Zurück von einer kleinen Erkundungstour im Hafen, legte Mago sich erst einmal hin. Doch er konnte nicht lang liegen bleiben, also stand er wieder auf und machte sich daran, seine Ausrüstung genau anzuschauen.
[Unterkünfte] Milites Classiarii
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Als Mago sich gerade an seine Ausrüstung machte, kam plötzlich ein junger, bärtiger und braungebrannter Mann herein und sprach ihn auf Griechisch an:
"Chaire, Fremder - bist du auch neu hier?" -
Nun lernte Mago also schon andere Rekruten kennen: "Salve, ja ich bin neu. Ich heiße Mago, und du?"
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Obwohl der Fremde blond und recht blass war, schien er Griechisch zu verstehen und antwortete freundlich - also blieb auch Bacchides bei seiner Muttersprache.
"Ich bin Bacchides, Sohn des Lacydes. Ich komme aus Arsinoe in Arcadia. Du bist nicht von hier, oder?" -
Jetzt kam Mago bereits an die Grenzen seiner griechisch Kenntnisse, aber er hatte verstanden dass Bacchides aus Arsinoe kam und aufgrund des Gesichtsausdruckes des Anderen ahnte Mago, dass er wissen wollte, woher er kam. Er erinnerte sich daran, was der griechische Arzt während seiner Behandlung ihm beigebracht hatte. Aber es kam nur ein etwa folgendermaßen lautender Wortlaut heraus: "Ich von Germanien." In der Aufregung hatte Mago gleich das "bin" vergessen und aus dem "aus" ein "von" gemacht. Hoffentlich konnte Bacchides auch Latein, was ihm von Kindesalter an beigebracht worden war.
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Kurz runzelte Bacchides die Stirn, dann wechselte er auf Latein:
"Ist besser Latein?"
Offensichtlich konnte der Rekrut aus Arsinoe ebenfalls nicht besonders gut Latein! Trotzdem bemühte er sich redlich:
"Warum du bist hier?" -
In diesem Moment ahnte Mago, dass die Kommunikation schwierig werden würde, aber er glaubte bereits einen Freund in der Einheit gefunden zu haben. "Ja, Latein ist besser!" Mago wollte allerdings Bacchides nicht allein lassen mit seinen Sprachproblemen also versuchte er die Antwort auf griechisch zu geben: "Will Soldat werden, Neu hier." brachte er immerhin heraus. "Warum du ..." Plötzlich merkte Mago, dass ihm das Wort fehlte also wechselte er auf Latein: "Warum bist du hier?"
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Bacchides zuckte mit den Schultern, grinste und antwortete auf Griechisch:
"Soldat werden - was für eine Überraschung!"
Dann versuchte er es wieder auf Latein, die nächste Frage zu beantworten:
"Vater sagt: Gehe zur Classis. Stasander bekommt Geschäft. Stasander mein... Adelphos" Das letzte Wort fehlte ihm offensichtlich wieder und er verwendete einfach das Griechische. "Du Adelphoi?" -
Mago überlegte, denn er hatte das Wort bereits gehört, aus dem Mund des griechischen Arztes. "Bruder?" überlegte er laut und hoffte, dass Bacchides das verstand und dass es überhaupt die richtige Übersetzung war.
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"Ja, Bruder!" wiederholte Bacchides und fragte dann vorsichtig: "Du... Bruder?" -
Jetzt war Mago ernstlich verwirrt. Wollte er wissen ob er Geschwister hatte oder sollte das in diesem Fall Freund bedeuten? "Meinst du ich von dir?"
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Wieder lächelte Bacchides. "Stasander Bruder von mir!" Dann deutete er auf Mago. "Wer Bruder von dir?" -
Jetzt hatte Mago verstanden und lachte los aufgrund seiner eigentlich dämlichen Frage los. "Nein, ich kein Bruder nur... Schwester!?" Mago sprach wieder griechisch und war sich nicht sicher ob er das richtige Wort gewählt hatte.
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"Sie ist... kale?" fragte er zurück und begann dann ein wenig zu erzählen: "Ich auch Schwester! Sappho! Hatte gamos mit Nachbar." -
Mago war ein wenig neidisch auf seinen Gegenüber, er hatte sich immer einen Bruder gewünscht, aber nur 2 Schwestern bekommen. Er als ältester hatte daher immer wieder mit ihnen mit ihren Puppen aus Holz spielen müssen und war beinahe durchgedreht...
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Nachdem Mago nichts sagte, sah Bacchides den jungen Germanen etwas unschlüssig an, bis ihm schließlich doch noch etwas einfiel: "Das Bett frei!" Er deutete auf die obere Koje in einem der vier Stockbetten in der Stube. "Ich das Bett." fügte er dann an und zeigte auf das Bett darunter. "Das..." Er deutete auf die Ausrüstung, die Mago auf dem Boden ausgebreitet hatte. "draußen." Er deutete hinter sich, wo der Vorraum der Stube lag und bereits die Ausrüstung der anderen Bewohner sauber an Haken und in Regalen verstaut war. -
Es war ein komisches Gefühl, als ich am Hafen entlang zu den Unterkünften schlenderte - pardon: marschierte. Nach der Überfahrt auf der Aeternitas hatte ich mich so an das dauerhafte Schwanken des Bodens gewöhnt. Ich war diesen festen Untergrund gar nicht mehr gewöhnt! Die hell leuchtende, ägyptische Sonne begrüßte uns auf ihre Art. Sie thronte am blauen Himmel und bestrahlte alles, was nicht im Schatten Zuflucht fand. Um mich herum hörte ich die aufgeregten Möwen, die wie immer um den Hafen Alexandrias flogen.
Mit meinem Mitbewohner Hecatomnus, der während unserer Odyssee ebenfalls zum Miles ernannt worden war, betrat ich das Contubernium. Wir hatten wohl neue Mitbewohner, denn zwei der Stockbetten schienen besetzt zu sein. "Da bin ich mal gespannt auf die beiden", sagte Hecatomnus und gähnte. Ich nickte zustimmend. Er legte sich auf sein Bett, und schlief fast auf der Stelle ein. Die letzten Tage mit dem Sturm waren anstrengend gewesen. Ich setzte mich und goss mir einen Becher Wasser ein.
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