“Wir danken euch sehr und wissen uns unter wahren Freunden.“, antwortete Paetus anstelle von Quarto auf Avarus.
“Die Reise war lang und – bei den Göttern – sie war anstrengend. Meinem Vater wird etwas Ruhe sicherlich gut tun.“
Er stand auf.
“Ich bitte um Verzeihung für meien Unhöflichkeit, aber könnte uns ein Sklave einen Raum zuweisen, wo er sich ein wenig hinlegen kann?“
Atrium - Wichtiger Besuch
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Quarto machte kein Gesicht, in dem man einen Anschein von Glück oder auch nur Dankbarkeit hätte erkennen können. Aber er wehrte sich auch nicht gegen die fürsorglichen Bemühungen seines Sohnes.
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Sedulus winkte einen Sklaven herbei, welcher den Gästen ihre Zimmer zeigen würde.
Wir sehen uns dann später zum Essen, ja. Ich hoffe ihr habt euch bis dahin ein klein wenig von den strapazen der Reise erholt und habt neue Kraft geschöpft.
Er nahm von einem der Häppchen welche einer der Küchensklaven kurz zuvor gebracht hatte. Es wäre wirklich schade darum gewesen.
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Der Türsklave hatte die Gäste ins Atrium geführt und zu Germaincus Sedulus einen anderen Sklaven geschickt um ihm bescheid zu geben.
Der Senator hatte auch alles stehen und liegen lassen und ist sofort ins Atrium geeilt um den Besuch zu empfangen.
Er scheuchte noch einige Sklaven hin und her welche für Erfrischung sorgten. Sicherlich waren die neuen Gäste auch durstig von der Reise. -
Von der Porta wurden sie ins Atrium geführt. Vespa und ihr Sohn waren dem Sklaven gefolgt. Als er sie dann bat hier einen Moment zu warten, vertrieb sich Vespa die Zeit damit sich umzusehen. Ihr Sohn tat es ihr gleich. Er war hier völlig fremd. Sie hingegen kannte die Familie schon auch wenn man sich schon lang nicht mehr gesehen hatte. Nachdem ihre Freunde gegangen war, hatte man sich aus den Augen verloren und Vespa hatte irgendwann ihre eigene Familie gegründet. Recht schnell kam dann auch schon jemand um sie zu begrüßen.
"Sedulus. Ich freue mich dich zu sehen."
Sie ging auf ihn zu und begrüßte ihn freundlich. Dann zeigte sie auf ihren Sohn. Er war jetzt schon 8 Jahre alt.
"Darf ich dir meinen Sohn Primus vorstellen?"
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Die Freude ist ganz auf meiner Seite Aelia Vespa. Lange ist es her, als wir uns das letzte mal gesehen haben.
Dann sah er zu Vespas Sohn.
Salve Primus. Es freut mich dich kennen zu lernen.
Lächelte er den Jungen an und schickte einen Sklaven los um Serrana zu holen. Sie würde wohl eine geeignetere Gesprächspartnerin abgeben als er.
Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Reise? Aelius Quarto und sein Sohn in Begleitung von Germanicus Corvus sind auch vor kurzem hier eingetroffen. Ich nehme aber an, dass dir dies bekannt ist.
Setzt euch aber doch.Sedulus deutete auf die Sitzgruppe welche im Atrium stand.
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Nur zu gern nahm sie auf den bequemen Sitzgelegenheit des Atriums Platz. Es war purer Luxus nach der langen Fahrt im Wagen. Hoffentlich würde sie so schnell nicht wieder so lang verreisen müssen. So langsam ging es ihr in die Knochen. Früher hatte es ihr nicht so viel ausgemacht.
"Es war recht heiß. Das machte die Reise recht anstrengend. Aber wir konnten ohne Zwischenfälle fahren. Es hat uns keiner angehalten oder sonst wie behelligt. Es freut mich, dass meine Familie gut angekommen ist. Besonders um meinen Onkel mache ich mir Gedanken. Er ist alt und vieles kann man dann nicht mehr so gut ertragen."
Sie war sehr froh sich jetzt wieder um ihren Onkel kümmern zu können. Ihr Vetter wird sicher viel mit anderen Dingen zu tun haben und so konnte sie ihm diese Last nehmen und es machte ihr auch Spaß mit ihrem Onkel Zeit zu verbringen.
"Wir sind mit Absicht in zwei Gruppen zurückgekommen. Aber ich bin neugierig. Gibt es schon etwas Neues zur Lage in der Stadt? Ich habe vom neuen Kaiser gehört. Kannst du schon etwas zu ihm sagen?"
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Nun gut, gegen das Wetter können wir leider nichts machen. Aber es freut mich zu hören, dass ihr ohne Zwischenfälle hier angekommen seid.
Sedulus überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf.
Leider muß ich dich enttäuschen. Ich weiß über Palma bisher genau so viel oder so wenig wie alle anderen. Er ist mehr oder weniger ein unbeschriebenes Blatt. Allerdings weiß ich nicht ob das so gut ist.
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Die Aelia nickte verstehend.
"Er scheint ein großes Mysterium zu sein. Kaum jemand weiß etwas von oder über ihn. Dann können wir uns nur wünschen, dass er ein guter Kaiser sein wird."
Gern trank sie etwas von den ihr gereichten Erfrischungen und auch ihr Sohn trank. Nach so einer langen Reise schien alles einfach nur ausgedorrt zu sein.
"Wie ist es euch in dieser schweren Zeit ergangen. Ihr habt hier in der verrückten Stadt ausgehalten während andere flüchteten oder verbannt wurden. Wie geht es dir? Wie du schon richtig festgestellt hast, wir haben uns eine Ewigkeit nicht mehr gesprochen."
Vespa war neugierig und fast genauso wissensdurstig wie durstig. Eine kleine Unterhaltung außerhalb der Probleme ihrer Familie klang so schrecklich verlockend.
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Sedulus nickte ihr zustimmend.
Ja du sagst es. Es ist schon fast ein klein wenig unheimlich finde ich. Es wundert mich, dass er ein Heer gegen Salinator hat aufbauen können.
Ach, besser als den Meisten. Wir haben uns eben ein klein wenig zurück genommen, so dass wir nicht groß aufgefallen sind. Mal davon abgesehen, dass Avarus und ich unsere Ämter losgeworden sind. Aber besser so, als in die Verbannung geschickt oder in den Carcer geworfen sag ich nur.
Dabei zuckte Sedulus mit den Schultern.
Aber euch ging es doch weit schlechter als uns. Wie habt ihr das alles so verkraftet?
Fragte Sedulus mit besorgtem Blick.
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Interessiert und aufmerksam hörte Vespa zu. Hin und wieder blickte sie zu ihrem Sohn und dann wieder zu Sedulus.
"Ich habe davon gehört wie schlimm es anderen ergangen ist. Da konnten wir wirklich froh sein, dass es meinem Onkel gelungen ist zu fliehen."
Als er sie zu ihren Befindlichkeiten der letzten Zeit befragte, änderte sich ihr Gesichtsausdruck etwas. Er wurde etwas härter und wirkte distanziert.
"Es ist immer schlimm wenn man ein Familienmitglied verliert. Ich hatte nicht mehr viel mit meinem Onkel zu tun als er schließlich Kaiser war. Erst war er viel beschäftigt und später kam man nicht mehr zu ihm. Dennoch gehörte er dazu und mir ist ja nicht mehr viel Familie geblieben. Es war sehr schwer. Aber mit der Zeit habe ich es verkraftet. Aber meinen Onkel Quarto hat es sehr schwer getroffen. Du wirst ihn sicher auch bereits erlebt haben. Er hat seine hellen Momente und scheint so klar wie früher, aber dann scheint er in einer Zeit festzuhängen, die weit vor der unsrigen liegt. Ich mache mir große Sorgen um ihn. Ja, er ist alt und jeder muss diese Welt mal verlassen. Aber da bin ich auch mal egoistisch. Mir bleibt dann kaum noch jemand und ich habe ihn immer sehr gemocht. So gut es uns möglich ist, kümmern mein Vetter und ich mich um ihn. Ansonsten sind wir den Umständen entsprechend untergekommen. Aber das Wichtigste ist, dass wir dort sicher waren."
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Ja, ihn scheint es in der Tat recht mitgenommen haben. Ich war richtig erschorcken als ich sah. So kannte ich ihn noch nicht. Ich hoffe nur, dass er sich hier ein klein wenig erholen wird und zur Ruhe kommt. Alles weitere wird die Zeit erweisen.
Mehr tröstente Worte hatte Sedulus zu diesem Zeitpunkt leider nicht zur Hand. Calvena und Sabina waren auch spurlos verschwunden und er hatte schon seid einiger Zeit nichts mehr von den Beiden gehört. Er konnte nur hoffen, dass es ihnen gut ginge.
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"Das wäre natürlich sehr schön und es ist zu hoffen, dass er sich wieder beruhigen und erholen kann. Vielleicht hilft ihm ja ein wenig die alte Umgebung. Wobei wir vermutlich zusehen müssen wo wir dann unser neues Quartier beziehen können. Wir können euch ja nicht ewig als Gastgeber ausnutzen. Aber der Palatin wird es nicht mehr sein."
Wie sie das Gebäude vermissen würde in dem sie auch jede Menge Zeit verbracht hat.
"Aber all das wird sich mit der Zeit weisen. Wir müssen ja erst sehen ob wir überhaupt bleiben dürfen und was der neue Kaiser so von uns hält."
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Wenn es nach mir geht, könnt ihr solange bleiben wie ihr wollt. Serrana wird sich freuen ein wenig weibliche Gesellschaft zu haben. Außer den Sklavinen und natürlich Germanica Laevina gibt es hier ja keine Frauen im Haushalt.
Sedulus machte eine nachdenkliche Miene.
Tja, dass wird wohl unsere größte Sorge sein. Bei uns sieht es da nicht viel anderst aus. Aber wie du schon so treffend sagtest, all das wird sich mit der Zeit weisen. In der Zwischenzeit sollten wir die Köpfe aber nicht hängen lassen, denn das bringt nicht. Wie sagte schon Platon so schön:
Kopf hoch, auch wenn der Hals schmutzig ist.Lächelte Sedulus schließlich. Ob es nun Platon oder sonst wer war, ließ Sedulus einfach mal dahingestellt.
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Vespa musste schmunzeln als Sedulus sie quasi bat Unterhalterin für die Germanicii Damen zu sein. Das würde sie vermutlich selbst von ihren Gedanken und Sorgen ablenken, die sie immer wieder plagten. Einige Momente des Vergessens wären auch für sie nicht schlecht.
"Wenn das so ist, dann bin ich gern Geellschafterin. Im Moment habe ich sonst ja nichts weiter zu tun und meinem Sohn wird etwas jüngere Gesellschaft als er sie bisher hatte sicher auch nicht schaden. Er hatte in der letzten Zeit ja immer nur mit uns zu tun."
"Ich hoffe, dass es uns allen besser gehen wird, wenn sich die Wogen geglättet haben und Roma wieder ruhiger geworden ist. Wir haben es uns alle verdient."
Und davon war sie auch wirklich überzeugt.
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Sedulus lächelte erleichtert.
Das freut mich zu hören Aelia Vespa. Und ich denke Serrana wird es auch freuen. Naja, ob er wirklich so erpicht darauf ist sich mit unseren Kleinen zu vergnügen, dass lassen wir erst einmal dahingestellt sein.
Sedulus blickte zu Vespas Sohn.
Da bin ich mir sicher.
Versuchte Sedulus zu beruhigen.
Wenn ihr euch erst einmal eine Zeit lang wieder in Rom befindet, wird sich der Rest schon wie von alleine geben. Glaube mir.
Wo blieb eigentlich Serrana so lange, er hatte doch schon vor einiger Zeit nach ihr schicken lassen. Frauen...
Möchtest du vielleicht jemanden aus deiner Familie sehen? Soll ich nach Senator Aelius Quarto oder seinem Sohn oder gar beiden schicken lassen?
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"Aelia, Quintus, entschuldigt bitte, dass ich euch so lange habe warten lassen. Die Kinder und ich sind erst vor kurzem aus Ostia zurückgekehrt, und es ist immer noch einiges zu tun, bis wir wieder richtig angekommen sind und das Leben seinen normalen Gang geht..."
Serrana, die gerade das Atrium betreten hatte, ging mit ausgestreckten Armen auf den Gast ihres Mannes zu und lächelte. "Willkommen in der Casa Germanica, ich hoffe, es hat dir schon jemand etwas zu trinken gebracht. Kann ich dir und deinem Sohn sonst noch etwas bringen lassen? Ihr müsst beide furchtbar müde und erschöpft von der Reise sein. Und hat euch schon jemand eure Zimmer gezeigt?" Serranas fragender Blick ging von der Aelia hin zu ihrem Mann und dann wieder zurück. -
"Es wäre toll, wenn du meinem Vetter Bescheid geben würdest. Er soll dann entscheiden wie viel ihm zuzumuten ist", sprach sie an Sedulus gewand als dessen Frau dann den raum betrat.
"Wer wäre ich, wenn ich diese Probleme nicht kennen würde. Ich hoffe, dass ihr das bald in den Griff bekommt und euch wieder gut eingewöhnt."
Als Serrana auf sie zu ging, erhob sich Vespa und begrüßte sie. Ob der vielen Fragen musste sie dann schmunzeln.
"Wir sind gut versorgt worden. Vielen Dank. Das Zimmer ist uns noch nicht gezeigt worden. Aber wir hatten darüber auch noch nicht gesprochen. Ich war erst an den Neuigkeiten interessiert. Im Moment sind wir einfach nur etwas von der Reise mitgenommen. Vielleicht wäre es wirklich an der Zeit wenn wir uns etwas zurückziehen und uns frisch machen."
Es tat ihr leid, dass sie im Moment kein Gespräch mit Serrana suchen konnte, aber das würde sie nachholen so bald es ging.
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Fragend sah Sedulus nun Vespa an.
Ähm, möchtet ihr euch erst lieber ein wenig zurückziehen oder wollt ihr euch zuerst mit eurer Familie treffen?
Irgendwie war Sedulus ein klein wenig verwirrt.
Könntest du das mit den Zimmer erledigen Serrana? In der Zwischenzeit werde ich meinem Patron bescheid geben, dass Aelia Vespa hier eingetroffen ist.
Schlug Sedulus vorsichtig vor.
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"Natürlich seid ihr mitgenommen, eine Reise ist ja schon unter normalen Umständen anstrengend, da wird es in eurem Fall noch um einiges schlimmer gewesen sein." sagte Serrana mit aufrichtigem Mitgefühl, schließlich hatte sie auch schon die ein oder andere Reise unter ungünstigen Bedingungen hinter sich gebracht, und wusste, dass das in Begleitung von Kindern noch um einiges schlimmer wurde.
"Ja, natürlich, Quintus, ich werde dafür sorgen, dass zwei nebeneinander liegende Gästezimmer für Aelia und ihren Sohn hergerichtet werden, das wird nicht allzu lange in Anspruch nehmen." Nach diesen Worten an ihren Mann wandte sich Serrana wieder den beiden Gäste zu und lächelte aufmunternd. "Und in der Zwischenzeit könntet ihr vielleicht ein Bad nehmen, danach geht es euch bestimmt ein wenig besser. Was meint ihr?"
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