Kontakte knüpfen, und andere Dinge.

  • Endlich hatte Scato mal die Zeit um sich ein langes Bad zu gönnen, sicher, die Villa Flavia bot einige Annehmlichkeiten sodass er die selbe Ebene der Entspannung auch daheim hätte erreichen können, aber der Junge wollte Menschen kennenlernen, also nicht den gewöhnlichen Plebs, schließlich war er Patrizier aus gutem Hause, und konnte sich nicht mit Aulus-Jedermann abgeben, aber er musste Partner kennenlernen, Menschen die ihn weiterbrachten, und die Gesellschaft verschrobener, eventuell etwas arroganter, Patrizier schätzten. Kurzum gesagt, Scato brauchte ein Tironicium, denn er hatte sich im Gespräch mit Gracchus eingestehen müssen dass die Leiter des CH nicht so einfach zu erklimmen sein würde, und das es doch erheblich mehr Einsatz benötigte, als er es anfangs gedacht hatte.


    Aber im warmen Wasser und der doch recht angenehmen Ruhe schaffte er es diese Gedanken kurz zur Seite zu schieben, und schloss kurz die Augen, die unbequeme Reise von Athen hierher steckte ihm noch in den Knochen, und Scato hasste es erschöpft zu sein..


    Sim-Off:

    Wer mag ;)

  • Die letzten Tage und Wochen waren für den Tiberier wirklich nicht gerade ein Erholungsurlaub. Da hatte er sich einerseits um nach Rom eingekehrte Verwandte zu kümmern, da musste er andererseits dieses große Staatsopfer für den Kaiser organisieren und sich schließlich irgendwann dazwischen auch noch einen geeigneten Patron suchen. Wahrlich so viel Stress war für sein zartes Gemüt dann doch etwas zu viel. Für wirklich lang ausgedehnte Thermenbesuche blieb dann auch meist keine Zeit. Hauptsache man machte sich nur irgendwie etwas sauber und das so zweckmäßig wie möglich. Für viel Entspannung war da nicht zu sorgen. Doch heute konnte er mal wieder einen etwas ruhigeren Thermenbesuch einplanen, auch in Anbetracht der zwar sehr stressigen, aber dafür auch sehr erfolgreichen Ereignisse, die hinter ihm lagen.


    Im Apodyterium legte er seine Kleider ab und übergab einem Sklaven seine Wertsachen, die er bei sich führte. Nach einem kurzen Waschen seiner Füße, die in letzter Zeit sehr gelitten hatten, ging er mit angezogenen Badesandalen und dem Handtuch in der Hand ins Caldarium, wo er die wohltuende Wärme des Raumes genießen konnte. Heute war es erstaunlicherweise nicht allzu voll, so dass man sich im Grunde die besten Plätze aussuchen konnte. Normalerweise war das für Lepidus ideal, auf das er vielleicht einmal nicht völlig vollgequatscht wurde, während er doch herkam, um einfach nur ein wenig Kraft zu tanken. Doch dass man in den Thermen nun einmal gern sprach und sich kennenlernte, das musste letztlich auch der Tiberier einsehen, auch wenn er noch so erschöpft war. So suchte er sich heute gar nicht erst einen abgeschirmten Platz allein und kam der ganzen Sache gleich zuvor. Er bewegte sich direkt in die Nähe eines Mannes, der seinem äußeren nach wohl etwa in seinem Alter zu sein schien, was schon einmal eine gute Voraussetzung war. Die alten quasselten zu viel von alten Tagen und die noch sehr jungen redeten nur naives Zeug, so zumindest seine festeingefahrene Ansicht.


    "Salve, was dagegen, wenn ich hier Platz nehme?", sprach er ungeachtet der geschlossenen Augen des Mannes und wartete natürlich gar keine Antwort ab, die er in Anbetracht der rhetorischen Frage auch nicht für nötig hielt, und setzte sich einfach hin. Als wenn ihm überhaupt jemand verbieten könnte, irgendwo zu sitzen...

  • Scato hatte sich gerade einigermaßen aus seiner sonst eher angespannten, fast schon verkrampft steifen Körperhaltung gelöst, als er eine Stimme hörte, welche ihn wieder etwas in seine Haltung zurückwarf.
    Er öffnete die Augen und musterte den Mann, da er nicht allzu viel trug, konnte er nicht viel über seinen Stand herausfinden, und das wurmte ihn, aber wirklich eine Wahl hatte er ja so oder so nicht, der Mann war schon im Wasser, noch während Scatos Augen den Raum abwanderten und registrierten dass es so gut wie leer war...
    "Bitte...", sagte er etwas resignierend und deutete auf den Platz auf welchem Lepidus so oder so schon war, "Mit wem habe ich denn die Ehre?", fügte er dann jedoch noch an, bevor es noch jemand wichtiges war, und Scato unwissend sich etwaige Türen verschloss..

  • "Du hast heute die besondere Ehre die Gesellschaft von Lucius Tiberius Lepidus zu genießen", antwortete er etwas hochtrabend, aber die Frage ließ ja auch fast gar keine andere Art von Antwort zu. Er nahm die Leute gern beim Wort und die üblichen Floskeln konnte man sich durchaus zu Nutze machen. "Und wie lautet dein Name?" Selbstverständlich war nicht von Ehre die Rede, denn so wie gewöhnlich, so war der Tiberier auch heute davon überzeugt, dass alle anderen sich deutlich glücklicher schätzen konnten, mit ihm sprechen, während der Tiberier seine Zeit natürlich nur aus reiner Freundlichkeit opferte.

  • "Es freut mich Tiberius.", erklärte Scato nun doch, ein Patrizier, angenehme Gesellschaft, auch wenn seine Art vorstellig zu werden etwas unangebracht war, nicht dass Scato sich nicht selbst auch so vorstellen würde, wäre es denn im Rahmen des angebrachten, aber selbst wenn es Sarkasmus sein sollte, hätte Scato diesen kaum in irgendeiner Art gewürdigt, doch immerhin rang er sich ein respektvolles nicken ab, "Mein Name ist Caius Flavius Scato.", sagte Scato dann seinerseits, und führte eine kleine Handgeste aus, "Ein ruhiger Tag hier nicht wahr? Was treibt dich her Tiberius?", floskelte Scato, ein Tiberius war sicherlich nicht der unangenehmste Gesprächspartner, zumindest soweit Scato den alltäglichen Plausch überhaupt als angenehm empfand..

  • "Ganz meinerseits, Flavius", tja so irgendwie jedenfalls. Aber immerhin hatte er nicht neben irgendeinem dahergelaufenen Römer Platz genommen, sondern neben jemanden, der sich zumindest durch den guten Klang seines Namens hervortat. "Nun, ausnahmsweise ist es tatsächlich mal ein sehr ruhiger Tag. Rom hatte ja bekanntlich nicht viele davon in letzter Zeit und so nutze ich die Zeit, um mich mal wieder ein wenig zu entspannen... und vielleicht das ein oder andere Gespräch zu führen. Ich nehme an, deine Beweggründe die Thermen aufzusuchen sind nicht viel anders?" Eigentlich überflüssig diese Gegenfrage noch zu stellen, aber was tat man nicht alles im Geiste der seichten Unterhaltung. "Es tut im Übrigen gut wieder auf mehr Patrizier in Rom zu treffen, seit der Krieg vorbei ist. Das ist sehr beruhigend und ich hoffe, dass du diese schwere Zeit für unseren Stand gut überwunden hast." Im Grunde hatte es wohl jeder Patrizier in dieser Zeit schwer. Ihm war keine einzige adlige Familie bekannt, die nicht zumindest ein wenig unter dem Vescularier zu leiden hatte.

  • "Das sind sie Tiberius, das sind sie.", erklärte Scato und legte den Kopf leicht schief, natürlich war er hier um Kontakte zu knüpfen, schließlich war er noch nicht allzu lange in Rom und kannte sich kaum aus, auch wenn er das dem Tiberius gegenüber niemals zugeben würde, gut dass dieser das Thema zugleich auf etwas lenkte, über das wohl alle Patrizier sprechen konnten..
    "Es war nicht leicht, doch der Arm des Homo novus reichte nicht gänzlich bis nach Athen, dennoch, die Nachteile bekam auch ich zu spüren, es bleibt zu hoffen dass Cornelius Palma die Verhältnisse schnell wieder gerade rückt.", antwortete Scato und rang sich ein kurzes, schiefes Lächeln ab, "Darf man fragen, welcher Tätigkeit du nachgehst Tiberius? Ein aufstrebender Mann wie du es bist bemüht sich doch sicherlich in der Politik?", fragte er dann, denn eventuell könnte der Kerl noch von Vorteil sein..

  • "Ich denke unser wahrer Augustus wird es richten, da hege ich keinen Zweifel." Was blieb einem Patrizier auch anderes übrig als all seine Hoffnungen an diesen Mann zu knüpfen? Lepidus war sich sicher. Wenn der Cornelier nun auch nichts für den Stand tun würde, dem er doch selbst angehörte, dann war es endgültig um die Patrizier in Rom geschehen. "Ich fülle derzeit den religiösen Posten eines Aedituus Magister im Tempel des Iuppiter auf dem Capitol aus. Neben meiner religiösen Laufbahn, gehört mein Interesse allerdings ganz der Politik. Falls nichts mehr schiefgeht, hoffe ich in einem Jahr für das Vigintivirat zu kandidieren." Ja, in der Tat war Lepidus ein aufstrebender Mann. Wie gut, dass der Flavier das sogleich zu erkennen schien. Trotz seiner Abneigung gegen allzu viele Floskeln: Schmeicheleien akzeptierte der Tiberier dennoch immer äußerst gern. "Und wie steht um deine derzeitige Beschäftigung? Aus dem bisher gesagten schließe ich, dass du noch nicht allzu lange in Rom weilst und jeder angesehen Bürger, der hierher kommt, hat sicherlich auch große Pläne wie ich annehme." Wie schön, dass es sich dieser Flavier in Griechenland gemütlich machen konnte, während Lepidus hier stets um sein Leben bangen und mit Schmähungen zu kämpfen hatte, dachte er sich etwas voreingenommen. Dabei ließ Lepidus freilich einfach mal gedanklich außer Acht, dass auch in Achaia der Bürgerkrieg Spuren hinterließ und ja sogar ein Verwandter von ihm dort einige Länderein verlor.

  • "Ich bin überzeugt dass ein fähiger Mann deines Schneids gute Arbeit in der Politik leisten wird Tiberius, und ich hoffe doch sehr dass du die Interessen unseres Standes ausreichend vertreten wirst.", floskelte Scato daher, er diente im Tempel, interessant, nichts was sich Scato wirklich vorstellen konnte, aber auch ihn beschlich das Gefühl dass es wohl ein adequater Weg in die Politik war, besonders für einen Patrizier, "Du hast recht, ich habe lange Zeit mit meinem Bruder in Athen gelebt, zum Studium, er weilt nun in Aegyptus, und ich habe die Politik als mein Ziel ausgewählt.", entgegnete er, "Also werden wir uns wohl desöfteren über den Weg laufen Tiberius, und sicherlich, einige unserer Interessen könnten durchaus ähnlich sein."

  • Hier wurde aber sehr stark heurmgefloskelt. Es schien als würde sich der Flavier nun wirklich bei Lepidus beliebt machen wollen. Nicht, dass sich der Tiberier noch einwickeln lassen würde. Gegenüber Bewunderern sprach man ja ganz gern sehr leichtsinnig und offen, nur um sich noch etwas größer darzustellen. Zweifellos eine charakterliche Schwäche, die Lepidus anhaftete. "Die Anliegen der Patrizier werden bei mir in guten Händen sein. Gerade jetzt in diesen Zeiten, wo so vieles wieder im Aufbau ist, müssen wir zusammenhalten." Sehr interessant war, dass der Flavier wohl ähnliche Absichten verfolgt, allerdings war dies für einen Mann aus gutem Hause ja auch der naheliegendste Weg. In jedem Fall war es nicht verkehrt, sich diese Leute nah zu halten. Man konnte ja nicht wissen, auf welchen Ämtern sie vielleicht einmal landen würden. Da schadete es nicht, sich gleich mal ein wenig näher zu informieren, wie weit sein Gegenüber bereits war. Vielleicht ließe sich ja sogar an der einen oder anderen Stelle kooperieren, zumindest wenn es sich auch lohnte. "In der Tat werden sich unsere Wege dann noch häufiger kreuzen, doch sag: Hast du schon einige Vorbereitungen getroffen? Beispielsweise ein Tirocinium Fori, welches du in Aussicht hast? Im Übrigen wäre es nicht verkehrt ein religiöses Amt anzustreben, um der Laufbahn noch ein wenig Schwung zu verleihen. Hat dich dieser Gedanke vielleicht schon einmal beschäftigt?"

  • "Sicherlich hat mich dieser Gedanke schon beschäftigt, nicht nur einmal, das sei dir versichert Tiberius.", entgegnete Scato, "Jedoch... Ein Tironicium, in diesen Zeit.", sprach er weiter und hob die Augenbrauen, "Ein Tironicium bei einem Senator, einem plebejischen, das kommt kaum in Frage. Aber die Patrizier sind im Moment rar im Senat, ich habe einen Verwandten, eventuell nimmt er mich unter seine Obhut, ich denke das würde nur von Vorteil sein.", erklärte er mit ein paar seichten Handgesten, "Über eine Zugehörigkeit zum Cultus habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Wenn es nicht stört Tiberius, wir sind ja hier recht offen sowie ich das mitbekomme, erzähle mir doch was von deiner Arbeit."

  • "Da hast du natürlich recht. Einem Plebejer sollte man sich nicht unbedingt andienen. Es sei denn, er gehört zur Nobilitas. Das ist dann schon wieder etwas anderes, aber ich kann deine Bedenken verstehen." Meistens war es aber leider doch nicht unbedingt vermeidbar, sich in irgendeiner Weise bei Plebejern anzubiedern. Die Zeiten, in denen diese keine bedeutende Macht hatten liegen ja nun auch schon lange lange zurück. Das ließe sich wohl auch nicht von einem Tag auf den anderen Rückgängig machen, falls es überhaupt die Anstrengung lohnte, die damit verbunden war. "Aber du hast wohl recht und du hast sicherlich hervorragende familiäre Bindungen, die dir viele Türen öffnen werden. Darf ich fragen, ob du mit einem der berühmteren Flavier näher verwandt bist?" Vielleicht hatte dieser ja Verbindungen zum ehemaligen Princeps Senatus, Flavius Felix, oder zum Consular Flavius Furianus. Und dann gab es ja noch einen Flavius Gracchus, der immerhin schon einmal Praetor war. "Die Möglichkeit dich im Cultus Deorum zu engagieren solltest du dir allerdings wirklich einmal durch den Kopf gehen lassen. Besonders ein Patrizier kann wohl kein besseres Feld finden, um sich verdient zu machen. Immerhin sind viele der religiösen Ämter nur unserem Stand vorbehalten. Der Cultus Deorum ist damit fast so etwas wie die letzte Institution, wo die Traditionen noch gewahrt werden - etwas anderes ist gegenüber den Göttern wohl auch nicht vertretbar." Vielleicht war diese Tatsache ja noch eine zusätzliche Anregung für den Flavier. "Meine eigene Arbeit als Aedituus ist recht anspruchsvoll. Ich bereite die Opferungen vor, die im Tempel stattfinden, koordiniere die Opferhelfer, sorge für die Instandhaltung des Tempels und dann sind da noch viele andere Kleinigkeiten, die erledigt werden müssen. Erst vor kurzem habe ich das erste Staatsopfer unseres neuen Kaisers vorbereitet. In jedem Fall ist es eine recht mühsame Arbeit, die du selbst wahrscheinlich nicht leisten bräuchtest. Ich selbst bin letztlich nur Aedituus geworden, weil das Regime des Vesculariers mich nur diesen Dienst an den Göttern vollziehen ließ. Du selbst hättest mit der neuen politischen Lage sicherlich sogleich die Möglichkeit einem angesehenen Collegium beizutreten, so du es denn beabsichtigst."

  • "Ja, eventuell hast du recht, was tut man nicht alles um voran zu kommen nicht wahr?", flötete Scato süffisant, "Und natürlich darfst du Fragen Tiberius, ich habe da keine Geheimnisse, mehr noch, ich bin Enkel des Secundus Flavius Felix, ein stolzer Name, aber auch ebenso große Fußspuren.", in welche er hoffentlich bald treten würde, da war er fest entschlossen, möge der Weg auch ein langer sein, dann kam der Tiberius wieder auf den Cultus Deorum zu sprechen, ein Thema welches Scato nicht sonderlich viel interessiert hatte, und dennoch, der Tiberier hatte recht, es war wohl eine gute Möglichkeit, und eine letzte Bastion der Patrizier, "Interessant, Tiberius, wirklich, deine Worte haben Hand und Fuß, eventuell sollte ich diese Möglichkeit ernsthaft in Betracht ziehen. Gibt es irgendwelche Empfehlungen welche du mir aussprechen kannst? Sicherlich hast du schon einen guten Überlick über die Collegien."

  • "Also dessen Enkel...", kommentierte der Tiberier laut denkend. "Ja, in der Tat, ein sehr gutes Erbe und mit ihm auch eine große Verpflichtung, dich ebenfalls so gut zu behaupten." Scheinbar war Lepidus hier nicht gerade der schlechtesten flavischen Linie begeggnet. So begann sich die ganze Unterhaltung vielleicht sogar tatsächlich zu lohnen. Über den Cultus Deorum sprach Lepidus daneben natürlich gern. Als eifriger und gottesfurchtsamer Patrizier lag ihm kaum etwas mehr am Herzen, als dass der Dienst an jenen Göttern auch von den edelsten und besten Römern vollzogen wurde. "Ich kenne mich zwar einigermaßen gut aus mit den Collegien, aber von einer bestimmten Empfehlung würde ich erst einmal zurückschrecken, da dies denke ich eine äußerst persönliche Angelegenheit ist, um welches Priesteramt man sich bemühen möchte. Fühlst du dich beispielsweise sehr mit Apollon verbunden, so wäre das Collegium der Quindecimviri sehr zu empfehlen, wobei du dir dann auch Kenntnisse über fremde Kulte aneignen müsstest, über die die Quindecimviri wachen und Auskunft geben. Wenn du dagegen den Willen der Götter durch den Vogelflug erkunden möchtest, so bietet es sich an, sich bei den Auguren kundig zu machen..." Naja, hier musste er bedingt durch den Einfluss seines Patrons wohl wenigstens noch einen kleinen Satz nachschieben "...wobei das Augurendasein nicht allzu erfüllend und anspruchsvoll ist, wie vielleicht andere Priestertätigkeiten." Ja, es konnte ja schließlich sein, dass dieser Flavier irgendwann einmal etwas mit seinem Patron zu tun hatte und dann sollte er nicht unbedingt durch einen Zufall erfahren, dass ihm von Lepidus geraten wurde, Augur zu werden. "Aber das sind nur Beispiele und ich möchte nicht über alle Collegien referieren. Es soll dir lediglich zeigen, dass du wohl deine eigenen Fähigkeiten und deine jeweilige Bindung zu den Göttern erkunden musst, um herauszufinden, in welchem Collegium du voraussichtlich am besten dienen könntest. Ich selbst plane Pontifex im ehrwürdigen Collegium Pontificum und vielleicht auch eines Tages Flamen zu werden." Er war schon gespannt, ob sich dieser Wunsch in absehbarer Zeit erfüllen würde - zumindest Pontifex zu werden, würde dem Tiberier schon sehr viel bedeuten. Es war ein wichtiges Amt und damit würde er gleichsam in die Fußstapfen von Consular Tiberius Durus treten. "Was ich dir in jedem Fall anbieten kann, ist, dass du mit mir jederzeit über Religionsangelegenheiten sprechen kannst und ich dich gern beraten werde. Wer weiß? Wenn ich demnächst Pontifex werde, könnte ich vielleicht sogar auf deine Kooptation in dein Wunsch-Collegium Einfluss nehmen. Betrachte es als ein mögliches Kooperationsangebot für die Zukunft, sollte sich dein Interesse vielleicht dahingehend noch stärker entwickeln." Ganz ohne Gegenleistung würde der Tiberier das allerdings sicher nicht machen. Wenn man auf etwas nicht zählen konnte, dann auch seine Selbstlosigkeit.

  • Zugegebenermaßen recht interessiert lauschte Scato den Ausführungen des Tiberiers, der Mann schien Ahnung zu haben, ein möglicher starker Verbündeter für die Zukunft, ebenso jedoch ein möglicher Konkurrent.
    Aber Scato wusste dass er genau solche Leute wie ihn brauchte auf dem Weg nach oben, Männer seines Standes, Männer mit Prinzipien, und Männer, welche Scatos Art zu denken verstanden. Allianzen waren wichtig, als Mittel zum Zweck, um eigene Interessen voranzutreiben, und eine Verbindung aus jungen aufstrebenden Patriziern würde sicherlich auf Wohlwollen in den Rängen der konservativen Senatoren stoßen..
    "Ich danke dir für deine Ausführungen Tiberius, sie waren äußerst aufschlussreich.", kommentierte Scato den doch recht hilfreichen roten Faden welchen sein Gegenüber für den Flavier ausgelegt hatte, "Und dein Angebot ist ebenfalls äußerst großzügig.", entgegnete Scato weiter, und nickte kurz respektvoll, "Natürlich darfst du bei einem solchem Angebot auch etwas erwarten, eine Hand wäscht die andere, so war es schon immer.", führte Scato mit einer kleinen Handgeste aus, "Gibt es etwas konkretes, in welchem du die Hilfe meiner Person gebrauchen könntest?", fragte er, sicherlich, er hatte momentan kaum Einfluss, aber einen großen Namen, und war Teil einer recht einflussreichen Familie.

  • Sim-Off:

    Bin wieder da. Enschuldige die lange Wartezeit. :)


    Der Tiberier dachte einen Augenblick nach, was wohl der junge Flavier an seiner Seite überhaupt für ihn tun könnte. Aber es war an sich ohnehin noch nicht die Zeit, große Gefälligkeiten voneinander zu erwarten. Auch Lepidus stellte sein Angebot ja mehr in Aussicht, als dass er schon feste Realisierungspläne damit verband. "Im Moment gibt es sicherlich noch nicht allzu viel, wobei du mir helfen könntest. Vielleicht lässt du das ein oder andere Mal meinen Namen verlauten, wenn du mit deiner bekannten Verwandtschaft sprichst, das wäre sicherlich nicht schlecht. Aber fürs erste sollten wir vielleicht einfach in Kontakt bleiben, so dass wir bei Gelegenheit einander stützen können, wenn es sich ergibt. Ich bin sicher, dass sich da in Zukunft das ein oder andere Arrangement ergeben könnte, welches für uns beide zum Vorteil gereicht." In der Politik ließen solche Momente sicherlich nicht lange auf sich warten. So würden sie vielleicht heute noch keine großen Versprechungen abgeben können, aber die Zukunft würde sich sicherlich noch einiges anbahnen. Nichtsdestoweniger war es ja schon einmal etwas, wenn das Band der Tiberier und der Flavier durch ihre Bekanntschaft vielleicht ein wenig gestärkt wurde.

  • Sim-Off:

    Kein Problem ;)


    Scato machte eine kleine beschwingte Handbewegung und hob kurz die Augenbrauen, "Nun, das klingt doch vernünftig, sei dir sicher dass meine Verwandten deinen Namen hören werden Tiberius.", versicherte Scato und blickte sich in der Therme um, "Ich fürchte ich muss die Fortführung unserer zweifelsohne unterhaltsamen und auch ertragreichen Unterhaltung vertagen Tiberius, aber ich denke dass ich bald wieder auf dich zurückkommen werde um noch einmal über meine Zukunft in einem Collegium zu sprechen.", Scato nickte dem Tiberier respektvoll zu und ließ sich dann von einem Sklaven ein Tuch bringen, "Einen entspannten Aufenthalt wünsche ich dir noch Tiberius, es war eine wahrlich erfrischende Unterhaltung."

  • "In der Tat, das war sie", bestätigte der Tiberier. "Mögen die Götter ihre schützende Hand über dich legen.", verabschiedete er sich dann noch ganz aus seiner religiösen Position heraus und lehnte sich dann wieder zurück. Lepidus würde sich noch etwas länger in den Thermen aufhalten und in Gedanken wieder Pläne schmieden sowie über seine neuen Verbindungen nachdenken.

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