Die Wiese vor dem Castellum

  • Atius nickte einfach nur als Philus die Meldung abgab. Dessen Blick ließ den Decurio nachdenklich werden. War auch er nun gegen ihn? Okay....sie kannten sich nicht besonders gut und die Kommunikation zwischen den beiden war auf das wichtigste beschränkt. Selten dass man untereinander etwas privates gesprochen hatte. Trotzdem...


    Er würde sich später darum kümmern und den Duplicarius ins Gespräch nehmen. Jetzt standen wichtigere Dinge am Programm.


    Erneut blickte er zum Castellum der Legio II und wurde erneut der übermässigen Bewachung gewahr die, seit dem Eintreffen der ALA, an den Mauern und dem Tor standen. Er musste überlegen, es musste etwas getan werden.......

  • Philus wartete,...er sah, daß es im Hirn des Atiers arbeitete,...verdammt, wußte der nicht was er als nächstes tat? Irgendwie kam sich Philus im Moment reichlich klein vor.
    Was wenn das alles falsch war und was glotzte der jetzt zum Castellum?
    Philus´Nackenhaare stellten sich auf. Er war sicher, daß ihm nicht gefiel was nun kam...

  • Philius....Probleme? Der Unterton in der Stimme des Atier ließ den Duplicarius aufhorchen. Man merkte dass die Wut noch lange nicht verraucht war und die Konsequenzen durch das Verhalten der 4 Decuriones sich auf alle ausbreiten konnte.


    Philus überlegte. Er war nicht wirklich mit der Entscheidung des Atiers einverstanden doch war es das Ergebnis der momentanten Situation.


    Decurio Atius. Vielleicht war es zu überzogen die 4 unter Arrest zu stellen. Es fehlt nun für 4 Turmae der Kommandant. gab Philus seine Gedanken preis. Schliesslich hatte ihn der Atier dazu aufgefordert. Oder war es mehr eine rethorische Frage? Es unwohl fühlte er sich nun doch, der Duplicarius aber die Katze war aus dem Sack und konnte nicht mehr eingefangen werden.
    Die Reaktion des Atiers bekräftigte Philus in seinem Irrtum. Ein unverholen abschätzender Blick traf Philus und innerlich zuckte dieser zusammen.


    Philus...ich bin mir sicher die Duplicarii der Turmae sind genauso fähig die Truppe zu führen wie diese 4 Taugenichtse. Oder bist du anderer Meinung? knurrte der Atier nun los.


    Ich würde sagen du lässt nun die Truppe antreten. Appell in 30 Minuten. Ich werde nun die Männer aufklären was Sache ist. Und.....Atius blickte den Duplicarius scharf an.....wenn nochmals soetwas vorkommt wird es nicht beim Arrest bleiben...du verstehst?

  • Kurze Zeit später hallten sie Cornicen Signale zum Sammeln über das Lager.
    Bis auf die Wachen vor den Zelten der Inhaftierten sammelten sich alle Equites in der Mitte des Lagers. In vielen Gesichtern stand Unsicherheit geschrieben. Es wurde höchste Zeit, daß man ihnen eine Richtung vorgab.
    Sie richteten sich aus und nach kurzer Zeit hatte auch der letzte Mann seine Position eingenommen. Der vexillarius gab dem Atier bekannt, daß die Ala II Numidia angetreten sei und auf seine Befehle wartete.

  • Es dauerte nicht lange und die gesamte Truppe der ALA war angetreten. Da und dort gab es noch leichte Unstimmigkeiten wegen der Ausrichtung doch es war gleich erledigt indem die Duplicarii für die nötige Ruhe sorgten.


    Der Atier, immer noch angepisst bis hoch zu den Knien, starrte nun über die Köpfe der Equites und Tirones. Er überlegte nun wie er am besten die Informationen aussprechen sollte. Ein kurzer Blick zu Philus, dann wieder zu der Einheit.


    Wie ihr alle wisst sind wir nicht hier, vor dem Castellum der Legio II, um ein Picknick zu veranstalten sondern weil es in Rom Misstände zu bereinigen gilt. Der Kaiser ist tot und der nun auf den Thron sitzende Mann ist nicht rechtmässig zu diesem Titel, zu dieser Position gekommen. Ihr alle seit hier für das Recht, die Wahrheit und für Rom zu kämpfen...und sicherlich auch zu sterben. Doch sage ich Euch....die Toten werden geehrt ebenso wie die Lebenden. Eure Kraft die ihr in das Schwert strömen lässt ist die Kraft das Imperium vor den bösen Machenschaften eines Mannes und dessen Gefolge zu schützen.....er ballte nun eine Hand zur Faust und streckte den Arm ein wenig vor.....
    Ihr seit die Reiter die dem Feind das fürchten lehren. Ihr seit die Männer die den Feind bluten lassen werden. Ihr seit die Einheit die in Germanien lebt und auf den Feldern Italias das BLut der Feinde vergisst. dann folgte eine kurze Pause in der er fast schon gönnerhaft über die Männer blickte um diesen Zeit für Jubeln oder sonstiges zu lassen.
    Dann fuhr er vor.


    Ein Gegenkaiser wurde ausgerufen...ja ihr habt recht gehört. Die Legionen in Syria haben eine Mann zum Kaiser ausgerufen um von dort ebenfalls gegen Rom zu ziehen. Wie ihr sind diese Truppen bereit in den Tod zu gehen um das Unrecht auszumerzen, einen Kaiser auf den Thron zu setzen der nicht durch Lügen, Intrigen und wahrscheinlich auch durch Mord den Thron bestiegen hat.


    Ich verlange von jeden Einzelnen dass er sein Bestes gibt, sein Blut vergisst und wenn es nötig ist sein Leben...genauso wie ich es tun werde. Denn ich bin einer von Euch. Ein Mann der als Tiro begonnen hatte und in den Jahren des Dienstes den Rang erreichte den er nun hat. neuerlich schweifte sein Blick über die Köpfe der Versammelten, zu Philus und Richtung der Zelte in denen die verräterischen Decuriones saßen.

  • Bandulf sah und hörte. War das noch der freundliche Atius?
    Jener umtriebige Capsarius, der ihm mal eine Salbe für den wundgerittenen Hintern zusammengemischt hatte?
    Der Kerl davorn hatte mehr Ähnlichkeit mit einem Aufpeitscher. Bandulf konnte förmlich das Blut schmecken, hörte den Schlachtenlärm, roch den Tod.
    Das einzig Gute war, daß er in Aussicht stellte, daß sie fortzogen, fort von germania, nach Italia,...um dort gegen Römer zu kämpfen.
    Allenthalbenes Nicken und gemurmelte Zustimmung. Es fiel den meisten hier leichter Römer zu töten als Landsleute. Vielleicht würde dann auch der eine oder andere Decurio dran glauben können.
    Darauf stimmten sie in den Jubel ein.
    Als der Atier dann von Legionen aus Syria sprach verzogen die meisten wieder das Gesicht. Syria wo bei Wodan lag denn das? Es interessierte die meisten ohnehin nicht wer alles mitkämpfte. Sie wußten den Kameraden neben sich und alles was sich ihnen entgegenstellte wurde niedergemacht.
    Den Schlußsatz hätte er sich sparen können. So wie Bandulf das sah, waren sie alle Vogelfrei weil sie sich gegen den Kaiser stellten. Bis der neue Kaiser auf dem Thron saß hatten sie also weder Anspruch auf Sold noch Donation, noch Staatsbürgerschaft. Er atmete tief durch und betrachtete seine Kameraden. Wieviele würden diesen Feldzug wohl überstehen?
    Sein Blick streifte über die anderen Männer und blieb am Kommandeurszelt hängen. Dort lagen immer noch der Praefectus und Lucius,...es wurde langsam Zeit sie zu ihren Göttern zu schicken, bevor sie uns alle noch heimsuchten.

  • Der ATier war noch nicht fertig. Geduldig, alle Zeit der Welt war sein, wartete er bis das Gemurmel, gejubel und sonstiges Geschnatter abgeflaut war. Tief atmete er ein und kostete den kurzen Moment eines Diktators aus. Wahrscheinlich würde er nicht lange anhalten, der Moment, aber lieber wenig als gar nichts...
    Equites der ALA NUMIDIA II..........es gibt auch schlechte Nachrichten zu verkünden. Wahrscheinlich hat das Groß von euch schon mitbekommen......der Gesichtsausdruck des Atiers wurde sanfter, ruhiger und traurig......dass der Praefectus Alae Terentius Primus und sein Stellvertreter Decurio Lucius Dexius Nero sind tot. Sie ließen ihr Leben im Namen der Hilfsbereitschaft und der Gerechtigkeit. Das hier nun wieder eine Unterbrechung nötig war konnte ein Aussenstehender erahnen...es dauerte bis sich die Menge von dem Schock erholt hatte und wieder schwieg.
    Es ist nun unsere Pflicht als Kameraden und als Mensch ihnen die letzte Ehre zu erweisen. Deshalb wird es Zeit die beiden an die Götter zu senden. Ihre Körper sollen aufgebahrt werden um nach der Zeremonie verbrannt zu werden.


    Mehr konnte er dazu nicht sagen denn, auch wenn er für die Gesundheit der Equites zuständig war so fehlte es ihm an Anteilnahme und am nötigen Mitgefühl. Diese Gefühle waren ihm fremd. Nicht wirklich fremd aber er ließ sie nicht zu. Der Tot gehörte zum Leben und es war unausweichlich eines Tages den Weg in Elysio anzutreten.


    Duplicarius Bandulf, diesen erblickte er als er sich etwas abwandte und winkte diesen zu sich. Er wollte wissen was nun in der Regia vorgefallen war und ob der LAPP auf die Umstände hier reagiert hatte oder ihn sehen wollte.

  • Bandulf trat vor den Atier und salutierte. Er ersparte sich etwas zu der Rede zu bemerken und entschloß sich gleich zur Sache zu kommen.
    Ich habe noch lange warten müssen, dann kam dieser Cneturio vom Tor und suchte nach dir,...ich sagte ihm du seiest hier bei deiner Truppe, was er offensichtlich akzeptierte.
    So war es,...naja, fast.
    ...dann wollte er die Nuntio und hat mich danach entlassen,...du sollst dich dann beim LAPP melden,...umgehend...
    Für den Ausdruck LAPP hatte er noch einen Rüffel mit der Aussicht auf Auspeitschen erhalten, doch auf dem Weg zurück dachte er sich, daß wenn er wegen solcher Lapalien ausgepeitscht werden würde, dann wäre es nichts wert für solch eine Nation sein Blut zu vergießen.
    Ich habe die Botschaft an den Claudier abgesetzt,...aber diese Torfköpfe im Castellum haben sich mächtig wichtig getan...nun müssen wir nur noch unseren Praefecten würdig beisetzen.
    Er hoffte auf diese Weise wäre ihm ein Platz im Kriegerhimmel sicher.

  • Gut, Bandulf. Ich hoffe die Herren wissen was zu tun ist und lassen uns hier nun nicht verrotten. Die Bestattung wird zur Hora Prima, luminibus accensis stattfinden. Du besorgst ein Opfertier...nein zwei. Es soll ein Scheiterhaufen erreichtet werden der groß genug ist dass er beide Leichname aufnehmen kann. Der Paefect hätte es sicher so gewollt wenn er nahe an seinem Freund den letzten Weg antritt. Schliesslich sind sie auch gemeinsam in den Tod gegangen.


    Dann wandte er sich wieder an die Truppe die immer noch versammelt war.....


    Equites. Heute Abend werden wir unseren Kommandeur Terentius Primus und seinen langjährigen Freund und Kameraden Lucius Dexius Nero die letzte Ehre erweisen. Bis dahin hat sich jeder ruhig zu verhalten. Ein Contubernium hat für die Vorbereitungen der Bestattung zu sorgen. Duplicarius Bandulf wird euch einweisen. Ohne weiterer Worte wandte sich der Atier ab und betrat sein Zelt.

  • Anscheinend hatte der Atier vergessen, daß es auch noch weitere Decuriones und den Vexillarius gab. Zu seiner großen Sorge sah er die Herren gerade davonstampfen.
    Na schön,...Ala II Numida, wegtreten!
    Die Burschen würden genug zu tun haben um ihre Paradeuniformen in Schuss zu bringen.
    Was das Contubernium anging, so bestand kein Anlass zur Sorge, sein eigene Contubernium stand bereits vor ihm.
    Gut, Jungs,...äh,...kennt sich jemand mit Balsamieren aus?
    Gunther hob die Hand und so schickte er ihn mit Arnuf die Toten zu waschen und zu balsamieren. Da sie im Kommandeurszelt lagen würde die Paraderüstung der beiden vor Ort sein.
    Der Rest baut dort in der Mitte des Platzes die Pyra auf,...und seht zu, daß ihr dunkle Blätter findet,...wenn nicht nehmen wir dunkles Tuch...abite!

  • Da der Atier bevor er sein Zelt betrat kurz stehen blieb sah er wie Bandulf die anderen einwies. Auch dass die anderen Decuriones davonstapften.



    Philus... und kaum das er den Namen ausgesprochen hatte stand dieser auch schon neben ihm....hol mir die anderen Decuriones ins Zelt. Sie sollen nicht denken dass sie nun zu kurz kommen würden. Ein paar Aufgaben gibt es zu erledigen die sie sicher bestens erledigen werden.


    Philus nickte und zog davon wie ein geölter Blitz. Es dauerte einige Minuten bis der Rest der Offiziere sich im Zelt einfanden und einige konnten es nicht unterlassen den Atier mit giftigen Blicken zu bewerfen.


    Atius...begann einer der Decuriones, Philus verzog das Gesicht in der Angst dass nun erneut die Revolution ausbrechen würde. Wenn die so weitermachen ist der Atier Diktator. dachte er sich still und begann nun langsam zum Ausgang des Zeltes zu wandern...

  • Atius.....die Lage ist nicht sonderlich günstig um Scherze zu treiben... begann nun Rufius Vaccus, ein eher kleiner gedrungener Typ. Das Gesicht des Mannes hatte etwas freundliches, väterliches an sich doch die Augen sprachen anders. Sein Blick durchbohrte regelrecht die Brust des Atiers als er diesen ansprach. Doch kaum hatte Rufius Luft geholt um weiterzusprechen unterbrach der Atier ihn mit einer scharfen Handbewegung.
    Rufius....ich weiß was ihr denkt und ich kann euch verstehen.
    Einige von euch sind fast so lange bei der ALA wie ich alt bin. Ihr habt genug erlebt um Bücher damit zu füllen, eure Urenkel hätten noch freude an diesen Geschichten. Doch es ist wie es ist. Ich habe das Kommando der ALA übertragen bekommen und bis auf weiteres ist es auch so. Ihr habt gesehen was mit den 4 Kohlköpfen passiert ist.
    Ihr habt eine Aufgabe, einen Befehl. Nämlich..die Leute für die ihr Verantwortlich seid im Griff zu haben. Also.....ich bin mir sicher, wenn wir hier eine Show abziehen wie im Circus Maximus und uns gegenseitig an die Gurgel gehen, so schnell können wir nicht schauen und die Matschtreter aus dem Castellum stehen hier und spielen sicher nicht nur Zaungast. Seht zu das die Ordnung erhalten wird.
    Jeder soll seine Arbeit machen und ihr achtet auf die Männer. Wer versucht zu flüchten wird unter Arrest gestellt. Und....ich möchte nicht dass es Verletzungen gibt. Jeder einzelne wird gebraucht und es gibt andere Methoden jemanden davon zu überzeugen dass er besser daran tut hier zu bleiben und die Truppe zu stärken.Ich werde nach der Bestattung nach Mogontiacum reiten. Der Legatus Augusti hat mich zu sich befohlen und während meiner Abwesenheit hast du, Rufius, das Kommando. Ocellus sitzt ja bekanntlich in Confluentes und dreht wahrscheinlich Däumchen....Also meine Herren. Ihr habt meinen Standpunkt nun gehört. Richtet euch danach. Es ist das Beste für alle hier.

  • Der Scheiterhaufen wuchs Lage für Lage und immer wieder mit Öl getränkt. Er musste zwei Körper verbrennen, also sollte er groß genug sein. Bandulf sorgte auch dafür, daß genug Platz da war damit die Ala um den Pyra schreiten konnte...drei mal.
    Er ließ kurzerhand die Zelte abbauen und an anderer Stelle errichten.
    Es fanden sich keine dunkel Blätter, aber genug dunkles Tuch um die Hölzer abzudecken.
    Bandulf gab noch abschließende Anweisungen und betrat dann das Kommandeurszelt.
    Terentius Primus und Dexius Nero lagen auf der Bahre. Auf ihren Augen lagen Münzen.
    Soll die Münze nicht in den Mund? fragte Bandulf.
    Eigentlich schon, aber dazu müssten wir noch warten oder die Zähne ausbrechen...der Kiefer ist noch zu steifen.Bandulf winkte nickend ab.
    Beide waren in ihre Paradepanzer gehüllt. Beide trugen ihre teuren Paradeschwerter.
    Während das Gesicht des terentiers Ruhe und Frieden ausstrahlte, lag auf dem des Decurios ein unergründlicher Ausdruck des Schmerzes.
    Bandulf trat an den Leichnam des Decurios heran und salutierte.
    Mögen dir deine Götter wohlgesinnt sein Lucius Dexius Nero!
    Bei Wodan, das werden sie sein! Mars selbst wird dich abholen! Er hatte niemals einen solchen Krieger gesehen wie diesen Lucius. Er würde ihnen in den kommenden Schlachten fehlen.
    Dann trat er an den Leichnahm des Praefecten.
    Mit ihm verband ihn weitaus mehr als er zugeben mochte.
    Der Terentier hat immer klar gemacht, daß es in der Ala nur eine Sorte Mensch gab. Nämlich Equites der ALA II Numidia. Mehr als einmal hatte er sich für seine Auxilliare eingesetzt, auch gegen Offiziere die es besser zu glauben wußten.
    Für ihn lag hier ein großer Anführer, eine Respektfigur, Vaterfigur. Groß in seiner Weißheit, milde in seinen Strafen treffsicher in seinen Beurteilungen.
    Er salutierte und die ürbigen anwesenden Equites taten es ihm nach. Mit grimmigen Gesichtern versuchten sie keine Tränen zu vergießen.
    Der Praefect hätte das nicht gewollt.
    Ein großer Mann verlässt uns! Doch er geht nicht ohne Mahnung an die Lebenden! Bandulf schlug mit der Faust gegen seine Hamata, daß es weh tat.Auf daß wir dem Tod begegnen wie er, Mannhaft, Aufrecht und Stark!
    Er richtete noch das eine oder andere Detail zurecht und nickte dann seinen Kameraden zu. Jeweils zwei pro Seite traten neben die Bahren und auf ein Zeichen Bandulfs hoben sie die beiden hoch.
    Unter den Dröhnen der Cornicen und Tubicen trugen sie die beiden Toten zum Pyra. Dort bahrten sie sie auf. In der Nähe quikten zwei Schweine, ...Opfergaben...man hatte sich darauf geeinigt den Manes keine Sklaven zu opfern...geschweige denn sein Pferd. Die Männer glaubten ohnehin daß in den schwarzen Hengst der Geist des Terentiers gefahren war. Ruhig und voll aufgezäumt stand Orcus neben der Pyra und betrachtete scheinbar interessiert die Vorgänge.
    Gerade schafften sie noch zwei große Fässer mit Wasser herbei um nachher die Anwesenden rituell gereinigt wurden.
    Es war soweit. Die Ala stand angetreten in Paradeuniform, bereit ihren Praefecten die letzte Ehre zu erweisen. Bandulf wartete nun auf Atius, ...der sollte als Kommandeur die Ehre haben die Pyra zu entzünden.

  • Wie von Furien gehetzt hatte Ocellus den Weg nach Mogontiacum zurückgelegt, sein Pferd bis an die Gernze der Belastbarkeit getrieben und nur widerwillig dem Tier Erholungsphasen gegönnt. Er konnte es nicht glauben, hatte dem Melder hast die Rüstung vom Leib gerissen.
    Es war ihm unmöglich zu glauben, daß Primus und Lucius tot waren.
    Doch als er an die beschriebene Stelle neben dem Castellum kam bestätigten sich seine schlimmsten Befürchtungen. Er glitt vom Pferd und ging wie fremdgesteuert auf die Pyra zu.
    Dort aufgebahrt in voller Rüstung und Waffen lagen seine besten Freunde,...seine Brüder,...seine Familie. Fassungslos vor Trauer und Entsetzen kniete er vor den Beiden nieder, senkte sein Haupt und vergoss bittere Tränen. Es war ihm egal was die Männer davon hielten. Er nahm den Helm ab und legte ihn neben sich zu Boden. Nach wenigen Augenblicken hatte er sich wieder im Griff. Er verharrte noch ein paar Sekunden bevor er sich erhob.
    Sein Blick glitt über die angetretenen Männer, irgendeiner von den Offizieren würde ihm sicher umgehend berichten was hier geschehen ist.

  • Zitat

    Original von Decurio ALA II
    Atius.....die Lage ist nicht sonderlich günstig um Scherze zu treiben... begann nun Rufius Vaccus,


    Und jetzt lasst mich alleine. Ich habe noch Vorbereitungen zu treffen um zumindest halbwegs passabel für die Bestattung auszusehen. entließ der Atier die Anwesenden und setzte sich auf sein Lager. Mit langsamen, ruhigen Griffen schnappte er sich nun jedes Teil seiner Ausrüstung. Begann jedes einzelne Stück sorgfältig zu reinigen und zu polieren. Er selbst besaß nicht die Rüstung wie z.b. Der Praefect oder Lucius aber er wollte auch nicht dass er aussah als würde er gerade aus einem Manöver dazustoßen.


    Wie lange er saß konnte er nun nicht sagen. Draussen brannten bereits die Fackeln und der Lichtschein erhellte auch einen Teil des Zeltes als er fertig war.


    Der Weg zur Stelle an der die Bestattung stattfand war kurz und so war der Atier schnell vor Ort. Er stockte im Schritt und konnte seinen Augen nicht trauen....Ocellus...hier? Das konnte fast nicht möglich sein ausser....jemand hatte ihn vom Tod des Terentiers und Lucius' benachrichtigt.


    Scarpus trat näher und bemerkte die Spuren der Trauer im Gesicht Ocellus. Es musste wirklich schwer für diesen sein...gerade jetzt.


    Ocellus......Scarpus nickte und legte dem Decurio eine Hand auf die Schulter.

  • Ocellus spürte die Hand auf seiner Schulter und sah sich um. Ach,...Scarpus,...
    Er versuchte sich zu sammeln und ein wenig von der Autorität alter Tage aufleben zu lassen. Scarpus,...was zum Hades ist hier geschehen,...warum,...wie,...
    Es gelang ihm leidlich. Sein Blickk glitt wieder zu seinen beiden toten Freunden.

  • Schon gut, Ocellus. Es ist niemandes Schuld. Terentius Primus und Lucius hatten das Lager verlassen. Ich hatte das Gefühl dass es mehr war als nur eine Geländebesichtigung. antwortete der Atier so ruhg es ging.


    Ich habe es selbst nicht ganz verstanden aber du kennst den Praefecten. Wenn er sich etwas vorgenommen hat war er nicht davon abzubringen. Und....wie....die beiden wollten einer Gruppe Reisender helfen. Die Reisenden hatten Glück. Die beiden weniger. eine kleine Pause entstand als sich Atius selbst zusammenreissen musste.


    Wie stehts in Confluentes? Der Praefect hat mir vorübergehend das Kommando übertragen. Ehrlich gesagt ist es ziemlich unübersichtlich im Moment. Scarpus wollte Ocellus so schnell es ging in die Zustände einweihen.


    Ich bin froh dass du hier bist. Es wäre nett wenn du die Zeremonie übernehmen würdest, Ocellus. Du standest den beiden näher als ich oder sonst jemand hier.

  • Ocellus war sichtlich überfordert, vor ihm lagen seine beiden besten Freunde, seine Brüder und der Capsarius war Interimskommandeur.
    Daß die beiden nicht tatenlos zugesehen hätten wie eine Gruppe Reisender überfallen wird war ihm klar,...nur hatte er immer gedacht sie würden nur ein kalkulierbares Risiko eingehen,zumindest Primus.
    Ocellus rief sich zur Ordnung, versuchte sich zu sammeln. Krächzend entgegnete er, Ja,...natürlich,...danke Atius,...ich,...ich...ähem,...ich werde die Zeremonie leiten.
    Er ging und holte seinen Helm, welcher immer noch am Boden lag. Diesen reichte er dem Duplicarius Bandulf um ihn während der Zeremonie zu halten.
    Er musste kurz nachdenken, was alles nötig war und ihm fiel sofort etwas auf.
    ...wo sind die Urnen?

  • letztlich traf auch vannius völlig verspätet mit der nachhut im Lager der Legion ein. sauer war er, schon zu Beginn seiner Ausbildung so negativ aufzuhalten. auch wenn er nichts dafür konnte , das dieser dämliche eques den weg nicht kannte. egal nun war da. müde und wütend stapfte er zu seinen vorgesetzten um sich zu melden.


    "salve decurio! Tiro vannius meldet sich zu Stelle!"

  • Bandulf glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Die Nachhut hatte es tatsächlich geschafft noch einzutrudeln.Er baute sich breit vor dem Tiro auf und nickte Ocellus entschuldigend zu. Gleichzeitig gab er Vannius mit der hand das Zeichen sich zu verdrücken.
    In die Reihe Tiro!
    Zum Decurio meine er,
    ...die Urnen sind im Kommandeurszelt Decurio,...wenn du es wünschst lasse ich sie holen...!

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