• Endlich, die Reise schien ein Ende zu nehmen. Wunde Füße, ein leerer Magen und auch der Durst machten sich bemerkbar. Der lange Weg von Germanien nach Mantua hatte an Cato genagt, ihn beinahe gebrochen, doch am Ende hatte sein Wille den Körper besiegen können, aber er war wirklich am Ende seiner Kräfte.
    Mehr oder minder langsam lief er durch Mantua, suchte mit den Augen nach einem Stand für etwas Wasser und Brot, aber es war nichts zu sehen. Eigentlich wollte er nur zu seinem Onkel, aber so entkräftet würde er das kaum schaffen. Sein Onkel war, soweit er es wusste, Optio bei der ansässigen Legion, besaß aber auch irgendwo in Mantua ein kleines Haus, vermutlich war er dort zwar nicht anwesend aber hatte sicherlich einen Sklaven der sich um Cato kümmern konnte.


    Während er suchend durch Mantua irrte bemerkte er nicht wie er langsam aber sicher auf eine junge Frau zusteuerte...

  • Wäsche waschen, sie hasste Wäsche waschen. Mit den Frauen des Mietshauses hatte sie sich zu einem gemeinsamen Waschtag zusammengeschlossen. Auch um den Tag herumzukriegen, bis Servianus wieder heimkam und sie abermals ihr neues Bett einweihen konnten. Im Hinterhof stand ein großer tiefer Bottich, den sie mit zahlreichen Eimern aus dem nächsten Brunnen gefüllt hatten. Ihre Schürze war klatschnass, eigentlich müsste sie diese auswechseln, aber sie wollte nicht. Die Sonne schien und heizte langsam aber beständig den Hinterhof auf. Sontje verliess den Hinterhof, um ihren Ohren einen kurzen Moment der Ruhe zu gönnen, sie hatte vergessen wieviel und wie laut Frauen schwätzen konnten.


    "Uff." Mit diesem leisen Wort nahm sie auf der Bank vor dem Mietshaus Platz und streckte ihre Beine aus und krümmte ihren Rücken. Ihr Blick schweifte über die Straße und entdeckte einen Mann der geradewegs auf das Schlagloch zusteuerte. "Heda!" rief sie ihn an und stand auf. "Mach eine Linkskurve sonst fällst du gleich auf die Nase." Konnte der denn noch rechtzeitig die Linkskurve machen oder konnte er nicht hören? Brummend eilte sie ihm entgegen und zog ihn zur Seite. "Träumst du immer mit offenen Augen?" fragte sie ihn und zog ihn mit sich an der Hand hinterherziehend an dem Schlagloch zur Bank. "Setz dich! Du brichst mir gleich zusammen."

  • Sim-Off:

    Euer neues Gens-Logo ist super :)


    Plötzlich warda eine Frau, plötzlich wurde er auf die Seite gezerrt und ehe er richtig mitbekam was eigentlich geschehen war erkannte er das Loch direkt vor sich. Hatte er geträumt? Nein, er konnte sich gut erinnern er suchte doch nach etwas zu Essen... oder hatte er einen Moment nicht aufgepasst... nun war er nur noch mehr verwirrt und die Frau zerrte ihn zu einer Bank und schubste ihn, so dass er sich setzen musste. Plötzlich war er von wieteren Frauen umgeben, alles seltsam.


    "Da... danke... ich bin etwas außer Kräften, lange Reise, wenig Essen, noch weniger Wasser bei der Hitze." Er holte kurz Luft, eigentlich wollte er keine Zeit verschwenden. "Ich will aber keine Last sein, ich suche das Haus meines Onkels..."

  • Einige Frauen hatten ebenfalls den Hinterhof verlassen, um eine Pause zu machen und sahen belustigt der Szene zu, in die Sontje hineingestolpert war. Sontje sah sie mit bösen Blicken an. "Was steht ihr rum? Habt ihr den Mann nicht gehört? Holt Wasser und ein Brot mit Käse." Die Frauen verschwanden dahin wo sie hergekommen waren oder zogen sich in den Hausflur zurück. "Du suchst das Haus deines Onkels? Nunja.. es gibt viele Häuser mit Onkels.Wie heisst dein Onkel denn? Wo`kommst du denn her" Sie setzte sich neben ihn und blickte ihn neugierig an. Jemand stupste ihre Schulter an. Sontje wandte den Kopf, entdeckte einen Krug und einen Becher. "Danke!" murmelte sie der Überbringerin zu und füllte den dazugehörigen Becher. "Hier hast du Wasser. Das Essen kommt gleich."

  • Eigentlich wollte Cato dankend abwinken, aber sein Magen machte sich laut und deutlich bemerkbar... nein er musste wirklich etwas essen und trinken. "Vielen Dank, natürlich komme ich für die Umstände auf. Mein Onkel ist Hadrianus Fontinalis, optio bei der Legio I. Ich selbst stamme aus Mogantiacum, mein Name ist Hadrianus Cato."


    Als er das Wasser trank zog sich sein Magen etwas zusammen, er spürte richtig wie ausgetrocknet er sein musste. Es schmerzte, war aber nach wenigen Augenblicken bereits vergangen und Cato trank das Wasser in kleinen Schlücken, langsam. Langsam realisierte er wo er war, was passiert und wer ihm da half. Eine blond eSchönheit, offensichtlich aber keine Römerin.

  • "Dein Onkel kommt aus der Legio I.?" Irritiert sah sie ihn an. Soweit sie wusste, war die Legio noch nicht wieder zurückgekehrt. Niemand beschützte derzeit die kleine Stadt. "Niemand weiß, ob die erste Legion überhaupt wieder hierher zurückkehren wird. Wir sind hier wie abgeschnitten..." flüsterte sie leise mit bedrückter Stimme. "Keiner aus der Bevökerung meldet sich mehr als Nachrichtenbote. Es gab und gibt zuviele Überfälle außerhalb der Mauern." Langsam drangen seine weiteren Worte in ihr Bewusstsein. Er kam aus Mogontiacuim, die Stadt die sie verlassen hatte. Gott, was würde sie dafür geben, um ihren Zwillinsgbruder Phelan wiederzusehen. Und der Mann hiess außerdem Cato, so wie einer ihrer ehemaligen Freunde in Rom, das Zentrum der Welt. "Äham... du bist den ganzen Weg hiergelaufen? Hast du kein Pferd? Keine Begleitung?" überspielte sie ihre wirbelnden Gefühle. "Bist du überfallen worden?" Es war verrückt sich auf eigene Faust durchzuschlagen. Nein, er schien lebensmüde zu sein. Ein älteres Mädchen reichte dem Hadrianer einen Teller mit drei Brotscheiben, die ohne Butter und mit Käse belegt waren und zog sich wieder zurück.

  • "Hmm..." Cato seufzte, er wusste zwar dass es Krieg geben würde, nicht aber dass die Legio I nicht bereits wieder zurückwar. Und den Fall dass sein Onkel erst gar nicht mehr am Leben war, den hatte er gar nicht bedacht. "Ich muss zugeben ich hab den Gedanken ausgeblendet dass mein Onkel vielleicht gar nicht mehr am Leben sein wird bis ich hier her komme." Und in diesem Moment wurde ihm mulmig.


    Das Essen wurde gerecht und er verschlang etwas hastig ein paar Bissen, schnell mit Wasser nachgespült und er konnte noch verhindern sich zu verschlucken. Er musste wirklich miserable Manieren zeigen, natürlich, was für ein Start in ein neues Leben.
    "Ja ich bin gelaufen, ich brach kurz nach den Legionen auf, wollte eigentlich hinter diesen herreisen, konnte aber nicht Schritt halten. Statt über die Alpen zu gehen habe ich sie dann umrundet, dachte ich käme so nach dem Krieg in Mantua an. Überfallen wurde ich nicht, anscheinend waren einige Räuber doch nicht ganz unklug und hielten sich den Wegen fern."

  • "Den Gedanken, den du nicht denken möchtest, denken sehr viele Bewohner hier nicht. Ich bin froh, dass ich keinen Angehörigen in der Legion habe, um den ich wohlweißlich trauern müsste." gesand Sontje leise, obwohl es den fremden Mann eigentlich gar nichts anging mit wem sie was zu schaffen hatte. "Tut mir leid, ich kenne den Namen deines Onkels nicht. Vor dem Abmarsch gab es etliche Patrouillen durch die Stadt, aber nie haben die Gruppen sich mit Namen und Einheit vorgestellt." Vielleicht kannte Servianus als Adoptivsohn des Legaten ein paar Namen? Vieleicht konnte er einen Brief an die erste Legion weiterleiten? Dann musste Cato warten bis Servianus von der Arbeit nach Hause kam. Der Hadrianer war sehr durstig und hungrig. Er hatte die Alpen statt überquert umrundet? Dann hatte er sicher sehr viel gesehen und gehört?! "Da hattest du wohl den Segen der Götter. Wie ist denn die Stimmung so im allgemeinen da draußen in den anderen Städten und Dörfern?" Sie betrachtete das Schuhwerk an seinen Füßen. "Du müsstest zum Schuster, lange werden sie nicht mehr halten. Ich kann die Frauen hier fragen, ob sie ein altes Paar für dich übrige haben." Da sie in der Sonne saßen, löste sich die klamme Feuchtigkeit langsam aus der Schürze. "Und wo willst du jetzt hin?"

  • Cato musste lachen, unwillkürlich aber er fand es lustig. "Nun, wenn sie sich jedem Bürger vorstellen würden kämen die Patrouillen nicht gerade weit, sagen wir mal maximal 500 Meter aus dem Lager heraus..." Und das war noch sehr optimistisch eingeschätzt bei dem Treiben dass hier trotz allem herrschte. Oder wirkte es nur so geschäftig auf ihn? Er war sich gerade selbst nicht mehr sicher...


    "Gibt es denn bestimmte Gegenden in die Soldaten gerne ziehen? Vielleicht kann ich mich dort durchfragen... es wäre zumindest besser als dich oder deine Freunde damit zu belasten." Was ihm auch sehr unangenehm war, er wollte nach Mantua um endlich frei entscheiden zu können, auf eigenen Füßen zu stehen und nicht um erneut Hilfe zu benötigen.


    "Je nachdem wo man ist sind die Menschen sehr unbedarft, in manchen Gegenden scheint man auch nur wenig bis gar nichts vom Bürgerkrieg zu wissen. Im Prinzip kann man es sehr einfach sagen, je weiter man sich von den vermutlichen Marschwegen der Legionen entfernt desto entspannter werden die Menschen. Meine Sohlen reichen noch einige Zeit, darum solltet ihr euch nun wirklich nicht kümmern."

  • "Na.. 500 Meter hin sind immerhin eine gelaufene Strecke." witzelte Sontje lachend mit. "Tut mir leid, bevor die Legion loszog, habe ich den einen und anderen Ausflug gemacht, um mich zu orientieren. Du meine Güte... das ist alles schon ziemlich lange her. Es rotiert das Gerücht, dass die erste Legion das Kastell wieder beziehen wird. Die Frage ist nur wann das sein wird?" Schulterzuckend nahm sie neben dem Hadrianer auf der Bank Platz und hörte zu wie er über die Gegenden berichtete, die er durchquert hatte. "Naja, ich weiss nicht, ob die da draußen wirklich so unbedarft sind. Je näher die Höfe an den Marschrouten sind, um so eher müssen die mit für die Truppenversorgung aufkommen. Vielleicht kannst du die Höfe abklappern und bei einem Händler mitfahren, der glaubt, das ganz große Geld zu machen." Zu der Bemerkung zu seinen Schuhen nickte sie bloß, es war ein Angebot gewesen. Immer noch nicht hatte er nicht nach ihrem Namen gefragt. Vielleicht war das ganz gut so nicht zu wissen, dass sie ehemals zu einer einflußreichen Familie gehört hatte. "Was wirst du bis morgen früh machen? Du könntest mit mir auf meinen Bekannten warten, er kommt gegen Abend hierher. Er kennt als Stadtbediensteter sicherlich den Namen deines Onkels und wo die Gens ihr Haus hat." stellte sie ein drittes und letztes Hilfeangebot auf. Sie musste schließlich zurück in den Hinterhof und die verlorene Zeit mit der Wäsche nacharbeiten.

  • Ein Bekannter? Noch dazu einer der auch helfen konnte, zumindest wahrscheinlich? Das klang doch angenehm und etwas Ruhe könnte er auch gebrauchen, zumindet seine Füße.
    "Ja, das wäre sicher einer gute Idee. Es würde wohl länger als einen Tag brauchen das Haus selbst zu finden, so habe ich eine gute Chance dass man mir helfen kann."
    Was er allerdings machen würde wusste er nicht also sichte er sich einfach eine Tätigkeit.
    "Gibt es denn etwas wobei ich euch helfen kann während ich warte? ich mag hier nicht einfach nur rumsitzen und nichts tun."

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