[Tablinum] Gelegenheitsbesuch

  • Was Germanicus Avarus an der Tür als Gelegenheitsbesuch hatte ankündigen lassen, konnte man genauso gut auch als Überraschungsbesuch bezeichnen. Zumindest tat Macer das, nachdem ihn kürzlich auch schon ein weiterer Germanicer überrascht hatte. "Salve, Germanicus Avarus!", grüßte er den Senatskollegen. "Habt sich die Gens Germanica vorgenommen, mich regelmäßig zu überraschen? Sedulus stand erst kürzlich völlig überraschend vor der Tür", teilte er mit und lud mit einer Geste zum Sitzen ein. "Was führt dich hierher? Keine Kandidatur, oder?"

  • Davon wußte er nichts. Natürlich würde sein Neffe eher alle bekannten Türen abklappern, als sich an die Stimmen zu wagen, die ihm selbst eher unbekannt waren. Dennoch hätte er bei Macer einen bedachten Termin machen können, um sich zur Wahl zu stellen, denn Avarus war sich sicher, das Sedi's Besuch sich darum gedreht hatte. Nun gut jetzt stand er selbst hier unangemeldet im Atrium...


    "Ach was ich komme doch nicht zum Essen. Salve Macer, ich hoffe es geht Dir gut?!"


    Sprich es gab kaum einen Grund nervös zu werden.


    "Ich will Dich auch nicht lange belästigen. Mein Sohn sendete mir vor einigen Tagen eine Nachricht wo nach er sich auf dem Weg nach Rom befindet. Eine ungünstige Zeit, aber vielleicht auch eine Perfekte. Nun ich komme zu Dir um zu erfahren, wie es wäre, wenn die militärische Akademie -die ja unter Deiner Leitung steht- ihm so eine Art Privatunterricht gewährte. Ich habe von seinen Ambitionen in den letzten Briefen erfahren und es dünkt mir, das ich es ihm nicht auszutreiben vermag. Daraus resultierend, möchte ich ihn nur mit dem best möglichen Wissen erneut aus meinen Augen schwinden sehen und da kommen die weltberühmten Examen der Militärwissenschaften gelegen."

  • "Eine Art Privatunterricht", wiederholte Macer nachdenklich. Über so etwas hatte er noch nie nachgedacht. Da er im Moment kein Amt ausfüllte, war die Zeit sicher kein Problem. Und ob er sein Wissen nun in den üblichen Vorlesungen verbreitete oder in einem exklusiveren Zuhörerkreis, war ihm im Prizip auch egal. "Wie alt ist dein Sohn denn?", erkundigte er sich dann, denn das war sicher nicht völlig egal.

  • Avarus nickte bedächtig. Ja sowas hatte er sich vorgestellt. Und schon wartete er auf die nächste Frage, die auch nicht lange brauchte, um der Kehle des Macers zu entrinnen. Gute Frage! :D Er rechnete kurz nach. Natürlich verlangte man von einem Vater, das dies wie aus der Baliste geschossen kam, doch sie hatten sich ewig nicht gesehen. Wir Römer reisten einfach viel zu wenig und wenn dann klapperten oft Schilder und Gladius im Takt der Trommel.


    "Er ist fünfzehn, wird aber bald sechzehn."

  • Das genannte Alter war sicherlich eines, was man als unproblematisch bezeichnen konnte. "Nun, das ist dann wohl das Alter, in dem er ohnehin seine ersten intensiven Lehren erfahren sollte, egal ob es nun die militärische Bildung in der Academia oder eine rhetorische Ausbildung oder eine juristische oder was auch immer sein soll. Ich denke, wir sollten es zumindest versuchen, ob er sich für eine militärische Karriere eignet. Von daher würde ich mich freuen, ihn einmal kennenlernen zu dürfen", bot Macer daher an und freute sich dabei tatsächlich auf eine derartige Erfahrung.

  • "Für den Grundsatz hat bereits seine Mutter gesorgt. Er kommt auf direkten Weg von Alexandria hierher. Das stimmt mich Sorgenvoll wegen der derzeitigen politischen, wie aufrührerischen Umstände, die vorallem im Osten begannen. Aber ich bin voller Hoffnung, das seine Begleiter erfahren genug sind einen Weg zu wählen und zu finden, der ihn sicher nach Rom bringt."


    Avarus nickte, mehr wollte und konnte er heute nicht erreichen.


    "Ich bedanke mich für diese Einladung Senator. Und für die rasche Möglichkeit mit Dir zu reden."


    Er erhob sich.


    "Also dann will ich mich mal wieder auf den Weg machen. Einen schönen Tag noch."

  • Macer erhob sich ebenfalls. "Ich danke ebenfalls für das überraschende Gespräch und die interessante Anfrage. Und natürlich wünsche ich ebenfalls alles Gute für die Überfahrt deines Sohnes, auf dass er gesund in Rom eintreffen mag. Vale!" Er begleitete den Senatskollegen noch bis ins Atrium, machte dann einen Abstecher zur hauseigenen Latrine und begab sich wieder zurück ins Tablinum, um sich weiter mit seiner Korrespondenz zu beschäftigen.

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