Wer eine Wahl vor sich hat, hat die Qual

  • Teutus, der Sklave des Senators Germanicus Sedulus trat an die Türe der Casa Purgitia und klopfte auf ein Zeichen seines Herrn hin an.
    Sedulus hoffte das sein Senatskollege der Senator Purgitius Macer zuhause war. Sedulus mochte solche Besuche eigentlich nicht, aber was sollte er machen. Bei Senator Macer hatte er zumindest keine Probleme damit, da er sich mit ihm doch relativ gut verstand.

  • Der Türhüter brauchte wie immer nicht lange, um zu öffnen, zumal er sich kurz vor der Wahl quasi in erhöhter Alarmbereitschaft befand, denn an der Tür des Consulars wurde es in dieser Zeit spürbar geschäftiger. "Salve! Womit kann ich helfen?" erkundigte er sich nach dem öffnen.


    Sim-Off:

    Du hättest ruhig auch den Haustür-Thread benutzen dürfen. ;) Und weil ich jetzt eh schon ein Sim-Off-Kästchen hier habe, nutze ich die Chance, mal einen Tipp loszuwerden, den ich schon immer mal den Besuchern an Macers Tür geben wollte: Wenn ihr in euer Posting eine sinnvolle (!) Tageszeit einbaut, erhöht das spürbar die Chance, dass Macer zu Hause ist und Zeit für euch hat.

  • Sedulus sah an diesem Tag schon relativ blass um die Nase aus. Er hatte sich gleich nach dem Frühstück auf den Weg zu Senator Macer gemacht, um ihn auch anzutreffen.


    Mein Herr, der Senator Germanicus Sedulus wünscht den Senator Purgitius Macer zu sprechen.


    Erklärte Teutus und deutete auf den kränkelnden Senator.

  • Der Türhüter machte die Tür etwas weiter auf und trat zur Seite. "Dann möge er eintreten. Der Hausherr hat die Salutatio soeben beendet." Und schon eilte er voraus, um den Senator seinem Herrn zu melden.

  • Sedulus trat ein und folgte dem Türhüter in einem gewissen Abstand.
    Irgendwie merkte er schon hier, dass es ihm nicht sonderlich gut ging. Vielleicht sollte er seine Kandidatur abbrechen und abwarten wie es ihm in einigen Tagen gesundheitlich ginge. Aber nun war er ja hier und konnte sich nicht mal eben so aus dem Staub machen...

  • Macer saß in seinem Arbeitszimmer und erhob sich lächelnd, als der Senatskollege eintrat. "Germanicus Sedulus. Salve. Das nenne ich mal einen überraschenden Besuch. Was führt dich so plötzlich zu mir? Nimm' Platz." Mit einer Geste deutete er auf einen bequemen Besucherstuhl und nahm selber auch wieder auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz.

  • Salve Purgitius Macer.


    Grüste Sedulus seinen Senatoskolegen.


    Tja, hin und wieder bin auch für Überraschungen gut.


    Lächelte Sedulus knapp und setzte sich mit einem Kopfnicken.


    Danke. Nun, es geht die Wahlen. Ich hatte vor als Aedil zu kandidieren.


    Hätte Sedulus gewußt was später im Senat geschehen würde, so hätte er seine Zeit und die Macers nicht verplämbern brauchen.

  • Tatsächlich war Macer auch von dieser Ankündigung überrascht und das durchaus positiv. "Ah, als Aedil? Ein schönes Amt! Hat mir damals sehr viel Spaß gemacht", erinnerte er sich auch diesmal wieder an seine eigene Amtszeit. "Aufgrund deiner bisherigen Tätigkeit willst du den Fokus deiner Amtszeit aber mehr auf öffentliche Bauwerke legen, nehme ich an?", mutmaßte er dann weiter. Selber hatte ihn ja eher das Marktwesen interessiert.

  • Aha, Spaß hatte das Amt also gemacht. Ob es Sedulus auch so ergehen würde?


    Ach eigentlich nicht nur. Da ich ja bei den CU war, würde mich auch der Sicherheitsaspekt interessieren. Du weißt ja, die Kriminalität in Rom ist nicht ohne.


    Antworte Sedulus ohne Umschweife.

  • "Stimmt, da hast du nicht Unrecht", stimmte Macer zu. "Wobei ich annehmen würde, dass sich der Praefectus Urbi da nicht allzu viel reinreden lassen würde im Moment, zumal mit Vescularius Salinator sein direkter Vorgänger und Gönner der starke Mann in Rom ist", mutmaßte Macer dann weiter. "Ihr verhältnis zum Senat ist ja durchaus als kühl und distanziert zu bezeichnen und ich würde annehmen, dass das auch für die Arbeits- und Kompetenzverteilung dann so aussehen wird." Erst dabei viel ihm auf, dass man dazu wohl vor allem einmal die amtierenden Aedile fragen könnte, welche Erfahrungen sie denn derzeit machen, wenn sie die Cohortes Urbanae einsetzen wollen.

  • Sedulus nickte.


    Da magst du wohl recht haben. Allerdings, was will er anderes machen? Er kann ja schlecht einem Beamten verbieten seine Arbeit gewissenhaft durchzuführen. Er würde in einem doch sehr schlechten Licht dastehen. So etwas kann sich selbst Salinator nicht leisten, nicht in dieser Zeit.


    Zumindest ging Sedulus davon aus. Allerdings konnte auch er sich irren.

  • "Nein, eine so offene Provokation wird er sicher nicht nötig haben. Dafür sind wohl auch die Anliegen eines Aedils zu ungefährlich für die höheren Ebenen, um da allzu auffallend zu sein. Aber selbst wenn die Cohortes Urbanae nur präzisen Dienst nach Vorschrift schieben, kann es schon nervig genug sein. Aber reden wir nicht über ungelegte Eier. Man wird ja sehen, was passiert", spekulierte Macer erst weiter und wischte die Diskussion dann doch weg. "Hast du denn ganz konkrete Pläne, was du machen möchtest?"

  • Macer sah es also auch wie Sedulus. So nickte er bei den Worten seines Gastgebers. Ob er schon konkrete Pläne habe... Das war eine gute Frage. So antwortete Sedulus warheitsgemäß.


    Nein nicht wirklich. Aber was bleibt mir wenn ich denn zum Aedil gewählt werden würde anderes übrig, als die Arbeiten zu machen welche anfallen. Da ist man doch sicherlich genug beschäftigt. Und sollte ich gewählt werden, dann werde ich sehen in wie weit ich etwas konkretisiere. Vorher denke ich, macht das keinen Sinn.

  • Macer hatte schon umfangreichere Wahlprogramme gehört, aber andererseits konnte er seinem Gegenüber auch nicht verübeln, gerade in der jetzigen Situation sparsam mit großen Ankündigungen zu sein. Je nachdem, wie sich die politische Situation weiter entwickelte, konnte ein Aedil, der seine Arbeit erledigte, auch eine ganz angehme Erscheinung sein. "Ja, spätestens, wenn sich die Sorgen um die Getreideversorgung so weiterentwickeln wie momentan, wirst du sicher alleine damit alle Hände voll zu tun haben, für Ordnung auf dem Markt und bei den Brotpreisen zu sorgen", stimmte Macer daher auch der defensiveren Planung zu.

  • Sedulus nickte.


    Tja, da wirst du wohl recht haben, auch wenn ich hoffe, dass es nicht ganz so schlimm kommen wird. Mögen die Götter mit uns sein.


    Dann wechselte Sedulus das Thema.


    Wenn ich schon mal hier bin... Was sagst du zum aufkommenden Bürgerkrieg?

  • Macer atmete einmal tief ein und dann wieder aus. "Ich blicke mit Sorge auf ihn", antwortete er dann langsam und mit ernster Miene. "Es fällt mir leider sehr schwer abzuschätzen, wie ernst die Lage wirklich ist. Man hört ja nicht viel konkretes. Die Acta Diurna schweigt sich nahezu gänzlich aus zu dem Thema, im Senat werden keine Berichte aus den Provinzen vorgelegt und aus dem kaiserliche Palast darf man wohl ohnehin keine Verlautbarungen erwarten. Was bleibt, sind Spekulationen. Und je nachdem, welchen man glaubt, könnte die Lage wohl schon recht ernst werden. Dass etwas passieren wird, ist wohl offensichtlich. Getreideengpässe entstehen zum Beispiel nicht grundlos. Und wenn meine militärischen Quellen zutreffende Informationen liefern, ist im Moment sehr viel Militär unterwegs. Richtung Rom."

  • Ja, wer tut dies nicht.


    Bestätigte Sedulus mit sorgenvoller Miene.


    Spekulationen gibt es nicht gerade wenige. Wenn man hört, jeder weiß etwas und auch nichts. Ich tendiere dann wohl eher zu den Leuten, die Schlimmeres glauben. Da hast du wohl recht, ja. Hoffentlich artet der Engpass aber nicht aus. So eine Situation gab es schon einmal...


    Es war zwar schon eine Weile her, aber soetwas blieb den Leuten doch im Kopf. Wobei Sedulus selbst es nicht wirklich mitbekommen hatte, da er zu der Zeit in Asia unterwegs war.


    Ach, ist dem so? Gibt es darüber genauere Informationen?


    Wollte Sedulus dann doch wissen, interessiert wie er war.

  • "Die Classis Ravennas ist mit starken Verbänden nach Osten unterwegs", begann Macer erst einmal mit dem, was wohl inzwischen jeder in Italia mitbekommen hatte und was ihm als einzige nennenswerte Truppenbewegung weg von Rom bekannt war. "Das ist sie wohl kaum, wenn sich dort nichts zusammenbraut. Dass Cornelius Palma auf dem Weg hierher ist und mehrere Legionen hinter sich vereinigt hat, steht ja auch schon an den Wänden. Wo er ist, weiß ich aber auch nicht. Von Rhein und Donau sollen auch Truppen unterwegs sein, aber wer davon nun für Vescularius Salinator ins Feld zieht und wer für Cornelius Palma, kann ich auch nicht mit Sicherheit sagen." Dass er aus einigen Briefen noch die eine oder andere Sache mehr wusste oder sich zumindest hinzu denken konnte, verschwieg er aber.

  • Also sehen wir allem in allem ungewissen Zeiten entgegen mal von der Getreideknappheit abgesehen, die eh schon an und für sich schlimm genug ist. Dann können wir nur hoffen, dass sich nicht auch noch Feinde außerhalb des Imperium eine Freude machen und uns angreifen um unsere missliche Lage für sich auszunutzen. Ich denke da gibt es einige Fraktionen die noch eine Rechnung mit uns offen haben. Oder dass sich vielleicht sogar einige unterworfene Völkerschaften gegen uns aufbegehren.


    Schon alleine bei dem Gedanken wurde es Sedulus ein klein wenig schwindelig.

  • An solche zusätzlichen Probleme hatte Macer bisher noch gar nicht gedacht, so dass er zunächst einmal nachdenklich den Mund verzog. "Ja, dieses Risiko besteht natürlich auch noch zusätzlich", musste er dann zugeben. "Wobei sich zuletzt zumindest in den Provinzen meines Wissens nichts zusammengebraut hatte, was auf einen bevorstehenen Aufstand hindeuten könnte. Zweifellos kann sich die Lage schnell ändern, wenn unsere Truppen abgezogen werden, aber andererseits kann eine lange befriedete Provinz auch nicht einfach so aus dem Nichts heraus einen schwerwiegenden bewaffneten Aufstand losbrechen lassen, der mehrere Legionen erfordern würde." Tatsächlich macht er sich um die Getreideknappheit und die Lage in Rom mehr Sorgen als um aufständische Provinzen.

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