Der Ruf der Freiheit

  • Da nahm sich der Patrizier wohl die Freiheit, seine sehr wohl mit Bedacht gewählten Worte völlig nach Belieben zu interpretieren. Er musste zugeben, dass das, was er gesagt hatte, einiges an Spielraum dafür ließ, aber die Vorwürfe, die ihm der Patrizier an den Kopf warf, waren Avianus zu viel des Guten. Der Claudier musste ihn wohl für ausgesprochen dumm halten.
    "Mit keinem einzigen Wort, werter Claudius", gab er ernst zurück. Der Iunier war kein Zwerg und selbst als sich der Claudier vor ihm aufbaute, brauchte er noch nicht zu ihm aufzublicken. "Ich habe mich weder dazu geäußert, wer für diese Angelegenheit speziell verantwortlich ist, noch ob es sich dabei überhaupt um ein Vergehen handelt." Das wäre damit wohl hoffentlich geklärt. Eventuelle Folgen würden sich damit wohl ebenfalls in Grenzen halten, schließlich waren die Anschuldigungen des Claudius mehr als nur haltlos und er selbst hatte weder welche geäußert, noch hatte er es vor. Mit dieser Auseinandersetzung, die für Avianus nur noch Farce darstellte, würde sich der Patrizier wohl eher lächerlich machen.
    Was den Iunier aber noch sehr viel mehr verärgerte und erneut zum Kochen brachte war allerdings dieses kleine, sich in seine Gedanken brennende "diesmal" aus dem Mund des Patriziers. Eigentlich hatte er sich nur erhobenen Hauptes aus der Affäre ziehen wollen. Sein Kiefer spannte sich einen Moment lang an. Ihn mitunter für den Tod irgendeines Kaisers verantwortlich zu machen war wohl noch sehr viel respektloser, als alles was er bisher gesagt hatte zusammen. Salinator hatte seiner Meinung nach selbst zu verschulden, was ihm passiert war, und Valerianus' Tod hatte sich lange vor seiner Dienstzeit ereignet. "Welchen Kaiser habe ich denn zuvor nicht geschützt?" Seine Stimme blieb kontrolliert. Er erwartete keine Antwort auf seine Frage.
    Selbst als er das weitere Vorgehen des Claudiers mit einem ungerührten "Nichts anderes habe ich zu klären beabsichtigt" kommentierte, blitzte noch Zorn in seinen Augen. Die junge Sklavin konnte nur hoffen, dass sie ihm nie wieder begegnete. Im selben Augenblick wurde ihm klar, dass der Platz neben dem Patrizier leer war und er bekam gerade noch mit, wie sich die junge Frau aus dem Staub machte. Er hatte nicht vor ihr zu folgen, stattdessen schnaubte er leise und schenkte dem Claudier eisige Blicke, sagte aber nichts mehr.


    Sim-Off:

    Tribun der Legio XX Valeria? Habe ich was verpasst? :hmm:

  • Centho vernahm die Unverschämtheiten des Iuniers, und fragte sich wohin das noch führen würde. Galt der Name eines Claudiers nichts mehr?
    Wo blieb der Respekt? Musste er sich hier für seine Freundlichkeit auch noch bei diesem...Plebs entschuldigen?
    Auf die vorgebrachten Erklärungen des Mannes und dessen Absichten hatte er gerade etwas endgültiges entgegnen wollen als er an der seltsamen Haltung des Mannes eine Änderung der Situation erkannte.
    Er wandte sich zu der Sklavin um und siehe da, der Stein des Anstoßes hatte sich in die inzwischen nicht kleine Menge der Schaulustigen verkrochen.
    Kopfschüttelnd wandte er sich wieder dem Iunier zu.
    Das ist höchst undankbar, ...wenn auch typisch für die Frauen nicht wahr?
    Die Sklavin war nun in die Millionenstadt entwichen...ob sie nun eine von seinen war oder nicht blieb somit ungeklärt.
    Centho fuhr sich mit Daumen und Zeigefinger am Kinn entlang.
    ...unter uns Iunius...Recht haben und Recht bekommen ist nicht immer einer Frage der Ansicht...ich hoffe du machst es dir nicht zur Angewohnheit dich mit meinesgleichen anzulegen.
    Lächelnd klopfte er dem Praetorianer auf die Schulter.
    ...ich bezweifle, daß sich jeder dermaßen brüskieren lassen würde...versuche es doch mal bei einem deiner Offiziere und du wirst verstehen was ich meine.
    Er nickte dem Iunier zu, wandte sich ab und machte sich wieder auf um zum Sklavenmarkt zu gehen,...den Zwischenfall hatte er bald schon wieder vergessen. Es wäre doch zu schön gewesen wenn er am Ende diesen Tages noch ein paar Hände zur Wiederherstellung der Ordnung in der Villa hätte.

  • Sim-Off:

    Hier einmal der explizite Hinweis: Sämtliche Ämter (Stadtämterlaufbahnen, Cursus Honorum, Ritterposten) und insbesondere solche Ämter, die vom Kaiser vergeben werden (unter anderem eben auch Tribunate und Legatenposten), ebenso wie weitere öffentliche Ämter wie im Cultus Deorum, sind natürlich SimOn im Spiel erst zu erlangen und dürfen sich nicht einfach in die Vergangenheit des eigenen Chars erdichtet werden. Insbesondere gilt dies natürlich für solche Ämter, die im weiteren Karriereverlauf wichtig sind (wie also Tribunenposten, da hier militärische Erfahrung erworben wird).


    Daher ist es SimOn nicht möglich, als ehemaliger Tribun zu starten, sondern man muss sich den Rang eines Tribunen erst SimOn im Spiel erwerben.

  • Der Claudier kam nicht mehr dazu etwas zu sagen. Avianus atmete kurz durch, während der Patrizier der Sklavin nachblickte. Er hätte es eigentlich ahnen müssen, dass sie versuchen würde, sich endgültig davonzumachen. "Mag sein."
    Ja, er hatte Recht behalten. Und doch Iunier stockte der Iunier kurz. Er fragte sich, ob er dem Mann jemals hätte verständlich machen können, dass er überhaupt nicht darauf aus gewesen war, sich mit ihm anzulegen. Jedenfalls nicht direkt. Sie beide waren irgendwie in die Sache hineingerutsch, hatte er das Gefühl.
    Bei dem Schulterklopfen zwang er sich ein Lächeln auf die Lippen. Er fühlte sich dabei wie ein kleiner Knabe, auf den der Patrizier von einem hohen Turm aus herabblickte. Avianus wusste wen er vor sich hatte, fühlte sich selbst aber behandelt als wäre er Teil des Pöbels. Trotzdem war es wohl das Beste, den Streit ruhen zu lassen. Es war heute schon eng genug für ihn geworden.
    "Das ist mir schon einmal passiert. Aber das war eine komplett andere Sache", murmelte er und kaute auf seiner Unterlippe, als sich der Claudius von ihm abwandte. Kurz darauf machte auch er sich wieder auf den Weg.

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