[lupanar] Das domus der Deidameia

  • Das domus der Deidameia


    Das größte lupanar der Stadt.Das Haus ist in zwei Teile geteilt, der eine befindet sich hinter der Hauptfassade des Hauses und macht einen geradezu ehrwürdigen Eindruck. Auch von innen gleicht er mehr einer zugegebenermaßen sehr exotisch eingerichteten Therme, mit vielen Räumen aller Größenordnungen, in denen sich die höher gestellten Kunden mit zahlreichen und exotischen Schönheiten beiderlei Geschlechts vergnügen können. Von der groß angelegten Wahlorgie bis zum intimen Stelldichein ist hier alles möglich.


    Den zweiten Teil erreicht man von den Seitenstraßen aus. Dieser entspricht eher dem, was sich die Soldaten des nahe gelegenen Legionslager unter einem lupanar vorstellen. Die Einrichtung einfach, aber sauber, der Wein billig, aber trinkbar und die Frauen willig.


    Es gibt einen Übergang zwischen den beiden Gebäudeteilen, der allerdings scharf bewacht wird. Die germanischen Wächter lassen niemanden passieren, der nicht von der Hausherrin, einer noch immer betörenden Syrerin, dazu autorisiert ist.


    Dennoch kommt es vor den Toren zur Seitenstraße nicht selten zu Schlägereien zwischen betrunkenen Soldaten, daher ist es stets im Interesse der Besitzerin sich mit den Offizieren des nahen Lagers gut zu stellen.

  • Schon auf einem seiner ersten Erkundungsgänge durch Mantua hatte ihn ein freundlicher Mann (er war betrunken) auf das Etablissment in der Seitenstraße hingewiesen, wo es "die geilsten Weiber überhaupt" gab.
    Es hatte freilich nicht lange gedauert, bis der junge Mann herausbekommen hatte, dass es auch den weniger auffälligen und vollen Teil, in dem sich die Soldaten vergnügten gab.


    Seitdem war er regelmäßig hier gewesen, die ersten Male noch mit dem Gedanken, was sein baldiger Adoptivvater wohl davon halten würde, wenn er das Geld hier ausgab, aber diese Gedanken hatte er bald wieder verworfen.


    Auf sein Klopfen wurde eine Klappe in der Tür geöffnet und wie immer wurde er gemustert. Wer nicht ordentlich genug aussah wurde zur Seite geschickt, zu den Eingängen zum einfachen Bereich.
    Einen kurzen Augenblick später wurde die Tür geöffnet und er konnte eintreten und als die Tür wieder geschlossen war, fragte ein Bediensteter nach seinem Begehr.
    "Ersteinmal baden. Wenn möglich in Gesellschaft, du verstehst schon."
    "Sehr wohl Herr", kam prompt die Antwort. "Ein kleines Becken nur für dich und deine Begleitung. Was darf es denn sein, wir haben ganz frische Sklavinnen aus Africa bekommen, schwarz am ganzen Körper, und einige Wildkatzen aus Britannia, die noch nicht ganz gezähmt sind."
    Wobei man ihnen durchaus eingetrichtert hatte, dass sie sich zwar so zu geben hatten, aber ihre Kunden keinesfalls verletzen durften. Die Strafen für Missbetragen waren streng, wer nur in den anderen Teil des Hauses versettz wurde hatte noch Glück.
    Servianus überlegte, ob er sich etwas exotisches gönnen sollte, aber das würde teurer kommen, daher entschied er schweren Herzens anders:
    "Nein, lieber was normales, eine kleine Griechin vielleicht?"
    "Natürlich, eine Griechin, ich schicke dir Amphicleia. Wenn du mir folgen würdest."
    Der Bedienstete geleitete ihn in einen kleinen Raum mit einem Becken in der Mitte und einem kleinen Lager erhöht am Rand. Es war schon gehobene mittlere Preisklasse, wie er erkannte.
    Als sich die Tür zum Hauptgang wieder schloss entkleidete er sich und ließ sich langsam mit einem Seufzer in das Becken sinken.

  • Es hätte durchaus eine lange Zeit sein können, die er in dem warmen Wasser gelegen hatte, denn mit den Armen am Beckenrand und dem zurückgelegten Kopf hatte er das Zeitgefühl eingebüßt und sich nur von dem warmen Wasser sanft umfließen lassen.
    Tatsächlich waren es aber wohl nur wenige Sekunden, vielleicht Minuten, bis eine junge Frau mit olivfarbenem Teint durch die Tür schlüpfte. Sie trug - noch - das, was man in diesem Räumen wohl als "griechische Tracht" zu bezeichnen hatte. Einige Haarklammern und eine mehr als nur knapp geschnittene tunica. Eine neue für ihn, was er aus dem Namen nicht hatte wissen können. Wer merkte sich schon die Namen der lupae?
    "Wie kann ich dir zu Diensten sein, Herr?", fragte sie, während Servianus sie noch musterte, unter niedergeschlagenen Augen. Gehörte wohl auch zur Rolle der niedlichen Griechin. Die teureren, so vermutete er, würden dazu noch ein Instrument können oder dergleichen. Aber das war im Moment ja egal.
    "Fürs erste kannst du mir beim Waschen helfen", sprach er und erhob sich aus dem Wasser. "Gerne, Herr", kam es zur Antwort und schon machte sich die junge Frau daran, ihn mit einer parfümierten Version der römischen Seife aus Öl und Talg und geschickten Fingern einzureiben.


    Komplett eingeölt und eingestimmt ging er einen Moment später zurück ins Wasser. Auf halben Wege drehte er sich um. "Ich glaube das", dabei deutete er auf die tunica der "Griechin", "wird dir hier nur hinderlich sein." "Ja, Herr, das denke ich auch." Ein leichtes verführerisches Lächeln zeigt sich auf dem gleichmäßigen Gesicht, ein professionelles freilich, aber dennoch verführerisch. Gehorsam ließ die Sklavin ihr Kleidungsstück zu Boden gleiten und folgte ihm in das Becken. Dort machte sie sich daran die Paste mit dem Schaber und ihren Händen wieder abzutragen, was Servianus zunehmend ungeduldig machte. Noch bevor sie geendet hatte, packte er sie und zog sie aus dem Becken auf das bereitete Lager. "Komm!"


    ~~~


    Irgendwann später ließ er die Sklavin in dem Raum liegen und zahlte, was er schuldig war. Die Frage, ob er zufrieden sei, bejahte er vollmundig und kündigte an, dass er wiederkommen würde. Dann verließ er das Haus.

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