Nach der Wahl zum Cursus Honorum [10/13] – Teil II


  • Marcus Cuspius Rusticus


    Nachdem die erste Anhörung zur kommenden Ämtervergabe im Cursus Honorum (zumindest teilweise) ergebnislos geblieben war und der Senat sich vertragt hatte, eröffnete der noch amtierende Consul die nächste Sitzung mit den Worten:
    “Wir wollen heute die Anhörung zur Vergabe der Ämter an die gewählten Magistrate im Cursus Honorum fortsetzen. In der letzten Sitzung hat der Senat beschlossen, zu diesem Zweck noch einmal den designierten Vigintivir Tiberius Lepidus vorzuladen.“
    Der Consul sah sich in der Curia Iulia um.
    “Ist er hier, ist Lucius Tiberius Lepidus anwesend?“

  • Mit ausdruckslosem Gesicht hatte Lepidus den Senatssaal betreten. Stumm und konzentriert hatte er Platz genommen, während er darauf wartete, dass der Punkt, für den er heute geladen war, angesprochen wurde. Noch immer konnte er sich kein rechtes Bild machen, weshalb ein erneutes Erscheinen seiner Person heute tatsächlich notwendig war. Wie umstritten war er wirklich? Das Wahlergebnis gab hier wohl den wichtigsten Hinweis. Ganz ohne Komplikationen konnte dann wohl auch die Ämtervergabe nicht ablaufen. Als der Consul den entsprechenden Tagesordnungspunkt aufrief, antwortete der Tiberier schlicht, allerdings laut und deutlich, damit die Augen des Consuls ihn fokussieren konnten: "Ja, ich bin anwesend."


  • Marcus Cuspius Rusticus


    “Schön, sehr schön!“, konstatierte der Consul.
    “Lucius Tiberius Lepidus, der Senat hat bisher noch nicht entschieden in welches Collegium er dich entsenden will. In der vergangenen Sitzung wurden zwei konkurrierende Vorschläge diskutiert, die einen Dienst bei den Tresviri capitales oder bei den Quattuorviri viis in urbe purgandis vorsahen. Die Senatoren möchten dir dazu noch einige Fragen stellen und deshalb haben wir dich heute erneut in die Curia Iulia gebeten.“


    Damit endete Marcus Cuspius Rusticus und übergab das Wort dem Plenum.

  • Es war Aelius Quarto, der als Erster das Wort ergriff. Der alte Consular nickte dem Consul zu, dann wandte er sich an den gewählten Vigintivir: “Lucius Tiberius Lepidus, zunächst gratuliere ich dir zur Wahl.“, sagte er und lächelte dabei.
    “Hier im Senat haben wir uns einige Gedanken gemacht, in welches Collegium wir dich entsenden soll. Consul Cuspius Rusticus hat dies ja bereits eingangs erwähnt.“ Inzwischen lächelte er nicht mehr, sondern schaute ernst und konzentriert.
    “Wir haben uns schließlich dazu entschlossen, dich noch einmal vorzuladen. Wir wollen erfahren, wie du zu den diskutierten Alternativen stehst. Vermutlich wirst du, so wie jeder verantwortungsbewusste, junge Magistratus, also bestimmt sagst du jetzt, dass du jedes Amt nach Kräften ausfüllen willst, das der Senat dir zuerkennt. Daran zweifle ich nicht. Vielleicht hast du es bei der ersten Befragung auch schon gesagt. Ich... muss gestehen... daran erinnere ich mich nicht mehr genau... Aber ich weiß noch, wir alle wissen es, auch weil es hier noch einmal wiederholt wurde, also, du sagtest, du würdest das Amt eines Tresvir capitales bevorzugen. Das ist doch richtig? Es wurde nun aber vorgeschlagen, genauer gesagt habe ich das vorgeschlagen, dass du zu den Quattuorviri viis in urbe purgandis entsandt wirst, die mit der Straßenreinigung innerhalb Roms befasst sind. Ganz konkret mit dieser Aussicht konfrontiert und im Angesicht dieser Aufgabe: Was sagst du dazu?“

  • Aha, man dachte also darüber nach, ihn statt zu den Tresveri eventuell auch einfach zu den Straßenreinigern zu schicken. Naja, wohl immer noch besser, als die Befürchtung, dass seine Wahl aus irgendeinem Grunde nicht anerkannt werden konnte. Aber gut, dann hätte es wohl auch kaum noch seiner Anwesenheit in der Curia bedurft. Interessanterweise kam dann die nähere Frage auch wieder von demjenigen Greis, der ihn schon bei seiner Kandidatur mit Fragen gelöchert hatte und nicht nur das... dann gab er auch gleich noch unumwunden zu, selbst den Vorschlag eingebracht zu haben, dass sich der Tiberier im kompletten kommenden Jahr mit Abfall und Unrat beschäftigen sollte. Manchmal wusste der Tiberier nicht, ob dieser alte Mann mit seinen Fragen an Antworten interessiert und mit seinen Vorschlägen etwas Konstruktives im Sinn hatte oder ob das alles nicht nur dazu diente, den Tiberier möglichst zu verunsichern - in diesem Falle konnten auch die Glückwünsche zu seiner Wahl in einem etwas ironischen Licht erstrahlen. Was auch immer seine Absichten waren, zumindest musste man ihm zugutehalten, dass er seinen jüngeren Kollegen in der Curia an Aktivität ein leuchtendes Vorbild sein musste. Anstandsgemäß begann er erst einmal damit, sich für seine Wahl zu bedanken. "Patres conscripti, ich danke für das Vertrauen, welches mir die Mehrheit des Hauses ausgesprochen hat."


    Tja, und was sollte er jetzt dazu sagen? Was wollte man denn von ihm hören? Hatte Lepidus nicht schon genug gelitten? Er war jetzt das zweite Mal im Senat und nie hatte er sich hier bisher wirklich wohlgefühlt. Wenn dies mal kein schlechtes Zeichen für die Zukunft war. Was musste er nun noch alles über sich ergehen lassen? Irgendwie fand er keine richtige Strategie, wie er nun damit umgehen sollte. Um Zeit zu gewinnen, stimmte er den Worten Quarto's erst einmal zu. "In der Tat ist es so, dass ich in meiner Rede zur Kandidatur davon sprach auch jedes andere Amt mit größter Motivation auszuführen." Sollte er hier allerdings auf Biegen und Brechen seine Eignung als Tresviri zu behaupten? Was sagte dies dann über ihn aus? Andererseits, was sagte es über ihn aus, wenn er diese Position einfach aufgeben würde? Musste er das überhaupt? War der Senat nicht offenbar in dieser Frage in zwei Hälften aufgeteilt, so dass diese erneute Anhörung überhaupt notwendig war? Von daher konnte er doch genauso gut an den Tresviri festhalten. "Und ja, ich sprach vor allem von meiner Präferenz für die Tresviri capitales und begründete dies mit meinen Kenntnissen, die ich insbesondere auf rechtlichem Gebiet vorzuweisen habe." Noch etwas, was die Senatoren ohnehin schon wussten. Doch wie weiter? Sollte er nun noch mehr Argumente liefern, damit das Pendel vielleicht doch noch zu seinen Gunsten ausschlug? Viele Argumente fielen dem Tiberier aber in der Tat auch überhaupt nicht ein. Da er die Tresviri ohnehin weniger mit Herzblut, sondern aus einem rein taktischen Kalkül als persönlichen Wunsch benannte, wurde klar, dass sich der Tiberier auch nicht bis ins letzte Detail damit beschäftigt hatte. Offensichtlich ist dieses Kalkül auch nicht einmal aufgegangen, wenn man bedachte wie knapp sein Wahlergebnis letztlich war. Aber deshalb zu den Straßenfegern gehen? Konnte er das zulassen? Was konnte er dagegen anbringen? Tja, was konnte er jetzt überhaupt noch gewinnen oder verlieren? Diejenigen Senatoren, die ihm seine Unterstützung versagten, würde er wohl nicht dadurch für sich gewinnen, dass er sich als stolzer Patrizier gab, der sich im Grunde zu fein war, sich um die Sauberkeit der Stadt zu kümmern. "Obwohl sich an diesen Gründen natürlich nichts geändert hat, so bin ich mir doch sehr wohl bewusst, dass viele Senatoren womöglich an dieser Eignung zweifeln, denn trotz einer ausreichenden Unterstützung, die ich bei der Wahl erhalten habe, so ist das Ergebnis natürlich sehr knapp ausgefallen. Ein junger Kandidat, wie ich, kann so etwas nicht ignorieren. Vielmehr fragt er sich: Womit kann ich die Menschen überzeugen, die an meiner Person oder meiner Eignung womöglich Zweifel hegen? Jemand wie ich, würde alles tun, um Rom so aufrichtig zu dienen, dass diese Zweifel beseitigt werden." Doch was bedeutete dies nun in seiner Konsequenz? Lepidus wusste, dass er hier noch nicht Schluss machen konnte. All die gerade in seinem Kopf herumschwirrenden Fragen konnte er sich so schnell nicht beantworten. Was war denn nun das Klügste in dieser Situation? Was genau sollte er nun sagen? Wie konnte er hier vor allem wieder erhobenen Hauptes hinausmarschieren? Er blickte durch die Reihen des Senats, räusperte sich ein wenig und fuhr fort. "Wenn der Senat in dieser Frage uneinig ist, dann liegt es nicht an mir, diese Uneinigkeit zu befördern. So sage ich freilich... dass ich auch bei den Quattuorviri ohne große Schwierigkeiten dienen kann. Vielleicht mag dies die beste Lösung sein, die auch den Frieden innerhalb des Senats wahrt. Diejenigen unter euch, die mich wählten, werden hoffentlich mehr als den Grund gehabt haben, dass sie mich womöglich gern als Tresviri sehen wollten. Euch kann ich zeigen, dass ich mich auch in anderen Bereichen hervor tun kann und ihr einen Kandidaten gewählt habt, der euch - in welchen Umständen auch immer - nie enttäuschen wird. Diejenigen, die kein Vertrauen in mich hatten, mögen dieses Vertrauen vielleicht entwickeln, indem ich nun jenes Amt der Quattuorviri übernehme und mich einer solchen Aufgabe stelle. Allen Männern dieses Hauses, möchte ich noch einmal sagen, dass ich mir nichts sehnlicher wünsche, als mich beweisen zu können - für Rom! Und ich denke, dass ich jede Herausforderung annehmen werde, um dies zu tun - und sei es jene, diese Stadt wieder etwas sauberer zu machen."


    Und damit schloss Lepidus seine nun etwas längere Antwort auf den greisen Quarto. Er hoffte, dass er nicht allzu weit ausgeholt hatte, aber bei einer so weitläufigen Frage, wie "Was sagst du dazu?" konnte man wohl auch nicht viel anderes erwarten. Wirklich begeistert war der Tiberier natürlich nicht, sollte es nun tatsächlich auf diese Lösung hinauslaufen, aber wenn man Wahlergebnis, seine Überlegungen im Vorfeld der Kandidatur und die Uneinigkeit des Senats in Anbetracht der Amtsvergabe sah, wie ignorant müsse er sein, um dem allen nicht Rechnung zu tragen? Doch, ob dies nun die richtige Entscheidung war? Vielleicht war es so etwas wie eine Flucht nach vorn. Was der Tiberier jedenfalls nicht wollte, war, dass seine Person zum ewigen Streitfall werden würde. Lepidus wusste ohnehin, dass er in dieser Frage nicht viel gewinnen konnte. Möge sie vielleicht wenigstens zu einem Abschluss kommen, die jedem seine Würde ließ - letztlich war ja auch die Organisation der Abfallbeseitigung keine völlig entwürdigende Aufgabe.

  • “Nun, deine Worte bestärken mich in meiner Ansicht, es wäre richtig, dich den Quattuorviri viis in urbe purgandis zuzuordnen. Aber nicht, weil ich bisher kein Vertrauen in deine Fähigkeiten gehabt hätte, Lucius Tiberius Lepidus, nein, dass gewiss nicht. Auch nicht mit Blick auf die Anzahl der Stimmen, die du auf dich vereinigen konntest. Sondern aus dem Grund, den ich von Anfang an genannt habe: Ich halte die Aufgabe der Quattuorviri für wichtig und ich möchte in diesem Collegium einen Mann wissen, der sich dieser Arbeit mit Fleiß und Hingabe widmet.“

  • Interessiert verfolgte Livianus die Unterhaltung zwischen seinem Patron und dem jungen Patrizier, wobei man den längeren Monolog des angehenden Vigintivir wohl schon eher als zweite Wahlrede bezeichnen konnte. Viel interessanter war jedoch zu sehen, dass aus den übrigen Reihen der Senatoren keinerlei Wortmeldungen kamen. Er selbst hatte bereits in der ersten Sitzung mehr als deutlich gemacht, dass er eine Abstimmung einer neuerlichen Vorladung des Kandidaten vorgezogen hätte. Es war daher nicht verwunderlich, dass er sich selbst bisher zurückgehalten hatte und in diesem Fall der Entscheidung seines Patrons beugte.


    Aber irgendwie entpuppte sich diese Sitzung wie erwartet. Kostbare Zeit verging während die sonst so streitbaren Senatoren keine Anstalten machten sich an der neuerlichen Befragung des designierten Vigintivirs zu beteiligen. Bedauerlicher Weise nicht einmal die, die sie gefordert hatten. Vielleicht war manchen von ihnen dieses Thema einfach nicht mehr prestigeträchtig genug um sich damit weiter zu beschäftigen. Bei anderen wiederum war sich Livianus ohnehin bereits ziemlich sicher, dass man immer nur mit einer Wortmeldung rechnen konnte, wenn es etwas zu streiten oder zu intrigieren gab. Da auch der amtierende Consul keine Anstalten machte die Senatoren zu weiteren Fragen aufzurufen oder eine Abstimmung einzuleiten erhob sich schließlich Livianus um die Versammlung aus dem vermeintlichen Schlaf zu reißen. Nicht aus Überzeugung, aber auf Grund der Verpflichtung und Loyalität gegenüber seinem Patron nickte er zustimmend.


    "Ich stimme Consular Aelius zu und……"


    Nein, er sah dieses Mal davon ab den Vorschlag einer Abstimmung auszusprechen, da sich sonst womöglich der eine oder andere wieder zu einer allzu überstürzten Entscheidungsfindung gedrängt fühlen konnte.


    "……. unterstütze daher seine Vorschlag den Kandidaten zu den Quattuorviri viis in urbe purgandis zu entsenden."


    Dananch setzte er sich wieder.

  • Durch die Vertagung der Entscheidung mehr Zeit habend sich noch weiter den Kopf über seine Meinung und die taktische Position des Tiberius zu zerbrechen, erwartete Vala mit Spannung die Rede des Aspiranten... wenngleich er nicht damit rechnete, dass eben jener ebenso seine Meinung geändert hatte.
    Erklären konnte er sich den Meinungswandel bei dem Tiberius nicht und ebenso musste er sich eingestehen, dessen Motive nicht wirklich nachvollziehen zu können da die Rede ihm irgendwie nicht in den Kopf wollte. Aber vielleicht lag das nur an dem Schlaf, den Vala in letzter Zeit viel zu selten hatte.


    Anstelle jetzt also großartig darauf rumzureiten, dass ihm der Tiberius höchstpersönlich gerade Recht gegeben hatte, beließ Vala es einfach nur bei einem zustimmenden Nicken. Er hatte ja erreicht was er wollte, warum also großartig nachtreten?

  • Überrascht blickte Tiberius in die Runde. Hatte man ihn nicht gerufen, um ihn noch einmal befragen zu können? Doch offensichtlich hatte er mit seinen Worten bereits alles abgeräumt, was an Diskussionspunkten offen war und dies auch noch klarerweise ohne dabei seine Meinung zu ändern. Für das bisschen hätte man ihn auch um eine schriftliche Stellungnahme bitten können... Vielleicht waren die Senatoren aber auch einfach enttäuscht, dass der Tiberier gleich jeden Streit im Keim erstickte. Der Durst zu streiten war stärker als der Hunger nach Frieden. Das brachte die weisen Herren natürlich alle um ihre Chance der Profilierung. Tiberius konnte nur erneut dem Senator Aelius zunicken und sich dankbar für dessen erneut netten Worte zeigen - wie ernst sie nun auch immer gemeint waren.


    Die Verwunderung über das Schweigen konnte kaum größer sein. Anstatt ihm allein schon dankbar zu sein, dass er sich herabgelassen hatte für die Tresviri zu kandidieren, sich dann auch noch weiter herabließ, für diesen Wunsch den Kampf nicht aufzunehmen und sogar die Ansicht derjenigen zu bestärken, die ihn zum Verantwortlichen für die Straßenkehrung machen wollten, blickte er nun ausschließlich in stille Gesichter. Brach hier denn niemand in Jubelstürme aus für seine Kompromissbereitschaft? Lepidus hatte doch wenigstens mit etwas Applaus für seine diplomatische Haltung, seine Demut und seine ach so schlüssige Erklärung erwartet, die der junge naive Patrizier natürlich über alle Maßen logisch fand, doch es folgte nichts... Gerade der designierte Consul hätte doch durchaus mit ein paar schmeichelnden Worten reagieren können, wie dies sich Lepidus in seiner Traumwelt nun einmal vorstellte, schließlich musste dieser doch noch am ehesten die Handlungen des Lepidus verstehen, würde er doch ebenso gezwungen sein, Kompromisse in Anbetracht seiner vielen Gegner im Senat eingehen zu müssen, um den Frieden zu bewahren. Das wäre es doch gewesen: Ein Lob vom künftigen Consul persönlich, doch leider ebenso nur das nötigste, was man sich an Worten abringen konnte... Dieses ganze Opfer sollte sich am Ende noch als völlig wertlos herausstellen. Das war zwar zu befürchten, aber die Hoffnung lag für den einfältigen jungen Mann doch auf einem anderen Ergebnis. Nein, der Tiberier war wahrlich noch kein Kenner der Politik und auch die Logik des Senats blieb ihm geradezu ein unendliches Rätsel. Vielleicht spürte man hier die Nachteile seines nicht-absolvierten tirocinium fori, denn mit einem solchen hätte er die Gedanken der Politiker vielleicht doch ein wenig besser verstehen können. Nun war dagegen das große Fragezeichen über seinem Kopf förmlich sichtbar. Würde hoffentlich nur bald die Abstimmung eingeleitet, damit diese peinliche Szenerie sobald wie möglich ein Ende nehmen konnte.


  • Marcus Cuspius Rusticus


    An dieser Stelle sah sich der noch amtierende Consul dazu aufgerufen erneut das Wort zu ergreifen. Im war daran gelegen in dieser Sitzung einen Beschluss zu erreichen. Denn durch die Vertagung war der ursprüngliche Termin zur Ernennung der Magistrate ohnehin schon überschritten worden.


    “Gibt es dazu noch Wortmeldungen? Hat jemand Einwende? Wenn nicht, dann würde ich feststellen, dass Einvernehmlichkeit hergestellt wurde und der Senat sich auf eine Ämterverteilung geeinigt hat.“


    Er nahm eine mit Notizen beschriebene Tabula zur Hand.


    “Ich darf noch einmal verlesen:
    Marcus Decimus Aquila zu den Tresviri capitales.
    Marcus Iulius Dives zu den Decemviri litibus iudicandis.
    Lucius Tiberius Lepidus zu den Quattuorviri viis in urbe purgandis...“


    Er zählte noch siebzehn weitere Namen auf und wohin die Männer geschickt werden sollten. Dann ließ er die Tabula sinken und sah erwartungsvoll in das versammelte Plenum.


  • Marcus Cuspius Rusticus


    Die Gelegenheit zum Widerspruch verstrich und keiner der anwesenden Senatoren erhob Einwände.
    Schließlich nickte der Consul und sagte: “Dann stelle ich fest, dass der Senat die vorgeschlagene Verteilung der Magistrate hiermit beschlossen hat. Ich danke euch und schließe damit die heutige Sitzung.“

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