Auf der Suche nach Sesterzen bei den Trajansmärkten

  • "Danke. Ich.. ich hätte ehrlich nicht erwartet, dass du zustimmst. Roma schien mir stets ein gefährlicher Ort zu sein. Du wirkst anders."
    Er lächelte. Ob sie wirklich alles nur aus Großzügigkeit tat?


    So ganz wusste er nicht, was er von alle dem halten sollte. Eben in der Stadt und nun von einer Lupa ein Bett bekommen für die Nacht. Sonderlich viel zum Verstauen hatte er ja nicht. Zum Glück kam er mit der Orientierung hier relativ gut zu recht. Wenn er also aufbrechen sollte und dieses Lupanar suchen sollte, dann würde er es sicherlich finden.


    "Wo genau finde ich denn das Lupanar?" Zumindest eine kleine Wegbeschreibung würde ihm gefallen. Es sollte nicht zu schwer sein es zu finden, aber die Leute danach ausfragen wäre sicherlich nicht die beste Idee. Vor allem wenn man erst einmal nicht mehr auffallen wollte als nötig. Wer weiß, was dieser Geschäftsführernoch vor hatte.

  • „Glaub mir, das ist er auch!“, stimmte sie ihm zu und sah dabei ziemlich ernst aus. „Aber ich bin nicht Rom. Und da ich das Zimmer nur selten auch nachts brauche, wüsste ich nichts, was dagegen spricht, wenn du heute Nacht hier bleibst.“ Mittlerweile hatte sich die ernste Miene zu einem freundlichen Lächeln entwickelt. Wenn sie damals auch nur so viel Glück gehabt hätte, dann wäre ihr Leben wohl anders verlaufen. Doch um verpassten Chancen und nichtvorhandenen Möglichkeiten nachzutrauern, war jetzt nicht die Zeit. „Vielleicht kannst du mir ja eines Tages einen Gefallen erweisen,“ meinte sie schließlich noch, ehe sie sich zum Gehen umwandte. Sie musste wieder raus, sonst verpasste sie womöglich noch das Geschäft ihres Lebens.


    „Komm mit mir, ich zeige dir den Weg!“, bot sie an und öffnete bereits die Tür, doch sie wartete erst noch auf Castor, bevor sie ging.

  • "Ist gut. Dir nach." Seine Stimme klingt zufrieden.


    Castor würde also Beroe folgen. Was sollte er auch sonst tun? Sein derzeitiger Zustand war, ungemein unsicher. Wie gern hätte er etwas bei sich, mit dem er sich im Notfall verteidigen konnte. Vielleicht führte sie ihn ja doch irgendwo hin, wo man ihn verprügeln, ausrauben und abstechen würde. Sie selbst sagte, dass Roma ein gefährlicher Ort war.
    Andererseits... während er sich erhob und seine Tunika zurecht zupfte, seine Finger knacksen lies und langsam zu ihr lief, um sich von ihr führen zu lassen, betrachtete er sie. Diesmal jedoch nicht mit einem fragenden, durchsuchenden Blick, sondern einem dankbaren und anerkennenden. Sie nahm recht viel auf sich, um eigentlich nichts zu erreichen. Oder versprach sie sich davon etwas, dass sie ihn zum Lupanar führte? Würde er gleich seine Sesterzen los werden, um eine ihrer 'Freundinnen' Gesellschaft zu leisten. Waren die für fünf Sesterzen schon zu haben?
    Castor kannte die Preise nicht; Nicht das er sie brauchen würde, zumindest jetzt nicht.


    Mit leiser Stimme fuhr er fort:
    "Es.. Verzeih mir, dass ich vorhin falsch von dir gedacht habe Beroe. Ich wollte einfach nur vorsichtig sein. Den Gefallen sollst du haben. Sag mir einfach was ich tun soll."

  • „Du brauchst dich nicht bei mir zu entschuldigen. Ich bin nur eine Lupa!“ Er hatte sich nur so verhalten, wie sich jeder verhielt, wenn er sie nicht kannte. Selbst Avianus hatte so von ihr gedacht – damals bei ihrer ersten Begegnung.
    „Gut, ich komme gerne darauf zurück, wenn ich deine Hilfe gebrauchen kann.“ Sie nickte ihm dankbar zu und wandte sich nun zum gehen um.


    Castor folgte ihr und sie führte ihn ein paar Straßen weiter, über den Markt und an etlichen Ständen vorbei. Schließlich blieb sie stehen.
    „Siehst du da vorne das zweistöckige Gebäude? Das ist das „Magnum Momentum“. Der Türsteher heißt Garcius. Und denke daran, sag ihm, dass ich dich geschickt habe!“ Sonst würde Garcius ihn womöglich gleich wieder abwimmeln.


    Nachdem sich Beroe sicher sein konnte dass er seinen Weg finden würde, war es nun an der Zeit, sich zu verabschieden. „Dann wünsche ich dir viel Glück! Und wenn du deinen ersten Lohn erhalten hast, weißt du ja jetzt, wo du mich findest.“ Mit einem Augenzwinkern verabschiedete sie sich schließlich und ging wieder zu ihren Platz zurück.

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