Tiro Marcus Terentius Tacitus



  • Hier absolviert der Tiro


    Marcus Terentius Tacitus


    unter Anleitung von


    Centurio Lucius Quintilius Valerian


    seine Grundausbildung.




    Ausbildungsplan:



    Grundausbildung - Marcus Terentius Tacitus


    I. Einführung/ erste Exerzierübungen


    II. Theorie


    III. Kampf- und Waffenübungen


    - Ringen
    - Scutum/ Gladius/ Schwertkampf
    - Hasta


    IV. Formationen



    V. Schwimmübungen



    Grün = Abgeschlossen
    Braun = Laufend
    Rot = Ausstehend



    Sim-Off:

    Hinweise:
    Die Ausbildung wird in einer Gruppe durchgeführt. Das bedeutet, Du kannst und sollst die Kameraden der Gruppe mitbeschreiben.


    Bitte erst posten, nachdem der Ausbilder begonnen hat.

  • Es war wieder einmal soweit: Eine Gruppe verweichlichter Frischlinge sollte zu Soldaten gestählt werden. Ein schweres Stück Arbeit. Nach wenigen Tagen würde sich zeigen, ob sie wirklich alle bis zum Ende kommen würden. Zu viele unterschätzten die Härte des Soldatenlebens. Während Valerian auf seine neue Gruppe zuschritt, musterte er die jungen Männer. Na, so ganz schlimm sahen sie nicht aus, da hatte er schon anderes erlebt.


    "In aciem venite*! State**!", brüllte er sie an, um sie schon mal daran zu gewöhnen, welcher Wind hier wehte.




    Sim-Off:

    *In Linie antreten! **Stillgestanden!

  • Es ging los. Ich und meine Kameraden standen auf Befehl des Centurio in einer Linie. Ich fühlte mich wie ein Stück Eisen, bereit um im Feuer zu einem Schwert geschmeidet zu werden. Wir salutierten mehr oder weniger gleichzeitig: Salve, Centurio Quintilius! und harrten nun der Dinge die noch kommen würden.

  • Sah ganz so aus, als hätten ein paar der Männer Vorwissen. Die anderen versuchten mehr schlecht als recht nachzuahmen. Insgesamt war es besser als das, was bei den meisten Ausbildungsgruppen am Anfang vorzufinden war. "Salvete, Tirones. Der Gruß war schon mal in Ordnung. Ihr grüßt mit Salve, dem Rang und dem Gensnamen eures Gegenübers zusammen mit dem militärischen Gruß. Die meisten von euch haben das schon ganz richtig gemacht, für die wenigen von euch, die nur nachgeahmt haben, gibt es jetzt eine Wiederholung, damit es auch richtig sitzt. Mein vollständiger Name lautet Centurio Lucius Quintilius Valerian! Grüßt mich!"


    Valerian wartete ab, bis die jungen Männer den Gruß wiederholt hatten, dann machte er sofort weiter. "Eure Aufstellung ist erbärmlich! Eine Reihe soll eben genau das sein: Eine gerade Reihe! Um die Abstände richtig zu üben, bilden wir nun gleich zwei Reihen hintereinander. In der vorderen Reihe streckt jeder von euch seinen linken Arm zur Seite aus! In der hinteren Reihe die rechte Hand nach vorn ausstrecken, die linke zur Seite. Und jetzt so hinstellen, dass die rechte die Schulter eures Vorder-, die linke die eures Nebenmannes berührt. Venite*!"


    Sim-Off:

    *Antreten!

  • Jetzt gings los, wir grüßten nocheinmal. Dieses mal fast ganz gleichzeitig. Dannach befolgten wir den Befehl uns aufzustellen. Ich befand mich in der ersten Reihe und streckte den linken Arm aus, nach einer kleinen Bewegung zu meinem linkem Nachbarn passte alles. Es dauert aber etwas bis sich alle aufgestellt hatten.

  • Das sah schon ganz brauchbar aus. Für den Anfang. Valerian hatte schon weitaus schlechtere Ausbildungsgruppen gehabt. Langsam schritt er die vordere Reihe ab, schubste hier einen Mann ein bißchen zurück, zog dort einen anderen am Halstuch ein wenig vor. "Gerade Linie habe ich gesagt!", herrschte er die beiden an. „Merkt euch die Abstände, denn in genau diesen Abständen habt ihr euch stets aufzustellen! Und nun nehmt Haltung an, der Befehl zum strammstehen lautet "state"! Die Füße zusammen! Brust raus, Bauch rein! Letzteren werdet ihr eh nicht mehr lange haben! Diese Haltung nehmt ihr ein, wenn sie befohlen ist - und immer, wenn ihr euch bei einem Vorgesetzen meldet! Ihr rührt euch dann nicht mehr! Bis etwas anderes befohlen wird. Ihr werdet feststellen, daß es leichter klingt, als es ist, sehr lange in dieser Haltung zu verharren. Deshalb wird euch das auch nur selten für lange abverlangt. Sind längere Aufenthalte abzusehen, werdet ihr den Befehl movemini erhalten. Ihr stellt dann die Füße ein wenig auseinander und nehmt eine natürliche, aber stabile Haltung ein. Und zwar so." Er führte vor, was er meinte. "Also: Movemini!"


    Unermüdlich schritt er an den Männern entlang und korrigierte nicht gerade sanft falsche Haltungen. Es dauerte nicht lange, bis es alle begriffen hatten. "Die kleineste Organisationseinheit der Legion habt ihr schon kennengelernt: Das contubernium. Acht Mann, die sich ein Unterkunft oder auf dem Marsch ein Zelt teilen. Acht Mann, die enger zusammen leben, als die meisten Familien! Die miteinander kämpfen und sich gegenseitig decken. Denkt immer daran, daß euer Leben von eurem Nebenmann abhängt! Also rauft euch zusammen und fangt keine Feindseligkeiten an! Du da!" Er deutete auf Tacitus. "Terentius, nicht wahr? Welche Organisationseinheiten innerhalb der kämpfenden Truppen gibt es noch?"

  • Verdammt, ich wurde aufgerufen. "Gut, jetzt nur keinen Fehler machen." Sagte ich mir in Gedanken. Ich hatte mich ja gut vorbereitet weshalb das kein Problem werden sollte.
    Ich trat vor und salutierte: Jawohl Centurio Quintillius, ich bin Marcus Terentius Tacitus. Die Truppe ist wie folgt organisiert: Vier Kohorten mit je 500 Mann bilden die Cohortes Urbanae in Rom! Insgesamt gibt es jedoch 6 von ihnen! Die einzelnen Kohorten werden je von einem Tribun geführt und sind wie die Legion in Centurien mit je 80 Mann eingeteilt die von je einem einem Centurio geführt werden!
    Ich war von mir selber überrascht wie laut ich gesprochen hatte, fast so laut wie der Centurio. Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu: Das wäre dann alles. Hoffentlich hatte ich mich nicht irgenwo vertan.

  • Den Namen würde Valerian vorerst nicht vergessen. Ob er wohl mit Primus verwandt war, dieser Terentius Tacitus? „Sehr schön, genau so ist es! Zum Aufwärmen werdet ihr jetzt zwei Runden um den Platz laufen, anschließend tretet ihr wie jetzt in zwei Reihen wieder an! Abite!“ Das war immer ein guter Anfang.


    Nachdem die Männer erneut Aufstellung genommen hatten, korrigierte Valerian zunächst nicht gerade sanft Haltung und Position einzelner etwas ungeschickterer Männer. Danach gab es die nächste Aufgabe. "Wir beginnen mit einfachen Marschierübungen. Jeweils vier Männer werden nebeneinander marschieren. Im Gleichschritt, versteht sich. Bevor ihr die Marschordnung herstellt und losmarschiert, möchte ich von euch hören, wie ihr wohl die Ecken des Platzes passieren wollt. Also?" Fragend schaute er die Männer an.

  • Tacitus trat vor: Wir könnten in Kolonnenformation bis zu Ecke marschieren, wenn die Vordersten angekommen sind dreht sich jeder Soldat um und wir bilden eine Linie. In Linienformation marschieren wir dann wieder los und sobald die erste Reihe den Rand des Platzes erreicht drehen wir uns wieder so das wir eine Kolonne bilden. Etwas verunsichert wartete er auf eine Antwort.

  • Ja. Valerian erinnerte sich, diese merkwürdige Idee damals auch gehabt zu haben. Es war eine Ewigkeit her. „Ja, das könnte man machen. Ich würde vorschlagen, die ganze Gruppe probiert das jetzt aus. Eine Runde um den Platz. Schön im Gleichschritt. Terentius, leite die Männer an!“ Mit dieser Handvoll Männer würde es vermutlich sogar funktionieren. „Wir marschieren mit dem linken Fuß zuerst los. Achtet darauf, mit euren Kameraden im Gleichschritt zu bleiben! Aequatis passibus*! Pergite**! Links! – Links! – Links!“ Valerian sagte am Anfang an, wenn der linke Fuß dran war. Das würde es den Anfängern etwas leichter machen, in den Gleichschritt zu finden. Er war gespannt, wie das mit den Ecken klappen würde, wenn der Terentier die Jungs anführte.




    Sim-Off:

    *Im Gleichschritt! ** Marsch!

  • Der Centurio gab das den Befehl und bevor Tacitus etwas erwiedern konnte marschierte die Centuria los. Kurz vor der Ecke begann Tacitus zu Rufen: Centuria! Consistere!* So dass die Soldaten in der richtigen Position zum stehen kamen. Das war geschafft und die leichte nervosität Tacitus´ verschwand: Dextrorsum circumagi! Aequatis passibus! Pergite!** Die Soldaten drehten sich und standen nun in einer Linie. Sie marschierten zur anderen Seite des Platzes, wo Tacitus ihnen befahl stehen zu bleiben, sich umzudrehen und wieder zu marschieren. Auf diese weise umrundeten sie den gesamten Platz. Nicht ohne Stolz trat Tacitus, als sie wieder in Ausgangsposition standen. Befehl ausgeführt Centurio.


    Sim-Off:

    * Zenturie! Stillgestanden!

    Sim-Off:

    ** Rechts um! Im Gleichschritt! Marsch!

  • Natürlich gab es ein paar, die mit dem Gleichschritt noch nicht so ganz zurecht kamen. Aber mit der Zeit wurde es besser. Die Kurvenaktion des Tiros war wirklich sehenswert und auch von anderen Bereichen des Campus gab es ein paar erstaunte Blicke. Doch Valerian störte sich nicht daran. Er wartete, bis die Männer ihre Runde beendet hatten. „Ja, das war sehr nett anzusehen. Und nun stellt euch eine normale Straße vor und eine ganze Legion auf dem Marsch. Gut fünftausend Mann, je vier nebeneinander – und eine Straßenkreuzung. Was passiert, wenn ihr es so macht, wie gerade eben? Terentius, eine Idee?“

  • Tacitus fing an zu grübeln, das hatte er nicht bedacht. Wie könnte eine ganze Legion auf einer Straße die Richtung ändern. Aber zu erst beantwortete er die Frage: Wir würden in Schlachtformation über ein Feld marschieren und eine menge Leute aus ihren Häusern treiben.

  • Diese Erkenntnis brachte Valerian sogar zum Schmunzeln. „Es gibt sicherlich Situationen, in denen so eine Vorgehensweise recht effektiv ist, aber für den Marsch ist es denkbar ungünstig. Nun werde ich euch also erklären, wie es richtig geht: Die Männer an der Innenseite der Kurve gehen nur ganz kleine Schritte, während die an der Außenseite der Kurve große Schritte machen, um den Richtungswechsel zu vollziehen. Das hört sich leicht an, ist aber gar nicht so einfach und erfordert daher Übung. Aus diesem Grund werden wir nun zwei Runden um den Campus machen! Aequatis passibus! Pergite!“ Er selbst marschierte neben den Männer her, achtete darauf, daß sie den Gleichschritt einhielten, ermahnte immer wieder, gab aber auch Ratschläge, als sie die Kurve erreichten. „Bleibt in einer Linie!“, wies er die erste Reihe an, „Paßt eure Schritte entsprechend an!“

  • Der Centurio sollte recht behalten: Das war wirklich nicht einfach. Tacitus viels es schwer den richtigen Takt zu finden. Vollkommen auf seine konzentriert marschierte er mit den anderen mit. Der Trupp hatte die erste Kurve gerade so überstanden und nun ging es in die zweite. Die Rekruten bekamen Probleme mit der Formation. Nach kurzer Zeit bildete sich ein "Riss" in der Kolonne. Tacitus konnte nichts dagegen tun, er befand sich an der Innenseite der Kolonne. Musste kleine Schritte gehen während der Soldat an der Aussenseite kaum mitkam.

  • Die erste Kurve klappte noch so halbwegs. Doch in der zweiten Kurve schon war es vollkommen vorbei. „Nennt ihr das eine Formation, ihr Nachtwächter?“, brüllte Valerian und die Männer an der Außenseite, deren Schritte zu klein gewesen waren, um die Kurve richtig auszumarschieren, bekamen den vitis* zu spüren. Im Laufe der Ausbildung würde sicherlich jeder der Männer hiermit unangenehme Erfahrungen machen. Das gehörte eben auch dazu. „Du, größere Schritte! Und Du paß Deine Schritte vernünftig an, damit ihr in Linie bleibt. - Was soll das hier? Wollt ihr erst Picknick machen oder warum haltet ihr den Anschluß nicht?“ Wieder kam der Stock zum Einsatz. Bis eben alle wieder in ihre Position gefunden hatten. Dafür war der Gleichschritt hinüber. „Links! Links! Links!“ Mit dieser Ansage sollten es alle schaffen, in den Tritt zurückzufinden. Die nächste Kurve war schon heran und es würde sich zeigen, ob die Jungs aus dem Desaster der letzten Kurve etwas gelernt hatten.


    Sim-Off:

    *Rebstock des Centurios

  • Jetzt griff der Centurio ein: Er trieb die Rekruten an und sie fanden wieder Anschluss, was wohl am Stock des Centurois lag. Dort kam auch schon die nächste Kurve. Mit viel Mühen die richtige Schrittfolge zu halten schafften die Männer es gerade noch so sie zu überstehen.
    Bei der letzten Kurve sah es schon besser aus, denn die Männer hatten sich jetzt schon etwas an die "Kurvenaktion" gewöhnt. Sie schafften es ohne Stolperrei, ohne dass jemand zu langsam oder zu schnell war die Kurve zu passieren.

  • Das sah endlich deutlich besser aus. Valerian ließ die jungen Männer eine weitere Runde um den Platz marschieren, dieses Mal in die andere Richtung. Um sicher zu gehen, daß wirklich jeder verstanden hatte, worauf es ankam. Danach ließ er sie wieder antreten. „Männer! Ihr tragt bereits die Waffen, die einen Soldaten Roms ausmachen. Sprechen wir also über den Gladius! Das ist die Waffe, auf die alle jungen Männer absolut scharf sind. Jetzt habt ihr sie am Gürtel hängen. Aber… ihr tragt die Klinge an der rechten Seite. Warum nicht auf der linken? So wie ich?“ Es war ja richtig, daß sie den Gladius rechts trugen und er ihn links trug. Doch wußten die Frischlinge auch, warum das so war?

  • Die Marschübungwar zwar anstrengend gewesen aber am Ende hatte wohl jeder, mehr oder weniger, verstanden wie es ging. Der Centurio fuhr nach einer weiteren Runde mit der Theorie fort:


    Wieder trat Tacitus vor, das hier wusste er. Wenn wir in einer Formation kämpfen ist es so einfacher den Gladius zu ziehen ohne sich zu verletzen. Er wartete wie üblich auf die Reaktion des Centurio bevor er zurück ins Glied gehen würde.

  • Der Bursche war wohl einer, den man sich merken mußte. „Das ist korrekt, Tiro Terentius. Vor allen Dingen ist auch das Scutum im Weg. Ich trage kein Scutum und stehe auch nicht in der Formation, deshalb habe ich mein Gladius an meiner linken Seite.“ Er hatte während seiner Worte die ganze Zeit Tacitus angesehen. „Dann zeige mir mal, wie Du Dein Gladius zieht. Denk daran, daß es zwar unter Umständen schnell gehen muß, viel wichtiger als Schnelligkeit aber die Sicherheit ist. Dein Gladius wird nutzlos, wenn es zu Boden fällt. Gladius stringe*, Tiro Terentius!“


    Sim-Off:

    *Zieh das Schwert!

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