[Etrurien] Auffüllen der Reihen


  • Nachdem die "Rebellenarmee" Arretium marschierte sie immer weiter in Richtung Roma und durchquerte damit das uralte Kernland von Etrurien welches schon viele viele Jahrhunderte besiedelt war und schon lange keine Plünderungen und ähnliches mehr auszustehen hatte. Diese reiche Kulturlandschaft brachte natürlich Menschen hervor denen nur wenig daran gelegen war ihr "Paradies" zu verlassen oder gar in einer Legio am Rande des Reiches zu dienen und gegen wilde Barbarenhorden auf Leben und Tod zu kämpfen. Entsprechend niedrig war daher die Zahl der Männer unter den Legionären die aus diesem Teil des Reiches kamen. Lediglich bei den in Roma dienenen Einheiten waren einige Etrusker zu finden.
    Doch nun hatte man eine etwas andere Situation. Von ihren Führern beeinflusst stand Etrurien deutlich auf der Seite von Cornelius Palma.
    Als der Konflikt dann in einem Bürgerkrieg ausartete und man damit rechnete das Roma seine Kettenhunde lossschicken würde um Etrurien zur Räson zu bringen hatte man gerüstet. Durch für die meisten recht unerklärlich war nichts passiert. So hatten sich spätestens nach dem bekannt werden des Sieges der "Rebellen" bei Vicetia die Milizen die in Tarquinia gesammelt worden waren wieder in ihre Heimatstädte zerstreut.
    Genau auf diese jungen Männer, meistens ja aus den ärmeren Schichten zielte das folgende nun ab. Durch Botenreiter vorbereitet marschierte eine Reihe von hochdekorierten jüngeren Männern, unter ihnen Lucius Helvetius Corvinus, dem Heer vorweg.
    Velzna, Volsinii, Ferentium, Visentium, Tuscana, Vulci, Tarquinia, Sutruium, Nepet und andere Städte und Siedlungen waren ihre Ziele. Am Ende vereinigten sie sich in Veii kurz vor Roma selber wieder mit dem Hauptheer.


    Centurio Lucius Helvetius Corvinus, bis auf einen leichten Schatten im Gesicht und einer noch nicht verheilten Wunde am Hinter die ja aber keine sah mit keinerlei Kampfspuren mehr gezeichnet hatte das Los Visentium gezogen. In voller Paraderüstung und hochpolierter Lorica, die Corona auf dem Kopf stand er nun auf dem Forum dieser Siedlung. Hinter ihm stand ein Dutzend weiterer Männer alle möglichst ungezeichnet, mit Orden versehen und jung (so sie sich denn in der Secunda hatten finden lassen). Auch sie waren auf Hochglanz poliert.
    Vor ihnen durch Ausrufer angelockt standen die jungen Männer der Stadt und der Umgebung. Bauch rein, Brust raus trat Corvinus schlielich vor auf die Version der Rostra die es hier gab.


    "Männer Ertruriens hört mir zu! Ich bin Centurio Lucius Helvetius Corvinus von der glorreichen Legio Secunda. Ich und meine Kameraden stehen genau wie ihr von Anfang an auf der Seite des einzig wahren Kaisers Cornelius Palma. Jeder von euch weiß genau wie jeder von uns das dieses fette Schwein was im Moment den Thron in Roma mit seinem Arsch beschmutzt entfernt werden muss. Denn er war es der die veehrte Gens Ulpia die uns viele gute Jahre und viele gute Kaiser gebracht hat vernichtet hat. Er ist es der alle Traditionen unserer Kultur und unseres Lebens mit Füßen tritt. Er ein Barbar mit Vorfahren hinter dem Danuvius mit nur dünnem römischen Blut. Er will uns beherrschen und aus Rom und dem Reich ein Barbarenland machen. Schon heute gehen Skythen auf dem Palatin ungestört ein und aus während Bürger Roms unter seinen Eskapaden leiden müssen. Der Senat der unsere Stimme im Reich ist wie sieht er heute aus? Er ist voller Männer mit langen Haaren und roten Vollbärten die sich Häuptinge und Edelmänner nennen. Die Senatoren mit Dignitas sind verschwunden! Sie sind tot oder mit der nackten Haut geflohen.
    Doch nun ist seine Zeit fast vorbei. Wir die treuen Legionen von Cornelius Palma, an unserer Spitze die Legio Prima unseres alten Kaisers haben einen großen Sieg über die Schergen Salinators im Norden errungen nachdem diese auf schändlichste Weise die Stadt Patavium vernichtet haben und dazu noch die ganze Padusebene überflutet haben und dabei das Lebenswerk vieler Menschen zerstört oder ihnen ganz das Leben genommen.
    Der Kaiser Cornelius Palma persönlich ist im Süden Italias gelandet und marschiert ebenfalls auf Rom.
    Der Sieg ist zum greifen nah aber noch nicht ganz erreicht!
    An dieser Stelle kommt ihr, Männer Ertruriens ins Spiel.
    Viele von euch hatten schon zur Waffe gegriffen und euch in Tarquinia versammelt um eure Heimat zu beschützen. Diese Ehre wurde euch verwehrt doch nun bekommt ihr eine weitere Chance.
    Meldet euch hier bei mir und füllt unsere Reihen auf denn die Truppen Salinators haben bei Vicetia wie die Bestien die ihr Anführer ist gekämpft und viele der unseren verwundet und getötet.
    Es dauert eine ganze Zeit bis ihre Wunden wieder verheilt sind. Doch diese Zeit wollen wir nicht warten und Salinator weiteres Unheil in Roma anrichten lassen.
    Daher brauchen wir euch jetzt. Schreibt euch ein!
    Jedem der sich einschreibt erhält augenblicklich 5 Denare Viaticum und marschiert noch heute mit mir in Richtung Veii. Dort sammelt sich das Heer und wir gehen gemeinsam den letzten Schritt um das fette Schwein vom Thron zu stürzen.
    Danach wird der Kaiser Cornelius Palma jedem seiner Männer dankbar sein. Es wird Donativii regnen und viele die sich ausgezeichnet haben werden zu den Prätorianern wechseln können um deren Reihen mit ehrbaren und treuen Männern aufzufüllen.
    Also Männer Etruriens schreibt euch ein!
    Tod Salinator, Victor Roma, Victor Palma!"


    Corvinus war kein großer Redner und wusste daher das seine Rede nicht perfekt war. Er war aber zufrieden und im Anschluss an seine Rede brandete kein ohrenbetäubender Jubel auf aber es war auch weit von einigen müden Klatschern entfernt. Und auch im Anschluss war es kein reißender Strom an Männern die sich einschrieb aber doch ein beständiger Fluss.
    Sie alle unterschrieben für eine normale 25 jährige Dienstzeit bei den Adlern. Corvinus hatte nicht gelogen was das Reisegeld anging und auch nicht was die Möglichkeit von einem Donativum durch den Kaiser und eine Übernahme bei den Prätorianern anging. Möglich war beides nur versprochen hatte er nichts und hätte er auch nicht können.

  • Der Marsch durch Italia gehörte mit zu den Entspannteren, die Regulus in seiner bisher noch jungen Legionärszeit miterleben musste. Aber war überhaupt nicht alles besser, als mühsam über die Alpen zu latschen? Aber nicht nur dies, sondern auch der Sieg im Rücken ließ das Ganze zu einer wirklich ruhigen Angelegenheit werden. Dazu hatte Regulus auch noch Glück sich die Städte Italias noch näher ansehen zu dürfen, denn als junge Soldaten, die dazu auch noch Auszeichnungen vorzuweisen hatten, gesucht wurden, wurde er natürlich sofort eingespannt, um bei der Rekrutierungsarbeit zu helfen. Mit Armillae und Phalera konnte er sich durchaus sehen lassen, vor allem in seinem Alter! Etwas unwohl fühlte er sich allerdings schon, denn er sollte zur Schau gestellt werden, sollte den Männern in Eturien zeigen, wie man als Legionär aussehen konnte. Dabei empfand sich der Artorier im Grunde als nichts besonderes. Er hatte seiner Auszeichnungen eher aus Zufall erhalten. Nicht gerade die Phalera, weil die jeder bekam, aber die Armillae... das war doch recht überraschend für ihn.


    Wie dem auch sei, nun befand er sich mit Corvinus und weiteren hochaufpolierten Männern auf Rekrutierungsmission. Nettes Städtchen, dachte sich der Artorier nur als sie sich auf das kleine Forum mit der Rostra zubewegten. Gemeinsam nahmen sie Aufstellung und Corvinus hatte die ehrenvolle Aufgabe zum Volk zu sprechen. Ob er das gerne machte? Regulus selbst hätte ja keine Lust darauf gehabt. Da muss man den Leuten das Blaue vom Himmel versprechen, wo doch in einem Bürgerkrieg nur Tod und Verderben auf sie warten konnte. Wahrlich, allein von der Miene war der Artrorier wahrscheinlich nicht der motivierendste Teilnehmer dieser Abordnung.


    Die Rede des Centurios war recht solide, kein Cicero, aber auch mehr als man einem Soldaten womöglich allgemein zugetraut hätte. Nicht weit von der Rostra hatte man einige Tische aufgestellt, wo sich nach der Rede einige Legionäre niedersetzt, unter anderem auch Regulus, weil er schreiben konnte. Hier konnten nun die Bürger antreten, wenn sie sich freiwillig melden wollten und in der Tat schienen die Worte des Helvetiers bei dem ein oder anderen Anklang gefunden zu haben. Ein paar junge Männer und ein paar schon etwas Ältere meldeten sich, auch wenn ihre Anzahl überaus beschaulich blieb.
    Einer von ihnen schien sogar noch jünger zu sein, als Regulus selbst.
    "Name?", fragte er nüchtern.
    "Lucius Magius Subrius"
    "Hast du dir das gut überlegt?"
    "Euch scheint es ja recht gut zugehen, so wie ihr ausseht. Das will ich auch! Und dann auch noch das ganze Geld!"
    "Na dann... willkommen in der Legion."


    So ähnlich ging es dann weiter, bis sich die Zahl der Interessenten erschöpft hatte.

  • Der Strom an Männern war wirklich alles andere als gewaltig, eher ein kleines Rinnsal. Denn so redegewandt der Mann auch gewesen sein mochte, so sehr die Bewohner Etruriens auch für Cornelius Palma waren und für diesen auch zu kämpfen bereit waren – es waren keine da, die mit den Legionen noch gehen konnten.
    Bereits Wochen und Monate, ehe die Rebellen in den Süden weiter gezogen waren, hatten die Städte Etruriens selbständig ihre Armeen aufgerüstet, hatten selbständig Truppen ausgehoben und Heere aufgestellt. Und bereits damals hatten sie alle Wehrfähigen eingezogen und auf die Sache Cornelius Palmas eingechworen. Alles, was kämpfen konnte, alle Edlen, die sich Rüstungen leisten konnten und Pferde, alles, was bereits einmal gedient hatte – alle diese Männer waren schon weg. Was blieb, war ein kläglicher Rest aus Knechten, Sklaven, Helfer, Tagelöhnern, die ihre Familien nicht verlassen konnten oder wollten. Und diese schlossen sich nicht nur nicht den Truppen ihrer Heimatstädte an, sondern ebenso wenig den Truppen der Rebellen. Denn so lange war die alte Einberufung nun auch nicht her, und dieselben Hinderungsgründe wie damals trafen auch heute zu.
    Und so mancher, der vielleicht interessiert zugehört hatte, wurde sehr schnell von seinem Weib oder Dienstherren an den Ohren wieder weggezerrt, um die Arbeit, die verrichtet werden musste, auszuführen und sich nicht auf solche Abenteuer einzulassen. Wenn die Rekruteure in einer Stadt noch ein Dutzend Männer fanden, die für den Dienst in den Legionen überhaupt noch tauglich waren und immer noch Willens, sich den Legionen anzuschließen, konnten sie schon hoch zufrieden sein.


    Kurzum: Aus Etruria konnte sich die Armee aus dem Norden nicht aufrüsten. Die vormals ausgehobenen Truppen waren nämlich auch schon seit längerem nicht mehr zugegen, sondern dem Ruf aus Tarquinia gefolgt, und von dort aus gesammelt weitermarschiert.

  • War nicht viel was da an Leuten zusammenkam die sich meldeten. Da hatte die Führung die Corvinus und seine Centurionenkameraden in die Städte Etruriens geschickt hatte entweder gepennt oder nach dem Strohhalm gegriffen. War natürlich auch möglich das die gar nicht gewußt haben das sich scheinbar das Gro an wehrfähigen und kampfwilligen schon gesammelt hatte und irgendwohin marschiert war. Das war es jedenfalls was Corvinus nun von einem Alten erfuhr als er den fragte was den für ein "Volk" sich hier nur gesammelt hatte wo er doch gedacht hatte Etrurien würde es besser gehen. Die Führung der "Rebellenarmee" hatte ja auch keine Standleitung hierher gehabt.
    Fakt war jedenfalls hier war nicht übermäßig viel zu holen.
    Corvinus arbeitete noch ein paar Stunden und überzeugte so den ein oder anderen wankelmütigen doch noch zu unterschreiben. Die Sklaven wurden natürlichst nichtmal angeschaut und die Knechte, Helfer und Tagelöhner sollten ihm Recht sein solange sie Bürger waren.
    Er und seine Centuriokameraden würden in ein paar Monaten oder bei manchen Jahren schon ordentliche Legionäre aus ihnen formen und bis dahin konnten sie bei einer eventuellen Belagerung halt schanzen, buddeln, kochen und sonstwas machen.
    Er verließ den Ort jedenfalls mit einem wesentlich kleinerem Trupp als er gedacht hatte und fragte sich auf dem Weg nach Veii wo sie wieder mit dem Hauptheer zusammentreffen würden ob es überall in Etrurien so ausgesehen hatte und wohin zum Geier dieses Etruskische Heer hinmarschiert war.

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