Wie aus einem Mann ein "halber" wird

  • Sim-Off:

    Das Thema ist insofern privat, dass hier ausschließlich die Kastration des Sklaven Mardonius bespielt wird. Wenn jemand gerne die Rolle des "ausführenden" Arztes (oder wer auch immer sich solchen Eingriffen gewachsen fühlt) übernehmen möchte, kann er sich gerne bis Montag an mich wenden. Danach werde ich selbst einen Arzt dazusimmen :)


    [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg|Azar


    Den jungen Sklaven Mardonius im Schlepptau betrat der aemilische Maiordomus den Mercatus Urbis. Er hatte von der jungen Aemilia Caenis, der Herrin des Sklaven und neuen Scriba Personalis von Decima Messalina, den Auftrag erhalten, sich um die Kastration zu kümmern.
    Caenis wollte innerhalb der nächsten Wochen ihren Sklaven in das Atrium Vestae nachholen lassen, was aber nur ging, wenn er keine Gefahr für die ehrenwerten Vestalinnen darstellte. Also- seine Männlichkeit verlor.


    Azar hatte sich ein paar Adressen geben lassen, bei denen saubere und sichere Ärzte solche Eingriffe verübten. Er selbst wollte sich gar nicht vorstellen, wie sie es taten... Aber er musste darauf Acht geben, dass es weder zu teuer, noch zu schmutzig war. Schließlich sollte Mardonius das ganze auch überleben...


    So blieb er also kurz stehen, holte eine kleine Wachstafel hervor und entzifferte mit zusammengezogenen Augenbrauen die Kritzeleien, die darauf standen, um den Weg zum ersten potentiellen Arzt zu finden.

  • Mardonius war nicht mehr so gut gelaunt wie er es noch beim Aufwachen gewesen war. Azar verhielt sich seltsam. Er war nicht wirklich gesprächig und jetzt machte er die ganze Zeit mit dieser Liste rum. Was war den heute mit ihm los? Mardonius erinnerte sich daran wie Azar gesagt hatte das sie etwas loswerden sollten. Sollte er Mardonius wieder verkaufen? War Caenis unzufrieden mit Mardonius Fähigkeiten und hatte mit Azar geschimpft einen besseren Sklaven zu besorgen? Er hoffte das dem nicht der Fall war den er mochte Caenis und wollte gerne bei ihr bleiben. Skeptisch sah er zu was Azar da machte?

  • [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg]|Azar


    Ah, genau. Jetzt erinnerte sich Azar daran, in welcher der kleinen Gassen die erste Adresse zu lokalisieren war. Er drehte sich zu Mardonius um, betrachtete ihn nachdenklich während er seine Tafel einpackte und schlug anschließend den möglichst direkten Weg ein.


    Sie gingen an einer Porticus vorbei und schlängelten sich zwischen den Menschenmassen an Käufern und Passanten durch, die vor kleinen Läden, Garküchen und einfachen Ständen standen. Dort, wo potentielle Käufer nach Preisen fragten, waren die Händler auch nicht fern und schmeichelten ihnen oder schickten sie schimpfend und auch erbost von sich weg, wenn der Preis zu hartnäckig herunter gehandelt wurde. "Such doch woanders, du Geizkragen!", rief ein glatzköpfiger, hagerer Händler, der seine Amphore den Händen eines dunkelhäutigen Römers entriss und sorgfältig wieder zu seiner Auswahl an Keramik stellte. "Der beste Preis! Die neueste Ware!", rief ein gebeugter, älterer Herr auf der Seite und "Kauft bei Lepidus, Tuchware Lepidus!" rief ein junger Laufbursche, seine Hände als Trichter vor den Mund gehoben.


    Azar hielt den Schritt und teilte mit Selbstbewusstsein und aufrechten Gang allein durch sein fremdländisches und auch etwas gefährliches Aussehen immer wieder eine Traube von Passanten auf der Mitte des Weges. Er ging davon aus, dass ihm Mardonius folgte und sich nicht von einem Händler einspannen ließ.


    Diesem stellte sich allerdings schon bald eine gedrungene Gestalt in den Weg, die braune, fleckige Tunika nur von einem verranzten Riemen an der Hüfte zusammengehalten. Er hatte schwarze, verfilzte Haare, die ihm in breiten Strähnen auf die Schulter fielen und einen struppigen Bart. Als er den Mund öffnete, um zu sprechen, konnte man nur noch ein paar der seitlichen Zähne erkennen, auf seinem Hals und auf den Unterarmen waren viele Narben zu erkennen, wahrscheinlich auch einige aus Messerkämpfen.
    "Hey Sklave... hast du etwas zu essen für mich? Oder ein bisschen Kleingeld? Ich bin so hungrig, hatte seit Tagen nichts festes mehr zu essen..."

  • Mardonius hätte einen Markt besuch normalerweise genossen, aber heute war Azar wirklich seltsam und dann eilte er auchnoch voraus, immer auf diese seltsame Adressenliste starrend. Mardonius hatteeh schon genug Mühe im Getümmel schritt zu halten und dann stellte sich ihm auchnoch dieser Bettler in den Weg. Er Geld? Woher denn?

    "Nein, tut mir leid. Ich habe nichts. Azar davorne verwaltet das Geld. Ich bin nur ein einfacher Sklave."


    Hoffentlich sollte das jetzt kein Raubüberfall werden. Das konnte er noch gebrauchen.

  • "Kein Geld? Nicht mal ein bisschen Kleingeld?!", empörte sich der Kerl vor Mardonius und spuckte auf den Boden vor Mardonius. "Bist wohl noch nicht lange im Geschäft, was? Junge, du hast alles Recht auf ein gehöriges Taschengeld, jawohl! Das musst du verlangen... Gerade bei deinen Herrschaften... Die sind bestimmt reich genug dafür!", das Gerede des abgeranzten Mannes wurde immer undeutlicher. Er kam richtig in Fahrt und riss bei dem letzten Satz mit einem kräftigen Ruck an der schönen neuen Tunika des Sklaven. "So ein schöner Stoff... Macht sicher viel auf dem Markt... Willst du mir nicht deine Tunika geben, Servus... Ich geb dir auch... eine andere... Dann bist du unauffälliger und kannst ganz einfach der Sklaverei entkommen, so wie ich... Lebt sich freier, ein kleines Geschäft hier, eine kleine Dienstleistung da... Kannst dir jede Frau kaufen die du willst, Wein trinken wann du willst... Wird sicher nicht auffallen, deinem Herren...", grinste der Lump und versuchte, Mardonius in eine Seitengasse zu schieben. Unbewaffnet war der Kerl auch und sein "Azar davorne" schon längst außer Sichtweite...

  • Jetzt wurde es Mardonius wirklich mulmig. Das entwickelte sich gerade entweder zum Raubüberfall oder der Bettler war einfach nur wirklich dreist. Er mochte zwar recht harmlos wirken, doch bei seinem alten Herren hatte er des öfteren mit dem Custos corporis trainiert und das kam ihm zu Gute als sein Geduldsfaden riss. Ohne auf das Gebrabbel einzugehen schlug Mardonius ohne Vorwarnung zu. Gerade zum Kinn und die zeigte auch sofort die erwünschte Wirkung. Der Bettler taumelte zurück und Mardonius lief so schnell er konnte hinter Azar her. Ausser Atem versuchte er hervorzubringen: "Azar.... da war so ein ...Typ....der wollte Geld.....ich glaub das ist hier...nicht wirklich sicher... wo müssen wir den hin?" Mardonius wollte jetzt nur schnell weg von hier und Azar hatte ihm ja immer noch nicht gesagt warum sie hier waren.

  • [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg]|Azar


    Der Laden des Arztes war wirklich nicht einfach zu finden gewesen in dem Trubel aus Menschen. Und zudem war Mardonius verschwunden, als Azar über die Köpfe der wesentlich kleineren Leute Ausschau nach ihm hielt. Wo war er denn? Geflohen? - Nein, so hatte Azar ihn nicht eingeschätzt. Und zudem ihm doch extra nicht verraten, was ihn heute bevorstand. In diesem Haus. Mit einem Seufzen hob er die Hand, um an der Porta anzuklopfen, da hörte er eine vertraute Stimme hinter sich. Mardonius war aufgehalten worden? Ah, das erklärte einiges. Während er klopfte, antwortete er ihm: "Wir sind schon da. Und "so Typen", egal welche, wollen immer Geld. Man ist nie auch nur irgendwo sicher vor Menschen, die Geld wollen."


    Einen Augenblick nachdem der aemilische Maiordomus geklopft hatte, öffnete sich die Porta einen Spalt und ein Mädchen spähte heraus. Es hatte schulterlange, schwarze Locken und ein sehr weiches Gesicht. Als es jedoch sprach, war es klar, dass es sich hier um einen Jungen handeln musste, der nur sehr weiblich aussah, die Stimme klang wie die eines Jungen im Stimmbruch. "Salve. Was kann ich für euch tun?"


    Azar schmunzelte beim Anblick des Jungen und hatte Bedenken, dass Mardonius jetzt schon begriff, was genau er heute "loswerden" würde. Er legte eine Hand auf die Schulter seines Mitsklaven und zog ihn näher zur Tür. "Salve. Wir haben einen Termin."
    Das letzte Wort schien wie ein Passwort zu sein, die Porta öffnete sich komplett und Azar schob Mardonius hinein, bevor er selbst nachkam und die Tür hinter sich geschlossen wurde. "Wartet hier im Hof. Ich werde den Doktor Bescheid geben und fragen, ob ihr wirklich einen Termin habt."


    Der Sklave, der Azar und Mardonius die Porta geöffnet hatte, eilte eine Treppe auf der anderen Seite des Hofes hinauf und verschwand in einer Tür.

  • Azar schien garnicht wirklich beeindruckt zu sein von dem beinahe Raub dem Mardonius gerade entkommen war. Stattdessen schien er gefunden zu haben was er suchte. Mardonius war ein wenig verwirrt, hatte er doch gedacht das sie auf dem Markt etwas kaufen würden. Das hier sah aber nicht nach einem Laden aus.


    Azar unterhielt sich dann mit einem Mädchen und dann sollten sie warten. War das überhaupt ein Mädchen? Und warum hatten sie einen Termin? War Azar deshalb so schweigsam gewesen weil er einen kleinen Abstecher in ein Lupanar machen wollte?


    Als das "Mädchen" dann einen Doktor erwähnte verwirrte ihn das nurnoch mehr. Warum sollten sie einen Doktor sehen? War Azar krank? Er wirkte doch ganz fit. Aber vieleicht wollte er sich nur nichts anmerken lassen. Immer noch reichlich verwirrt schaute Mardonius um sich und fragte dann vorsichtig:


    "Du Azar, was machen wir den hier? Warum brauchen wir den einen Termin bei einem Doktor? Du bist doch nicht krank, oder?"

  • [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg]|Azar


    Er und krank? Bei den Göttern, wann war er denn das letzte Mal krank gewesen? Azar konnte sich nicht daran erinnern und war sehr froh darüber, dass die Götter ihm einen starken und gesunden Körper geschenkt hatten. Schmunzeln musste er aber doch.
    Mit einem prüfenden Blick auf die Tür, durch die Mardonius im schlimmsten Fall versuchen könnte zu fliehen, was Azar nicht hoffte, sagte er dann zu dem Sklaven:


    "Nein, ich bin nicht krank. Das hier ist auch kein Doktor für Krankheiten. Er wird dafür sorgen, dass du kastriert wirst. Die Aemiilia sieht es für mehr als nötig, jetzt wo sie im Atrium Vestae wohnt."

  • Mardonius wurden die Knie weich. Eigentlich hatte er sich ja denken können das Caenis auf einer Kastration bestehen würde. Schlieslich war es nicht wirklich ratsam einen unkastrierten Sklaven als Diener einer Jungfrau einzusetzen. Besonders nicht bei den Vestalinen. Trotzdem hatte Mardonius diese Tatsachen irgendwie verdrängt bis ihn Azar jetzt wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte.


    Er musste hart schlucken und versuchte die aufkommende Übelkeit zu unterdrücken. Als Knabe hatte er sich das noch anders vorgestellt. Er hatte ja gewusst das einige Sklaven Eunuchen wurden und hatte sich das als garnicht so schlecht vorgestellt. Natürlich verloren sie ihre Manneskraft, aber dafür winkte ihnen statt dem normalen Sklavendasein eine angenehme Stellung und oft auch Zugang zu Macht und Einfluss.


    Als er aufwuchs hatte er davon geträumt nach Rom zu kommen und dem Kaiser als Sklave zu dienen. Eines Tages würde er dem Kaiser auffallen und dieser würde ihn kastrieren lassen um ihn zu seinem Cubicularius zu machen. In diesen Träumen von imperialer Macht war die Entmannung nur wie ein weitere Karriereschritt erschienen, aber jetzt wo es Ernst wurde war es irgendwie ganz anders.


    Mardonius hatte ja schon eine Generalprobe gehabt als er bei den Hadrianern in Mantua gedient hatte. Hadriana Sabina hatte ihm die Position des Balnators angeboten, gleichzeitig aber klar gemacht das da vorher eine Kastration nötig sein würde. Mardonius war diesem Eingriff dann knapp entkommen da die Hadrianer ihren Haushalt umorganisierten und ihn nach Rom verkauften. Diesmal schien es aber Ernst zu werden. Er räusperte sich und sagte:


    "Kastriert? Ist das den wirklich nötig? Also ich meine wenn die Herrin das will.....Aber muss das sofort sein? Ich fühle mich irgendwie nicht gut. Können wir mich nicht morgen kastrieren lassen? Ausserdem bin ich nicht schon zu alt zum kastriert werden? Ich bin doch schon 19 Jahre alt. Macht man das sonst nicht nur bei Knaben?"


    Ihm war klar das er viel zu viel redete, aber er war einfach so nervös. Mühsam versuchte er seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Er wollte Azar ja nicht vor die Füße kotzen.

  • [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg]|Azar


    "Was sollte morgen denn anders sein? Dann geht es dir wieder schlecht, und dann? Je länger wir es aufschieben, desto länger dauert es auch, bis du wieder voll einsatzbereit bist. Das kann ich nicht verantworten."
    Mit strengem Blick schüttelte Azar langsam den Kopf. Es würde heute geschehen. Es gab kein zurück mehr. "Jetzt sind wir hier. Ich habe gehört, es geht schnell vorbei.", letzteres war sich der Maiordomus nicht sonderlich sicher, aber er musste Mardonius schließlich irgendwie Mut zusprechen.

  • Mardonius sah nicht wirklich überzeugt aus, aber Azar schien nicht diskutieren zu wollen. Vorsichtig brachte er noch hervor:


    "Und versteht der Doktor den sein Handwerk? Man hört ja oft von Pfuschern...."


    Er machte sich nichtmehr wirklich Hoffnung das dieser Einwand Azar umstimmen würde, aber irgendwie hatte er ihn hervorbringen müssen.

  • [Blockierte Grafik: http://img94.imageshack.us/img94/8262/xerxesu.jpg]|Azar


    "Ich habe diesen Doktor hier sorgfältig ausgesucht, Mardonius. Möchtest du meine Wahl in Frage stellen? Denkst du, ich würde für einen aemilischen Sklaven nicht das Bestmöglichste wollen?", fragte Azar mit ruhiger Stimme und sah auf, als vor ihnen erneut der Junge auftauchte, der ihnen die Porta geöffnet hatte- nur diesmal mit Begleitung zweier nur spärlich bekleideter, junger Frauen, die sich beim Anblick des jungen Mardonius verstohlene Blicke zuwarfen und sich ein Kichern verkneiften.


    Mit seiner säuselnden Stimme sagte der junge Eunuch an Azar gewandt: "Salve, Maiordomus der Aemilier, wenn ihr das seit, habt ihr tatsächlich einen Termin. Ich nehme an, der Sklave neben dir ist der zu behandelnde Mann, um den es geht?", und betrachtete Mardonius interessiert von unten bis oben.


    Hatte sich Azar tatsächlich vergessen, vorzustellen? Er merkte erst jetzt, wie angespannt er selbst war... "Exakt. Ich bin Azar, Maiordomus der Gens Aemilia in Rom. Der Junge hier ist Mardonius."


    "Es freut mich, euch kennen zu lernen. Ich bin Epaphroditus, Assistent des Dominus Turius. - Sehr gut. Dann bitte ich dich, Mardonius, mit Lydia und Servilla mitzugehen, sie werden dafür sorgen, dass du angemessen gesäubert wirst.", sprach Epaphroditus und winkte die beiden Sklavinnen näher.


    Mit raschen Schritten trippelten Lydia und Servilla neben Mardonius, die brünette und schlanke Lydia rechts von ihm, die molligere Servilla links, legten einen Arm um ihn und wollten ihn auf die linke Seite des Hofes führen.

  • Mardonius schüttelte schnell den Kopf. Azar würde sich schon umgehört haben. Er wollte ihn ja auch nicht verärgern. Darum war er dann auch sehr froh als der junge Eunuch zurückkam und Azar beschäftigte.


    In dessen Begleitung waren allerdings zwei leichtbekleidete Sklavinnen. Das machte Mardonius dann noch nervöser. Die würden doch nicht etwa bei der Kastration zusehen? Schon unangenehm genug die Männlichkeit zu verlieren, aber dann auchnoch vor Frauen?


    Azar stellte ihn vor und jetzt mussterte ihn auch noch dieser kastrierte Assistent des Arztes intensiv. Mardonius war dabei garnicht wohl, aber ihm blieb keine Zeit sich weiter Gedanken zu machen, da ihn die beiden Sklavinen nun säubern sollten. Er schaute verwirrt drein, lies sich aber ohne Widerstand abführen. Säubern? Durch Frauen? Konnte er das nicht selber machen? Panisch stellte er fest das die Nähe der beiden Frauen eine Reaktion in seinem noch unkastrierten Genital ausgelöst hatte. Die erwarteten doch jetzt nicht das er sich vor ihnen auszog?

  • Mit wenigen Schritten hatten die beiden ungleichen Sklavinnen Mardonius durch einen kleinen Durchgang, einen fensterlosen und nur spärlich beleuchteten Gang entlang und eine Treppe hinunter geleitet. Die feuchte Luft im Keller roch angenehm nach Kräutern. Auf der linken Seite öffnete Servilla eine Tür und schob Mardonius sanft in den Raum hinein.


    Der Raum war ein einfacher Waschraum mit einer Feuerstelle an der Wand, auf der Wasser in einem großen Kessel erhitzt wurde.
    Lydia ging zu diesem Kessel und nahm ihn herunter, goß das dampfend heiße Wasser in einen großen Bottich, in dem zermahlene Kräuter lagen und ging dann hinaus, wohl um neues Wasser zu besorgen.


    Servilla deutete auf den Bottich und auf einen Stapel mit Leinentüchern daneben. "Tauch' die Tücher ins Wasser und reib' dich damit ab. Muss' nich' überall hin. Weißt ja selbst schon wo so. Aber gründlich. Sonst is' das nich' so gut. Kannst sterben dran. Also gründlich."


    Mit diesen Worten ließ sie Mardonius im Raum stehen und ging wieder zur Tür, durch die sie gekommen waren. "Wenn du fertig bist", meinte sie dann, während sie die Tür schloss, "dann zieh' dich nicht wieder an. Klopf' gegen die Tür. Wirst dann abgeholt."


    Das Feuer knisterte und Mardonius war allein.

  • Mardonius sah sich nervös um. Er war erleichtert das die Sklavinnen verschwunden waren, aber ihm war trotzdem klar was er hier sollte. Gerade das er sich nicht wieder anziehen sollte veranschaulicht ihm was gleich passieren würde.


    Er seuftzte laut auf. Von hier würde er nicht entkommen und der Kastration würde er auch nicht entgehen. Besser sich damit abzufinden das er dieses Haus nichtmehr als Mann verlassen würde. Langsam zog er sich aus. Als er dann nackt da stand ergriff er eines der Tücher und begann sich zu waschen. Er war sehr gründlich, hatte er doch gehört das Reinlichkeit bei einer Operation sehr wichtig war.


    Besonders sorgfältig wusch er sich zwischen den Beinen, dort wo der Eingriff vorgenommen werden sollte. Sein Geschlecht reagierte unter dieser Aufmerksamkeit und er beschloss sich noch ein letztes Mal Erlösung zu verschaffen. Was sonst konnte ein Sklave schon erwarten. Das seine Hoden bald weg sein würden war ein seltsamer Gedanke. Niemals würde er mit einer Frau verkehren und erst Recht keine Kinder zeugen. Das mit den Kindern störte ihn nicht sehr, aber er hatte selbst als Sklave immer gehofft eines Tages bei einer Frau liegen zu dürfen. Mit diesen Gedanken erschauderte er und ergoss sich ein allerletztes Mal als Mann.


    Er schloss die Augen für eine Weile und als er sie dann öffnete atmete er tief ein und trat an die Tür. Seine Hand wollte ihm nicht gehorchen, doch er zwang sie und kloppfte dreimal kräftig an die Tür.

  • Kurz nach dem Klopfen öffnete sich schon die Tür. Diesmal standen nicht die beiden Frauen vor ihm, sondern der Assistent des Turius. Hinter ihm stand noch ein großer und muskulöser Sklave, der wohl einen eventuellen Fluchtversuch verhindern sollte. Epaphroditus begutachtete den Sklaven fachmännisch und nickte, "Sauber. Folge mir."


    Er ging mit raschen Schritten vor, jedoch entgegen der Richtung, aus der Mardonius in den Keller gekommen war. Trotzdem kamen bald Stufen in die oberen Etagen. Den Assistenten vor sich und dem breitgebauten Sklaven hinter sich betrat Mardonius schon bald einen tageslichthellen Raum mit hoch gebauter Kline mittendrin.


    "Hier. Trink das.", sagte Epaphroditus und reichte ihm einen Krater mit dickflüssigem Brei, während er auf die Kline in der Mitte deutete, "und leg' dich hin. Du wirst bald einschlafen und wenn-", falls, dachte er sich, "-du wieder aufwachst, ist es schon vorbei. Also keine Angst."

  • Er sah zweifelnd die Kline an. Dort also sollte er kastriert werden? Glaubten die wirklich das er sich da einfach so hinlegte? Ein Blick auf seinen muskulösen Bewacher verriet ihm das sie dies taten und er wohl auch nichts dagegen tuen konnte. Mühsam nahm er den Mohnsaftbrei und begann ihn zusich zu nehmen.


    Als er damit fertig war legte er sich auf die Kline und spreizte etwas die Beine? War das die Haltung die notwendig war? Er sah sich zum kastrierten Assistenten des Arztes um und sagte:

    "Ich bin soweit. Ist es so richtig? Hat es weh getan als sie es bei dir gemacht haben?"

  • Der Assistent nickte. Und selbst wenn nicht, bald würde dieser Sklave schlafen und man könnte ihn noch nachträglich anders hinlegen. "Nicht währenddessen. Aber die Wochen danach sind - nicht angenehm.", antwortete er knapp. "Denk' einfach nicht darüber nach. Entspann' dich."


    Epaphroditus wartete noch ein paar Augenblicke, bis Mardonius sich beruhigt hatte- oder zumindest der Mohnsaftbrei seine Wirkung tat - und ging dann hinaus, um den Dominus zu holen. Der breite Sklave wartete weiter stumm neben der Tür und passte auf.

  • Mardonius schluckte hart. Dabei fiehl ihm auf das sein Mund ganz taub war. Er wollte noch etwas sagen doch die Stimme versagte ihm den Dienst. Benebelt schloss er die Augen und wurde von einer bleiernen Schwere übermannt. Er dämmerte in einen Zustand zwischen Wachen und Schlafen weg.


    Später würde er sich daran erinnern das jemand zwischen seinen Beinen gearbeitet hatte. Er hatte Druck und Zug gespürt, jedoch keine Schmerzen. Danach war es dann ruhig. Er schlief ein und als er aufwachte war ihm übel. Er wunderte sich wo er war und wollte aufstehen. Dabei zog es jedoch arg im Schritt und er erinnerte sich das man ihn kastriert hatte. Erschöpft sank er zurück und wartete das jemand kam.

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