Um nicht unhöflich zu erscheinen, nippte Romana ein wiederholtes Mal ab Becher. Ihr Zufriedenheit über den Abschluss spiegelte sich in ihren Augen, während sie den Blick von Classicus zum Meister wechselte und mit sachtem Nicken ihre Zustimmung gab. Damit sind wir uns einig und ich freue mich auf die Zusammenarbeit.
Um nicht länger zu stören und ihren Besuch nicht über das Maß auszudehnen, erhob sich die Braunhaarige, den restlichen Wein auf dem Tisch zurück lassend. Ich finde hinaus und hoffe, Fortuna wird ihr Füllhorn über unser Geschäft ausschütten. Mit einem Lächeln und einen Blick zu Naha, die bereits an der Tür stand, verabschiedete sie sich und verließ die Goldschmiede wenige Augenblicke später in deren Begleitung.
goldenes Handwerk
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Nachdem Gaius ihren Vorschlag nicht ablehnend gegenüber stand, war die Sänfte unterwegs zur Goldschmiedewerkstatt. Vom Treffpunkt bis zum Ziel waren es nur wenige Augenblicke und kaum saß die Braunhaarige einigermaßen bequem, war es Zeit, wieder aus zu steigen. Wie immer half ihr Nuha dabei und ging dann vor zur Tür, um sie zu öffnen. Nach einem kurzen Blick zu dem jungen Mann, in der Hoffnung er würde ihr folgen, ging sie hinein. Die Geräusche und der Duft waren ihr inzwischen so vertraut, dass sie ohne zu zögern nach hinten ging und dem Meister über die Schulter sah. Noch hatte er sie nicht bemerkt und war am Hantieren. Leise, um ihn nicht zu erschrecken flüsterte sie Salve Thales! und ergänzte etwas lauter, lass dich nicht stören.
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Romana hatte wohl nicht mitbekommen was Gaius als letztes gesagt hatte. Jedenfalls machte sie sich auf den Weg zur Werkstatt. Da blieb Gaius nichts anderes übrig als hinterher zu gehen. In einer Golschmiedewerkstatt unter zu kommen hatte er sich zwar nicht vorgestellt als er nach Rom kam,aber es klang nach einer Unterkunft. Erstmal wollte er sicher gehen das er irgendwo unter kommen könnte und dann könnte er ja immer noch Romana überzeugen das er zu schade war eine Werkstatt zu fegen. Gespannt folgte er also Romana und wartete was passierte.
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Salve Petronia Romana gab Thales zur Antwort und äugte über seine Schulter zu Romana. Du störst nicht. Es freut mich wenn dein Glanz diese rauchige Werkstatt schmückt. Dann sah er im Augenwinkel noch jemand in die Werkstatt kommen.
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Mit einem Schmunzeln auf dem Gesicht, trat Romana neben den Meister, um zu sehen, womit er gerade beschäftigt war. Als sie sah, dass es einige ihrer Entwürfe waren, zog sich ihr Lippenpaar breiter und formte sich zu einem erfreuten Lächeln. Du zauberst den Glanz Meister Thales, du formst nach meinen Zeichnungen, wahre Schmuckstücke. Vielleicht hast du auch Verwendung für einen jungen Burschen, der eine Bleibe sucht.
Dabei warf sie einen vielsagenden Blick über ihre Schulter und zwinkerte Gaius zu. Er wurde von meinem Vater nach Rom gesandt und soll mir zu Diensten sein. Sie ganz ihrem Begleiter zuwendend, der nicht ganz glücklich aussah … komm doch näher. -
Gaius näherte sich nachdem er dazu aufgefordert worden war. Die Schmuckstücke sahen sehr schön aus und der glanz des Goldes faszinierte ihn. Allerdings gefiehl ihm weniger das er wohl hier als Helfer des Goldschmieds abgeschoben werden sollte. Er sagte vorsichtig:
"Die Schmuckstücke sehen sehr hübsch aus, aber wenn ihr mir erlaubt ich bin eigentlich nicht nach Rom gekommen um meine Tage in einer Werkstatt zu verbringen. Verzeiht Meister Thales, eure Kunst ist beeindruckend, aber ich kann mit Handwerk wenig anfangen."
Hoffentlich würde man ihn dafür nicht einfach auf die Strasse jagen, aber er musste es riskieren wenn er hier nicht als Goldschmiedlehrling versauern wollte.
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ThalesVerwendung hätte ich schon antwortete Thales an Romana gewandt, bevor er das Schmuckstück weiter bearbeitete.
Dann schaute er aber doh verwundert, als der ihm unbekannte junge Bursche plötzlich gar nicht in das Schmuckhandwerk einsteigen wollte. verwundert und fragend schaute er in Richtung Romana.
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Das anfängliche Lächeln, verschwand mit jedem weiteren Wort des jungen Mannes und Romana begann die Unterlippe ein zu ziehen. Wer sie kannte wusste, sie musste nachdenken und vermied es damit, die falschen Worte zu finden. Eine Zeit lang wanderten ihre Blicke zwischen Thales und Gaius hin und her, bis ihre Hellblauen schließlich an einem neutralen Punkt im Raum haften blieben.
Mit einem tiefen Atemzug beendete die Braunhaarige schließlich ihre Überlegungen und begann erst zögerlich … Du hast nichts von meinem Vater vorzuweisen und ich kann nur deinen Worten glauben. Danach entstand eine weitere kurze Pause und ihre Augen blieben erneut an ihm haften. Denkst du, ich nehme dich mit in eine Casa, wo ich Gast bin und präsentiere dich dort als Leibdiener? Selbst wenn ich das wöllte, würde der Präfekt das nicht dulden und ich in Misskredit geraten. Den Kopf leicht zur Seite neigend … willst du das? … kam die Frage leise und mit Traurigkeit in der Stimme … wollte das Romanus? -
Gaius wurde immer verzweifelter als sie so fortfuhr und mit bebender Stimme sagte er:
"Ich bin sicher euer Vater wollte nur das Beste für euch. Ein Leibdiener ist doch durchaus angemessen für eine junge Dame wie euch. Sicher wird das auch der Präfekt verstehen. Ihr müsst mich ja auch nicht bezahlen, sondern nur unterbringen. Was kann es euch den Schaden mich in eure Dienste zu nehmen? Wenn ich mich nicht als hilfreich erweise könnt ihr mich ja wieder entlassen. Was kann ich den tuen das ihr mir vertraut?"Gaius sah jetzt wirklich schlecht aus. Er war extra nach Rom gekommen um jetzt in einer solchen Situation zu sein.
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Entweder wollte Gaius sie nicht verstehen oder die Braunhaarige war in ihren Worten missverständlich. Deshalb sah auch sie nun hilflos aus und begann erneut zu erklären. Du wirst in meinem Dienst stehen, du wirst irgendwann mit mir nach Ostia reisen, du wirst dich genug beweisen können, allerdings … Damit entstand eine Pause und sie räusperte sich … allerdings wirst du nicht an meiner Seite leben und wohnen, nicht in nächster Zeit. Wenn ich dir vertrauen soll, dann versuche dich hier einzubringen, denn das ist mein Leben und nicht das Leben in Rom und das einer wohlhabenden Römerin. Er hatte wirklich keine Ahnung von ihr und das mit seinen Worten verdeutlicht. Wie sie das werten sollte und ob sie seinen Worten Glauben schenken konnte? Gedanken, die sich überschlugen und die selbst durch die Geräusche in der Werkstatt nicht verdrängt werden konnten.
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Gaius sah jetzt wirklich unglücklich aus. Jetzt hatte er Romana verärgert. Darum sagte er schnell:
"Ich wollte euch nicht beleidigen. Wenn ihr es wollt bleibe ich hier. Es ist halt nur nicht as warum ich hierhin geschickt wurde."
Immerhin würde er hier erstmal ein Dach über dem Kopf haben und dann würde er ja schon sehen was sich ergab.
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Da Romana den Wortlaut des Briefes nicht mehr vollständig in Erinnerung trug, ließ sie sich von Nuha das Schreiben erneut reichen. Sie wollte nicht streiten und sie wollte Gaius nicht abschieben, sie wollte einfach, dass er verstand. Deshalb begann sie die Worte zu lesen, die er selbst ihr schrieb.
… verzeiht die Belästigung doch ich bringe Nachricht und ein Geschenk das mein Herr Publius Valerius Secundus euch im Auftrag seines guten Geschäftsfreundes, eures Vaters, Faustus Petronius Romanus sendet. Da euer Vater sehr beschäftigt ist hat er es meinem Herren aufgetragen einen Leibdiener für euch zu organisieren, auf dass es euch in Rom an nichts mangeln soll. Ich wurde gesandt euch zu dienen und hoffe das ihr mich in euren Dienst aufnehmen werdet.
Den letzten Satz betonte die Braunhaarige besonders deutlich und sah ihn danach lange schweigend an. Nun … begann sie leise … nun nehme ich dich in meinen Dienst und hoffe, du wirst gemäß meines Vaters Bitte mir ein guter Diener sein. Mir mangelt es an nichts und wirst du erst eine Zeit in Rom sein, wirst du es verstehen.
Zögerlich fiel das Lächeln aus, als sie ihm das Schreiben gab und sich dann zu Meister Thales umsah. Ich bitte dich Thales, meinen neuen Diener mit Botengängen zu betrauen, die ihn auch zur Casa Decima Mercator führen werden. Und ich danke dir, dass du dich ihm annimmst und eine Bleibe zur Verfügung stellst. -
Gaius erkannte das er hier nicht weiter kommen würde. Er würde wohl abwarten müssen was die Zukunft brachte. Darum nickte er und sagte:
"Sehr wohl, Herrin! Ich werde hierbleiben und euch zur Vefügung stehen wann immer ihr mich benötigt."
Nur für den Fall das sie ihn nie benötigte würde er sich aber ab morgen nach anderen Möglichkeiten in Rom umsehen.Man sollte ja nicht alles auf eine Karte setzen.
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ThalesThales der die Unterredung mit Verwunderung verfolgte, nickte schlussendlich. Ein bisschen Hilfe konnte er hier in der Werkstatt gebrauchen. Vielleicht würde den Jungen auch für das Goldschmiedehandwerk begeistern können, wer weiß.
Nachdem die Beiden sich jetzt wohhl einig geworden waren, schaute er abwechselnd zu beiden. Sicher er kann hierbleiben. Ich werde ihn soweit er will das Schmuckhandwerk näherbrinegn und sonstige Dinge. Wenn es ihr Wunsch war würde er ihn auch zur Casa Decima Mercator schicken.
Thales hoffte nur, dass der Junge jetzt nicht alles boykottieren würde was er ihm antrug.
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Innerlich aufatmend, wenn auch nicht glücklich über die Gesamtsituation, lächelte Romana leicht, den Blick zwischen beiden Herren wechselnd. Du musst mich nicht Herrin nennen Gaius, du bist kein Sklave sondern ein freier Mann, der nach seinen Angaben, den Wunsch meines Vaters erfüllt. Sie wusste immer noch nicht, was sie wirklich davon halten sollte, wenn er sich auf so eine niedere Stufe begab. In den nächsten Tagen wird Thales die ersten Stücke fertig haben und dann steht auch bald die Reise nach Ostia ins Haus. Solltest du es so meinen, wie du es schreibst, besteht die Möglichkeit mich von deiner Loyalität zu überzeugen. Auch wenn du mir den Geschenk noch nicht überreicht hast, nehme ich an, du hast es nur vergessen und wolltest dich nicht daran bereichern.
Die Ironie in ihren Worten, überspielt durch ein leises Lachen, war beim genauen Hinhören deutlich erkennbar und durchaus ehrlich gemeint, auch wenn sie von einem Zwinkern begleitet wurden. -
Auch ihre neue Ansprache half nicht wirklich Gaius zu beruhigen und er brachte schnell hervor:
"Nein natürlich nicht, Herrin! Äähhhh! Romana! Ich will euch gerne von meiner Loyalität überzeugen. Und das Geschenk das habe ich nur in all der Aufragung vergessen."
Er kramte etwas unbeholfen in seinem Gepäck und zog eine Glasphiole heraus die Romana hinhielt.
"Dies ist ein edles Duftöl aus Sizillien das euch Secundus sendet. Es wurde aus Lavendelblüten im feinsten Öl gemacht. Ich hoffe das es dich erfreut."
Hoffentlich würde das Romana aufmuntern. Sie war ja wirklich etwas schwierig.
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Erfreut und das auch offen zeigend, nahm Romana die Phiole mit dem Duftöl entgegen. Es wird einen Ehrenplatz unter den vielen Essenzen und Duftwässerchen im Balneum der Casa finden. Entgegnete sie mit einem Lächeln auf den zartroten Lippen. Es wird mich immer an den heutigen Tag erinnern und an unsere erste Begegnung in Rom.
Es an Nuha weiter reichend, sah sie wenig später Gaius offen in dessen große dunkle Augen. Wenn die ersten Schmuckstücke ihre Abnehmer gefunden haben, werde ich dir deine Dienste bezahlen. Bis dahin solltest du dir etwas zu verdienen und das Mitgeführte gut einteilen. Rom ist ein Ort, wo Bares wie Sand durch die Finger rinnt.
Sie wollte ihn keine Angst machen und dennoch auch nichts beschönigen oder versprechen, was sich später in Luft auflösen könnte. Bei Thales kannst du Vieles lernen, was dir später von Vorteil sein wird. Ein letztes Mal ging wanderte ihr Blick von einem zum anderen, bevor sie neben die Grauhaarige trat. Ich werde mich jetzt verabschieden. Es gibt noch vieles zu erledigen, vor meiner Abreise.
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