Memnon

  • Bei den Worten des Centurios musste ich kurz überlegen. Was war in dieser Patroullie geschehen was einer Erwähnung wert wäre? Nun gut ich fing an und sagte:


    "Nun wir sind die Route abgelaufen und es geschah nichts weiter erwähnenswertes. Die Stadt ist ruhig und sicher Centurio."


    Ich stand bei diesen Worten Still und Straff. Etwas stolz machte sich in meinem Kopf breit weil ich es geschafft hatte meiner Meinung nach endlich etwas in klaren Worten zu sagen. Die Worte waren nämlich nicht mein Gebiet. Eher die Taten.

  • Die Antwort erschien dem Centurio etwas dürftig, auch wenn er ansonsten knappe Antworten mochte. Also fragte er weiter nach. "Was weißt du über die Brandschutzvorschriften, deren Einhaltung ihr während eurer Patrouille überprüft habt?"

  • Etwas überrascht von dieser Frage dachte ich kurz nach. Natürlich versuchte ich mir von meiner Überraschung nichts anmerken zu lassen. Dann antwortete ich:


    "Nun wir überprüften die Türen darauf ob sie Verschlossen seien und sind jedem Geräusch nach gegangen. Diese stellten sich allerdings immer als nächtliche Lieferungen heraus."


    Mehr wusste ich nicht. Nun ja es war mir klar auf was wir während der Patrouille achteten. Doch mir war nicht bewusst das es dazu tatsächlich nieder geschriebene Vorschriften gab die es einzuhalten galt.

  • Strenggenommen hatten weder verschlossene Türen noch die Überprüfung verdächtiger Geräusche etwas mit Brandschutz zu tun, aber in der Tat gehörte beides auch zu den Pflichten der Vigiles. Der Centurio ließ die Antwort daher ohne negative Kommentar stehen. "Bei deiner nächsten Tagpatrouille wirst du mit deinen Kameraden auch weitere Vorschriften überwachen. Jedes Haus hat im Eingangsbereich Brandlöschutensilien bereitzuhalten. Achtet vor allem auf Eimer und Leitern. Mit den anderen Sachen können die Bewohner zu viel Unfug anstellen."


    Damit leitete er zum heutigen Ausbildungsthema über. "Hakenstangen zum Beispiel. Ich habe schon Nachbarn gesehen, die sich damit bekämpft haben. Aber dafür sind sie nicht gemacht. Dahinten liegen welche. Wer erklärt ihren Einsatz?"

  • Ich tat mich vor und sagte:


    "Die Hakenstange benutzt man um brennende Dachstücke zum Boden zu bringen beispielsweise."


    Ich spürte wie etwas übermut bei mir aufkam. Eine alte Angewohnheit die es nur schwer abzulegen galt.

  • Weitere Rekruten meldeten sich ebenfalls zu Wort und steuerten ihre Antworten bei, bis der Centurio am Ende zufrieden war. "Ich fasse zusammen: Mit Hakenstangen können Gebäudeteile nahe des Brandes zerstört werden, um Schneisen zu schaffen; brennbares Material aus dem Feuer gezogen werden, um das Feuer zu schwächen; und Eimer an tiefergelegene oder höhergelegene Stellen weitergereicht werden. Wir üben das jetzt. Je zwei Mann eine Stange. Die eine Hälfte tritt dort vorne an, die andere hier."


    Der Centurio deutete einmal auf eine Bretterwand, die auf dem Platz stand und einmal zu den Gebäuden seitlich des Platzes. Dann wartete er, bis sich die Männer ausgerüstet hatten und erklärte die Aufgabe. "Hier an der Bretterwand: Einreißen! So schnell wie möglich, ohne dabei diese Linie zu übertreten." Er deutete auf eine Linie auf dem Boden. "Ausführen!"


    Dann ging er zu der anderen Gruppe. "Euer Auftrag: 100 Eimer Wasser rauf auf's Dach! Keine Leitern! Ausführen!"

  • Es kamen noch viele Antworten auf das was der Centurio fragte. Er schien recht zufrieden mit den Antworten. Dann gab er uns erneut ein neues Kommando. Dieses schien mir recht einfach. Als er den Befehl gab zu beginnen fing ich an die Aufgabe so gut ich konnte aus zu führen.


    Beim ausführen stellte ich fest das es doch nicht so leicht war wie ich dachte. Ich sollte eine Bretterwand einreißen. Doch was tut man wenn eine Bretterwand nicht eingerissen werden will? Davon ließ ich meine Unterfangen jedoch nicht scheitern und nutzte all meine Kraft.


    Es war mühselig doch es gelang mir die Wand ein zu reißen. Im Anschluss stellte ich mich wieder zu den Anderen vor den Centurio auf. Wahrscheinlich würden wir jetzt die Gruppen tauschen aber darauf war ich schon gefasst.

  • Der Centurio schaute sowohl der einen als auch der anderen Gruppe bei ihren Bemühungen zu, ohne sie zu kommentieren. Manche der Rekruten schimpften, fluchten oder schnauften bei ihren Übungen, andere feuerten sich gegenseitig an, wieder andere verrichteten still und fast emotionslos ihren Auftrag. Nachdem alle ihre Aufgabe beendet hatten und wieder angetreten waren, machte auch der Centurio nicht viele Worte. "Positionen tauschen und Übungen wiederholen. Ausführen!"

  • Wie erwartet sollten wir nun tauschen. Diese Aufgabe schien mir noch einfacher zu sein wie die vorherige doch ich irrte mich. Als ich in Position war und anfing die ersten Eimer zu hieven stellte ich fest das die Aufgabe mehr Tücken hatte als es der Anschein preis gab. Nach den ersten 20 merkte ich wie die Anstrengung nun langsam ihren Weg auf mein Gesicht fand in Form von Wellen des Schweißes. Ungefähr bei dem 89 Eimer nahm ich nochmal all meine Kraft zusammen für die letzten. Bei weitem keine einfache Aufgabe selbst für jemand mit meiner Statur dachte ich mir. Die Anderen führten die Aufgabe ebenso aus und waren scheinens genau so angestrengt wie ich. Es kam wie es kommen musste und der letzte Eimer war erreicht. Dieser verlangte nun noch einmal das durchlaufen der schrecklichen Qualen und als diese Verstrichen waren konnte nun endlich der Weg zum Centurio wieder angetreten werden.


    Still ohne einen weiteren Laut zu machen stellte ich mich auf und erwartete weitere Befehle.

  • Die Ergebnisse schienen dem Centurio zu gefallen, denn er unterbrach die Übung nicht und forderte niemand zu mehr Leistung auf. "Aufräumen und dann ab auf die Stuben zum Essen fassen!" lautete seine einzige Anweisung am Ende, bevor er den Platz verließ. Später schickte er einen Unteroffizier herum, der allen ihre Einteilung für die Nachtwache mitteilte.

  • Der Centurio schien zufrieden zu sein mit uns. Mein Körper schien über die erbrachte Leistung nicht sehr erfreut. Immerhin konnte ich jetzt meinen Körper noch zum essen schleppen und dann ins Bett gehen. Doch es sollte anders kommen. Es kam gegen später der Unteroffizier herum und fing an die Einteilung zu machen für die Nachwache. Naja wie zu erwarten war war ich einer der Glücklichen den Fortuna hold gewesen war. Mehr oder weniger hold würde ich dazu sagen.


    Nun gut dann würde ich heute Abend die Nachtwache antreten.

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