Tiefe Trauer lag in der Insulae, die von Gnaeus Coriolanus bewohnt wurde. Noch bis vor wenigen Tagen lebte er hier mit seiner Mutter Antigone zusammen. Nur zwei Zimmer hatte die Wohnung, die über einem Gewerbe im Erdgeschoss lag. Es war nicht die beste Bleibe, die man sich vorstellen konnte, doch sie war ausreichend und bot einer kleinen Familie das Nötigste.
Doch nun war Coriolan, der gerade erst das Mannesalter erreicht hatte, von einem Schicksalsschlag getroffen. Seine liebe Mutter, die ihn so fürsorglich großzog, war verstorben und Coriolan verstand den Willen der Götter nicht. Es gab keinen Grund sie aus dem Leben zu nehmen und sie so schwer erkranken zu lassen. Über viele Wochen hatte Coriolan seine Mutter gepflegt und jeden Tag gehofft, es würde sich bessern, doch es kam stattdessen der Tag ihres Todes und Coriolan war fortan ganz allein auf der Welt.
Sein Vater war Gnaeus Marcius Coriolanus, doch den Namen der Marcier durfte er nicht annehmen, denn er war der Sohn einer Periginen Griechin, ein uneheliches Kind, welches dem Rechtsstatus der Mutter folgen musste und somit das Bürgerrecht nicht besaß. Nicht allzu lange war der Vater des jüngeren Coriolan nach dessen Geburt gestorben und so musste seine Mutter ihn ganz allein großziehen. Immer wieder betonte sie, dass Coriolan von edler Herkunft sei und dass er eines Tages zu seinem Recht kommen würde, doch bis dahin müsste er wachsam sein, sich bilden und sein bestes tun, um seinem Namen alle Ehre zu machen.
Doch als die Mutter starb, hatte Coriolan wenig Hoffnung. Tagelang sperrte er sich ein und wusste weder ein noch aus. Er hatte nur noch wenig Geld übrig uns aß nur das notwendigste. Schon bald musste er eine Entscheidung treffen, wie sein Leben nun seinen Fortlauf nehmen würde...