Die letzte Liburne nach Ostia

  • " Los, los über die Planke. Drüben weist euch ein Optio ein. " rief der Centurio den Neulingen zu. Einen nach dem anderen scheuchte er vor. Der Optio nahm sie in Empfang.


    "An der Rehling Aufstellung nehmen!" Er wartete bis alle standen. " Ihr zieht euch um. Tunika, cingulum, Focale, calligae, Paenula. Alles andere zusammen packen und im Laderaum verstauen. Hier wieder antreten." Es dauerte bis alles erledigt war.
    " Ihr werdet bis Ostia auf dem Schiff helfen, damit ihr lernt, wo ihr nicht zu stehen habt, wenn die Nauta und Royer ihren Dienst tun." Diese Übung sollte ihnen den nötigen Respekt vor der Arbeit der Schiffsbesatzungen beibringen. Arbeit gab es auf einem Schiff genug, an Langeweile würde keiner sterben.

  • Allein der Marsch hierher war anstrengend gewesen, obwohl es nur wenige hundert Meter waren. Doch hatte sie der Centurio mehrere Male wieder zurückgeschickt und noch einmal, so wie er es angedroht hatte vom Materiallager aus starten lassen. So oft bis sie einen einigermaßen brauchbaren Gleichschritt beherrschten. Hinzu kam noch das ungewohnte Gewicht durch die Ausrüstung die nun mitzuschleppen war und zur Zeit noch recht unhandlich war. Dieses Problem löste sich allerdings dann an der Liburne, als der Befehl kam sich umzuziehen.


    Titus ließ sich nicht lange bitten und entledigte sich seiner alten, zerschlissenen Kleidung und warf sie auf einen Haufen mit den Kleidungsstücken der anderen. Es dauerte etwas bis er alles zugeschnürt hatte und alles an seinem Platz war. Als er den Rest seiner Ausrüstung verstaut hatte und wieder an der Reling an seinem Platz ankam, verriet der Blick des Optio, dass dieser mit der Geschwindigkeit alles andere als zufrieden war.


    Danach wurden die Grünschnäbel an Deck verteilt und auch Titus suchte sich einen Platz, an dem er glaubte nicht im Weg zu stehen. Doch bereits kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen und dem Einsetzen einer hektischen, aber offensichtlich planmäßigen Geschäftigkeit wurde Titus das erste Mal angerempelt. Titus entschuldigte sich umgehend, beobachtete aber interessiert die Arbeit der Schiffsbesatzung. Es war schon bemerkenswert wie gut und diszipliniert die Mannschaft funktionierte.


    In diesem Moment spürte Titus einen harten Schlag auf seiner Brust und er sah erschrocken in das Gesicht eines Nauta, welcher ihm gerade eine Bürste und einen Eimer Wasser reichte. Grinsend meinte er:


    "Du machst die Sauerei sauber und zwar ein bisschen flott, ist das klar?"


    Dabei zeigte der Nauta nach steuerbord, wo sich gerade zwei seiner neuen Kameraden übergeben hatten. Titus nickte nur bejahend und machte sich kniend an die Arbeit, das Deck wieder sauber zu schrubben. Er musste somit bereits nach kurzer Zeit feststellen, dass sein ursprünglicher Plan die Zeit hier einfach abzusitzen und unauffällig zu sein so nicht funktionieren würde. Er war jetzt mitten drin anstatt nur dabei.......

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