Ein kleines officium etwas abseits

  • " HHmm...ganz schön hoch. In Rom gibt es ganz viele hohe Häuser." murmelte Antias vor sich hin und hörte Marei bei ihrer Wegbeschreibung sehr aufmerksam zu. Im ersten Stock, ganz am Ende. Das reichte um die ungefähre Richtung in der sein Officium lag haben. " Stören? Von mir aus könntest mit. Aber wenn hier kleine Mädchen nicht erlaubt sind wartest du mit dem Hengst am besten vor der Curia. Es wird nicht lange dauern." Er wuschelte ihr über den Kopf. " Seh ich gut aus? " Antias begutachtete seine Kleidung. " Ich denk schon es geht so." Mit schnellen Schritten ging er in die Curia. Erster Stock, da stand er, hatte links und rechts von sich einen langen Gang. Er hoffte, dass er den richtigen erwischt hatte und ging bis zum Ende. An der letzen Tür klopfte er zweimal kräftig. * TOCK, TOCK.*

  • Servianus schrak kurz von seiner Arbeit auf, als es unvermittelt klopfte.
    "Ja, bitte, herein!" rief er der Tür nach einem kurzem Augenblick zum Luftholen zu.
    Als sie sich öffnete und ein Soldat im Rahmen auftauchte war sein Ton schon etwas angespannter, rechnete er doch mit Nachricht von seinem Adoptivvater, konnte aber nicht abschätzen, ob diese gute oder schlechte waren.
    "Ja, was kann ich für dich tun?" fragte er leicht gepresst.

  • " Salve." grüßte Antias. " Eques Servius Obsidius Antias, I. Turma, der Prima." stellte er sich gleich mit vor. " Iulius Servianus? Ich komme im Auftrag des Präfectus Castrorum der Prima." Das stimmte, war zwar nicht ganz offiziell. Einmal in Manuta, ein kleiner Abstecher hierher. Es war ja nicht so, dass er seinen Vorteil damit massiv schmälerte. Die zweite Sache war, er tat es gern für den Präfectus castrorum. Ein Römer den er bewunderte und respektierte.

  • "Salve et tu", gab Servianus steif zurück. Vom Lagerpräfekten? Da er noch nichts von der Beförderung seines Adoptivvaters gehört hatte, war er sich nun sicher, dass es sich keinesfalls um gute Nachrichten handelte. Sogleich vermutete er, dass es etwas mit der Verwundung seines Vaters zu tun hatte. Waren nachträglich noch mal Probleme aufgetreten? Oder gar...? Nur keine Schwäche zeigen, ermahnte er sich, nur keine Schwäche zeigen. Vielleicht lag es daran, vielleicht aber auch nur an seiner generellen Art, dass er ein wenig überheblich klang, als er fragte.
    "Eben jener. Was gibt es?!"

  • Der war aber kurz angebunden, stellte Antias fest. " Also..., Iulius Licinus, der Präfectus castrorum lässt dich grüßen. Es geht ihm gut. Unsere Truppen belagern den Palatin. Rom ist unter unserer Kontrolle. Palma rückt auf Rom vor." Das war das wichtigste aus Rom. " Das war die Kurzfassung." Antias grinste. " In der Stadt gab es ein paar Ausschreitungen. Man hat Häuser der Vescularier-Anhänger geplündert. Aber das hat sich gelegt." Antias stellte sich bequemer. Er hatte keinen Centurio vor sich, sondern einen Civilisten.

  • "Moment, damit ich recht verstehe. Mein Vater ist befördert worden?" fragte Servianus sogleich erleichtert nach und war darob auch deutlich aufgeschlossener. Der Stil seines Gegenübers war jedoch, kurz, naja typisch militärisch eben. Das man die Häuser geplündert hatte, erschien ihm nur natürlich, und er kannte in Rom niemanden, also störte es ihn gerade nicht sonderlich. Außerdem besann er sich wieder auf seine Höflichkeit:
    "Kann ich dir was zu trinken anbieten? Gibt es darüber hinaus schon etwas zu berichten? Rom wurde schon genommen, sagst du? Ist es zum Kampf gekommen? Oder wurde kapituliert? Gibt es schon Pläne, wann die legio in die Stadt, das heißt nach Mantua, zurückkehrt?
    Wie geht es dem legatus, ich hatte gehört, er sei verwundet worden."

    Dies waren die ersten Fragen, die ihm als erste durch den Kopf schossen.

  • Der vor ihm saß war der Sohn des Präfectus castrorum. " Ja, zum genannten. Hat er sich verdient." Meinte Antias dazu. " Zu trinken, nein danke." mehr als nötig wollte Antias nicht hier bleiben. Sein Töchterchen wartete vor der Curia. " Tja über den gesundheitlichen Zustand des Legatus kann ich dir nichts sagen. Kein Sterbenswörtchen ist darüber gefallen. Auf alle Fälle kommen zuerst die Männer aus Verona zurück. Was ich mitbekommen habe ist, das Lager da soll aufgelöst werden. Die Verletzten der Schlacht kommen zuerst zurück." Antias hatte die Reaktionen und das was dann angeordnet wurde zum Teil gehört. " Kämpfe? Nein nicht wirklich. Wir durften nicht mit Waffen in die Stadt. Es ging relativ unblutig von statten. Vielleicht ein, zwei kleine Schlägereien mit Uneinsichtigen." viel mehr war in Rom nicht gewesen.


    " Du bist doch Angestellter der curia? Da habe ich mal eine Frage. was muss ich tun, um einen Sklaven frei zu lassen?" Als Bürokrat wusste der Iulier bestimmt was Antias zu tun hatte.

  • "Großartig," kommentierte er die Beförderung. Wozu er dagegen nichts sagte, war dass der Mann nichts trinken wollte. Irgendwie kam ihm dies reichlich ungewöhnlich für einen Boten vor.
    "Sehr gut, je schneller die legio zurück ist, desto schneller kehrt auch in der Stadt wieder Normalität ein." Immerhin fehlten grade 6.000 Mann mit geregeltem Einkommen, dass machte sich bei einer Kleinstadt wie Mantua sehr deutlich bemerkbar. Insbesondere im Krieg, wenn der Handel eingeschränkt war und daher auch die Tagelöhner ohne Geld auskommen mussten. Immerhin ging die Zahl der Opferspeisungen hoch.
    Und nochmals sagte er:
    "Sehr gut, ich denke, dass die wenigen Randalierer euch keine Probleme gemacht haben dürften. Ich hoffe, dass ihr den Palast ebenso kampflos einnehmen könnte." Natürlich zweifelte er daran, aber es war einfach wünschenswert, diesen Krieg nicht mir noch mehr Verlusten zu beenden.


    Er wollte sich damit gerade verabschieden, als der Bote völlig unerwartet das Thema wechselte. Zuerst einmal wies er subtil auf den kleinen Unterschied in seinem Status hin.
    "Ich leiste mein tirocinium hier ab, ja."
    Einen Sklaven freilassen? Er verstand nicht wirklich, warum der Mann einen Sklaven freilassen wollte, schließlich war er Soldat. Aber es ging ihn ja nichts an.
    Er überlegte einen Moment und fasste dann sein rudimentäres Wissen zusammen.
    "Da gibt es verschiedene Wege. Also ich nehme nicht an, dass du keine Freilassung per Testament meinst, oder? Dann kannst du die Freilassung zum einen vor einem Magistraten erklären. Wobei ich mir gerade nicht ganz sicher bin, ob es ein römischer Magistrat sein muss, oder ob auch unser Duumvir das machen kann. Zum anderen kannst du einen Freiheitsbrief ausstellen, in dem drinsteht, dass du die Person freilässt. Anschließend unterschreiben und Siegeln, fertig."


    Sim-Off:

    Das is jetzt ne Kombination aus unserer Lex Germanica Servitium (weswegen ich das Mindestalter weggelassen habe) und einer Auswahl der Methoden, die im Wiki unter Sklaven stehen.

  • "Danke für Deine ausführliche Antwort. " Anitas hatte gedacht das es wesentlich komplizierte ist. Dann stand der Freilassung von Marei rein theoretisch nichts im Wege.


    Mit einem, "Vale" verabschiedete sich Antias.

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