Tablinum | Verwandtschaft aus dem Norden

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    Diomedes


    Diomedes führte den jungen Mann ins Tablinum. Kurz hatte er Simplex aufgetragen Calvena von dem Verwandten ihres Gatten zu unterrichten Irgendjemand sollte ihn ja schließlich angemessen empfangen. „Du möchtest sicherlich etwas trinken, dominus. Wein, Wasser?“ fragte er freundlich und bedeutete Centho es sich auf eine der Klinen gemütlich zu machen. „Domina Calvena wird sicherlich bald hier sein!“



    SKLAVE - IULLUS QUINTILIUS SERMO
    VILICUS - IULLUS QUINTILIUS SERMO

  • Centhos war erleichtert endlich am Ende seiner Reise angekommen zu sein. "Wasser bitte, meine Kehle ist so staubig wie die Strasse die mich herführte. Weisst du wann deine Domina eintreffen wird?" erwiederte er dem Sklaven.


    Centhos schaute sich ein wenig um und dachte sich das die römische Verwandschaft nicht schlecht lebt. Seine Augen streiften die Bücher die in einem der Regale standen. Schon seit seiner Kindheit war ihm mehr an der literarischen Kunst gelegen als am sportlichen Wettkampf. Zwar übte er sich in verschiedenen Disziplinen doch war er stets mehr ein Lehrling der bildenden Kunst.


    Doch für eine Lesestunde war er zu erschöpft. Centhos liess sich auf einer Kline nieder, die Füsse schmerzten und er hoffte das der Sklave mit einem grossen Krug Wasser kam.

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    Diomedes


    Das Tablinum führte hinaus in den Garten und war wohl neben dem Atrium eines der schönsten Räume. Es war nicht so förmlich sie das Trclinum. Hier hielt sich die Familie die meiste Zeit auf. Nur lag derzeit kein Spielzeug herum, denn Rufus war ja bei seiner Mutter.


    „Das kann ich nicht genau sagen … in ein paar Minuten vielleicht, oder auch erst in einer Stunde. Sie ist bei ihren Verwandten. In diesen Zeiten rücken die Familien enger zusammen und da dominus Valerian als Centurio der Cohortes Urbanae seine Pflicht tut, sind seine Frau und sein Sohn bei den Germanicern!“ erklärte er. Kurz ließ er Centho nach diesen Worten allein. Schließlich wollte der Quintilier was zu trinken. Diomedes kehrte mit einem Tablett auf mit Erfrischungen zurück. Ein wenig Obst und eine Kanne frisches Wasser.



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    VILICUS - IULLUS QUINTILIUS SERMO

  • Centhos Augen strahlten bei dem Anblick der Erfrischungen. Etwas gierig griff er nach dem Kelch und leerte ihn in einem Zug. Schon sah sein Gesicht auch wieder etwas freundlicher aus. "Hab Dank, ich muss Euren Namen vorhin überhört haben. Wie nennen dich die Herrschaften?" fragte er den Sklaven.


    Ein wenig Konversation mit dem Diener würde wohl nicht schaden. Erstens würde es die Zeit bis zum Eintreffen seiner Domina verkürzen, andererseits erfuhr Centhos vielleicht ein wenig was in Rom zur Zeit vor sich geht.


    Centhos schnallte sich die Sandalen ab und begutachtete die geschundenen Füsse, knetete ein wenig an ihnen herum um den Schmerz ein wenig zu lindern.

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    Diomedes


    „Ich heiße Diomedes!“ stellte er sich vor. „Ich hüte das Haus, Koche, Putze und öffne die Tür. Auch gehe ich einkaufen, wenn du also besondere Wünsche hast, dann teile sie mir einfach mit!“ Mehr gab es im Grunde über ihn nicht zu erzählen. Wildes Getrommel an der Haustüre unterbrach ihn. Das war wohl die Hausherrin.



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    VILICUS - IULLUS QUINTILIUS SERMO

  • Es dauerte ein wenig länger, bis Calvena zu Hause eintraf. Sie hatte noch ihren Sohn gesucht, weil sie wusste, dass er ganz bestimmt mit wollte. Schon allein, weil er seine Spielzeugtruhe bestimmt plündern wollte.
    Rufus konnte es nicht schnell genug gehen. Ihr Sohn rannte vor und hüpfte dann immer ungeduldig von einem Fuß auf den Anderen, wenn er auf seine Mutter warten musste. Calvena konnte über so viel Ungeduld nur schmunzeln. Doch sie tat Rufus nicht den Gefallen deshalb nun schneller zu laufen. Zwar fürchtete sie kurz, dass er verloren gegangen war, als er soweit vorgerannt war, dass sie ihn kurz aus den Augen verlor. Doch als er bemerkte, dass Calvena ihm nicht hinter her lief, wartete er tatsächlich an der nächsten Hausecke. Rufus hing eben an seiner Mutter und schien ebenso viel Angst haben sie zu verlieren, wie sie ihn.
    Am haus angekommen, trommelte er dann ungestüm mit den kleinen Fäusten gegen die Tür, bis man ihnen öffnete.


    Mit einem Lächeln betrat sie schließlich das Tablinum. "Salve! Das ist eine unerwartete Überraschung ...!" begrüßte sie Centho. Fragend sah sie Diomedes an. Hatte er von der Ankunft des Quintilius gewusst? Sie jedenfalls nicht. Calvena würde wohl mit valerian reden müssen, er konnte doch nicht einfach vergessen ihr so etwas zu erzählen!

  • Rufus hatte sich wirklich gefreut, als seine Mutter ihn gefragt hatte, ob er mit nach Hause gehen wollte, da es dort irgendetwas zu erledigen gab. Natürlich hatte er da sofort ja gesagt, denn daheim war es immer noch am Schönsten, auch wenn er wusste, dass es wohl nur ein kurzer Aufenthalt werden würde. Aber selbst wenn es nur ein paar Stunden waren, dann waren die besser als ein paar Tage, die er im Haus von Mamas Verwandtschaft verbringen musste.
    Übereifrig und guter Dinge hatten sie sich dann auf den Weg gemacht. Natürlich ging Rufus voran und konnte es auch gar nicht erwarten bis er endlich wieder mit seinen Spielzeugen vereint war. Natürlich lief er deswegen ein wenig schneller, aber Mama trödelte einfach nur. Immer wieder musste er etwas genervt warten, bis sie wieder aufgeschlossen hatte. Dabei bekam sie dann ab und zu so etwas an den Kopf geworfen wie: 'Mama, du bist so langsam wie eine Schnecke'.
    Und dann, endlich hatten sie es nach Hause geschafft und wieder musste er warten, diesesmal vor der Türe. Er wollte aber nicht warten. Er wollte rein! Daher hämmerte er mit den Fäusten ein wenig gegen das Holz und trat gelegentlich mit den Füßen nach, damit Dio ihn ja nicht überhörte. Als der dann endlich aufmachte, flitzte Rufus blitzschnell an ihm vorbei und nebenbei quitschte er noch ein "Salve Dio!" und rannte ins Atrium wo er sein Schuhwerk gegen bequeme Sandalen tauschte und in sein Zimmer verschwand. Das Besuch da war interessierte ihn nicht, das hatte er verdrängt. Selbst wenn nicht, dann hätte es ihn wenig interessiert. Der Besuch war eh nicht für ihn. Das war wieder so eine Sache zwischen alten Menschen wie Mama und dem Gast.

  • Als die Domina des Hauses das Tablinum betrat, war Centhos gerade beschäftigt seine Füsse zu massieren. Sichtlich unangenehm schaute er auf und wischte sich die Hände an seiner Kleidung ab.


    "Oh, Diomedes sagte das du bald eintriffst, du musst Calvena sein. Aulus Quintilius Centho mein Name, Verwandschaft aus dem hohen Norden des Reiches.", lächelte Centhos sie an.

  • Rufus verschwand schnell Wind er Wind in sein Zimmer. Mit einem kleinen Lächeln sah sie ihrem Sohn noch nach. Vermutlich würde er später ganz schön Theater machen, wenn es wieder zu den Germanicern gehen sollte. Nun da ein Verwandter ihres Gatten im Hause war, könnte sie auch wieder hier einziehen. Auch wenn sich dadurch nicht zwangsläufig das Gefühl von Sicherheit einstellen wollte. Schon allein weil der Vescularier nun Imperator war.


    „Germanica Calvena“, stellte sie sich vor und verdrängte erst mal die unangenehmen Gedanken. „Und der Wirbelwind ist mein Sohn Lucius Rufus“, erklärte sie. Es wäre zwecklos Rufus zurück zu rufen, damit er Centho anständig begrüßte. Würden die Beiden sich eben später kennen lernen. „Von wo genau kommst du her?“ wollte sie wissen. „Und wie bist du mit meinem Mann verwandt … leider wusste ich bisher nichts von deiner Ankunft. Es war wohl nicht beabsichtigt, aber Valerian hat wohl vergessen mir zu erzählen, dass du nach Rom kommst.“ Calvena ließ sich auf eine der Klinen nieder. Diomedes brachte ihr eilig verdünnten Wein. Kurz nickte sie dem Sklaven zum Dank zu. „Was führt dich nach Rom? Du hast dir einen höchst ... spannenden Zeitpunkt ausgesucht um nach Rom zu kommen. Es ist alles im … Umbruch. Viele befürchten einen Bürgerkrieg …“, erzählte sie ihm.

  • "In der Tat ein Wirbelwind, der Stammhalter!", lachte Centho. Nach der Begrüßung nahm sich Centho wieder seinen Kelch Wasser und ließ sich ebenfalls wieder auf einer Kline nieder. "Ich komme aus Mogontiacum und mein Vater ist Vibius Quintilius Nassus, Valerian mein Cousin." erzählte Centho und nippte an seinem Wasser.


    "Ich hörte bereits auf meinem Weg hierher das sich das Reich in unruhigen Zeiten befindet. Gerade jetzt scheint man nach fähigen Politikern zu rufen und dies ist mein Ansinnen hier. Wo sonst als in Rom kann man diese Leidenschaft besser ausleben werte Calvena?!" lächelte Centho.


    Er ließ Diomedes durch Blickkontakt wissen, das er ebenfalls einen verdünnten Wein haben möchte. Schon lange hat er keinen vernünftigen Tropfen mehr getrunken.


    "Doch erzähl mir liebe Calvena, was erzählt man sich in Rom über einen kommenden Bürgerkrieg? Verzeih das ich nicht im Bilde bin." fragte der Neuankömmling.


    Sim-Off:

    Sorry das ich die letzten Tage nicht da war. Ostern und so :)

  • Es machte ihn direkt sympathischer, dass er mit einem Lächeln darüber hinweg sah, dass ihr Sohn unhöflich gewesen war. Rufus war eben noch ein Kind und Kindern gegenüber sollte man ruhig Nachsicht üben. Die strenge Erziehung würde noch folgen.
    Leicht nickte sie, während er ein wenig von sich und seinen Plänen erzählte. „Fähige Politiker kann Rom immer gebrauchen … meine beiden Onkel sind beide Senatoren“, gab sie ein wenig von ihrer Familie preis.
    Leise seufzte sie, als er sie dann nach der derzeitigen Situation fragte. „Rom ist im Augenblick ein Teufelskessel … es brodelt. Einflussreiche und ehrwürdige Senatoren werden des Verrates beschuldigt“, fassungslos darüber schüttelte sie den Kopf. „Ich kann mir das kaum vorstellen“, gab sie ihre ehrliche Meinung preis. „Ich kenne diese Familien, bin mit ihnen befreundet. Diese Beschuldigung ist ungeheuerlich und unglaubwürdig. Dies ist nur der Anfang dessen, was uns noch erwartet. Jeder versucht sich in die Beste Position zu bringen und möglichst viele Truppen um sich zu scharren. Ich fürchte mich davor, wenn Römer gegen Römer kämpfen. Blut wird Roms Straßen benetzen“, ihre Miene war ernst und düster. Schlaflose Nächte hatte sie deswegen. Ausgerechnet Valerian würde wohl an vorderster Front mitkämpfen. Aufhalten konnte und wollte sie ihn nicht. „Im Augenblick halten wir alle die Luft an … es ist ein brüchiger Frieden, doch es wird zu blutigen Kämpfen kommen. Keine Familie lässt sich ungestraft des Hochverrates bezichtigen.“ Nur ein Mann profitierte davon die mächtigsten und einflussreichsten Männer Roms des Mordes am Kaiser zu beschuldigen. Und dieser Mann war nun zum Imperator ausgerufen worden.

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    Diomedes


    Normalerweise tat er so etwas nie, einfach so herein zu platzen und zu stören, das stand ihm als Sklave auch gar nicht zu. Dieses mal handelte es sich allerdings um einen Notfall, jedenfalls für Diomedes, weshalb er einfach das Tablinum durch die Tür zum Garten hinaus betrat. Ihm war unwohl, denn er wusste nicht wie seine Herrin auf all das reagieren würde. Das machte ihn noch unsicherer. "Domina, du musst sofort kommen. Es ist etwas passiert. Mit Rufus.", platzte es einfach so aus ihm heraus. Warum schonend beibringen, wenn es auch hart und plötzlich ging.

  • Nach dem ihm Calvena die momentane Situation in Rom etwas nähergebracht hat, überlegte er ob es eine gute Idee war in diesen Zeiten in die Hauptstadt des Reises zu reisen um dort die ersten Schritte auf dem politischen Parkett zu absolvieren. Schließlich würde ein Bürgerkrieg sicherlich nicht bis ins hohe Germanien reichen und immerhin, nicht das auch ihm hier in naher Zukunft ein Dolch im Rücken steckt weil er mit den falschen Leuten redete.


    "Hmmm... sehr beunruhigend was du da erzählst.Audacter calumniare: Semper aliquid haeret. Sind deine beiden Onkel ebenfalls unter den Beschuldigten?" schaute er sie fragend an und schob hinterher "Ein Bürgerkrieg würde das Reich in seinen Grundfesten erschüttern."


    Ihm schienen viele Gedanken durch den Kopf zu gehen während er an seinem Kelch nippte. Erst Diomedes riss ihn aus seiner Gedankenwelt,er hörte nur die Worte "passiert" und "Rufus".

  • Kurz nippte sie an ihrem Becher und gab ihm Zeit ihre Worte zu überdenken. Das es zum Bürgerkrieg kommen würde, war keine Nachricht die man einfach so aufnahm. „Den Göttern sei Dank, wird kein Germanicae beschuldigt an der Ermordung des Kaisers beteiligt zu sein …“, sagte Calvena mit ehrlicher Erleichterung in der Stimme. „Doch einige meiner Freunde werden verdächtigt“, ihre Miene wurde eine Spur düster. „Ich glaube das nicht. Diese Beschuldigungen sind aus der Luft gegriffen … es wird nur versucht die politischen Gegner aus Rom zu entfer …“ Von dem Drama das sich im Garten abgespielt hatte, hatte sie nichts mitbekommen. Zwar hatte man vom Tablinum einen herrlichen Blick auf den blühenden Garten, doch durch das Gespräch war sie abgelenkt gewesen. Sie hatte nicht darauf geachtet was sich draußen ereignete. Erst als Diomedes mit blasser Miene herein stürmte, schenkte sie ihrer Umgebung wieder mehr Aufmerksamkeit. Den Griechen brachte an sich nichts so schnell aus der Ruhe. Bisher hatte sie ihn immer nur freundlich, gut gelaunt und entspannt erlebt. Nun aber schien er den Tränen nahe und war aufgebracht. Die Erklärung sollte sie auch direkt bekommen, irgendetwas war ihrem Sohn zugestoßen. Rufus war doch auf sein Zimmer!
    „Entschuldige mich“, murmelte sie abwesend und folgte dann dem Sklaven eilig hinaus in den Garten. Dabei stieß sie unbeabsichtigt ihren Becher um, Wein ergoss sich über den Boden.

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