Beginn der Ausbildung

  • Die übrigen Probati ließen von einander ab. Einige von ihnen waren durchaus im Dreck gelegen, so wie Avianus und sein Partner. Kein Wunder, dass der Optio von ihnen verlangte, ihre Ausrüstung wieder auf Vordermann zu bringen. Auch wenn es zweifellos nicht so war, dass der Iunier andernfalls darauf verzichtet hätte, aber bestimmt gab es genügend andere, die keinen besonderen Wert darauf legten.
    Theorieunterricht. So wie der Optio den Begriff aussprach hörte es sich nach mehr Anstrengung und Arbeit an, als man es von Theorie normalerweise erwartete. Am besten machte Avianus sich nicht allzu viel Hoffnung, dass es morgen "gemütlich" werden würde.
    Zusammen mit den anderen verließ er den Platz in Richtung Baracken.

  • Der nächste Morgen....


    So Probati, mal sehen was ihr schon wisst!


    Wer erklärt mir den Aufbau einer Legion ?!


    Classicus schritt vor den Angetretenen hin und her und beäugte lauter Gesichter, die mehr oder wenig untr sich schauten.

  • Einige Sekunden lang herrschte stille unter den jungen Soldaten. Einige schienen ihre Gedanken zu ordnen, wiederum andere schwiegen schlichtweg, weil sie nichts zur Frage des Optios zu sagen hatten. Avianus gehörte zu denjenigen, die ihre Gedanken zu ordnen versuchten. Wie gut ihm das gelang, würde sich gleich herausstellen. Ein kurzer Blick durch die Runde verriet ihm, dass von den anderen noch nicht allzu schnell etwas zu hören sein würde.
    Bevor hier niemand etwas sagt, gebe ich lieber mein "Wissen" zum besten.
    Zwar kannte er sich nicht perfekt mit dem Aufbau einer Legion aus, aber komplett falsch würde er auch nicht liegen. Etwas zögerlich hob er erst die Hand um sich zu melden und begann dann mit seiner Erklärung.
    "Eine gewöhnliche römische Legion besteht aus je 10 Kohorten, die in Centuriae zu je 10 Contuberniae eingeteilt werden. Und dann gibt es noch die berittenen Truppen, Optio Aemilius Classicus.", beantwortete er mit sicherer Stimme die Frage des Optios. Wieder herrschte Stille. Jeder schien darauf zu warten, was der Aemilier dazu zu sagen hatte.

  • Gut Gut, wie war Dein Name ? So die gewöhnlichen hast Du ja jetzt aufgezählt Probatus. Dann erzähl mir jetzt den Aufbau der Cohortes Urbanae auf, kennst Du den auch? fragte der optio nochmals nach.


    Und ihr anderen hört gut zu, damit ihrs auch alle lernt !

  • "Aulus Iunius Avianus, Optio.", sagte er erst mit einem Lächeln, als sein Vorgesetzter ihm dann jedoch eine neue Frage stellte, blieb er vorerst stumm. Welche Unterschiede gab es? Ein kurzes Räuspern entfuhr ihm, dann begann er:
    "An der Spitze steht der Präfectus Urbi, dem die Tribuni der einzelnen Kohorten unterstehen und der Rest ist... gleich?", versuchte Avianus eine Antwort zu finden.

  • I]Noch eine Frage?[/I] Avianus seufzte leise, aber nicht nur deshalb, weil der Optio ständig neue Fragen stellte, sondern auch, weil er dieses Mal keine Antwort parat hatte. Zumindest hatte er den Rest bisher anscheinend korrekt erklärt.
    Die Cohortes Urbanae und die Prätorianer werden in einer Reihe durchgezählt... sind es insgesamt XIII?, fragte er sich selbst in Gedanken. Was habe ich zu verlieren?
    "Soweit ich weiß werden die Cohortes Urbanae und die Cohortes Praetoriae in einer Reihe durchgezählt, Optio.", antwortete er kurz.

  • Aulus Iunius Avianus VORTRETEN !


    Nachdem der Iunier vorgetreten war, drehte Classicus ihn zu seinen Kameraden.


    Hört her, genauso wie er gesagt hat ist es. Die Cohortes werden den prätorianischen Garden zugezählt.


    Zurück ins Glied !


    Dieser Iunier wusste eine Menge. Den würde Classicus sich merken. Er hob sich von der breitn Masse durchaus positiv ab.


    So wegetreten auf die Stuben.

  • Als der Aemilius ihm befahl, vorzutreten wusste Avianus erst nicht was er davon halten sollte. Kurz zögernd machte er einen Schritt vor und sah sich nach seinen Kameraden um.
    Während er die Worte des Optios hörte, stahl sich ein stolzes Lächeln in seine Züge. Zu gerne würde er sich noch einmal umdrehen und in Gesichter seiner Kameraden sehen. Wieder zurück in den Reihen der anderen Soldaten musterten ihn einige grinsend andere beinahe neidisch.


    Kurz darauf wandten sich die Tirones vom Optio ab und gingen in Richtung Baracken vom Platz.

  • Ein weiterer Tag der Ausbildung war angebrochen.


    Nach 15 Runden "aufwärmen", traten die Männer in voller Montur an.


    So, die Waffen der römischen Legionen sind das gladius, das scutum, das pilum und die hasta. Wer kann mir etwas zu den einzelnen Waffen erzählen und wie man sie einsetzt?“

  • Avianus wollte bereits den Mund öffnen, um etwas zu sagen, als ihm einer der anderen zuvor kam.
    "Der Gladius ist für den Nahkampf, das Scutum ist für die Verteidigung und wichtig für die Testudo, das Pilum ist ein Wurfspieß für den Fernkampf und die Hasta eine gewöhnliche Lanze, Optio.", erklärte der Tiro und ließ seinen Blick kurz darauf mit einem leichten Grinsen zu Avianus gleiten. Jener zuckte nur mit den Schultern. So ähnlich hätte er wohl auch geantwortet, aber das war jetzt ja nicht mehr nötig.

  • Gut die Probati schienen langsam in Fahrt zu kommen.


    Also,


    Das gladius ist hervorragend als Stichwaffe geeignet.



    Nehmt das rechte Bein etwas zurück und das linke Bein mehr an das Schild heran.


    Die Grundstellung ist beim Schwertkampf sehr wichtig, ein fester Halt verleiht einem guten Kämpfer schon mal einen Vorteil. Dann der Griff um den Schwertknauf. Klammert euch nicht daran, aber haltet das Schwert fest genug, damit es euch der Feind nicht aus der Hand schlagen kann!“



    Jeder stellt sich vor einen der Pfähle da vorne auf und nimmt die Grundstellung ein, dann möchte ich einen sauberen Stich nach vorne sehen. Schnell, kräftig und ohne zögern, danach den Arm sofort wieder zurück ziehen und wieder stechen, zurück ziehen und noch einmal stechen, so lange, bis ich euch ein Zeichen gebe, daß ihr damit aufhören könnt. Und immer auf eure Deckung achten.



    Los jetzt.

  • Die jungen Soldaten begaben sich zu den Pfählen und nahmen die Grundhaltung ein, wie es ihnen der Optio erklärt hatte.
    Als sie begannen, auf die Pfähle einzustechen ertönte anfangs noch ein gleichmäßiges "Tock". Nach und nach fand jedoch jeder seinen eigenen Rhythmus.
    Zustechen, Deckung, Zustechen, Deckung... Immer wieder ließ Avianus sein Schwert vorschnellen und sich in das Holz bohren, wo es jedes Mal eine Kerbe zwischen den vielen bereits vorhandenen hinterließ.

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