[Legiones inalpini] Zug des obergermanischen Heeres - das Seitental

  • Ein kurzer Moment der Ruhe trat ein, als die Soldaten die Umgebung begutachteten und Ausschau hielten. Als sich der Optio umdrehte und die Frage stellte, dachte der Artorier kurz nach. Er war beim Marsch zwar schon etwas weiter vorne, aber so viel Landschaft, wie er in letzter Zeit gesehen hatte, da konnte er kaum das eine vom anderen unterscheiden, ganz zu schweigen davon, dass man während des Marschierens ohnehin eine Art Tunnelblick entwickelt und an allen möglichen Kram zur Ablenkung dachte. Wie er aber so darüber nachdachte, formte sich so langsam ein Bild in Regulus Kopf, auf dem zwei gerodete Stellen im Wald zu sehen waren. So ganz ohne Zweifel war sich Regulus nicht, aber er sagte einfach, was er gerade dachte: "Es waren zwei Lichtungen, da bin ich mir ziemlich sicher. Was meint ihr?", fragend ging der Blick zu Sönke und Philogenes.

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    Fabullus kratzte sich kurz am Kinn.


    "Ok wir machen folgendes Madarus und Regulus. Ihr beide umgeht das Dorf und schaut mal ob ihr auf der anderen Seite was seht. Falls sich euch die Gelegenheit bietet und ihr nen einzelnen Dorfbewohner seht. Greift euch den und bringt den her. Wir drei bleiben hier. Falls ihr entdeckt werdet und die Alarm schlagen machen wir hier Radau das ihr abhauen könnt. In diesem Fall machen wir zu das wir zur Centurie zurückkommen und holen dann den Rest her."


    Fabullus formulierte und betonte so das es keine Vorschläge waren sondern Befehle und am Ende seiner Worte folgte quasi ein "Abmarsch" ohne das es dann doch noch ausgesprochen wurde.


    Sim-Off:

    Sorry für die lange Pause. War/Bin ein wenig abgefuckt was aber unfair war es an euch auszulassen. Daher geht es hier jetzt ordentlich weiter.

  • "Wird erledigt." erschall es nur in einem sanften flüsternden Ton aus Regulus Mund. Er blickte kurz auf Madarus. "Wir pirschen uns am besten dicht hintereinander um das Dorf herum." Der Artorier hatte eigentlich keine Ahnung, wie es am besten war sich im Wald unerkannt zu bewegen, aber hintereinander, statt in der Breite zu laufen, erschien ihm doch irgendwie angemessener. Zunächst ging der Artorier voraus, obwohl er sich dabei nicht wohlführte. Leicht geduckt, ging er von Baum zu Baum und kniete sich immer wieder hin, wenn er für kurze Zeit stehenblieb. Per Handzeichen versuchte der Artorier Madarus auf vor ihm liegende Ansammlungen von Stöckern hinzuweisen, die beim Auftreten ein lautes Geräusch von sich geben würden. Natürlich war ein völlig lautloses Fortbewegen nicht möglich, aber möglicherweise war es ausreichend, um nicht entdeckt zu werden. Stück für Stück umrundeten sie das Dorf bis sie sich der gegenüberliegenden Seite langsam näherten. Regulus hielt immer wieder Ausschau und lugte bei einem Zwischenstopp hinter einem Baum hervor und blickte auf das Dorf. Aber wie wahrscheinlich war es schon einen einzelnen Dorfbewohner zu erwischen und den dann auch noch lautlos wegzuschaffen? Wenn sie einen Fehler machten, würde er vermutlich laut schreiend alles alarmieren und wer weiß welchen Bauern mit Mistgabeln sie dann gegenüber stehen würden? Regulus malte sich wie gewöhnlich nur das Schlimmste aus...


    Sim-Off:

    Kein Problem. Bei mir dauerte es diesmal leider auch etwas länger.

  • Etwas seltsam war es für Sönke ja schon, dem Neuling den Vortritt zu lassen, allerdings ging dieser so schnell los, dass Sönke nichts anderes übrig blieb als einfach hinterher zu trotten. Selbst wenn er die Art des Artoriers recht seltsam fand, sich auf diese Art und Weise durch den Wald zu bewegen sparte er sich doch gewisse Kommentare, immerhin kamen sie offensichtlich unentdeckt auf der anderen Seite an. Sie sprachen kein Wort, und so war die Stille des Waldes das einzige, das sie vernahmen während sie in stiller Eintracht darauf warteten, dass ihnen das Glück in den Schoß fiel.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Sönke bemerkte wie sich ein älterer Mann, der sicherlich schon mehr als vierzig Sommer gesehen hatte in Richtung Wald bewegte.. tippte dem Artorier auf die Schulter und deutete diesem ihm zu folgen. Etwas tiefer im Wald sahen sie den Mann schließlich auf sie zukommen.. stehen bleiben, die einfache Tunika hochraffen und sich vor einen Baum hocken.


    Sönke gab dem Artorier zu verstehen sein Messer zu ziehen und ihm zu folgen. Auf den letzten paar Schritten versuchte er gar nicht erst besonders leise zu sein.. sie waren keine Ninjas. Als der Mann, der mit deutlicher Anstrengung im Gesicht sein Werk verrichtete, sie entdeckte legte Sönke rasch einen Finger auf die Lippen und hielt das Messer nach vorne... sein Puls raste, immerhin war dies der Moment in dem sich zeigen würde ob der Mann schlau genug war einzusehen, dass ein Hilferuf nur seinen Tod bedeuten würde, oder ob er darauf baute, dass seine Mitmenschen in der kleinen Siedlung die Strecke binnen weniger Sekunden schaffen würden.

  • Stur die Gegend beobachtend, hätte der Artorier nach einer Weile schon überhaupt nicht mehr an den glücklichen Umstand geglaubt, dass doch noch etwas passieren würde. Hin und wieder blickte er zu Sönke und zuckte mit den Schultern. In Gedanken schon beim Abbruch der Mission und der Rückkehr mit leeren Händen, spürte er das tippen des Madarus auf seiner Schulter. Tatsächlich, er hatte einen Dorfbewohner im Wald ausgemacht, dem sie nun zu folgen begannen und sahen ihn letztlich wie er stehen blieb, um sein Geschäft zu vollrichten. Nicht der beste Augenblick, um jemanden festzunehmen, wie Regulus feststellte und zückte sein Messer.


    Als wir ihm nah genug kamen, entdeckt er sie. Sönke hielt dem Alten das Messer entgegen. Für einen kurzen Augenblick sah er sie einfach nur mit großen Augen an, offenbar völlig überrascht und mit der Situation überfordert verfiel er eher in eine Schockstarre, als das er irgendetwas herausbringen konnte. Der Artorier war sich etwas unsicher wie er verfahren sollte. Gleich rüde festnehmen und wegschaffen? Oder ihn einfach bewegen widerstandslos mit ihnen zu kommen? Immerhin waren sie mit diesem Dorf ja nicht im Krieg, zumindest dachte das der Artorier. Regulus ging nah an den Alten heran und hielt das Messer auf dessen Hals gerichtet, als dieser zu stottern anfing "B..bbb..bb....".


    "Bleib ruhig, wir werden dir nichts tun, solange du nur das tust, was wir dir sagen.", flüsterte ihm Regulus zu und deute ihm seine Tunika wieder herunterzuraffen, so er denn hoffentlich fertig war mit seinem Geschäft... Würde er eine falsche Bewegung machen, müsse der Artorier wohl zustechen. Besser als entdeckt zu werden. Aber er hatte gute Hoffnung, dass dieser Alte, mit hoher Atemfrequenz vor ihnen bibbernd, keinen Widerstand leistete, immerhin sahen sie selbst in ihrer abgespeckten Legionärstracht auch nicht gerade wie gewöhnliche Räuber aus. Regulus hatte nichts dabei, um ihm die Hände zu verbinden. Das meiste Zeug hatte er ohnehin im Lager gelassen. Etwas ratlos blickte er auf Sönke. Besser sie beeilten sich. Wenn der Alte im Dorf vermisst wird, würden sie sicher bald nach ihm sehen...

  • Der alte Mann blieb ruhig soviel wurde klar. Er ließ seinen fast zahnlosen Mund zwar halboffen stehen aber so gut wie keine Geräusche kamen aus dieser Körperöffnung. Dafür aus einer anderen.
    Nach einigen weiteren Liedschlägen gespannten wartens entfleuchte dem alten Mann eine ordentliche Flatulenz gefolgt von einem gutem Stück "Land" welches er hier wohl hatte absetzen wollen. Der sich verbreitende Geruch von "tagelang totem Tier in praller Sonne" war wohl der Grund warum sie doch etwas abseits vom Dorf waren. Mit immer stärker zitternden Beinen fragte der hockende Alte die jungen Männer, scheinbar den Geruch ignorierend und kennend, mit einem wahrlich grauenhaft schlechtem Latein leise:
    "Was wollt ihr von mir?"

  • Dieser Geruch war ja unausstehlich. Man musste wohl schon ein gewisses Alter erreicht habe, um so etwas zu 'produzieren'. Regulus, immer noch mit dem Messer in der Hand, versuchte auf den Mann einzuwirken, damit das hier möglichst ohne großes Getöse über die Bühne gehen konnte. "Wir bringen dich zu unserem Vorgesetzten. Verhalte dich einfach kooperativ, dann wird dir, wie gesagt, nichts geschehen... Und jetzt werd fertig und steh auf..." Der Artorier wartete einen Moment. Bis dahin fiel ihm tatsächlich noch ein, dass er ja noch seine Focale um den Hals gebunden hatte. Diese eignete sich zweifellos auf für eine provisorische Fessel. "Ist nur zur Sicherheit.", sprach der Artorier, während er sein Halstuch abwickelte, hinter dem alten stand und dessen Arme miteinander verband. So konnte er diese nun auch sehr gut mit einer Hand festhalten. Man konnte ja nie wissen, ob der Alte nicht vielleicht doch abhauen wollte. Zwar wäre er wohl sicherlich nicht schneller als Regulus unterwegs, aber in einem Walt konnte es schon eher jemandem gelingen einen Legionär abzuschütteln, wenn es gut lief. Er deutete Madarus an, mit dem Gefangenen noch ein klein wenig tiefer in den Wald zu gehen und so einen etwas größeren Bogen zum Optio zu nehmen, möglichst weit weg von der Lichtung und der Sichtweite des Dorfes. Wenn sie nun schon zu dritt unterwegs waren, mussten sie noch besser dafür sorgen unerkannt zu bleiben, gleichsam wäre es leichter einen fliehenden Alten bis zur Lichtung wieder einzufangen. So traten sie ihren Weg zurück an. Ob dieser Kerl wohl irgendetwas Nützliches ausspucken konnte?

  • Die Legionäre schienen die Kraft und das Lateinverständnis des alten Mannes zu überschätzen. Er war zwar weiterhin leise doch blieb seine Frage offensichtlich unbeantwortet. Auch wehrte er sich nicht spürbar dagegen das seine Arme auf den Rücken geholt und gefesselt wurden. Allerdings wurde sogleich das zittern in den Beinen stärker und als die Arme nach hinten gingen, ging der Mann zu Boden und setzte sich mitten in seine Ladung. Ein mehr als nur vorwurfsvoller Blick traf den jungen Römer der ihn gerade fesselte und er brabbelte in einem Stammesdialekt welcher wohl selbst im Nachbartal nur halb verstanden werden würde. Was auch immer es war es schienen keine netten Worte zu sein.

  • Sönke hatte als Bauernnatur definitiv schlimmeres mitbekommen als dass der Mann sich gerade selbst einschiss... er hatte das ganze nur mit zusammengepressten Lippen und genervtem Blick verfolgt, weil es Zeit kostete. Als der Mann sich schließlich selbst in seine Ladung hockte, klinkte Sönkes trainiertes Geruchsorgan (das jedoch vor dem Gestank der römischen Städte hemmungslos kapituliert hätte) sich einfach aus und verweigerte den Dienst... genauso wie Sönkes Nerven.
    "Chottvedommte Jäcksplat..." , fluchte Sönke in seinen nicht vorhandenen Bart, packte den Mann grob an den Armen und zerrte ihn wieder in eine aufrechte Position, stieß ihn gleich darauf in die Richtung in der er ihn haben wollte und stellte sicher, dass der Typ nicht gleich wieder hinfiel.


    Es dauerte eine Weile bis sie den Mann zurück zu den anderen geschleift hatten, und als sie endlich wieder vor dem Optio standen gab Sönke dem Mann einen Tritt in die Kniekehlen um ihn dorthin zu befördern wo er hingehörte.

  • Was für ein Schlamassel. Neben den kaum verständlichen Worten des Alten, musste der Artorier sich noch das germanische Gebrabbel von Sönke anhören. Der ganze Blick von Regulus verriet eine komplette Planlosigkeit. Wahrlich, in was für einer Komödie war er hier bloß gelandet? Es war wortwörtlich eine Drecksarbeit, die sie hier leisten mussten. Kein schöner Anblick einen mit seinen eigenen Exkrementen beschmierten Dorfbewohner vor sich herzutreiben und Regulus hoffte nur, dass seine Focale halbwegs sauber bleiben würde, während sie den Mann Stück für Stück durch den Wald transportierten. Wieder zurück beim Optio machte Regulus immer noch mit vorsichtiger leiser Stimme Meldung: "Wir haben diesen alten Typen hier aufgegabelt. Vielleicht kann er was hilfreiches ausspucken."


    Sim-Off:

    Was habt ihr nur immer mit euren Fäkalien? -.^ ;)

  • Als die Männer mit ihrem Gefangenen bei den anderen Kundschaftern ankamen rümpften einige die Nase.


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    Fabullus bemerkte sogar noch.


    "Madarus, Regulus schleppt ihr da eine Leiche an oder was stinkt hier so?"


    Es war aber natürlich eine rhetorische Frage und er wartete auf keine Antwort.


    Fabullus griff sich den alten Mann wenig sanft und begann eine kurze Befragung. Er misshandelte ihn nicht aber man könnte auch nicht sagen das er ihn wie ein rohes Ei behandelte.
    Nach kurzer Zeit erkannte jeder der halbwegs intelligenten Legionäre folgendes Bild.
    Irgendein Verwaltungsoffizier hatte das Dorf in seiner Karte mit dem Symbol eingetragen was es einer bestimmten Größe zuordnete. Diese erreichte das Dorf aber nicht wirklich und ebenso war das Symbol für die Straße dorthin wohl auch mindestens eine Ebene zu groß. Jedenfalls hatte dann wohl dergleiche Verwaltungsmensch die Menge festgelegt die dieses Dorf an Getreide abzugeben hatte. Der alte Mann erklärte wie geschockt sie gewesen waren als diese Forderung bei Ihnen angekommen waren. Sie betrieben wohl etwas Getreideanbau aber das würde noch nicht einmal reichen um sich selber zu ernähren. Das was sie abgeben sollten wäre ihre komplette Ernte gewesen und dann auch nur weil dieses Jahr wohl sehr gut gelaufen war. Sie hatten sich geweigert und versucht ihre Lage zu erklären. Doch die Männer mit den Ochsenkarren, scheinbar entlassene Legionäre, hatten nicht mit sich reden lassen und wollten wortgenau ihre Befehle ausführen. Schließlich war die Lage eskaliert und es kam zu einer ordentlichen Schlägerei in deren Verlauf, durch die zahlenmäßige Überlegenheit der Dorfbewohner die Versorgungssoldaten unterlagen. Die älteren Männer, Frauen und Kinder hatten gleich gemeint das dies kein gutes Ende nehmen würde. Aber die jungen hatten sich nicht überzeugen lassen. Als dann jedenfalls kurze Zeit später noch die Reiter kamen wurde mit denen gar nicht gesprochen sondern diese gleich festgesetzt. Die Karren hatten sie inzwischen verbrannt und auch alle sonstigen Spuren versucht zu beseitigen. Die Männer waren beim zweiten Dorf, dies war wohl das Winterdorf da es geschützter lag, in einer Höhle gefangen genommen. Alle "Krieger" des Dorfes, laut des alten Mannes sicherlich 200, waren dort und berieten was nun zu tun wäre. Die Ochsen und Pferde wären ebenfalls dort und es gab wohl den ein oder anderen jungen Mann der sich schon als Anführer eines Aufstandes sah, jetzt wo die Gerüchte von einem Bürgerkrieg auch bei ihnen angekommen war, argumentierten sie das das Römische Reich genung andere Probleme haben würde.



    Nach dem Ende des Berichtes sah Fabullus Regulus und Madarus an.


    "Was meint ihr, hat das Dorf den Eindruck erweckt wie der Mann sagt und würdet ihr die Zahl der Kämpfer bestätigen?"

  • Was für eine Geschichte. Nun gut, die Dorfbewohner hatten schon recht. Man konnte ihnen doch schließlich nicht ihre gesamte Ernte wegnehmen, dann wären sie ohnehin verloren gewesen, also warum sollten sie dann nicht genauso gut Widerstand leisten, wenn sie doch dann wenigstens eine Chance hatten zu überleben. Da war man wohl selbst Schuld, wenn man einfach nur Befehle ausführte ohne nachzudenken. Das schlimme war nur leider, dass sich Regulus die Lage nicht wirklich einschätzen konnte, schließlich hatte er die ganze Zeit als sie weg waren nur darauf aufgepasst, bis ihm ein Dorfbewohner über den Weg lief.


    "200 Kämpfer wäre möglich. Nur ob das dann alles wirklich junge Leute sind oder ob nicht auch insgesamt viele nicht so brauchbare Ältere dabei sind und was die überhaupt für Waffen haben, kann ich schlecht beurteilen. Es wirkte aber nicht gerade wie ein hochgerüstetes Dorf." Klar, selbst, wenn der Mann die Wahrheit sagen würde, so hoch wäre die Gefahr wohl nicht einzuschätzen, das dachte sich zumindest der Artorier. Nichtsdestotrotz hoffte er, dass der Optio nicht auf komische Gedanken kam. Hier ließ sich sicherlich noch alles friedlich lösen. Für den Moment waren sie wohl so oder so zu wenige Leute, aber Regulus hoffte auch, dass er hierher nicht mit einer größeren Mannstärke im Rücken zurückkehren müsste. Das schien die Sache doch nun wirklich nicht wert.

  • Bei den Erzählungen des Mannes fühlte Sönke sich nach Hause zurückversetzt... an die alljährlichen Diskussionen seines Vaters mit Lando, später mit Witjon, wenn es um die Ernte und die daraus einzuteilenden Rationen ging. Anfangs hatte Sönke das Gejammer seines Vaters während der Verhandlungen wirklich mitgenommen, und er hatte sich nach der Ernte stets elend gefühlt, weil es seiner Familie so schlecht ging. Später war ihm irgendwann aufgefallen, dass sein Vater bei der Ernte in Jubel ausbrechen konnte (im übertragenen Sinn, eigentlich war er einfach nur weniger mürrisch als sonst) um dann später bei Witjon wieder rumzuheulen, dass die Ernte so gering ausgefallen sein. Irgendwann hatte er verstanden, dass Bauernwerk vor allem Rumjammern war.. eine Tatsache die bei hörigen Muntlingen wohl zu den wenigen Mitteln gehörte, die man einbringen konnte um die Einteilung der Ernte zu eigenen Gunsten zu verschieben.


    Entsprechend skeptisch hörte Sönke sich das Palawer des alten Mannes an... auch wenn er sich eingestehen musste: geschlagen hatte sein Vater sich mit Witjon noch nie. Gerade weil die Dorfleute es gewagt hatten sich mit einem riesigen Heer anzulegen, konnte also doch gut und gerne was an der Geschichte dran sein.


    Die Einschätzung zur Kampfstärke des Dorfs trieb dann aber doch Sönkes Augenbraue in die Höhe, noch ungläubiger allerdings schaute er drein, als der Artorier die Einschätzung auch noch unterstrich.
    "Eh.." , räusperte sich der junge Soldat, schüttelte sachte den Kopf, "..auf einen Kämpfer in einem Vicus oder Oppidum kommen normalerweise drei bis vier Nichtkämpfer... Frauen, Kinder, Alte. Bei zweihundert Kämpfern wären das... verdammt viele... schon eine Stadt."
    Sönke hatte es schwer mit Zahlen: er mochte sie nicht, und sie mochten ihn nicht. Bei ihm lief es irgendwo immer auf Größenordnungen heraus. Bei zweihundert war er sich ziemlich sicher, dass das verdammt viele waren.. beinahe so viele wie in einem Vicus. Zu ihrer Zeit bestanden Siedlungen vor allem aus Vici, die manchmal nur fünfzig Menschen beherbergten.. und eintausend Mann waren definitiv genug, um eine Stadt zu füllen.


    "Ich glaube, es sind bedeutend weniger.." , versuchte sich Sönke zaghaft an einer eigenen Einschätzung der Lage, "..ich denke, es sind nur fünfhundert. Achthundert? Nein... vierzig."

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    Fabullus schaute sich seine beiden "Spione" an und sagte dann grumelig


    "Na ihr beiden Ochsen seit mir ja eine Hilfe. Wiedersprecht euch gleich mal. Also zählen werdet ihr ja wohl können und das ganze Dorf habt ihr auch gesehen. Also was meint ihr wieviele Einwohner hat das Ding?
    Kommt jetzt ja nicht auf die Idee wieder zwei komplett verschiedene Sachen zu sagen das ich mir das Loch selber anschauen muss. Dann knallt es!"


    Nebenbei winkte er einen anderen heran.


    "Bring den alten, stinkenden Sack mal nen Stück weg und pass auf ihn auf. Sein Leichengeruch ist ja nicht auzuhalten!"

  • Das war ja gut gelaufen und da hatten sich Madarus und Regulus wohl vor dem Optio etwas lächerlich gemacht, aber gut, zur gemeinsamen Absprache hatten sie ja leider keine Zeit und sie waren ja schließlich auch nicht vor Gericht. Darüber hinaus hatte der Optiosie ja nur nach ihren Beobachtungen gefragt und die konnten durchaus auch sehr subjektiv. Sönke selbst dazu auch nicht gut mit Zahlen und die Aufmerksamkeitsspanne des Artoriers sehr begrenzt. Da konnte wohl nur eine Lösung her, dachte sich Regulus. "Naja, ganz so widersprüchlich sind unsere Aussagen ja nicht. Ich habe ja gesagt, dass diese Rechnung unter diesen und jenen Bedingungen stimmen könnte." Naja, er hatte maximal das Alter mitgerechnet, aber das spielte jetzt keine Rolle. "Von daher ist die Einschätzung vom Legionär Madarus durchaus nah an der Realität, da er eben nur die wirklichen jungen Kämpfer mitzählt, nicht jeden, der dazu in der Lage ist eine Mistgabel in die Hand zu nehmen. Vierzig Kämpfer sind also angemessen." Er hoffte, dass Madarus dies noch einmal bestätigen würde, damit der Optio zufrieden war. Ganz furchtbar wäre es natürlich, wenn er sagen würde: "Oh, ich hab mich verzählt, es sind doch mehr", ein Szenario, was er dem Kameraden durchaus zutraute... Aber mit etwas Glück spielten diese Zahlen ohnehin nicht die größte Rolle. Zumindest hatte Regulus jetzt nicht damit gerechnet gegen dieses kleine Dorf Krieg zu führen.

  • "Öh... ja, genau..." , sprang Sönke einfach auf den Zug auf, und versuchte dabei so überzeugt wie möglich dreinzuschauen um dem Optio das zu liefern, was er hören wollte: "...vierzig. Oder vielleicht etwas mehr... neunzig... neunhundert? Ja, doch. Vierzig oder neunhundert."

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    Fabullus hatte recht lange überlegt und grunzte schließlich einmal kurz.
    "Gut ihr bleibt hier und ich melde dem Centurio die Lage!"



    Sim-Off:

    Durch meine lange Abwesenheit ist das ganze ja schon recht lange her. Gebt mir doch mal kurz, gerne auch per PN bescheid, ob wir das noch zu Ende bringen wollen

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