• Claudius nickte und sah Dracon kurz an,...er sollte das Sudatorium sondieren und eventuell dort anwesende Gäste evakuieren.
    Inzwischen dürfte Dracon Centho´s Gesten wohl verinnerlicht haben,daher wartete er bis Dracon in Richtung Sudatorium verschwandt und wandte sich an die kleine Gruppe.
    Nun meine Herren,...ich denke wir werden in Kürze ein geeignetes Umfeld haben...

  • Sein Dominus dachte an ungestörtes Schwitzen. Ohne zögern ging Dracon in das hiesige Sudatorium. Persönlichkeiten saßen nicht drin. Dracon komplimentierte die drei Sitzer höflich und mit leichtem Nachdruck nach draußen. Er müsse das Sudatorium reinigen, das verursachte kein Aufsehen. Als ob er in seine Arbeit vertieft sei, wischte er über die Sitzplätze, bis sich die Männer entfernt hatten. Ein Tuch über der Schulter, die Arme vor der Brust verschränkt stellte er sich an den Eingang des Sudatoriums. Dracon nickte seinem Herrn zu, das Sudatorium war für sie frisch "gereinigt".

  • Sedulus folgte den anderen Herren unauffällig. Allerdings war er ein klein wenig überrascht, als der Claudier seinen Sklavne voran schickte um Platz zu machen.


    Aha, so machst du das... Ist aber auch nicht die feine römische Art, auch wenn sie erfolgreich zu sein scheint.


    Lächelte Sedulus frech.


    Aber wie sagt man, von nichts kommt nichts... Merke dir das Sergius Agrippa...


    Wandte er sich zu seinem Klienten. Was den Hadrianus anging, so wußte er mit diesem noch nichts anzufangen.

  • Centho ließ Sedulus in seinem Glauben. Er hatte auch erst in letzter Zeit erfahren, daß Dracons pragmatische Vorgehensweise auch ihre Vorteile hatte.
    Was ist denn noch Fein und Römisch Germanicus Sedulus? Seit meiner Ankunft hier habe ich erfahren, daß niederste Instinkte, Machtgier und Opportunismus...Proskriptionslisten...Leid, Tod und Schlimmeres von Romas Machtelite ausgingen und ausgehen...Zigtausende sterben mussten weil es einer Gruppe so gefiel...wer bestimmt was Fein und was Römisch ist?...wo sind die Tugenden der Altvorderen geblieben? Unterliegen sie Kalkül und Machthunger?...oder dienen sie nur denjenigen der das Recht auf seiner Seite wähnt?
    Lächelnd wiegte er leicht den Kopf hin und her. Dann folgte er Dracon in den Dampfgeschwängerten Raum. Nach ein paar Atemzügen war er an die Luftdichte gewöhnt und nahm auf einer der Holzpritschen platz.

  • Sedulus folgte dem Claudier nachdenklich über dessen Worte.


    Da magst du wohl recht haben. Aber die alten Zeiten sind nun einmal vorbei und glaube mir, auch dort galt das Recht des Stärkeren oder des Reichsten. Es geht doch immer nur um das eine, das liebe Geld. Zeige mir einen Abschnitt in der Geschichte, wo es nicht um Macht und Reichtum ginge.


    Drinnen angekommen, suchte sich Sedulus einen Platz und setzte sich.

  • Centho nahm neben Sedulus platz und dachte über die Antwort des Germanicers nach. ...ist es denn richtig? Was sollen wir unseren Söhnen mitgeben? Mir ist klar, daß die Legenden lediglich Ideale sind, welchen die Menschen jener Zeiten auch hinterher gelaufen sind, aber kannst du mir erklären wie es soweit kommen konnte? Wann wurde der Mammon zum Ersatz für Tugend, Gerechtigkeit, Ehre und Treue?
    Centho beugte sich ein wenig nach vorn und stützte seine Unterarme auf seinen Oberschenkeln ab. Der Schweiß begann zu fliessen und sammelte sich an seiner Nasenspitze, wo er in stetig folgenden Tropfen gen Boden fiel und dort, so schien es Centho, rasch verdampfte.
    ...haben wir Priviligierten nicht die Verantwortung für die Weitergabe der Tugenden? Sollte wir nicht wie Vorbilder leben?...stattdessen nutzen wir unser Geld, unsere Position um noch mehr Geld, noch mehr Macht anzuhäufen, bis sie irgendeinem unter uns zu übermächtig wird und man wegen eben des erworbenen Vermögens und seiner Macht unbequem und somit gefährlich wird...
    Was das bedeutete brauchte wohl keiner weiteren Worte.
    Centho sah Dracon an,...ein formidabler Kerl, loyal und treu...aber hatte er, Centho das Recht ihm das höchste Gut eines Menschen zu verwehren? Andererseits was nutzte einem Mensch die Freiheit? Für viele war der Kampf um die Freiheit eine Sache für sich, nach erringen derselben fielen sie meist in ein tiefes Loch aus dem sie sich kaum zu befreien vermochten.
    Langsam erhob er seinen Oberkörper wieder und sah Sedulus gequält lächelnd an.
    Entschuldige Germanicus Sedulus,...10 Jahre Provinz sind geneigt die Sicht der Dinge und die Wertigkeiten anders zu lagern...

  • Sedulus zuckte mit den Schultern.


    Was ist schon richtig, was falsch? Wer entscheidet dies? Für die einen ist eben dies richtig und für andere etwas anderes falsch. So ist das eben. Ich kann nicht entscheiden was richtig und was falsch ist. Ich denke, dies sollte jeder für sich ausmachen. Und was die Tugenden angeht, so ist dies wohl ähnlich. Wer bestimmt was Tugenden sind und wer sagt, wer welche Tugenden haben soll?


    Schließlich blickte Sedulus zu Agrippa und den Hadriani, vielleicht hatte sie ja auch eine Meinung zu diesem Thema.

  • Ich hatte es mir recht gemütlich gemacht als ich vom Germanicer mehr oder weniger angesprochen wurde. Ich kratzte mich am Kopf und meinte schließlich.


    Ähm ja... Zu diesem Thema habe ich eigentlich keine Meinung, zumindest habe ich mir darüber noch nicht den Kopf zerbrochen. Ich habe wenn ich ehrlich bin, zur Zeit ganz andere Probleme als irgendwelche Tugenden die es einmal gab. So etwas interessiert mich dann doch eher weniger.


    Da kamen dann eher so etwas wie eine neue Bleibe und vielleicht ein nettes Amt doch an erster Stelle.

  • Nun Agrippa nahm die Anweisung Sedulus hinsichtlich des Freimachens von Räumlichkeiten und der rüden Art mit einem Kopfnicken wahr und begab sich mit den anderen ins Sudatorium. Agrippa allerdings dachte sich, dass sein Patron sicherlich nicht diese rüde Art bevorzugte. Dafür war er zu sehr ein Römer der alten Schule. Benehmen und Manieren standen für ihn sicherlich an erster Stelle, doch wenn es drauf ankam konnte der Senator sicherlich gnadenlos und hart sein.


    Doch ganz abgesehen davon wußte sein Patron so einiges nicht über Agrippa. Das Kampftraining in der SREI mit Askan machte sich bereits bezahlt. Er war schneller geworden, härter und durchtrainierter und vor allem war Agrippa jetzt in der Lage einen potentiellen Feind innerhalb weniger Sekunden ins Jenseits zu befördern. Der junge Sergier war ein gefährlicher Mann geworden. Nach außen hin sah man die Fassade des etwas unerfahrenen Landeis, aber im Verborgenen konnte für Agrippas mögliche Gegner der Tod lauern.


    Nun mein Patron ich habe nicht viel Ahnung über diese ganzen Dinge, aber ich halte mich an das was mein Vater lehrte: Ehre die Götter, ehre die Menschen die dir wichtig sind, sei rechtschaffen und bleibe auf dem Boden der Tatsachen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.


    Für sich dachte Agrippa allerdings ganz etwas anderes. Die Götter ehren war sicherlich wichtig, aber dann kam erst einmal sein Patron und Agrippa selber dran und auf den Rest konnte man ein Ei daraufhauen. Nach aussen spielten die meisten Römer in der Hauptstadt ein Schauspiel doch in Wirklichkeit waren Bestien unter sich und nur wer gnadenlos war überlebte in diesem Sumpf aus Mißgunst und Niedertracht. Gefühle zu zeigen konnte den Tod bedeuten.

  • Centho begann zu schwitzen...etwas was er im übrigen hasste. Auf Mona hatte er extra ein Schwitzhaus bauen lassen, jedoch wurde ihm gewahr, daß er jedesmal wie in ganzer Schafstall roch, weil ihm der Dampf die Säfte aus dem Körper trieb die sich durch seine Arbeit aber auch durch seine Kleidung dort gebildet hatten. Aus diesem Grunde war er bestrebt öfter als nötig die Prozedur über sich ergehen zu lassen um diese üblen Gerüche zu bannen.Wie beiläufig roch er an seinem Unterarm und stellte beruhigt fest, daß er nur nach den Kräuterölen roch mit denen er vorher massiert worden war. Wenn er auch sein altes Leben vermisste so gab es das ein oder andere "Mitbringsel" welches in Roma bestenfalls zu Stirnrunzeln und Getuschel führen würde. Ihm persönlich war es relativ egal, jedoch seinem Großvater weniger...und dessen Sicht der Dinge zählte hier in Caput mundi.
    Er lehnte sich ein wenig zurück und lauschte den Ausführungen des Hadrianus und des Sergius. Während die Äußerung des Hadrianus im Grunde das wiederspiegelte was Centho dem römischen Volk unterstellte, so klangen die Worte des Sergius seltsam hohl, wie Phrasen,...er ließ es einmal dahingestellt ob er tatsächlich danach lebte.
    Allerdings entsprach er zumindest optisch dem Heldenideal...mit des Germanicus Hilfe würde er sicherlich in entsprechende Funktionen kommen um diese Attitüden ausleben zu können.
    Centho lächelte ein wenig vor sich hin und wandte sich an Sedulus.
    ...interessant nicht wahr? ...ich bin sicher aus deinem Klienten wird noch etwas.

  • Sedulus blickte von Agrippa zu Centho.


    Nun, dass hoffe ich doch. Ich meine mit meiner Führung und Fürsorge, sollte es hoffentlich gelingen.


    Dabei lächelte er. Dann wandte er sich an den Hadrianus.


    So, welche Probleme hast du denn Hadrianus Iustus, wenn ich fragen darf.


    Neugierig sah er diesen an.

  • Ich sah Sedulus an und überlegte, ob ich es ihm bzw. den Anwesenden sagen sollte. Nach kurzem hin und her entschied ich mich dafür.


    Zum einen, ist mein Patron ums Leben gekommen. Des weiteren benötige ich eine Bleibe und um diese finanzieren zu können, benötige ich Arbeit. Wie die Herren sehen, ist mein momentanes Leben nicht den besagten Pfifferling wert.


    Ich lächelte gequält.

  • Da die anderen Herren dazu keine Meinung hatten, und die Antwort auch eher an Sedulus gerichtet war, meinte dieser.


    Das mit deinem Patron tut mir leid. Darf ich denn fragen wer dein Patron war? Und was die Arbeit angeht, so geht es selbst mir als Senator nicht viel anderst. Als was hattest du denn gleich noch einmal gearbeitet?


    Fragte Sedulus neugierig.

  • Es dürfte viele Klienten geben, deren Patronae das Zeitliche gesegnet hatten. Doch so wie sich der Germanicer für den guten Iustus interessierte schien es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis dieser einen neuen Patron zu haben schien.
    Centho wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Nun, guter Hadrianus,...ich denke es liegen viele Leben und finanzielle Auskommen in dieser Stadt in der Hand von einigen wenigen Potentaten...die Zufälle der Geburt ändern nichts daran.
    Er fragte sich gerade was er anstellen musste um vom Tropf seiner Familie zu kommen...der Geiz seines Großvaters war einmalig, denn abgesehen von einer Art Begrüßungsgeld hatte es nichts mehr gegeben,...von Kost und Logis abgesehen. Konnte er als Claudier profane Arbeit annehmen?

  • Der ehrenwerte Senator Venicius Lucianus war mein Patron.


    Antwortete ich dem Senator.


    Zu Beginn war ich Magister Officiorum unter dem Senator Venicius Lucianus als dieser Statthalter in Mogontiacum war. Später war ich Leiter der Gladiatorenschule. Dummerweise hatte ich einen Unfall mit meinem Bein und ich war einige Zeit erkrankt. Schließlich gab ich den Posten dort auf um wieder vollends zu genesen. Tja, und sitze ich hier ohne alles.


    Sprach ich weiter bevor ich dem Claudier antwortete.


    Das mag schon so sein. So ist Rom nun einmal.


    Und dies galt auch leider für mich.

  • Als Sedulus den Namen hörte sah er kurz zu Boden.


    Ich kannte Senator Lucianus. Er war ein Freund meiner Familie. Außerdem trat ich unter ihm meine Quaestur in Mogontiacum an. Dann warst du also zur selben Zeit dort? Womöglich sind wir uns sogar hin und wieder begegnet. Wie klein doch die Welt ist.


    Stellte Sedulus fest.


    Und du suchst also einen neuen Patron Hadrianus Iustus.


    Mit festem Blick sah Sedulus den Hadrianus an.


    Würdest du wie auch dein Vater zuvor einen Germanicus als Patron haben wollen? Wenn ja, so würde ich mich freuen dich als meinen neuen Klienten nennen zu können.

  • Das kann gut sein, dass wir uns dort über den Weg gelaufen sind Senator.


    Nickte ich zustimmend.


    Wie schon gesagt Senator.


    Eigentlich mußte ich nicht lange überlegen, wenn der Germanicer mich schon so fragte. So blieb das Klientelverhältnis quasi in der Familie.


    Sehr gerne Senator Germanicus. Mir könnte eigentlich nichts besseres passieren.


    Lächelte ich.


    Du wirst mit mir zufrieden sein...

  • Sedulus winkte ab.


    Ich hoffe es Hadrianus Iustus, ich hoffe es. Zuviele schwarze Schaafe möchte ich unter meinen Klienten nicht wisssen. Ich habe nicht die Zeit, mich mit ihren Problemen die eigentlich keine sein sollten auseinander zu setzen. Außerdem ist es auch nicht förderlich für mein Ansehen. Ich hoffe du verstehst mich?


    Es war eine Chance die Sedulus dem Hadrianus bot und er hoffte er ergriff diese und warf sich nicht achtlos weg.


    Mal sehn ob wir dich nicht irgendwo unterbekommen, nicht wahr?


    Lächelte Sedulus zuversichtlich. Wobei auch er erst einmal wieder Arbeit benötigte. Auch das Geld welches angespart war, ging einmal zu neige.

  • Du hast mein Wort darauf Senator Germanicus Sedulus.


    Betonte ich erneut mit festen Worten.


    Das wäre zu schön um wahr zu sein. Allerdings möchte ich dir nicht gleich zu Anfang unseres Patronats zur Last fallen. Drum habe ich dies alles nicht erwähnt in der Hoffnung, dass mir jemand Arbeit verschafft. Auch wenn ich natürlich für jede Hilfe dankbar bin.


    Lächelte ich unschuldig so weit dies überhaupt ging. Ich wollte wirklich niemandem zur Last fallen.

  • Sedulus zog eine Braue nach oben, es war die Rechte wie er es immer tat wenn er solche Worte hörte.


    Ich glaube wir sollten auch langsam das Thema wechseln, nicht das die anderen Herren hier noch vor lauter Langeweile einschlafen.


    Scherzte Sedulus und grinste dabei breit.


    Du kannst ja in zwei Tagen einmal in der Casa Germanica vorbeischauen Hadrianus Iustus, dann sehen wir weiter.


    So langsam wurde es Sedulus hier auch zu warm, so beschloss er sich zu verabschieden.


    Ich glaube das war`s auch für heute. Dann werde ich mich nun verabschieden. Es war mir eine Freude die Herren. Ich denke wir werden uns hier und da einmal wieder über den Weg laufen.


    Von seinen Klienten ging er da einmal davon aus.


    Einen schönen Tag noch.


    Sprach`s und erhob sich und begab sich hinaus.

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