• Milo wusste nicht, dass es wirklich der Vater seiner Freundin samt alter Schachtel als Anhang war, der da auf ihn wartete, aber er ahnte es. Folglich ließ er sich auch etwas Zeit um ins Atrium zu kommen, denn er wollte noch einmal überdenken was er sagen würde, wenn er Fragen gestellt bekäme, wie sie bestimmt auch kommen würden. Noch einmal strich er sich seine frische Tunika glatt und fuhr sich durch den Lockenschopf, den er sich heute Morgen hatte frisieren lassen. Überhaupt beabsichtigte er mit seiner ganzen Aufmachung eigentlich nur Sabina zu gefallen. Dass er sich jetzt salonfein präsentieren konnte war da ein positiver Nebeneffekt.
    Unglaublich elegant und würdevoll, fast schon so als wäre er selbst ein Senator, betrat er schließlich das Atrium seines Hauses und verzog keine Mine als er wirklich Sabinas Vater und ihre Großtante erblickte. Überhaupt ließ er sich nicht anmerken, dass er ein schlechtes Gewissen hatte und schuldig der Anklage war, die sicherlich gleich kommen würde. Er war auf alles gefasst und näherte sich den Gästen. "Senator Germanicus, es ist mir eine Freude dich im Haus meiner Familie begrüßen zu dürfen. Es ist mir zudem auch eine Freude dich auch einmal persönlich kennen zu lernen. Mein Name ist im übrigen Faustus Helvetius Milo, ich bin ein Freund deiner Tochter.", begrüßte er zunächst den Senator, ehe er sich der Hexe zuwand. "Auch ist es mir eine Freude dich begrüßen zu dürfen, Germanica. Wir hatten bereits das Vergnügen.", begrüßte er nun auch sie und setzte sich ebenfalls, den Beiden gegenüber. Den Korbstuhl hatte ein Sklave sofort bereitgestellt als er ihn erspäht hatte. Hausherr zu sein war wunderbar.
    "Nun, was verschafft mir die Ehre eines solch hohen Besuches?", fragte er dann noch und lächelte knapp.

  • Wie es aussah, gab es für Rachel nichts weiter zu tun, als sich diskret zurück zu ziehen. War sie auch nur für einen Sklaven eingesprungen. Dieser stand nun bereit, um die Gäste und den Hausherrn zu bewirten und ihren Wünschen zu entsprechen.
    Wortlos und kaum hörbar, entfernte sie sich leichten Schrittes aus dem Atrium. War sie doch aus ihrer Kammer gerufen worden, ohne vorher die begonnenen Handgriffe beenden zu können.

  • Sedulus sah den Jüngling an. Er hatte jetzt eigentlich mit seinem Senatskollegen gerechnet. So rümpfte er nur mit der Nase.


    Salve Faustus Helvetius Milo. Nun ja... Es geht um Sabina. Germanica Laevina hier und ich hegen die Vermutung, dass sie sich hier bei dir versteckt hält. Wir würden sie gerne wieder mit nachhause nehmen!


    Machte es Sedulus kurz und blickte zu seiner Begleiterin und schließlich wieder zu dem jungen Helvetier.

  • Sieh an, der kleine Helvetius verstand sich inzwischen offenbar besser darauf, sich anständig anzukleiden als noch vor einigen Jahren und war auch ansonsten einem männlichen Erscheinungsbild entgegengeilt. Ob das nun eine rein äussere Fassade für den interessierten Betrachter war oder auch eine inzwischen erreichte innere Reife widerspiegelte, vermochte Laevina nicht zu sagen, aber sie war recht zuversichtlich, das bis zum Ende dieses Besuches gut einschätzen zu können.
    "Die Freude ist ganz auf unserer Seite, Helvetius. Wie überaus erfreulich, dich nach all diesen Jahren wohlauf zu sehen." erwiderte sie mit einem gnädigen kleinen Nicken ihres Kopfes, und sah dann abwartend zu Sedulus hinüber, als gäbe es nichts normaleres für sie, als einem männlichen Mitglied ihres Hauses den Vortritt zu lassen. Eigentlich gab es fast nichts auf der Götter Erde, was die alte Germanica ihrer eigenen Auffassung nach nicht perfekt allein hätte lösen können, aber leider zeigte ihr Umfeld in dieser Hinsicht deutlich weniger Einsicht als sie selbst und bestand auf der Einhaltung bestimmter patriarchalischer Strukturen. Wie günstig also, dass sie einen Schwiegerenkel mit öffentlichkeitswirksamen Purpurstreifen besaß, den sie für derartige Gelegenheiten mitbringen konnte!

  • Es kam wie es kommen musste und es wurde gesagt, was er erwartet hatte und er wusste nicht was er überhaupt noch sagen sollte und konnte. Sollte er seine Freundschaft zu Sabina aufs Spiel setzen in dem er das Richtige tat oder sollte er einfach nur einen riesengroßen Fehler begehen und sämtliche Chancen bei ihrem Vater verspielen, indem er log. Er hatte es zu lügen, schließlich war er ein von Grund auf ehrlicher Mensch, aber vielleicht musste er jetzt einfach lügen. Das er es konnte ohne rot zu werden wusste er.
    Die Zeit lief gegen ihn und er wusste, dass er langsam aber sicher Antwort geben musste, sonst wäre er verdächtig geworden, wenngleich ihm seine ruhige Grundhaltung ein paar Augenblicke länger Zeit verschafften. Jetzt musste er sich entscheiden.
    "Ich befinde mich ehrlich gesagt in einem Dilemma.", begann er. "Ich wollte dich, Senator, ohnehin später aufsuchen." Das entsprach sogar der Wahrheit, denn er hatte zu Sabinas Vater gehen wollen, allerdings hinter ihrem Rücken. Das war er schon seinem schlechten Gewissen schuldig und es wäre eine Art Schadensbegrenzung geworden. nun standen sie aber hier vor ihm und er wurde konfrontiert mit der Angelegenheit in die Sabina ihn hineingezogen hatte und er spürte, dass er die Konsequenzen dafür zu tragen hatte. "Sabina ist hier. Sie kam vorhin tränenüberströmt hier an und flehte mich an ihr Zuflucht zu gewähren. Ich bin nicht so kaltherzig wie ich es wohl in deinen Augen hätte sein müssen, damit ich sie zurückbringe. Ich konnte ihr allein aus Freundschaft schon diese Bitte nicht verwehren. Zugleich musste ich ihr schwören sie nicht zu verraten und vor allem sie nicht zurück zu bringen. Ich befinde mich also in einer äusserst unangenehmen Situation, da ich zum einen dem Versprechen ihr gegenüber verpflichtet bin, aber auch dem Wissen, dass ich einen Fehler begehe und dieser Fehler erhebliche Konsequenzen haben wird.", gestand er schließlich ganz ruhig und ohne mit der Wimper zu zucken. Er legte offen dar wie er über die Sache dachte und was er zu tun gedachte.
    "Unter anderem aus persönlichen Gründen wollte ich heute noch zu dir kommen und dich über den Aufenthaltsort deiner Tochter aufzuklären.", merkte er noch an in Bezug auf das vorhin Gesagte. Er legte besonders großen Wert drauf, dass der Senator verstand, warum er so handelte wie er handelte.
    "Wir stehen also vor einem großen Problem. Du möchtest deine Tochter mit nach Hause nehmen, was wohl gegen ihren Willen geschehen würde, und ich will mein Versprechen halten und ihr so lange Obdach gewähren, bis sie selbst den Willen äussert nach Hause zurück zu kehren. Sicher, du könntest früher oder später mehr oder weniger gewaltsam ihre Herausgabe erzwingen, aber das würde Schande über unsere Familien bringen." Dieses Problem galt es nun also auf die eine oder andere Art zu lösen.

  • Sedulus hörte die Worte des jungen Helvetier und dachte sich so seinen Teil.


    So so, du wolltest also zu mir kommen. Wie dem auch sei, nun bin ich hier. Und ja, ich kann mir dein Dillema vorstellen allerdings wird meine Tochter machen was ich sage solange sie unter meinem Dach wohnt und noch nicht alt genug ist um diverse Entscheidungen alleine zu treffen! Ich habe die Verantwortung für sie und nicht du junger Milo! Solltest du einmal selbst Kinder haben, vielleicht darunter sogar eine Tochter wie Sabina, so wirst du mich verstehen und an meine Worte denken, glaube mir.


    Sedulus warf kurz einen Blick zu Laevina hinüber und richtete ihn sofort wieder auf den jungen Helvetier.


    Also, wo ist nun Sabina?


    Sedulus hatte nicht vor hier lange herum zu debatieren, dafür war er nicht hier her gekommen und hatte dafür auch keine Zeit geschweige denn Lust. Allerdings wollte er zu vor noch wissen was denn diese persönlichen Gründe waren.


    Aber bevor ich Sabina mit nach Hause nehme... Um was geht es bei deinen persönlichen Gründen wenn nicht um Sabina?


    Womöglich hatte er diesen Part auch missverstanden. Er würde es nun gleich hören.

  • Laevina erwiderte Sedulus' Blick und nickte kurz. Sie selbst hätte an seiner Stelle vermutlich deutlich weniger freundliche und diplomatische Ausdrücke gewählt, aber alles in allem war die Ansprache ihres Schwiegerenkels entschlossen und unmissverständlich gewesen, und nur darauf kam es letztlich an.
    "Ich kann meinem Großneffen da nur voll und ganz zustimmen, Helvetius." richtete sie den Blick nun auf ihren Gastgeber und taxierte in ungeniert von oben bis unten. "Als unverheirateter Mann die unverheiratete Tochter eines anderen Mannes ohne dessen Wissen im eigenen Haus zu beherbergen, ist ohnehin schon eine Unverfrorenheit sondersgleichen, gleichgültig, was dir dieses Mädchen auch immer erzählt haben mag. Immerhin seid ihr beide keine kleinen Kinder mehr sondern so gut wie erwachsen, dieses Detail müssste dir an Sabina doch nun auch aufgefallen sein, Helvetius." Freundschaft, ha, dass sie nicht lachte.... Götter, was hatte sie eigentlich verbrochen, dass sie ständig und immer wieder ihre frühreifen und umtriebigen Angehörigen aus irgendwelchen Ecken ziehen musste?

  • Sim-Off:

    Sorry, dass es so lange gedauert hat. Die letzte Zeit war einfach nur streßig für mich. Und Sabina hat bisher auch noch nichts wieder gemacht und mit der war ich ja auch noch nicht fertig die ganze Angelegenheit durchzuposten und habe daher auch gar keine Ahnung wie ich das hier durchziehen soll. ?(


    Milo wirkte zwar nach wie vor nach Außen hin souverän und gelassen, doch innerlich merkte er wie sich langsam aber sicher alles gegen sich stellte. Je mehr er sprach und je mehr die beiden Germanicer*innen sprachen, desto mehr merkte er, wie er an Boden verlor und allmählich eine unumgängliche Niederlage näher rückte. Noch einmal versuchte er vernünftig zu wirken und etwas Vernünftiges zu sagen, doch es war nicht mehr als ein letzter Rest Widerstand, der auch nicht mehr wirklich beherzt wirkte.
    "Tja, ich wollte dich eigentlich darum bitten ein tirocinium fori bei dir ableisten zu dürfen, doch habe ich den Eindruck, dass ich diese Absicht nach deinem heutigem Besuch begraben kann.", meinte er schulterzuckend und kapitulierte. Er wusste, dass Sabinas Vater im Recht war und er Recht hatte und es einfach nur dumm gewesen war sich von ihr breit reden zu lassen. Er hatte es kommen sehen und dennoch hatte er der Freundschaft und Liebe wegen zugestimmt. Sabina hätte es ihm wohl früher oder später verziehen, wenn er sie abgewiesen hätte, doch nun erschien ihm das Ganze viel mehr als Verrat. Er fühlte sich dreckig und hilflos.
    "Und du magst recht haben, Germanica. In der Tat sind wir beide, also Sabina und ich unverheiratet, und Sabina ist zudem zu einer wunderschönen jungen Frau gereift. Auch ich bin gereift und empfinde mittlerweile etwas für sie wo vorher nichts weiter als Freundschaft war. Ganz recht: Ja, ich liebe Sabina und das macht die ganze Angelegenheit für mich noch viel schwieriger und die ganze Sache komplizierter. Tja, warum erzähle ich das wohl. Ich weiß es nicht. Vielleicht weil ich immer noch einen gewissen Grad Hoffnung habe, dass sich für mich alles zum Besten neigt? Vielleicht aber auch weil ich nicht eingestehen mag, dass ich wohl auf ganzer Linie verloren habe und Sabina womöglich das letzte Mal gesehen habe.
    Was solls. Sie ist oben. Treppe hoch, dann links, dritte Tür auf der rechten Seite."
    , meinte er grinsend und fühlte die Verzweiflung. Er hatte sowas von keine Ahnung mehr was er hätte machen sollen. Es sprudelte einfach so aus ihm heraus und er war auch nicht länger fähig irgend eine Fassade aufrecht zu erhalten. Er fühlte sich geschlagen, hilflos und unglaublich traurig. Einmal mehr neigte sich für ihn alles zum Negativen. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn einmal in seinem Leben etwas gut gegangen wäre. Er war verflucht.
    Jetzt würden sie Sabina mitnehmen, er dürfte sie nie wieder sehen und sie würde ihn hassen. Ja, so würde es wohl ausgehen.

  • Sim-Off:

    Hast du ihr schon mal ne PN geschickt?




    Sedulus überlegte kurz.


    Hmm, warum nicht? Schließlich warst du mann`s genug, hier deinen Fehler einzugestehen junger Milo. Diese Eigentschaft zeichnet dich zumindest aus. Und warum sollte ich dir keine zweite Chance geben?


    Lächelte Sedulus dem Helvetier zu und blickte dann zu Laevina welche mit Sicherheit auch der Meinung war. 8)
    Doch dann hörte Sedulus auf als er das Wort "Liebe" vernahm und sah den Helvetier ein klein wenig verwirrt an bevor noch Laevina etwas sagen konnte.


    Wie war das eben? Was sagtest du da?


    Sedulus versuchte ruhig zu bleiben. Schließlich war er hier zu Gast und wollte nicht ausfallend werden.

  • Laevina widerstand der Versuchung, mit den Augen zu rollen, als Milo zu seinen Lobeshymnen über Sabina anhob. Wunderschöne, junge Frau, ach herrje.....Natürlich war Sabina schön, schließlich war sie eine Germanica und hatte das gute Blut der Familie. Sie selbst war schließlich auch schön gewesen, damals, als sie noch nicht ganz so viel Patina angesetzt hatte, und ihre gleichnamige Enkelin würde zweifellos einmal ähnliche Reize besitzen. Ja, gutes Aussehen lag definitiv in der Familie, einen brillianten Verstand gestand Laevina jedoch nur sich selbst zu, schließlich hatte der Rest der Familie schon zu häufig eklatante Defizite bei der Lebensplanung offenbart, die sie, Laevina, dann wieder auszubügeln hatte. Aber das brachte es nun mal mit sich, wenn man so wie sie innerhalb der Familie die größtmögliche Anzahl an guten Eigenschaften, sowohl äusserer als auch innerer Natur, in sich vereinigte, Perfektion war halt nun einmal Fluch und Segen zugleich für den, der sich mit ihr schmücken konnte. Viele Erwartungen gepaart mit wenig Dank, aber da Laevina sich auch noch für überdurchschnittlich selbstlos und genügsam hielt, nahm sie dieses Los auf sich, brachte es doch auch nicht zu verachtendes Maß an allumfassender Kontrolle über alles und jeden im Haus mit sich.
    Idealerweise natürlich auch über jeden, der es betrat oder gern betreten wollte, so wie dieser junge Schnösel hier, dessen jedes dritte Wort in der alten Germanica eine unüberhörbare Alarmglocke auslöste. wunderschön....gereift....Liebe... gnaaaa! Schlimm genug, dass der Rest der Familie nicht so schlau war wie sie selbst, aber mussten deshalb alle auch noch derart triebgesteuert sein? Wieviele paarungswillige Jungverwandte sollte sie denn in ihrem hohen Alter eigentlich noch aus irgendwelchen dunklen Ecken ziehen, um schlimmeres zu verhüten?
    "Nun, das Interesse an einem Tirocinium fori ehrt dich, Helvetius, bist du doch in einem Alter, in dem sich allmählich ein gesunder Ehrgeiz durchsetzen sollte. Die Entscheidung darüber trifft natürlich ganz allein mein Neffe hier, allerdings kannst du dir sicher sein, dass ich die ganze Zeit im Nacken sitzen werde, solange du von diesem romantischen Geschwafel keinen Abstand nimmst. Um es auf den Punkt zu bringen: Sabina ist durchaus in einem Alter, in dem sie über eine baldige Heirat nachdenken kann, und wenn du damit liebäugelst, dann solltest du zusehen, dass du ihrem Vater und dem Rest der Familie schnellstmöglichst deine aktuellen und noch zu erwartenden Qualitäten präsentierst. Die Milch gibt es nämlich nur, wenn die Kuh ein für alle Mal im Stall stehst, ich hoffe, du verstehst mich, Helvetius. In dieser Hinsicht verstehe ich nämlich überhaupt keinen Spaß, wie dir jedes Mitglied meiner Familie bestätigen wird."


    Sim-Off:

    diesmal muss ich mich entschuldigen, ich war für ein Weilchen in einen Alterschlaf gesunken, bin jetzt jedoch wieder erwacht und fit^^

  • Ein wenig war Milo schon von der gelassenen Reaktion des Senators überrascht, schließlich hatte er ihn ganz anders eingeschätzt, viel strenger und endgültiger, so wie man sich einen Mann in seiner Position auch vorstellte. Dass er hingegen so gelassen reagierte und ihm sogar noch eine zweite Chance zu geben bereit war, jedenfalls deutete er das an, damit hätte er nicht gerechnet. "Eine zweite Chance wäre alles was ich mir wünschen würde, denn ein Tirocinium fori wäre wohl der beste Beginn für eine Karriere in der Politik, meine ich." Er sah wieder ein Licht am Ende des Tunnels. Im Moment schien zumindestens hier Hopfen und Malz noch nicht gänzlich verloren. Natürlich war ihm klar, dass das weitere Gespräch noch enorme Bedeutung haben würde.
    Anders reagierte er allerdings, als es um seine Tochter ging und man merkte, dass es ihn doch ziemlich betraf. Verständlicher Weise. Dennoch wirkte er noch eher verwirrt, als vor den Kopf gestoßen und hatte ihn auch noch nicht für sein dreistes Geständnis zur Schnecke gemacht oder gar Dinge unterstellt, die gut hätten sein können. Er und Sabina waren in einem Alter, in dem Hormone durchaus einmal verrückt spielen konnten und hier gab es niemand, der die moralische Instanz hätte spielen können. Hätte Milo gewollt, dann wäre das ganze sicherlich weit anders abgelaufen, als es nun einmal gelaufen war. "Wenn es nach mir geht ist zwischen mir und deiner Tochter mittlerweile mehr als nur Freundschaft.", klärte er den Senator nochmals auf unf versuchte die Unschuld in Person zu spielen. Das gelang auch, wohl weil nichts geschehen war, dessen er sich hätte schuldig fühlen müssen. Jedenfalls nichts zwischen ihm und seiner besten Freundin.
    Auch die Alte verblüffte Milo, denn auch sie reagierte anders als er es sich gedacht hatte. Was das Tirocinium fori betraf schien sie es sogar für eine gute Idee zu halten und auch eine gemeinsame Zukunft mit Sabina schied für sie kategorisch nicht aus, nein es wirkte seiner meinung nach auch fast so, als wäre er durchaus eine Option für Sabina, wenn er denn ihren hohen Ansprüchen genügte, was wohl bei wenigen der Fall war. Ob es bei ihm zutraf, dass wusste er nicht, aber wenigstens schien sie bereit sich über ihn eine Meinung bilden zu wollen. Indirekt setzte sie ihn ja schon unter Zwang um Sabinas Hand anzuhalten und die Familie von ihm zu überzeugen. Die Familie, das war wohl sie und Sabinas Vater. Warum also warten und sich nicht gleich in den Ring werfen?
    "Meine Qualitäten?", wiederholte er und lachte kurz trocken. Wenn es nach ihm ging, dann hatte er kaum Qualitäten, wohl nur, dass er Sabina liebte und dass er ein beträchtliches Vermögen erben würde, beides Dinge, die er so allerdings nicht sagen konnte."Meine Qualitäten sind, dass ich noch nichts in meinem Leben erreicht habe, da ich erst am Anfang stehe, und ein großes, leeres Haus.", kam daher bescheiden seine Antwort. Im Grunde müsste er doch fast der liebste Kandidat der Alten sein, schließlich wäre er in einem etwaigen Tirocinium fori indirekt unter ihrer Fuchtel und auch der Senator würde enormen Einfluss auf ihn ausüben können, und natürlich auch bewirken, dass er in der Zukunft einmal weitere Qualitäten vorweisen konnte. Das war hingegen alles noch sehr theoretisch, denn noch hatte er nicht um Sabinas Hand angehalten und würde es auch nicht, denn eine Kleinigkeit stand im Wege, nämlich Sabinas Unwissenheit. Ohne ihr Einverständnis würde er nie bei ihrem Vater um sie anhalten. Das gestand er dann auch letztlich noch indirekt und wirkte ein wenig verlegen. "Sofern es auch ihr Wunsch wäre würde ich mich darum bemühen, um ihre Hand anzuhalten. Allerdings weiß sie noch nichts von all dem." Wahrscheinlich dachte Laevina bisher, dass er sich bereits intensiv um sie kümmerte.

  • Sedulus war erst einmal sprachlos. Als er sich gefangen hatte, mußte er sich erst einmal räuspern dabei sah er zu Laevina und schließlich wieder zum jungen Helvetius.


    Wie gesagt, das mit dem Tirocinium fori ist kein Thema...


    Dann machte der Senator erneut eine etwas längere Pause.


    Allerdings was meine Tochter angeht... Ich glaube wir sollten da nichts überstürzen! Nein, wir sollten sogar erst die Gefühle Sabinas für dich prüfen und dann sollten wir sehen wie du dich so machst. Da du, wie du eben selbst betont hast keine oder noch keine Qualitäten besitzt, solltest du erst einmal zusehen, dass du dir welche aneignest. Wenn diese mir zusagen, so kannst du gerne Sabina den Hof machen. Aber sei gewiss, ich werde wenn du bei uns im Hause bist immer eine Person haben, die dir auf die Finger schaut.


    Dabei ging sein Blick mit einem spitzbübichen Lächeln zu Laevina hin. :D


    Aber nun geh und hole meine Tochter!

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