[carcer] Das Arrestlokal

  • Der carcer legionis


    Das Arrestlokal der legio. Unter der principia gelegen, einige Zellen haben kleine Fenster, die auf den Innenhof hinauszeigen, die für die schweren Fälle haben keine eigene Lichtzufuhr.

  • In sauberer Tunika und cingulum militare betraten die drei die Principia. In dem Teil war bisher keiner von ihnen gewesen. Wie es hier aussah. Jeder zweite Legionäre von denen die je hier gedient hatten, musste mindestens einmal eine Strafe abgesessen haben.


    „ Tiro Obsidius Antias, Tiro Patrobius Marius und Tiro Tantasius Sixtus, IV. Centurie, IX. Cohorte, melden sich auf Befehl des Centurio. Verhängte Strafe, eine Wochen Arrest.“


    Was auf sie zu erwarten hatten? Unvorstellbar für Marius und Sixtus. Sie hatten bis zu dieser Bestrafung nie mit Arrest zu tun gehabt. Antias wusste was ihn erwartet. Eingesperrt, in einer engen kleinen Zelle. Vielleicht ein bisschen Stroh und ein Eimer für die Notdurft. Mit einem bisschen Glück ein kleines Fenster durch das Licht in die Zelle fiel. Die Narben auf seinem Rücken erinnerten ihn an seinen letzten Aufenthalt in einem carcer.

  • Der optio carcerum, ein missmutiger Mann, griff nach dem großen Schlüsselbund.
    "Ich weiß Bescheid," meinte er unwirsch.
    "Mitkommen." mit dem Schlüsselbund in der einen, einer Fackel in der anderen Hand ging er vor in die Kellergewölbe unter der principia. Die Luft dort war muffig und Schatten huschten durch die Ecken hindurch. Am Boden lag Stroh, welches nicht mehr unbedingt das Prädikat "halbwegs frisch verdiente". Irgendwann hielt er an und öffnete eine Tür
    "Patrobius!"
    Noch eine Tür weiter hieß es dann
    "Tantasius !"
    Und eine dritte
    "Obsidius!"


    "Gute Nacht und bis morgen!" fügte er gehässig hinzu.

  • In Reihe ging es dem optio carerum hinter her. Sixtus sah zwei kleine Knopfaugen im schummrigen Licht der Fackel aufleuchten und verschwinden. Er schüttelte sich und flüsterte. „ Hier stinkt es wie in der Subura in Rom.“ Marius brummte was in seinen Bart, als der optio seinen Namen nannte. Er blickte zu seinen Kameraden zurück und verschwand in der Zelle. Drinnen hörte man ein lautes Fluchen, das quietschen eines Tieres, knirscheln. Der leblose, zertretene Kadaver eines Nagers flog am optio vorbei an die Wand.


    Sixtus riss die Augen auf und machte vor Schreck einen Schritt zurück, trat Antias auf die Füße. „ Pass doch auf ! Angst vor ner toten Ratte oder was?“ zischte Antias ärgerlich. „ Man, das ist doch hier nicht zum Aushalten.“ flüsterte Sixtus zerknirscht. „ Glaub mir, es gibt schlimmeres.“ versuchte Antias die Tatsachen zu mildern. Sixtus ging zögerlich in seine ihm zugewiesene Zelle. „ Scht...scht.“ trieb er die unsichtbaren Nager vor sich her.


    Antias ging ohne Kommentar in seine Zelle, das Stroh war der einzige Komfort. Antias schob es mit dem Fuß zusammen. Es raschelte, ein Maus verschwand in einem Spalt in der Wand. Na das wird eine Nacht. Ihm machte es nicht viel. Wie Sixtus und Marius sie überstanden, der Morgen würde es zeigen.

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