Atrium| Zwei Gesandte für Claudius Felix

  • Der junge Sklave, der nach Claudius Felix geschickt wurde, war der erste, der nun durchs Atrium huschte, um den Herrn zu holen. Wenig später würden die beiden Sklaven des Menecrates ebenfalls hier eintreffen.


    Von all dem bekam zufällig auch Anax etwas mit, der gerade damit beschäftigt war sich die Räume hinter den einzelnen Türen und Vorhängen zu merken - schwierige Angelegenheit. Neugierig begab er sich also ins Atrium. Wie er in diesen großen Raum gelangte, wusste er glücklicherweise bereits recht sicher. Wie es sich für einen Sklaven in Anwesenheit seines Dominus gehörte blieb Anax jedoch vorerst beobachtend im Hintergrund des Geschehens.

  • Ich hatten auf dem Weg zum Atrium versucht mit reiben und klopfen versucht den Staub etwas aus meiner Tunika zu entfernen. Dies half aber nicht gegen den Schmutz am am Körper und auch nicht gegen unseren Geruch.
    Trotz dieser Bemühungen, hatte ich einen mir unbekannten Sklaven gesehen, der eine beobachtende Rolle einnahm. Also war noch mehr Vorsicht angebracht als wir vielleicht gedacht hatten. Auf Macro konnte man sich verlassen, er würde mir helfen wann immer es nötig war, ansonsten sich zurückhalten.
    Was war ich froh, dass er mein Begleiter war.
    Mich nochmals umschauend trat ich ein.

  • Macro seufzte hörbar, aber ergaben, und schloss sich Linos an. Das Bad musste also warten, ebenso das Gefühl, saubere und gute Wäsche zu tragen.


    "Das Einzige, was mir bekannt vorkommt, sind die Anordnung der Zimmer und die Gänge dorthin", flüsterte Macro, als er bemerkte, dass sich Linos fortwährend umblickte, so als würden sie nicht die heimische Villa, sondern den Kaiserpalast betreten. Er blieb daher Linos hart auf den Fersen. Immerhin stellte er das einzig Vertraute im Augenblick dar.
    Macro fragte sich, ob wohl die Villa einmal auf den Kopf gestellt wurde, ob kaiserliche Soldaten ein und ausgingen oder ob es eingeschleuste Spitzel gab. All das würde er später mit Linos besprechen, nun jedoch trat er ebenfalls ins Atrium und stellte sich abwartend neben den Freund.

  • Quintus hatte gerade in seinem Zimmer gesessen und gelesen, als ein Sklave hereinsürtzte und sagte, dass 2 Sklaven seines Großvaters im Atrium warteten.


    Sofort legte er die Schriftrolle zur Seite, stand auf und eilte ins Atrium...



    Dort angekommen sah er 2 etwas heruntergekommene Gestalten vor sich. Den einen erkannte er sofort. Linos, den Scriba Personalis seines Großvaters. Bei dem anderen musste er etwas überlegen, ließ es sich jedoch nciht anmerken und ging freundlich lächelnd auf die beiden zu.


    "Salve Linus und ....... Macro. Ich freue mich euch zu sehen. Wie geht es Großvater und sagt was macht ihr beiden hier in Rom? Der Fettwanst hat die Kaiserkrone an sich gerissen, von daher wundert es mich umso mehr, dass ihr gerade jetzt hier auftaucht. Seit Monaten habe ich, neben einer kleinen Nachricht meiens Vaters, keine Nachricht aus Germanien mehr erhalten."

  • Meine Müdigkeit war plötzlich wie weggeflogen, hellwach und verwundert hörte ich die Begrüßungsworte des jungen Herren. War er so naiv, vertraute er den Sklaven blind, dass er solche Äußerungen hier im Atrium von sich gab? Was wäre wenn wir geflohen wären um die Gens der Claudier zu verraten. Woher wollte er wissen wie ergeben die Sklaven des Hauses waren.
    Die nötige Belohnung ließ Verräter wie Unkraut wachsen. Sie machte nicht innerhalb einer Familie und schon gar nicht bei Sklaven halt.
    „Salve junger Herr, wir kommen mit Grüßen von deinem Großvater. Er schickte uns nach Rom, weil er begierig auf Nachrichten ist. Nachrichten über dein Wohlergehen, Nachrichten aus der Villa und nicht zuletzt Nachrichten aus Rom.“
    Ich konnte ihn einfach nicht Dominus nennen. Es gab für mich nur einen Herren. Es mochte daran liegen, dass ich mich immer noch nicht, in meinem innersten, mit meinem Sklaventum abgefunden hatte. Es gab für mich nur einen den ich anerkannte, das war Menecrates. Alle anderen spielte ich nur die erwartende Rolle vor.
    „Verzeih unser unwürdiges auftreten. Wir mussten in dieser Aufmachung reisen, damit wir unauffällig in der Masse verschwinden konnten. Dazu gehört wohl, Schmutz und der nicht gerade angenehme Geruch.“
    Ich hoffte, dass der Wink nach dem Wunsch nach Sauberkeit verstanden wurde und wir für heute entlassen würden.
    Wie freute ich mich schon auf das Balneum, Macro erging es bestimmt nicht anders.

  • Quintus überlegte kurz. Sein Großvater wollte Nachrichten von ihm haben? Er hatte eher auf das Gegenteil gehofft und hatte auch nicht vor da so leicht locker zu lassen. Den Wink des Sklaven verstand der Claudier und er überlegte kurz, ob er ihn ignorieren und das Gespräch hier und jetzt fortsetzen sollte oder ob er ihnen erlauben sollte sich frisch zu machen.


    Nach wenigen Sekunden kam er zu dem Schluss, dass die beiden vermutlich deutlich freier plaudern würden, wenn er ihnen diese Freiheit gestattete..



    "Ich denke es ist besser, wenn ihr euch zunächst kurz wascht und frisch einkleidet. Ich erwarte euch in 30 Minuten beim Abendessen, da werden wir dieses Gespräch dann fortsetzen."


    Quintus lächelte den beiden zu machte kehrt und verließ das Atrium.

    Er hatte ohnehin schon ziemlichen Hunger, von daher war diese Lösung vermutlich ohnehin die Beste und im Triclinium ließ es sich auch deutlich besser und freier reden als hier im Atrium.

  • Wie von selbst klärte sich Macros ureigenstes Bedürfnis nach aktueller Sauberkeit: Eine Aussage von Linos, eine Antwort vom Herrn Felix und schon waren sie im Atrium alleine. Der verblüffte Ausdruck in Macros Gesicht wich einem Grinsen.


    "Ich kann es kaum erwarten, endlich diese Lappen loszuwerden." Abfällig schnippte er an der Kleidung. Er bekam erst jetzt eine Ahnung davon, wie gehoben er seit seiner Geburt gelebt hatte. Einfache Kleidung ansehen und sie tragen war zweierlei, so viel stand fest.
    Ein Problem sah er allerdings in der zeitspanne für die Körperpflege.


    "Ähm, also selbst wenn du das Bad im Erdgeschoss und ich das - wie früher - im oberen Bereich nehme, werde ich kaum in einer halben Stunde fertig sein", merkte er zerknirscht an. Waschen bzw. schrubben, einölen, Bartpflege, Haarpflege und frisieren, Körperhaare entfernen, Nägel saubermachen usw. Er wusste nicht, was er auslassen sollte, denn Minimum 2 Stunden würden für das Komplettprogramm draufgehen.


    "Einverstanden mit getrennten Bädern?" Macro blickte fragend zu Linos. Nicht, dass er den Freund zum gemeinsamen Bad einladen wollte, aber immerhin wären sie erstmalig getrennt nach ihrem Aufbruch, was Macro seltsam vorkam, weil sie sich nicht unterhalten konnten. Er wollte schon gerne den ersten Eindruck mit Linos teilen.

  • „Wenn du meinst wir wären dann schneller fertig, dann machen wir es so. Obwohl mir wäre es lieber wir könnten kurz reden, doch die Zeit drängt. Wer fertig ist geht einfach zum Essen.“ Hoffentlich sind wir in etwa zur gleichen Zeit dort, dachte ich bevor ich den Weg zum Bad einschlug.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!