika über und rannte aus dem Bad, nachdem er in die Sandalen geschlüpft war.

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