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    Laub! Laub! Ich jage es. Sehr viel Blätter, die rascheln, wenn ich hineinspringe! Ich rufe laut, wenn ich in sie hineinrenne. Ich schnappe nach ihnen.
    Ich hab eins gefangen, ich schüttle es, kräftig. Knurre dabei, so bedrohlich ich kann. Um mich herum die Großen, die Zweibeiner, geben Geräusche von sich. Es klingt interessant. Ich schaue zu ihnen, sie zeigen auf mich und freuen sich. Ich lege den Kopf schief und lass die Zunge raushängen. Blätter jagen ist anstrengend.


    Da, eine Bewegung im Laub! Wieder raschelt es, als ich freudig johlend hineinhüpfe und mehr Blätter jage. Es macht so viel Spaß.


    Ein Pfiff kommt. Ich lausche. Ich schaue. Eine Menschenfrau kommt auf mich zu, hebt mich hoch. Es kitzelt am Bauch. Ich will weiter Blätter jagen, winde mich ein bisschen. Sie lächelt mich an. Ich versuche, ihr die Lefzen zu lecken, wie ich es bei meiner Mutter machen würde, damit sie mich los lässt. Aber die Frau lässt nicht los und trägt mich weg vom Laub.
    Sie sagt etwas. Ich lausche. Ich schaue, wohin sie schaut. Ein anderer Zweibeiner. Kleiner. Er riecht nach Dingen, die ich noch nicht kenne. Ich will ihn begrüßen. Mein Schwanz schlägt wild nach links und rechts. Er schaut an mit vorbei zu der Frau. Spannung liegt in der Luft. Ich belle einmal leicht, damit er zu mir schaut. Er schaut aber nicht. Ich strample, um ihm entgegen zu kommen. Die Frau hält mich auch zu ihm hin, aber er reagiert nicht. Ich rufe nochmal nach ihm, begrüße ihn.
    Er sagt etwas. Es klingt harsch und kräftig. Es erschreckt mich. Es erschreckt die Frau. Sie setzt mich auf den Boden, während der Junge wegstürmt. Ich schaue zu ihr auf. Ich weiß nicht, welchen Fehler ich gemacht habe. Anspannung. Ich winsele leicht. Sie schaut zu mir. Ihr Gesicht wird leicht nass. Sie nimmt mich hoch und setzt mich in die Holzkiste, in der ich hergetragen wurde. Ich fiepe, als sie geht.

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    Allein. Es wird dunkel. Meine Mutter und meine Geschwister sind auch nicht da. Ich kann sie weder riechen, noch sehen. Überhaupt sehe ich in der Kiste nicht viel. Ich versuche, herauszukommen. Die Kiste ist zu hoch. Ich kann nicht hinausspringen. Ich kann sie nicht umwerfen. Ich bin allein.
    Ich rufe. Vielleicht hört mich jemand. Ich singe laut und hoch, damit mein Rudel mich hört. Immer wieder lausche ich. Erst tut sich nichts. Ich heule lauter. Ich höre Schritte. Eine Stimme redet leise auf mich ein. Ich kenne sie nicht. Ich sehe niemanden. Ich heule wieder. Noch lauter. Die Stimme wird eindringlicher, aber ich sehe immer noch niemanden. Ich gebe nicht auf, heule lang und hoch.


    Eine andere Stimme kommt dazu. Ich erkenne sie wieder. Sie gehört dem jungen Menschen. Er klingt noch viel wütender. Ich winsele. Ich höre seine Schritte auf dem Steinboden. Er schimpft mich. Ich winsele noch mehr. Anspannung in meinem Körper. Ich erleichtere mich, damit sie weicht. Ich sehe den Schatten eines Menschen über mir. Es ist der junge Mensch. Er schimpft noch viel mehr mit mir. Ich winsele. Er tritt gegen die Kiste. Es wackelt. Ich fiepe erschreckt auf und krieche ganz in eine Ecke. Ich höre seine Schritte. Drei, vier. Dann bleibt er stehen. Ich höre seinen Atem. Es ist sonst ganz still. Ich bleibe in meiner Ecke und fiepe ganz leise.
    Seine Schritte kommen wieder näher. Ich habe Angst, versuche, mich noch mehr in die Ecke zu drücken. Sein Gesicht erscheint wieder über mir. Ich habe Angst. Ich will nichts falsch machen. Er sieht mich an. Er sagt etwas. Es klingt... sanfter. Ganz vorsichtig komme ich aus meiner ecke. Ich krieche über den Boden der Kiste, den Bauch ganz unten am Holz. Ich komme näher zu ihm. Ich setze mich hin. Ich sehe zu ihm hoch. Leicht spitze ich meine Ohren, um ihn zu hören, und schaue ihn groß an. Ich will doch nur nicht allein sein.


    Eine Weile vergeht, dann kommt seine Hand. Ich zucke nur kurz, dann merke ich, was er tut. Er greift mich, mit beiden Händen, und hebt mich aus der Kiste.
    Ich bin so froh! Mein Held! Ich versuche, ihm die Lefzen zu lecken, wie ich es bei meiner Mutter tue. Sein Gesicht schmeckt salzig. Er versucht, mich von sich weg zu halten, aber seine Arme sind nicht so lang. Er setzt mich auf den Boden. Ich stelle mich auf die Hinterläufe. Ich stütze mich an ihm ab, hänge die Zunge raus. Er hat mich aus der Kiste geholt! Jetzt bin ich bei ihm.
    Er atmet einmal laut und sagt irgendwas. Dann geht er ins Haus. Ich darf mit ihm gehen.

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