Officium des Vinicius Hungaricus

  • "Ich war sogar schon im Palast, wollte eine Audienz beim Kaiser.... Ich weiß, es war vermessen anzunehmen, dass er ,ich empfängt..... Aber ich hab's versucht. Man sagte mir, dass man mir Bescheid geben würde sobald er zeit für eine Audienz erübrigen kann..... Aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob der Beamte die Sache überhaupt angesprochen hat"


    Dann überlegte Massa kurz


    "Ich weiß nicht recht, was meinst du, was besser wäre zuerst zu absolvieren? "

  • Ah, du hast schon angefragt? Najo, der Kaiser ist ziemlich beschäftigt. Kann also gut sein, daß es noch dauern wird, bis er Zeit für dich hat. Oder es war genauso wie Massa vermutete, nämlich daß der Beamte gar nichts getan hatte. Immerhin war beides möglich und jede Schattierung dazwischen.


    Also der klassische Weg wäre zuerst das Vigintivirat, dann das Tribunat. Rein theoretisch betrittst du so die politische Bühne und kannst dich schon empfehlen für deine weitere Karriere. Allerdings - und das ist wohl kein Geheimnis - wirst du kaum die Möglichkeit dazu haben wirklich aufzufallen, außer du baust einen ordentlichen Schmarren zusammen. Aber dann kannst den Cursus Honorum eh schon wieder vergessen. Ein Vorteil an dieser Reihenfolge liegt darin, daß du - nachdem du ohnehin immer pausieren musst zwischen den Amtszeiten - die Pause mit dem Tribunat füllen kannst. Und solltest du dich mit militärischem Ruhm bekleckern, wär das für die Quästurskandidatur höchstwahrscheinlich vorteilhafter, als wenn zwischen Tribunat und Quästur noch das Vigintivirat läge.


    Solltest du hingegen das Tribunat vorher machen, dann hast du es sozusagen "hinter dir" und kannst dann die ganze Zeit in Rom bleiben und deine Kontakte pflegen. Weil in den meisten Fällen ist das Tribunat eine Verwaltungsangelegenheit und wenn du Pech hast, dann wirst du irgendwo stationiert, wo du dich auch sonst noch langweilst.


    Und nach diesem Schwall an Worten genehmigte sich der Hausherr erneut einen Pokal Spritzer.

  • Massa hörte seinem Onkel aufmerksam zu und wog im Geiste schon mal die Vor gegen die Nachteile ab. Als Hungi dann endete dauerte es nicht lange, bis Massa eine Antwort hatte.


    "Nun gut, es stört mich nicht eine Weile aus Rom weg zu sein und wichtige Kontakte kann man auch in den Provinzen gebrauchen. Von daher würde ich den klassischen Weg wählen und mit vigintivirat beginnen. Was muss ich tun, wann und wo?"


    Massa war begierig darauf loszulegen und seinem Vater, seiner Familie und dem Namen Vinicius alle Ehre zu machen.

  • Hungi lächelte ob der Ungestümheit seines Neffen. Ach, die Jugend...


    Im Prinzip musst du dich nur beim Consul melden und zur Wahl aufstellen lassen. Rechtzeitig natürlich. Dann wirst du dich im Senat vorstellen, der Consul wird dir sagen, wann das sein wird. Das wäre dann der offizielle Teil. Selbstverständlich müssen wir im Hintergrund ein paar Besuche abstatten und so weiter...

  • Massa sah seinen Onkel verlegen an "Onkel, du hältst mich wahrscheinlich für dumm oder desinteressiert, aber ich habe keine Ahnung, wer amtierende Consul ist, oder kann es sein, dass es momentan gar keinen gibt?"


    Aufgrund der momentanen Lage in Rom und dem vorangegangen Krieg war dies durchaus denkbar

  • Hungi sah seinen Neffen zuerst etwas ungläubig an, dann lachte er laut auf.


    Also ich weiß ja, daß unsere Consuln sehr wenig agieren, aber daß sie gar nicht bekannt sind, damit habe ich nun doch nicht gerechnet. Die Wahrheit war, daß selbst im Senat nicht mal irgendwas los war. Keine einzige interessante Debatte seit er nach Rom zurück kam, keine politischen Diskussionen. So langweilig wie noch nie.


    Pass auf, die beiden heißen Arennius Nacca und Cuspius Rusticus. Sind beide schon älter und keine großartigen politischen Schwergewichte. Keine Ahnung, warum die gewählt wurden, vielleicht Günstlinge von Palma. Aber ist ja eigentlich auch egal. Solange man den Weg zu ihren Häusern findet, um seine Bewerbung rechtzeitig abzugeben...

  • Massa war ein wenig verlegen, ob seiner Unwissenheit "Entschuldige Onkel, aber es scheint, als wären sie wirklich nur sehr wenig in die Öffentlichkeit getreten! Aber ich danke dir für deinen Rat und deine Unterstützung."

  • Auch nach mehreren Momenten des angestrengten Überlegens wollte ihm noch immer nicht einfallen, was er noch mit seinem Neffen besprechen wollte. No, dann konnte es nicht so wichtig sein... oder es würde ihm schon wieder einfallen.


    In Ordnung. Wenn du etwas brauchst, weißt du ja wo du mich findest.

  • Massa fiel es nicht leicht diese Entscheidung zu treffen, aber es musste sein und so stand er vor dem Officium seines Onkel, klopfte und nachdem er ein Herein vernahm öffnete er die Türe.


    "Salve, Onkel, hast du vielleicht ein paar Minuten für mich?"

  • Massa nahm Platz und begann gleich mit der Tür ins Haus zu fallen…..
    "Nun, Onkel, ich habe eine Entscheidung getroffen. Nach all den wirren letzten Monaten, den Gerüchten über meinen Vater und dem Ausgang der Wahlen habe ich mich entschlossen, Rom, zumindest für eine Weile, zu verlassen. Ich möchte das Imperium bereisen und vielleicht auch in unsere Heimat reisen, sehen wo mein Vater herkam und zu mir selbst finden."

  • Tür samt Türstock und der dazugehörigen Wand.


    Hm. begann Hungi nachdenklich. Es ist erstaunlich, wie sehr du deinem Vater ähnelst. Auch er musste herumreisen, als er jung war. Ich glaube, er war ein paar Jahre älter als du, als er in Rom ankam, um dann Karriere zu machen.

  • "Naja, vielleicht ist es ja auch ein davon laufen...... Ich brauche Abstand von all den Dingen hier in Rom"


    Sim-Off:

    Ich werde eine Ir pause einlegen


    Ich weiß nicht wie lange ich weg sein werde und deswegen möchte ich dir meine Sklaven anvertrauen, ebenso, wie meine Betriebe........ Auch stellt sich die Frage, was ich mit dem Grundbesitz mache, den mir Vater vererbt hat. Ich werde mich in meiner Abwesenheit nicht darum kümmern können

  • Abstand... hm. wiederholte Hungi leise.


    Ich werde meinen Schwiegervater fragen, er kennt sicher einen guten Mann, den du als Verwalter für deinen Besitz anstellen kannst.


    Sim-Off:

    Sprich: einfach ins Exil mitnehmen.


    Wenn du willst, kann ich mich natürlich auch darum kümmern, doch vermutlich werde ich auch nicht mehr allzu lang in Rom bleiben. Unser neuer Kaiser schickt mich nach Germanien. Mogontiacum, um genau zu sein. Aber es ist noch nicht offiziell.

  • Werde ich. bejahte Hungi die letzte Frage seines Neffen, womit auch die andere Frage beantwortet wurde.


    Er meinte, ich wäre besonders geeignet, weil ich die Provinz schon kenne. Anscheinend will er durch mich ein Zeichen der Stabilität setzen. Außerdem gibt es wohl ein paar Probleme mit germanischen Stämmen über der Grenze. Er hat da etwas in der Richtung fallen gelassen. Das heißt, eigentlich hat er nichts fallen gelassen, sondern nur daß ich bei den Germanen dort bekannt wäre. Aber wir wissen beide, daß es wohl darauf hinauslaufen wird, daß dort etwas im Busch ist.

  • "Nun, Onkel, dann gratuliere ich dir, es scheint, dass wenigstens der Kaiser uns voll rehabilitiert!"


    Kurz sah Massa etwas abwesend aus, bis er sieche wieder fasste


    "Aber wie auch immer….. ich würde dir gerne meine Sklaven überschreiben….. Phaeneas ist tüchtig und war meinem Vater immer treu ergeben. Ich glaube mich zu erinnern, dass Vater ihm die Freiheit schenken wollte, aber er kam nicht mehr dazu. Und Lias…..…… naja, du kennst sie ja….. kaum ein Mann könnte ihr widerstehen….. tu mit ihr, was du für richtig hältst"


    Massa zog ein Schriftstück hervor, dass er schon vorbereitet hatte


    Hiermit erkläre ich, Lucius Vinicius Massa, dass ich meine Sklaven Phaeneas und Lais an Marcus Vinicius Hungaricus verkauft habe
    gez.
    Lucius Vinicius Massa


    "Ebenso würde ich dir gerne auch meine Betriebe und Ländereien überschreiben. Mit den Betrieben kannst du es halten wie du willst, die Ländereien würde ich eventuell nach meiner Rückkehr wieder in meinem Besitz wissen. Würdest du das alles für mich auf dich nehmen, Onkel?"

  • Naja, zu voll rehabilitiert fehlt uns noch etwas, aber ich arbeite daran.


    Hungi atmete einmal tief ein, als er seinen Neffen hörte und dann das Schriftstück sah. Das Angebot mit dem Verwalter war also nicht auf fruchtbarem Boden gefallen. Es ist dir also wirklich ernst und ich kann dich nicht mehr umstimmen?


    In Ordnung, dann mach ich es. Ich kümmere mich um deine Besitztümer.

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