Marschübung der Legio XXII

  • Posca war zufrieden, der Ausmarsch aus dem Lager hatte gut geklappt, die Eques ritten vor und spähten aus, wie vereinbart mussten diese regelmäßg Meldung erstatten. Bisher kam auch keiner der Tirones aus dem Tritt, aber bisher war auch erst die ersten Milles absolviert, es stand noch viel Weg bevor. Und bald würde dieser von den guten Straßen abweichen, dann ging es durch das sumpfige Delta hinein, zu den Mücken....


    "AD DEXTRAM PERGITE!"

  • Thyrsus mochte es nicht besonders bei diesem Wetter durch das Delta zu reiten. Die Mücken waren eine Plage, der Untergrund war äußerst schlammig und das Pferd hatte daher auch große Mühe einen schnellen Gang beizubehalten. Etwas seltsam war es schon, denn erhaschte man einen Blick auf das Meer sah man nur sehr sehr wenige Schiffe. der Krieg hatte seine Spuren klar aufgezeigt, Schiffer verkehrten nur entlang der Küste der Provinz, auch sah man keine Händler die sonst sehr eifrig auf dieser Straße unterwegs waren.

  • Die Tirones folgten Poscas Befehl und schwenkten rechts ab. Die Natur veränderte sich allmählich, es stank erbärmlich nach Verfaultem und der Boden wurde immer matschiger. Hier und da nervten einen die Mücken aber es war noch zum aushalten. Einnige der Tirones fingen bereits an unruhig zu werden und schnauften vor sich hin.

  • Langsam aber sicher wurde der Untergrund weicher, die Fliegen nerviger und die Schwüle bald nicht mehr auszuhalten. Genau das war die Landscahft die Posca haben wollte, die Soldaten mussten lernen auch unter solchen Bedingungen einen klaren Kopf zu bewahren und vor allem den Willen zu haben weiterzumachen. Aber noch war das Gelände zu gut um die Tirones hier einen weiteren Teil der Ausbildung absolvieren zu lassen.
    "Ad Dextram pergite! Weiter in das Delta hinein, wir brauchen eine schöne sumpfige Stelle..."
    Was würden ihn die Milites mögen wenn sie am Abend die Rüstungen saubermachen mussten.

  • Und weiter ging es für die Tirones, immer tiefer kamen sie in das sumpfige Delta. Das Wasser lief in Strömen an den Rekruten herunter so drückend wirkte sich die Schwüle aus. Mittlerweile schimpften alle still vor sich hin und verfluchten Posca ein ums andere Mal. Die Mücken waren jetzt zu einer Plage geworden, umsirrten die Tirones und machten ihnen das Leben schwer. Auch die Ausrüstung veränderete sich immer mehr. Dreck haftete an den Rüstungsteilen, die Soldaten veränderten sich immer mehr in Dreckbesudelte Menschen. Trotzdem kämpften die Männer dagegen an sich gehen zu lassen und versuchten verzweifelt ihre Formation zu halten. Apollonius stöhnte innerlich wie alle anderen auch und verfluchte Posca das eine ums andere Mal. Apollonius musste kurz vor sich hinlachen als er daran dachte, dass er sich gewünscht hatte die Gegend besser kennen zu lernen. Und Posca hatte ihm seinen Wunsch erfüllt. Da hatten es die beiden Reiter an der Spitze schon besser, saßen auf ihren Pferden und mussten kaum die Mücken ertragen. Zumindestens schienen die beiden Soldaten ganz nette Leute zu sein.

  • Verfluchte Drecks... *zack* Und wieder lag eine Mücke Tod auf dem Boden. Thyrsus wusste gar nicht was schlimmer war, die nervigen Viecher oder die Tatsache dass auch die Pferde nach und nach unruhiger wurden.
    "Decimus was macht dein Pferd? heute sind die Viecher aber besonders lästige Wesen."


    Decimus fiel beinahe vom Rücken des Pferdes als er erneut versuchte einige Mücken zu vertreiben, konnte sich aber gerade so halten, das Pferd blieb dabei erstaunlich ruhig und gelassen.
    [B]"Dem Pferd geht es besser als mir, ich hasse es im Winter im Delta zu sein, was denkt sich Posca dabei eigentlich? Auf solche Ideen kommt er doch sonst nicht..."[/B]

  • Nun hatte man eine Stelle erreicht die recht passend war für die kommende Übung. Posca war zufrieden, die Rekruten aber auch die Soldaten meckerten bereits leiste vor sich hin, die Stimmung war genau da wo sie notwendig war. Im Krieg würden sie auch lange marschieren und am Ende doch auf Anhieb kämpfen müssen, Genau darum würde es nun gehn.
    "Consistite! So, hier sind wir nun und wer wissen will was ich mit euch Vorhabe dem sei nun geholfen. Hier werdet ihr verschiedene Formationen lernen und euch werde ich hier das kämpfen beibringen. Die Soldaten und Eques sind dabei eure Gegner."[/B]


    Er stieg von seinem Pferd ab und ging zu seinen Optios.
    [B]"Rekruten und Soldaten trennen, die Rekruten sollen es alleine schaffen. Danach bildet ihr Paare sobald es an die Kampfübungen geht. Die Eques sollen sich auf diesen Hügel positionieren und auf Befehle warten."


    Nun wandte er sich wieder seinen Rekruten zu.
    "So meine Vögelchen, oder soll ich sagen meine Mückenfreunde? Wer kann mir etwas zu den typischen Formationen der Legion sagen und wozu man sie nutzt?"

  • Apollonius trat vor:
    " Centurio Posca, die Schildkrötenformation ist eine militärischtaktische Formation der römischen Armee. Sie dient zum Schutz vor starkem Beschuss und zum geschützten Vorrücken auf befestigte, vor allem überhöhte Stellungen. Die Testudo ist die stabilste Formation der Legion.
    Die Testudo-Formation wird mit dem Scutum gebildet. Die Soldaten der ersten Reihe halten ihre Schilde nach vorne. Die folgenden Reihen halten ihre Schilde hoch über ihre Köpfe, so dass sie die Vorangehenden mit bedecken und sich überlappen. Die Seiten werden durch die äußern Legionärsreihen gebildet. Entscheidend ist das die Schildseite immer gegen einen möglichen Feind ausgerichtet ist. Für einen Beschuss von oben ist die Schildkröte ebenfalls gesichert und verhindert Verletzungen durch überhöhten Beschuss.


    Die Keilformation ist eine Angriffsformation. Die angreifenden Kräfte werden in Keil- oder V-Form aufgestellt. Wenn die Spitze des Keils die feindliche Linie durchbrechen kann, wird der Durchbruch von den nachfolgenden Angreifern erweitert. Durch die Angriffe der nachfolgenden Kräfte wird die Aufmerksamkeit des Gegners von der Spitze abgelenkt und diese dadurch geschützt.
    Die Keilformation beruht auf Schwung und Durchschlagskraft. Wenn die Keilspitze gestoppt wird, kann die Keilformation eingekesselt werden.


    Reiterabwehr die Legionäre rücken so dicht zusammen, wie möglich. Die erste Reihe drückt Knie in den Schild und drückt voll dagegen. Die Zweite Reihe drückt gegen die erste und so weiter. Die Pila werden zwischen den Schilden durchgesteckt. Die Reihen die zu weit hinten sind können ggf. ihre Speere werfen, doch wahrscheinlicher werden nicht so viele Pila überig sein."

  • Der Tiro wusste vieles, seine Kameraden dafür umso weniger. Immerhin einer der Karriere machen würde, anscheinend hatte er bereits gute Vorkenntnisse und das zahlte sich oft aus. Zumindest den Schritt zum Optio würde er so schnell hinter sich bringen können.


    "Gut. Wir fangen mit der Testudo an. Passt mit den Schilden auf, schlagt euch nicht die Köpfe ein und achtet vor allem genau darauf dass eure Schilde keine offenen Stellen bieten. Passiert das, ist diese Formation nutzlos und ihr wärt Tod."


    Er ging hinüber zu den beiden Eques und besprach mit ihnen das weitere Vorgehen. "Ihr beiden schaut euch die Formation von oben an, findet ihr Schwachstellen sucht nach einem Stein und werft darauf. Die sollen merken wenn etwas schief läuft."
    Er machte kehrt und ging wieder zurück zu den Tirones.
    "MILITES AD TESTUDINEM!"

  • Posca Befehl schalte laut über die wartenden Tirones. "Bildet die Schildkrötenformation". Und so bewegten sich die Tirones noch unsicher zusammen. Vorne waren die Schilder noch nicht nah genug zusammen, die Seiten passten, aber in der Mitte wurde ein Schild nicht gut übereinandergelegt. Ein gefundenes Fressen für jeden Gegner. Apollonius flüsterte leise nach vorne: " Schließt die Schilde enger aneinander Posca sieht schon wieder so geladen aus." Gut die Tirones versuchten sich so gut sie es eben verstanden mit den Schildern zu decken und schlossen vorne die wichtigen Nahtstellen. Apollonius für sich überlegte was mit ganz hinten los war, hinten konnte man keine Schilder umdrehen, alles war offen. Oder sollte sich die hintere Reihe umdrehen und nach hinten decken? HM.

  • Die Tirones warten auf das was nun weiter geschehen sollte. Aber Posca und die Reiter hielten sich überraschenderweise zurück. Der Gestank des Deltas mischte sich mit den Ausdünstungen der wartenden Männer. Der Schweiß lief jetzt in Strömen an der Truppe herunter und die Mücken entwickelten sich zu einer wahren Plage. Apollonius kam es vor wie wenn sie sich immer absprachen und dann ihre Stechangriffe auf ihn flogen. Es war nicht mehr zum aushalten, da machten die verdereckten Ausrüstrungsteile oder die mit Schlamm vollgespritzten Füße schon gar nichts mehr aus. Apollonius Kameraden schnauften und stöhnten unter der Plage, der eine oder andere Schrei der Verzweiflung dröhnte verhalten unter der Schildkröte hervor. Aber die Tirones wollten nicht aufgeben. Sie hielten ihre Position, prüften immer wieder ihre Schilformation und so war mittlerweile wirklich die ganze Formation abgedeckt. Es war keine Lücke durch die irgendjemand einen Stein reinschmeissen hätte können. Die Verzweiflung der Soldaten ließ sie so dicht wie möglich zusammenstehen und jeder wäre froh gewesen wenn irgendetwas passieren würde. Sie waren nun sogar dazu bereit Posca die Füße zu küssen, wenn er nur ein Kommando "Vorwärts Marsch" gegeben hätte. Die Wut, der Hass und die Verzweiflung sorgten jetzt dafür, dass sie alles machen würden was auf sie zukommen würde. Apollonius dachte so muss das auch im wirklichen Kampf sein, diese alles verachtende Art selbst vor der größten Gefahr nicht zurückzuschrecken und wie Berserker über einen Feind herzufallen. Wie eine Befreiung musste sich das im Kampf anfühlen endlich losgelassen zu werden. "AHH POSCA TAUSEND MÜCKEN AN DEINEN HALS" so entglitt es Apollonius leise.

  • Posca lies die Truppe ausharren, sie sollten lernen dass man in dieser Formation darauf angewiesen war seinem Kommandanten zu vertrauen, auszuharren und wenn nötig über eine längere Zeit. Dann gab er seinen Optiones ein Zeichen, auch die Reiter wurden in Bereitschaft geschickt und langsam verteilten sich die Offiziere um die Aufstellung herum, die Reiter ebenfalls bereit.


    Jeder nahm sich mehrere Steine und legte sich diese zurecht, die beiden Eques hatten jeweils eine Hasta dabei und würden im Anschluss mit ihren Schwertern auf die Formation einschlagen. Alles wartete noch wenige Minuten ab, dann hob Posca seinen Arm und lies diesen schnell fallen.


    In diesem Moment prasselten Steine auf die Formation ein, die Reiter ritten umher, schlugen hier und dort zu, stachen auf die Schilde ein. Im Inneren musste ein riesiger Lärm herrschen und nun wollte Posca sehen wie sich die Rekruten verhalten würden.
    "Milites Aequatis passibus pergite!"

  • Apollonius dröhnten die Ohren und er spürte wie Steine oder andere Dinge gegen seinen Schild schlugen. Und so erging es den andern Kameraden genauso. Aber endlich passierte was und diese Erleichterung brach sich in einem gesamten Schrei menschlicher Befreiung der Tirones freie Bahn. Und dann erfolgte der Befehl Poscas auf den sie alle gewartet hatten. "Apollonius rief laut Kameraden hört ihr vorwärts marsch". Viele zustimmende Zurufe erfolgten: Endlich! Wurde aber auch Zeit! Lasst sie nur kommen! Lasst sie es bei uns probieren! Nur ein Toter Feind ist ein guter Feind! So bewegte sich die Schildkröte im Gleischschritt vorwärts. Aus dem Delta erscholl Gefechtslärm, dröhnen, hämmern und Geschrei. Für die Einheimischen musste es sich anhören wie wenn dort unten ein Schlacht toben würde. Aber so kam es den Tirones unter ihrer Schildkröte irgendwie auch vor. Und sie marschierten weiter unbeirrt wie ein todbrigendes Instrumentarium, die Formation geschlossen, Kampfschreie ausstoßend gegen den unsichtbaren Feind. Ein ganz besonderes Gefühl entwickelte sich unter den Tirones, eine Gemeinsamtkeit, eine Standfestigkeit und ein gemeinsamer Wille alles zu errtragen was auf sie zukommen sollte.


    Dröhend schritt die Formation gleichmäßig aus, die Mücken spürten die Soldaten nur noch am Rande. Ihr weg führte sie durch das Wsser des Deltas, bis zu den Oberschenkeln wateten sie darin. Und trozdem ging es weiter immer in Richtung Poscas Feldherrnhügel. Ihr Ziel war dieser Hügel dem sie ihren ganzen Hass entgegen warfen. Posca erzittere wir kommen, renne um dein Leben denn wir kenen kein Erbarmen. Fliehe du Wurm. So dachten viele der Tirones und ließ sie weiter vormarschieren. Die Schildkröte war geschlossen, wurde noch enger zusammengefasst, denn die Kampfeswut verstärkte sich immer mehr. Der Hügel war das Ziel, den würden sie nehmen koste es was es wollte und für jeden Kameraden der fiel würden sie fürchterliche Rache nehmen. Apollonius schüttelte den Kopf: "Was für Gedanken gingen ihm da durch den Kopf, was war auf einmal los. Das war doch nicht mehr der Apollonius den er kannte!"

  • Mittlerweile ware die Formation nur noch wenige Schritte vor Poscas Standort.


    Weiterhin drangen die Reiter sowie die Optios und Legionäre auf die Formation ein. Sie verstärkten sogar noch ihr Bemühen die Tirones zum Auseinanderbrechen der Formation zu verleiten. Die Schläge fielen jetzt mit voller Wucht auf die Formation und die Reiter versuchten sogar ihre Pferde ins Spiel zu bringen um mit deren Körper die Tirones zu testen.


    Doch jetzt hatte die Schildkrötenformation ihr Eigenleben entwickelt. Nichts würde sie jetzt mehr aufhalten können. Kampfschreie unter der Schildkröte zeigten den Ausbildern an, dass jetzt ein sehr gefährlicher Augenblick gekommen war. Posca der Wahnsinnige schien es übertrieben zu haben, keiner der Optios war jetzt noch bereit dazwischen zu gehen um die aufgestachelten Leute zum stoppen zu bringen. Das Stampfen und Dröhnen der Formation kam immer noch gleichmäßig daher, mittlerweile sahen ein paar neugierige Ägptos dem Treiben zu. Für sie musste dieses dröhnenede Ungetüm direkt aus dem Hades kommen.


    Was würde jetzt Posca machen? Würden die Tirones auf seinen Befehl hören oder würde es sogar Verletzte geben? Noch nie zuvor hatte Posca die Formationsausbildung so durchgeführt.


    Für die Ausbilder war jetzt auf einmal aus dem Zeitvertreib der Ausbildung blutiger Ernst geworden. Wer von ihnen kannte nicht das Gefühl der Männer unter der Schildkröte und wie es sich anfühlte explosionsartig vom Anführer zum Angriff freigegeben zu werden. Mit unsicheren Blicken flehten sie Posca an mit dem Wahnsinn aufzuhören. Doch Posca war die Ruhe selber und stand wie Cäsar auf seinem Erdhügel.

  • Nun war der Moment der Reiterei gekommen, eine Übung welche die beiden Eques durch den nahenden Krieg oft genug geübt hatten. Von zwei Seiten ritten die Reiter im vollen Galopp auf die Schildkröte zu, warfen ihre Speere in die Formation und hielten weiter auf die Schildkröte zu.


    KEIN Tirones konnte nun noch wirklich ruhig bleiben, denn das schnelle annähern der Reiterei war etwas dass jedem Soldaten unbehagen bereitete, auch den Veteranen wurde dabei gerne mulmig und es war auch keine Schande wenn man die Formation auflösen würde.


    Für Thyrsus lag nun alles daran dass sein Pferd ruhig bleiben würde und er am Ende nicht unfreiwillig die Standhaftigkeit der Testudo testen müsste. Er war bereits einmal von einem Pferd heruntergeflogen, hinein in diese Formation. Das Pferd hatte es damals nicht überlebt...

  • DIe Tirones unter der Schildkröte hörten das Pferdegetrappel von beiden Seiten auf sich zukommen. Die beiden Seiten der Schildkröte wurden unruhig. Als dann auch noch Speere der Reiter in die Formation flogen bekamen die aussenstehenden Tirones es mit der Angst zu tun. Die ersten Außenglieder wollten sich aus der Formation herauslösen und fliehen, doch der Zusammenhalt der Schildkröte hielt die Davonlaufenden so gut es ging zurück. Der Kamerad von Thyrsus wurde abgeschmettert und konnte sich gerade noch auf seinem Pferd halten, doch Thyrsus dieser Höllenhund krachte mit vollem Gallop in die Schildkrötenformation und drückte sie ein. Unglaublich es war Thyrsus tatsächlich gelungen die Schildkröte zu knacken. Die Tirones versuchten irgendwie wieder die Formation zusammenzubekommen, vergaßen aber dabei nach dem wilden Thyrsus zu stechen. Der heldenhafte Reiter zog sich zurück und so bauten die Tirones wieder die Schildkröte zusammen. Sie waren auf jeden Fall erst einmal vom eigentlichen Ziel Posca abgelenkt worden. Die Schildkröte war jetzt nicht mehr so stabil wie am Anfang und Apollonius schrie Thyrsus hinterher: " Du wilder Höllenhund von einem Reiter heil dir Thyrsus!" Er lachte kurz vor sich hin um sich dann wieder auf seine Aufgabe in der Schildkröte zu konzentrieren. Dieser sagenhafte Reiter hatte es tatsächlich geschafft die Testudo zu knacken. Aber das war wohl auch kein Wunder, wenn man Thyrsus auf seinem Pferd sah. Sie waren eine Enheit stolz, kampfgestählt wie ein gottgleiches Wesen. Er war der beste Reiter der Legion.

  • So hatte er das nicht geplant. Eigentlich wollte er vor der Formation abdrehen, nicht hineindonnern aber sein Pferd war sich seiner Sache wohl sehr sicher. Hoffentlich hat sich keiner da drin ernsthaft verletzt.. Posca würde das Spektakel sicher gleich stoppen und Thyrsus blickte nach oben zum Centurio. Dieser stand weiterhin auf seiner kleinen Anhöhe, man konnte es auch Schutthaufen nennen, und schaute dem Spektakel unbeeindruckt zu.


    Decimus hatte es schwerer erwischt und Thyrsus half seinem Kameraden auf die Füße, das Pferd stand einige Meter entfernt und wartete mit einem verachtenden Blick auf seinen Reiter. Anscheinend war das Pferd etwas spöttisch darüber dass der Reiter auf dem Boden lag, zumindest sah es so aus.

  • Das Schauspiel nahm seinen Lauf und als der Reiter in die Formation krachte blieb Posca noch einige Momente still. Er wollte erst sehen wie sich die Tirones verhielten, recht schnell nahmen sie wieder eine Formation auf. Das war aber nicht ganz in seinem Sinne.


    "Consistite! Verletzte bitte vortreten."


    Ein paar Tirones traten dann auch vor, diese wurden notdürftig verarztet, Posca ging zu seinen Schützlingen hinüber. "Im Prinzip müsste man froh darum sein dass ihr die Formation wieder aufgenommen habt, ich bin es aber nicht. Ihr seit keine ausgebildeten Legionäre, wenn da drin etwas ernsthaftes geschehen wäre hätten es viele nicht einmal bemerkt. Wir belassen es dabei und gehen nun zu einer Übung über die euch lehren soll einen Angriff der Reiterei abzuwehren."


    Er schnappte sich zwei Tirones und stellte die vor sich hin.
    "Einer von euch kniet hinter seinem Schild, hält sein Pilum schräg nach vorne. der Zweite steht dahinter, überlabbt den Schild so nach oben und gibt dem Kameraden halt." Beide standen nun wie gewünscht. "Auf diesem Weg hat die Reiterei nur die Möglichkeit in euer Pilum zu reiten oder abzudrehen, geübte Reiter werden unter Umständen über euch springen, reagiert dann entsprechend schnell."


    Er vergewisserte sich dass der zweite Eques nicht verletzt war und dann gab er den Befehl. "Formation einnehmen, ich will eine lange Reihe hier sehen."

  • Apollonius war ziemlich erledigt wie auch die anderen Tirones. Diese Übung hatte wirklich viel Substanz gekostet. Wichtig war Apollonius das den beiden Reitern, vor allem Thyrsus nichts passiert war und auch seine Kameraden zum Großteil unverletzt geblieben waren.


    Was Apollonius vor allem Gedanken machte war die Aussage Poscas hinischtlich der wiederaufgebauten Schildkröte. Der Mann hatte wirklich Ahnung, denn keiner von den Tirones hatte wirklich mitbekommen was um sie herum passiert war. Zum einen wurden sie von ihrem Hauptziel abgelenkt, erkannten nicht rechtzeitig den Reiterangriff und die dadurch zu wechselnde Formation ebenso bekamen nur die Wenigsten wirklich mit was in der Schildkröte wirklich passiert war. Apollonius nahm sich vor bei den Übungen genaustens aufzupassen, denn er wollte Vorwärtskommen bei der Legion, sich ein großes Können aneignen und vor allem überleben. Außerdem sollte er sich nochmals mit den Kameraden über die Übung unterhalten, aber die wollten wahrscheinlich lieber ihre Ruhe. Da war es doch besser sich mit Thyrsus zu unterhalten, da der ja schon im Gefecht gestanden war und logischerweise genauer erzählen konnte was wichtig war.


    Auf Befehl Poscas flitzen die Tirones auf ihre Positionen und bauten die Formation in einer langen Reihe auf. Jeder hatte verstanden, dass mit dieser Übung eine lebensnotwendige Hilfestellung durch Posca gegeben wurde. Und so warteeten die erschöpften Tirones auf das was auf sie zukommen würde.

  • Die Tirones sahen auf die Reiter und allen zitterten die Knie. Jeder wünschte sich weit weg von hier, aber nun war man hier und so blieb keinem etwas anderes übrig als zu halten und zu hoffen, dass die Pferde Flügel bekommen würden. Das Getrampfel der Pferde kam immer näher, der Abstand verkleinerte sich sehr schnell und die Tirones pressten und drückten damit die Formation ja halten sollte. Apollonius wusste wie gut Thyrsus reiten konnte und sein Pferd unter Kontrolle hielt und so betete er zu Mars für ein tapferes Herz und das ihn der Willen zum durchhalten nicht verlassen würde. Ducken, Drücken , Halten Schild voraus und so wartete jeder auf den unausweichlichen ZUsammenstoß.

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