Nicht ohne Erleichterung stellte Quintus fest, dass der viel zu starke Alkoholkonsum der vergangenen Monate sein Gehirn doch noch nicht so erweicht hatte, dass ihm nicht noch einfache Schlussfolgerungen gelungen wären. In der Nähe eines Hafens - und dann noch solch eines Hafens - musste sich ein Markt befinden, hatte sich der Verginier nämlich gesagt. Und tatsächlich: Nicht weit vom Hafen, in dem er gerade aus Ostia angekommen war, entfernt war ein riesiger Markt, von dem Quintus bald herausbekam, dass er "Fremdenmarkt" heiße.
Mit einem Blick überschaute Quintus, dass es hier wohl wirklich alles gab. Er aber war allein auf der Suche nach etwas Obst, denn das stand erstens in deutlichem Gegensatz zu dem Ernährungsplan, dem er in seinen letzten Monaten in Italia gefolgt war und der hauptsächlich aus flüssiger Nahrung bestanden hatte, und zweitens wollte er nach seiner Reise im stickigen Bauch eines kleinen Frachtschiffes unbedingt etwas Frisches.
Seine angespannte finanzielle Lage ließ ihn bald den Weg zu schon leicht fauligen Angeboten finden, und ehe er sich's versah, war auch schon ein Stück Obst in seinem Gesicht gelandet, dazu noch ohne alle Bezahlung: Zwischen den Billig-Obst-Ständen, zwischen denen sich Quintus gerade befand, liefen nämlich eine Reihe von Kindern umher, die sich gegenseitig mit den allerfauligsten und nicht mehr verkäuflichen Obststücken bewarfen. Eines dieser Flugobjekte hatte nun den Weg ins Gesicht des Verginiers gefunden, und es fehlte nicht viel, dann hätte Quintus aus Wut darüber schon wieder eine Prügelei vom Zaun gebrochen, wie er es in seiner letzten Zeit in Italia so oft getan hatte. Doch noch obsiegten seine guten Vorsätze, in dieser seiner neuen Heimat nicht schon wieder gleich negativ aufzufallen, und so setzte er brummend seinen Weg auf dem Fremdenmarkt fort.
Wer mag?