In den guten zwei Wochen von Licinus abwesenheit hatte ich einiges im lager getan. Der praefectus castrorum war alles andere als untätig gewesen und hatte für die Außenanlagen des Lagers Unmengen an Ausbesserugns- und Verstärkungsarbeiten geplant, sodass sich ein Gutteil der legio gerade vor dem vallum befand und hart am schuften war.
Licinus selbst hatte am Vormittag noch den übrigen Offizieren berichtet, was sich zugetragen hatte, jetzt war er auf der Suche nach seiner legio. Schon auf dem Weg nach draußen hatte er allerlei entdecken können.
Neben den Toren, seit jeher die Schwachstelle jeder Lagerverteidigung, lagen Sandsäcke bereit um die Tore gegen Rammen zu verstärken, in den Türmen lagen wettergeschützt und daher nicht sichtbar zerlegte Skorpione, aber die zugehörigen Fassungen auf dem Wall konnte man gegen den Horizont abstehen sehen.
Und draußen war alles in vollem Gange.
Während eine Abteilung Soldaten einen zweiten Graben aushob und einen Außenwall aufschüttete, waren andere Trupps dabei am Boden der Gräben Lilien anzubringen, in den Boden gerammte spitze Holzpföcke, die sich durch die Sohlen der caligae der feindlichen Soldaten bohren sollten. Nur vor den Toren wurden Wege freigelassen, auf die man später die eisernen Fußangeln kippen würde, wenn sie tatsächlich angegriffen werden sollten.
Einem der relativ schmalen freien Wege folgte Licinus nun und wandte sich um den äußeren Graben dorthin wo er seine Soldaten vermutete.
Die Luft schwoll an von den Geräuschen der Arbeit und den Flüchen, die die Soldaten ausstießen, wenn etwas nicht lief. Es roch nach Schweiß und Erde. Alles im krassen Gegensatz zu den grünenden Frühjahrsfeldern, die das Lager umgaben. Eine eigenartiger Gegensatz, befand Licinus, da passten die wüste Gegenden des Ostens, die er auf dem Feldzug kennengelernt hatte, doch deutlich besser zu einem heraufziehenden Kriege.
Langsam, um nicht eine Schaufel Erde abzubekommen, ging er weiter.
Soweit die Szenerie, ich hoffe, es finden sich möglichst viele angesprochen