Atrium| Ein Flavier für Felix

  • Auf dem Weg zum Atrium wurden noch ein paar Sklaven gescheucht, das sie Getränke und Knabberrein brachten. Zum Glück hatte Morrigan immer etwas Knabberzeugs im Haus, hatte sie von Mansuri gelernt: ‚die clevere Hausfrau baut vor‘. Der Flavier war versorgt und so machte sie Morriga auf den Weg Felix zu suchen.

  • In der Villa Claudia ging es ähnlich zu wie in der Villa Flavia, und es war ähnlich elegant, Scato gefiel es, doch er ließ sich wie immer wenig anmerken und wartete, jetzt mit dem nötigsten versorgt, im Atrium auf seinen Gesprächspartner.

  • Felix hatte sich weder sonderlich beeilt, noch sonderlich Zeit gelassen um zu seinem Gast zu kommen. Flavier waren in der Villa Claudier stets willkommen, sie waren eine der wenigen Familien denen Quintus es zugestand auf Augenhöhe mit den Claudiern zu sein.


    Als Felix nun das Atrium betrat erblickte er zwar umgehend den Gast, konnte aber dem Gesicht niemanden bestimmtes von den Flaviern zuordnen. Auch der Name, Flavius Scato, war dem Claudier bislang noch nicht unter gekommen. Sie schienen sich also noch nie begegnet zu sein.


    "Salve Flavius" setzte Quintus an, bevor er dem Flavier die Hand zur Begrüßung entgegenhielt. "Du wolltest mich sprechen?"

  • "Claudius!", sagte Scato und grinste leicht, immerhin sprach er hier mit seines gleichen, "Hab Dank dass du mich so spontan empfangen kannst.", fuhr er fort, und reichte seine Hand zur Begrüßung, "In der Tat wollte ich dich sprechen Claudius.", kam Scato dann einfach direkt zum Punkt, Floskeleien waren nett, aber ab und an musste man auch zur Sache kommen..
    "Claudius, ich bin kürzlich erst aus Athen hierher gekommen, und muss natürlich auch hier meinen Pflichten nachkommen.", erklärte Scato, "Ich bin sehr daran interessiert dem Cultus Salii beizutreten, und mir ist zu Ohren gekommen, dass du dort aktiv bist Claudius."
    Scato ließ das ganze erst einmal so im Raum stehen..

  • Während der Flavier sprach ließ sich Felix von einem der umstehenden Sklaven einen Becher geben und verdünnten Wein eingießen. Seinen Gast musste er nicht mehr fragen, zu seiner Zufriedenheit stellte der Claudier fest, dass Scato bereits versorgt war. Er nippte kurz an seinem Getränk, dann setzte er zu sprechen an.


    "Da hast du richtiges zu Ohren bekommen, Flavius. Ich bin einer der Sodales der Salii Collini" erklärte Quintus und fuhr dann fort "Wie Dir mit Sicherheit bewusst ist gibt es 2 verschiedene und nur grob zusammenhängende Sodalitäten von Saliern. Auf der einen Seite die Palatini, auf der anderen die Collini."

  • Scato rieb sich nachdenklich das Kinn als der Claudia ihm die Zusammensetzung der Salier erklärte, natürlich hätte auch der Zweig am Palatin was, aber Scato nippte an seinem Wein, stellte den Becher ab, und hob die Augenbrauen kurz an..
    "Ich danke dir für deine Ausführung Claudius, und wenn du erlaubst, mein Interesse gilt vor allem den Salii Collini. Besteht die Möglichkeit dass du mich bei meinem Beitritt in die Sodalität unterstützt?", fragte der Flavier direkt heraus. Natürlich galt das eine Hand wäscht die andere Prinzip, und auch wenn Scato momentan nur seinen Namen und seine Vorfahren vorzuweisen hatte, so würde sich auch das früher oder später ändern..

  • Da war aber jemand sehr direkt.. dachte sich Felix im Stillen und runzelte kaum erkennbar die Stirn. Er konnte es dem jungen Mann aber irgendwie nicht wirklich übel nehmen. Im Prinzip war Quintus ähnlich gestrickt.


    "Nun, dass Männer unseren Standes sich gegenseitig unterstützen halte ich für selbstverständlich. Immerhin müssen wir uns ja irgendwie gegen den Plebs und irgendwelche dahergelaufenen Emporkömmlinge behaupten, oder?" Felix lächelte ...Die implizierte Fangfrage zu Scatos Selbstempfinden als Patrizier war kaum zu übersehen.

  • Der Mann sprach Scato praktisch aus der Seele, und sein Mundwinkel wölbte sich ein wenig nach oben während der Rest des Gesichts das gewohnt ernste Bild abgab, "Nun, ich bin froh dass wir uns verstehen Claudius, in der Tat, mehr als froh.", entgegnete Scato und fuhr fort, "Sei dir versichert, dass ich dich auch bei deinen Vorhaben unterstützen werde, ich bin mir sicher dass es eine äußerst fruchtbare Freundschaft werden kann."
    Wobei Freundschaft im Bereich der Politik wohl etwas hochgegriffen war, Allianz könnte es besser treffen, solange beide die Vorteile ausnutzen könnten, würde es wohl keinerlei Probleme zwiscen den Jungen Patriziern geben, vor allem nun, wo sich eine neue Generation gegen den aufstrebenden Plebs behaupten musste..

  • Das war doch eine Antwort ganz nach Felix Geschmack. Der Claudier klatschte leicht in die Hände.


    "Nun prinzipiell sollte Deiner Aufnahme eigentlich nichts im Wege stehen."


    begann Felix und nippte kurz an seinem verdünnten Wein..


    "Natürlich gebietet es die Pflicht, dass Du Dich als Anwärter zunächst einmal zur Abstimmung stellst. Die Sodales werden dann darüber befinden, ob Du Mitglied der Collini wirst."


    Jaja, was wäre die Welt ohne die stetig gleich bleibenden Formalia... Mittlerweile kannte Felix die meisten Abläufe bei den Collini in und auswändig....


    "Ich bin mir jedoch sicher, dass mit ein wenig Hilfe meinerseits kaum etwas schief gehen kann. Ich werde Deine Angelegenheit mit unserem Magister Hortensius besprechen. Habe ich ihn erst einmal von Deinen guten Absichten überzeugt bin ich mir sicher, dass einer für Dich positiv verlaufenden Abstimmung nichts mehr im Wege steht."


    Dass der Flavier Felix auch bei seinen Vorhaben unterstützen wollen würde ließ der Claudier zunächst im Raum stehen. Die Zeit würde zeigen, was aus den beiden Patriziern werden würde.

  • "Es freut mich ungemein das zu hören Claudius.", antwortete Scato und grinste während er einen weiteren Schluck Wein trank, "Selbstverständlich müssen die Formalia eingehalten werden Claudius, doch ich bin natürlich sehr..", Scato hob leicht die Hand, "...Dankbar für deine Unterstützung. Ich hoffe doch die Ereignisse der letzten Zeit waren für das Haus der Claudier nicht zu sehr von Nachteil?", fragte er anschließend, nun da das wichtigste geklärt war, konnte man ja zumindest ein wenig Floskeln, es wäre ja schließlich unhöflich gewesen nur über das "geschäftliche" zu sprechen..

  • Zu sehr von Nachteil? Flavius Scato wusste aber schon, dass mit Salinator der vermutlich größte Feind aller Patrizier Roms gestürzt worden war und ihnen nun vermutlich die besten Zeiten seit langem bevorstanden...
    Felix rechte Augenbrauche hob sich ein wenig.


    "Nun, ich glaube alles in allem können wir Claudier uns über den Ausgang der Ereignisse nicht beschweren. Der Usurpator wurde gestürzt und ein Patrizier alten Geblüts ist an seine Stelle gerückt."
    Quintus wollte nicht näher darauf eingehen, wie er selbst zu Palma stand, dafür wusste er von dem neuen Kaiser noch zu wenig..und nicht zuletzt gab es da noch immer die Sache mit dem Tod von Valerianus... auch wenn er den Praefectus Urbi noch so sehr gehasst hatte, für Felix passte es nicht ins Bild, dass Salinator den alten Kaiser getötet haben sollte...
    "Die paar Schäden hier in der Villa konnten schnell behoben und repariert werden, den Göttern sei Dank ist nichts von großem Wert gestohlen worden.." was ja nicht zuletzt auch Felix' Verdienst gewesen war...


    "Und bei den Flaviern?" natürlich geziemte es sich, nun auch seinem Gegenüber dieselbe Frage zu stellen.

  • Scato kam nicht umher die Reaktion seines Gegenübers zu bemerken, jedoch beließ er es auch dabei, ihr Gespräch war von diesem Punkt an nur von informeller Natur, ein wenig Geplauder, er wollte es nicht unnötig politisieren..
    "Es freut mich zu hören dass du und die deinen diese dunkle Zeit wohlbehalten überstanden habt.", kommentierte er die Worte des Claudiers, und tatsächlich war es gut dass sein Stand nicht allzu geschwächt worden war..
    "Uns Flaviern, nun ja, wie du sicher weißt wurden einige Mitglieder meiner Familie von diesem Emporkömmling verfolgt und in die Verbannung getrieben.", erklärte Scato recht emotionslos, auch wenn er innerlich doch so etwas wie Wut verspürte, "Ich selbst habe in Athen lediglich die empörenden Gesetze gegen unseren Stand zu spüren bekommen. Unkomfortabel, ohne Zweifel, jedoch nicht mit den Leiden anderer Patrizier zu vergleichen.", floskelte Scato und bedachte kurz seine Verwandten, oder auch die Tiberier, die es nicht weniger hart getroffen hatte..

  • Felix hatte zumindest von einem Verbannten Flavier gehört..


    "Stimmt.. Ich hatte gehört, dass Lucius Flavius Furianus vom Usurpator verbannt worden war... Ist er mittlerweile wieder in Rom?"


    entsinnte sich Felix an die Zeit kurz vor seiner Flucht aus Rom. Die Inhaftierung und Verbannung diverser Patrizier war damals einer der Hauptgründe für seine doch recht späte Flucht gewesen..


    "Aber sag, wie geht es Flavius Gracchus? Ich hätte während meiner Zeit bei der Legio II Gerüchte über eine recht dramatische Flucht aus Rom gehört. Sicher weiß ich nur, dass er zu Aurelius Ursus Truppen gestoßen ist."


    Immerhin war Felix mit Gracchus verwandt, da gehörte es sich, dass er ein wenig mehr über dessen Leben in letzter Zeit in Erfahrung brachte.

  • "Ja, er ist zurückgekehrt. Ich hoffe, und ich denke, dass er sich bald wieder wie gehabt für uns im Senat einsetzt.", erklärte Scato nüchtern, letztlich hatte er Furianus selbst noch nicht so wirklich kennengelernt, auch wenn sie unter einem Dach verweilten, beide waren bis dato doch recht beschäftigt.


    "Und Gracchus, nun, er ist wohlauf.", entgegnete der junge Flavier und schob noch der Form halber etwas nach, "Natürlich, die Strapazen der Flucht zwingen ihn noch zu etwas zurückhaltung."
    Allerdings hatte der Claudier dann doch etwas gesagt was den Flavier recht interessiert aufhorchen ließ, auch wenn er sich nur kurz am Kinn rieb, und sich weiterhin nicht allzu sehr hinter die Maske blicken ließ.
    "Du warst bei der Legio? Ein Tribunat?", fragte Scato beiläufig, bevor er etwas trank.

  • Quintus nahm mit Freude zur Kenntnis, dass es Gracchus gut ging. Er verstand allerdings nicht, was Scato damit meinte, dass die Strapazen der Flucht den Flavier noch zur Zurückhaltung zwingen? War Gracchus nicht schon lange vor ihm selbst aus Rom geflohen? So zumindest hatte er das in Erinnerung.. und selbst wenn es etwas später gewesen wäre, so lag die Flucht auch dann mit Sicherheit schon mindestens ein knappes Jahr zurück.
    Egal, Gracchus wird schon seine Gründe für Zurückhaltung haben... dachte sich der Claudier und hakte nicht weiter nach, sondern ging direkt auf die nächste Frage seines Gegenübers ein.


    "In der Tat, Flavius. Tribun war ich zwar nicht, aber ich bin an der Seite meines Großvaters, des Legaten der Legio II Germania, über die Alpen marschiert."


    Wie beiläufig versuchte Quintus zu überspielen, dass er zu seinem eigenen Ärgernis kein höheres militärisches Amt während des Feldzuges inne hatte. Menecrates Krankheit hatte alle Ambitionen in diese Richtung zunichte gemacht. Er wechselte das Thema.


    "Das nächste Treffen der Collini findet am übernächsten Samstag, zwei Stunden nach Sonnenaufgang statt. Bis dahin sollte ich auch mit Hortensius gesprochen haben. Denkst du du schaffst es bis dahin eine Rede für dein Beitrittsgesuch zu erarbeiten?"

  • Scato hörte recht interessiert zu als der Claudier über den Feldzug sprach, er war über die Alpen marschiert, das nötigte Scato doch insgeheim etwas Achtung ab, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ, und sich zusätzlich einen Zug über die Alpen noch furchtbar unbequem vorstellte...
    "Nun, dann muss ich dir wohl für den Einsatz für Rom und die unseren danken Claudius.", sagte Scato und führte eine andeutende Handgeste aus, bevor der Claudier wieder auf die Salii, den eigentlich Grund für seinen Besuch zu sprechen kam..
    "Das richte ich in jedem Falle ein Claudius, ich habe nochmals für deine Hilfe zu danken.", entgegnete Scato, er mochte es vor Menschen zu sprechen, sicher, die meisten konnten oder durften ihm bisher nicht widersprechen wenn er eine Ansprache in der Villa in Athen gehalten hatte, aber immerhin hatte er dadurch etwas Erfahrung die ihm sicherlich von Nutzen sein würde..

  • Das Gespräch neigte sich merklich dem Ende entgegen, Felix leerte seinen Becher Wein und stellte ihn auf das von einem Sklaven hingehaltene Tablett.


    "Ausgezeichnet!" er lächelte zufrieden "Dann halten wir den Termin fest. Alles weitere ergibt sich dann. Kann ich Dir sonst noch irgendwie behilflich sein?"


    Sim-Off:

    Ich hatte bereits letzte Woche ein Treffen bei den Collini angefangen auszuspielen. Ich werde in den nächsten Tagen einen weiteren Post schreiben, der Deine Situation erläutert. Danach darfst Du gerne dort aufschlagen und Dich einbringen.

  • Als Scato sah dass der Claudier seinen Becher geleert hatte, hakte er das Gespräch auf seiner imaginären Liste ab und trank auch noch den letzten Schluck Wein in einem kleinen Zug aus..
    "Nein, das wäre alles Claudius, ich denke ich werde nun in die Villa Flavia zurückkehren.", Scato nickte noch einmal langsam und erhob sich dann, "Ich bedanke mich noch einmal für deine Hilfe Claudius, und natürlich für die Gastfreundschaft, das werde ich nicht vergessen. Bis bald, ich freue mich auf das Wiedersehen. Vale.", floskelte Scato vor sich hin und ließ sich dann von seinem Liktor Lupus hinausbegleiten. Ein wirklich ertragreiches Gespräch, diesen Claudius sollte er sich nahe halten.


    Sim-Off:

    Alles klar :)

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