Tablinum | SAL et TDV

  • Jetzt kam der Kerl hier nicht allen Ernstes mit dem Cursus Res Vulgaribus! Wenn es Vala darum gegangen wäre, dieses unnütze Konstrukt abzuschaffen, hätte Sextus das ja noch befürworten können. Immerhin sollte jeder Mensch, der sich wählen lassen wollte, in seiner Jugend auch zumindest Lesen und Schreiben und ein paar Gebräuche gelernt haben. Dies öffentlich abzufragen und dafür auch noch Diplomae zu verleihen, war eine Beleidigung für jedes gesittete Elternhaus.


    Allerdings hatte Vala nicht danach gefragt. Nein, er hatte eine Fackel aufgenommen und brüllte hier nun laut Folgt mir!, und war beleidigt, wenn man ihn auf Steine auf dem Weg hinwies und lieber einen anderen Weg beschreiten wollte. Der nicht unbedingt darin endete, ein Gebäude niederzubrennen – bildlich gesprochen – sondern lediglich etwas abzuändern und ein paar Ketten zu lockern. Aber wie immer hatte Vala Probleme damit, wenn es nicht einzig und allein nach seinem Willen ging. Er hatte durch den Feldzug an etwas Macht geleckt und nun ganz offensichtlich damit Probleme, keine Befehle mehr erteilen zu können. Nur leider funktionierten weder Senat noch Bündnisse auf Befehlsbasis.


    “Sofern du auf deiner Vorgehensweise als einzigem Weg beharrst und noch nicht einmal bereit bist, weniger radikale Alternativen auch nur zu erörtern, ist das wohl bedauerlich.“ Und selbstverständlich war Sextus sich der Wortwahl des Ducciers sehr bewusst. Er fand es 'bedauerlich', aber es tat ihm mitnichten Leid, ein Zerwürfnis durch seine Wortwahl und sein Verhalten herbeigeführt zu haben. Nur ein Punkt in der langen Reihe an Dingen, die sich im Laufe ihrer Bekanntschaft nun ereignet hatten und die Sextus definitiv weder schätzte noch vergaß.

  • "Ich glaube nicht, dass das hier noch fruchtbar ist....", meinte Vala schmallippig, dem der Metatext, der ihm schon die ganze Zeit um die Ohren flog, ziemlich zum Halse hinaushing, "..du hättest Schmied werden sollen."


    Was für ein glücklicher Zufall es doch war, dass Sirius in diesem Moment in den Augenwinkeln auftauchte und auf seine unnachahmliche Art und Weise auf sich aufmerksam machte, indem er Vala einfach in Grund und Boden starrte.
    "Ja, bitte?"
    "Ich unterbreche ja nur sehr ungerne..." , flötete der Sklave, "..aber wir müssen weiter."
    "Müssen wir?", fragte Vala Überraschung heuchelnd, und hatte dabei seine gute Mühe nicht überrascht zu wirken.
    "Jaaaaa... müssen wir." , machte Sirius mit eindringlichem Blick klar.
    "Warum denn bloß?", fragte Vala arglos.
    "Du hast einen Termin zur Hora Sexta... bei Senator Funcilius." , presste Sirius hervor und blickte seinen Herrn dabei vielsagend an.
    "Funcilius?", schaute Vala einen Moment lang fragend drein, bis der Groschen fiel: "Ooooh... ja, natürlich... Funcilius. Wie konnte ich den bloß vergessen?"
    "Wie du das immer tust..." , maulte Sirius, "..dafür hast du ja mich."
    "Na, dann ist ja gut...", meinte Vala, offensichtlich peinlich berührt, um sich dann seinem Gastgeber zuzuwenden, und beim Erheben die schon zehntausend Mal erprobten Floskeln vorzubringen: "...wie du siehst, die Zeit rennt. Ich muss mich also entschuldigen... und dir dafür danken, dass du Zeit und Ohr für mich gefunden hast. Also, vielen Dank und vale bene."
    Sprach's, und verschwand. Endlich.

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