Neuankömmling auf der Suche nach einem Patron

  • Agrippa hatte die Taverna auf seinen Exkursionen durch Rom durch Zufall gefunden. In Rom fand man immer irgendetwas durch Zufall. Das Preis/Leistungsverhältnis hatte gestimmt und so merkte er sich die Taverna Apicia vor.
    So Freunde hier ist eine kleine, verschwiegene aber sicherlich doch angenehme Taverna für uns. Lasst uns da hinten Platz nehmen. Agrippa zeigte dabei auf einen abgeschiedenen Platz außerhalb der Taverna mit Blick auf Gärten, schön hergerichteten Häusern und vor allem soweit Abstand, dass man sich ungestört unter halten konnte. Zugleich stand ein großer Springbrunnen vor dem Platz der sein Wasser so laut plätschern ließ, dass es für mögliche Lauscher nicht möglich war mitzuhören. Er wollte sich einfach mit seinen neuen Bekannten in Ruhe unterhalten und sie besser kennenlernen.

  • Sobald Ahenobarbus saß, wank er auch schon eine der Bedienungen heran: "Brot und Käse, sowie etwas verdünnten Wein!" bestellte er ohne umschweife, "was nehmt ihr?" als er endete, ließ er seinen Blick in der kleinen Taverna wandern, fand aber in der kurzen Zeit nicht das "Erhoffte".

  • Für mich eine Essplatte Apicia mit einem schönen großen Krug verdünnten Weines. Der Krug sollte für drei durstige Männer langen. Die blonde Bedienung schien eine Germanin zu sein und so blinzelte Agrippa mit serinen grünen Augen der Schankmagd tief in ihr Gesicht. Die Germanin wurde rot im Gesicht und flizte so schnell es ging Richtung Eingang. Agrippa grinste breit über sein Gesicht.
    Was suchst du den Ahenobarbus? fragte Agrippa als er den seltsamen Blick des Trinkkumpan sah.

  • In der Taberna angekommen ließ Aquila sich auf einen der Plätze an dem freien Tisch fallen und schloss sich erst mal der Bestellung an: „Wein ist gut... Käse und Brot auch.“ Und war erst mal ein bisschen verwundert über die Reaktion der des Mädls, das ihre Bestellungen aufgenommen hatte – eine Schankmagd, die verlegen wurde? Musste wohl ziemlich neu sein, dachte er grinsend, und hatte sich an all die Blicke und zotigen Sprüche noch nicht gewöhnt, die Männer abließen... umso mehr, je betrunkener sie wurden. Da passte irgendwie auch der Blick des Domitiers hinein. „Ja“, knüpfte er mit einem Grinsen an die Frage des Sergiers an, „erzähl, hast hier schon nen Weib gefunden, das du wieder treffen willst?“ Er hatte die Taverna ja empfohlen, ein paar der Schankmägde kannte er da vielleicht schon.

  • "Ich suche das was alle jungen Bürger Roms suchen... Aquila hat das dem Anschein nach gleich begriffen." sagte Ahenobarbus mit einem Augenzwinkern zu Agrippa.
    Als der Wein und das Essen kam, gönnte sich Ahenobarbus erstmal einen großen Schluck des Getränks und einen kleinen Bissen bevor er fortfuhr... "Nun Agrippa..." ein weiterer Schluck des Weins half der trockenen Lunge auf die Sprünge... "Wie hast du diese Taverna entdeckt?"

  • Hm eigentlich relativ einfach, nachdem ich aus meinem kleinen Dorf hier in Rom eingetrudelt war, musste ich mich erst einmal ein bißchen orientieren. So zog ich durch Rom und versuchte auch viel aus den Gesprächen der Bevölkerung aufzuschnappen. Man glaubt gar nicht das so viele streng verheimlichte Geheimnisse in der Stadt ganz offen diskutiert werden. Die Sradtrömer sind wie Waschweiber Trasch und Klatsch. Aber was solls ich sage immer Augen und Ohren auf und Schnauze zu, dann lebt man länger. Tja und wie ich da so durch die Gegend schlendere treffe ich auf eine Gruppe von Rittern und Senatoren die davon erzählen das es in der Taverna Apicia sehr guten wein zu trinken gibt und vor allem auch verschwiegene PLätzchen. Na dann habe ich mir gedacht sehe ebenfalls vorbei. Tja und so bin ich auf die Taverna aufmerksam geworden. Ich liebe diesen PLatz er hat einen schönen Ausblick und durch den Brunnen und das Plätschern fühle ich mich ein bißchen an daheim erinnert.


    Was Agrippa nicht sagte war das jeder Römer auch einen Platz brauchte an dem er auch mal Dinge aussprechen konnte ohne dass gleich überall Mitzuhörer anwesend waren.

  • Aquila grinste flüchtig auf das Augenzwinkern hin und prostete den beiden zu, als ihre Bestellung kam. Und war dann für einen kurzen Moment irritiert. War es nicht der Soldat gewesen, der die Taverna vorgeschlagen hatte? Aber scheinbar hatte er da durcheinander gebracht... Und dann wie von selbst dem Soldaten zugetraut, sich in den Tavernen der Stadt auszukennen. Aber gut, zum Glück hatte er das nicht herausposaunt, sonst wäre das wohl ein bisschen peinlich geworden für ihn. Bei der Antwort des Sergiers war es nun Aquila, der sich flüchtig umsah... wenn das hier tatsächlich eine der Tavernen war, in der sich sogar Ritter und Senatoren blicken ließen, lohnte es sich, die Augen offen zu halten nach bekannten Gesichtern. Wer wusste schon, wem man begegnete und dabei einen guten Eindruck hinterlassen konnte. „Erzähl mal, welche Geheimnisse?“ fragte er dann, halb interessiert, halb amüsiert. Tratschen taten die Leute überall, und manchmal waren tatsächlich interessante Dinge dabei. Da hatte der Sergier schon ganz Recht: Augen und Ohren auf... vielleicht an der richtigen Stelle mal ein Kommentar, und man lebte nicht nur länger, sondern bekam einiges mit, was einem helfen konnte.

  • Nun angeblich soll es einige böse Gerüchte um unseren geliebten Imperator geben. Doch die glaube ich wirklich nicht. So soll er angeblich dafür gesorgt haben, dass der eine oder andere ihm Unbequeme eine schnelle Reise in die Unterwelt angetreten hat. Was daran wirklich Wahrheitsgehalt besitzt mag sich jeder selber überlegen. Was ich persönlich vom Imperator bisher gehört habe sind eigentlich nur gute Dinge. Wobei ich von Politik sowieso nichts verstehe. Das stimmte natürlich nicht ganz, aber derzeit war für Agrippa ein wirkliches Durchblicken noch in weiter Ferne.


    Diese Geschichte mit dem leidligen Bürgerkrieg hat aus meiner Sicht uns Römern mehr geschadet als geholfen. Zerstörte Landschaften, brachliegende Felder, unsichere Grenzen, eine große Verlustrate bei den Soldaten, eine hungernde Bevölkerung und viel viel Verzweiflung. Was dieser Aufbau kostet möchte ich nicht wissen. Das stimmte so wirklich, da es fast nur Römer getroffen hatte. Das Reich war kurz vor dem Absturz oder gar vor dem Untergang. Und egal was man von Palma wirklich hielt, Rom brauchte Ruhe, Frieden und ein paar wichtige Siege gegen irgendwelche Barbarengegnern.

  • "Es dürfte wohl kaum ein gut gehütetes Geheimnis sein, dass Imperatoren einige male ihre Position nutzen um, für sie leidige, Personen aus den Weg zu räumen." natürlich konnte Ahenobarbus selbst nichts beweisen und wollte eigentlich auch nicht weiter darauf eingehen, nicht das er noch des Hochverrats angeklagt wird. Aus diesem Grund schloss er sich dem anderen Thema an "Hungernde Menschen sind zu allem fähig und der Krieg hat vielen auch ihre Unterkunft gekostet.... Wer nichts mehr zu verlieren hat macht alles um zu überleben und genau die Leute sind am gefährlichsten." Ahenobarbus hat bereits Menschen gesehen, die für gerademal ein Laib Brot alles tun, sie würden sogar morden um dem Hungertod zu entgehen.

  • Hm da hast du wohl recht, es ist immer schlimm wenn Ernten oder so verdörren und die Leute nichts zum beissen haben. Und Hunger sowie Verzweiflung bringen das schlimmste im Menschen zu Tage. Agrippa starrte versunken in Gedanken vor sich hin.

  • Aquila deutete ein leichtes Achselzucken an, während er von dem Brot abbiss und kaute. Der Soldat hatte Recht: so einige Imperatoren – und nicht nur die – nutzten Gelegenheiten, wenn sich welche boten, um unliebsame Personen aus dem Weg zu schaffen. Und wenn sich keine Gelegenheiten boten, dann schufen sich manche Leute welche... Er spülte den Bissen Brot mit einem Schluck Wein hinunter und meinte dann: „Ein Bürgerkrieg schadet immer irgendwie. Trotzdem ist er manchmal nötig. Der falsche Mann auf dem Thron kann noch mehr Schaden anrichten...“ Was die Geschichte auch schon gezeigt hatte. Und nicht immer war der rechtmäßige Kaiser auch der richtige für den Thron, aber das sagte Aquila nicht laut. „Seien wir einfach froh, dass der jetzt rum ist und sich alle wieder daran machen können, die Schäden zu beseitigen und aufzubauen, was kaputt gegangen ist.“ Unter anderem die Casa Decima. Er musste sich beizeiten mal nach einem Architekten oder so umhören, vielleicht ließ sich denen eine großangelegte Renovierung schmackhafter machen, wenn er schon mit konkreten Ideen und Vorschlägen ankam... „Die Getreidelieferungen von Aegyptus müssten doch so langsam wieder einsetzen, oder? Sonst dauert's nicht lang bis es in Rom den nächsten Aufstand gibt.“

  • Lieber Freund das wird sicherlich bald der Fall sein. Allein schon um den Getreidepreis wieder zu stabilisieren. Es geht wirklich drunter und drüber. Das Volk braucht dringend Ruhe, Ordnung und vor allem was zum beissen. Die Händler brauchen feste Preise und feste Daten wo was zu verkaufen ist.


    Das Problem dürfte wahrscheinlich eher das hin und her Geschachere der reichen Bevölkerung sein. Jeder der sich auf der Siegerseite sieht versucht natürlich das Beste aus der Sache zu machen. So werden wir natürlich nicht so schnell Ruhe bekommen.


    Es war schon eine verteufelte Lage. Das Chaos herrschte und keiner brachte es auf die Reihe irgendwie eine Ordnung hereinzubringen.

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