• Nimmermehr, schwor er sich, würde sein claudisches Gemüt solch Ambivalenz an den Tag legen wie jetzt.
    Nimmermehr würde er seinen Fuß auf diese Schwelle setzen aus eigenem Antrieb.
    Er war es leid die Antwort eines wahrlich Stupiden abzuwarten. So drehte er sich um und ging.

  • Sim-Off:

    OK... Ich übernehme mal. ;)



    “Halthalthalthalt!”, erklang die Stimme von Acanthus hinter dem Claudier. „Nicht gehen, Herr! Ich war nur erstaunt, dass du es noch nicht gewusst hast!“, erklärte Acanthus sein verblüfftes Schweigen gerade vorhin. „Die Herrin Epicharis ist von aufsässigen Sklaven entführt worden und hat sich nun, nachdem jene eingefangen wurden, auf ihre Villa in den Bergen zurückgezogen.“ Er schüttelte nur traurig den Kopf. „Verzeihe mir, aber ich habe geglaubt, du hättest es gewusst. Hier in Rom wirst du aber nicht fündig werden.“, erklärte er.

  • Bäder konnten wahre Wunder vollbringen, nicht nur dass sie den Staub von Reisen entfernte, nein sie entspannten auch und waren auch ein Hort der Gerüchteküche. Nirgend sonst kamen so viele Frauen auf einen Platz und erzählten sich die wildesten Geschichten. Mit dezenten Fragen hatte sie dem Körnchen Wahrheit nachgejagt und es auch hin und wieder gefunden. Sauber und in eine neue grüne Tunika gekleidet klopfte sie nun an der Villa Felix an. Als Scriba des Senators Furianus hatte sie schließlich ihre Aufgaben zu erfüllen.


    *klopf* *klopf*


    Noch einmal strich sie sich ihre Tunika glatt und wartete darauf, dass man ihr öffnete.

  • Sim-Off:

    Huhu! :wink:



    Acanthus war ein Philosoph, das war landein, landauf bekannt. Eine perfekte Ausrede, um einfach nur dazusitzen und über ferne Gefilde nachzudenken. Länder, in denen Sklaverei unbekannt war, in denen alle Leute frei waren und alle gleich waren vorm Gesetz... zu schön, um wahr zu sein. Eine solche Zeit würde wohl nie kommen.
    Ein Klopfen holte ihn in die bittere Realität zurück. Vielleicht stand da draußen ja jemand, der interessant war. Oder es war wieder der selbe alte Käse, der hier immer wieder auftauchte. Mal sehen.
    Die Tür öffnete sich mit Quietschen, und Acanthus blinzelte ins warme Sonnenlicht hinaus. Dies hier war jemand, den er nicht kannte. Eine junge Frau, sehr hübsch auf ihre eigene Art und Weise.
    So ließ Acanthus natürlich den Charmeur heraushängen. „Salve, schöne Frau. Willkommen in der Villa Flavia. Wie kann ich helfen?“, sagte er, relativ nett, aber trotzdem fest und entschlossen, sie nicht hineinzulassen, wenn kein guter Grund vorlag.

  • Nachdenklich ließ sie ihren Blick über die Villa gleiten. wieder einmal war ihr bewusst, mit welch mächtigen Mann sie es zu tun hatte und für wen sie arbeitete. Schon allein die Größe des Haueses war beeindruckend und das was sich hinter den fassaden verbarg, würde wohl ihre kühnsten Träume übertreffen. Hier war Macht zu spüren... und sie befand sich nun mitten in einem Haibecken und würde sich gegen einflussreiche Männer behaupten müssen. Sicherlich, sie hatte sich mit dem Senator verbal schon auseinander gesetzt, doch nun würde sich einiges ändern und sie würde sich in manchen Situationen zurück halten müssen.


    Quitschend öffnete sich die Tür und ein Sklave musterte sie kurz, ehe sie nach ihrem Begehr gefragt wurde. "Salve! Mein Name ist Alaina, ich bin die neue Scriba von Senator Flavius Furianus. Er erwartet mich!" stellte sie sich vor und beantwortete im höflichen und freundlichen Ton all die FRagen des gewissenhaften Sklaven.


  • Acanthus musste nicht lange auf die Antwort der Frau warten, prompt kam sie ihr aus dem Mund geschossen.
    „Die Scriba des Flavius Furianus?“, fragte er etwas ungläublig, fast hätte er sich die Augen gerieben, weil er es nicht glauben konnte. Eine Frau als Schreiber? Nun, nichts gegen das weibliche Geschlecht, sie konnten gut bügeln, putzen, kochen, und so weiter, dachte sich Acanthus, aber zum Schreiben? Das kam ihm doch schon etwas hanebüchen vor. „Wie heißt du? Alleine-a?“, sprach er ihren Namen sehr falsch aus. „Und der Senator erwartet dich?“ Der Griesgram hatte doch sicher besseres zu tun, als... halt. „Du bist also seine Scriba.“ Noch immer war er ungläubig, doch der Zweifel wich langsam einem anzüglichen Grinsen. „Darauf kann ja wohl nur einer kommen in der ganzen Casa... komm rein Mädchen, aber wehe, der Senator erwartet dich nicht.“, gab er von sich und trat zur Seite, während er sie ins Haus hineinwinkte. Er war sich sicher, wenn die Frau unerwünscht war, würde sie schneller vor der Türe sitzen, als sie ihren merkwürdigen Namen sagen konnte.

  • Und weider einmal hatte sie das merkwürdige Gefühl, dass sie nicht ernst genommen wurde. Nicht nur das der dämliche Sklave ihren Namen schräg und falsch aussprach, nein, er glaubte ihr auch nicht ihr Anliegen. Als da nn sich auch noch sein gesichtsausdruck rasch änderte, fühlte sie sich wie bei der ersten Begegnung mit dem Senator... wieder einmal wurde sie für jemanden gehalten der sie nicht war. Sie konnte ganz genau sehen was im Kopf des Sklaven vorging, er hielt sie für eine Lupa. Kurz dachte sie daran sich dagegen aufzulehnen, dann aber entschied sie sich anders, sollte doch dieser Wurm von ihr denken was er wollte, sie wusste es besser und der Senator ebenfalls.
    Sie lächte leicht aufreizend ihm zu. "Glaub mir, er erwartet mich ... und er wird ungehalten sein, sollte er lange auf mich warten müssen!" hauchte sie verführerisch und ging aufreizend an ihm vorbei. "Und merk dir eines.... nenn mich nie wieder Mädchen..." fügte sie leicht drohend und mit blitzenden Augen hinzu.


  • Das wäre ich auch an seiner Stelle, bei Cupido, dachte sich Acanthus, als sie ihm forsch antwortete, und lächelte noch immer. Seine Augen fielen ihm fast haraus, als sie an ihm vorbeistolzierte. Was für eine Figur! Was für ein Hintern! Uff! Fast wäre er nach hinten gestolpert. Er grinste sie also nur dämlich an. „Jawohl, gnädigste Dame.“, machte er einsichtig und wandte sich wieder der Porta zu, nicht ohne ihr nochmals verstohlen hinterherzulinsen.
    Dann winkte er den jungen Phoebus herbei. "Siehst du die Frau da? Sie will zu Furianus. Geleite sie zum Atrium." Phoebus, ein kleiner Knirps von vielleicht 12 Jahren, nickte und schritt auf die Fremde zu. "Salve. Ich fuehre dich zum Atrium.", piepste der Kleine und fuehrte sie ebendorthin.

  • Mit drei Gefangenen, zwei custodes, einer Gladiatrix und einer Verräterin traf Catubodus am Eingang zur Villa Flavia ein. Er schwang sich von den Pferd, das man ihm zur Verfügung gestellt hatte und das schon seit geraumer Zeit auf den Namen Eporix hörte. Dann klopfte er energisch an die Tür.
    *klopf*
    *klopf*


    Alles in Allem war der Rückweg recht ereignislos gewesen, wenn die Bewacher auch wegen den Ausfällen nicht allzu viel Schlaf abbekommen hatten. In Gedanken ging Catubodus die Ereignisse und seine Entscheidungen der gesamten Jagd nochmals durch. Allerdings konnte er sich keinen Vorwurf machen. Das würden gegebenenfalls ohnehin die Flavier übernehmen.


  • Die Welt ist doch wunderlich, dachte sich Acanthus, hinter der Porta in Kreisen herumgehend, herumgrübelnd. Oh, diese Ordnung, diese Ordnung, die ständig dem Chaos zustrebt. Es musste doch einen Weg geben, dies zu reversieren...
    Abrupt wurde er in seinen Gedanken unterbrochen. Es klopfte nämlich. Acanthus eilte grummelnd zur Türe hin und machte sie auf. Draußen stand nicht nur einer, wie er gedacht hatte – nein, eine ganze Karawane! Acanthus gingen fast die Augen über. Doch sah er sofort den Anführer der Truppe. Den kannte er doch. „Salve.“, machte er und blickte den Kelten scheel an. „Du bist doch Catubodus. Der Sklavenhändler. Du warst erfolgreich?“, fragte er, zu den Gestalten hinter ihm hinnickend. „Und du willst zu den Herren geführt werden?“

  • Umgehend wurde ihm aufgetan und er sah das missmutige Gesicht vor sich, an das er sich erinnerte. Die Erinnerung des Ianitors lies diesen allerdings etwas im Stich oder es war nur ein Versprecher. Bei einem Bürger wäre er wohl irgendwie darüber hinweg gegangen, aber ein Sklave musste ja nicht unbedingt sein Gesicht wahren.


    "Ja, das ist mein Name, aber ich handle nicht mit Sklaven, ich jage sie. Ich denke die Herrschaften werden doch sicher Zeit dafür haben."


    Nur noch wenig trennte ihn von nun noch von dem Erhalt der Belohnung, oder zumindest eines Teiles. Die Frau des Flaviers hatte er nicht befreit, nur mit Geleitschutz versehen und einen Mann hatte er verloren. Und unbeschädigt waren die Sklaven auch nihct. Besonder Hannibal würde so oder so wohl nicht mehr lange zu leben haben, wenn sich ihm nicht umgehend ein fähiger Medicus annehmen würde.

  • Sim-Off:

    Tatsächlich, habe mich verschrieben. :D Naja, wurscht.



    „Genau, genau. Jetzt erinnere ich mich. Etwas mit Sklaven auf jeden Fall.“ Das er kein Sklavenhändler, sondern ein Sklavenjäger war, machte ihn nicht sympathischer.
    „Dann komm rein.“ Einen vertrauenslosen Blick warf er zuerst auf Catubodus, dann auf den Rest der Sklaven hinter ihm, bevor er zurücktrat und die Tür vollends aufmachte. „Tretet ein. Phoebus! Führe die Herrschaften ins Atrium.“, wies er den Knirps an, der im Flur herumstand. Jener nickte, begrüßte wortlos Catubodus mit einem Nicken, und wies ihm den Weg ins Atrium.

  • Meine Schafe waren alle verkauft und das, was ich besessen hatte, reduzierte sich auf einen zerschlissenen Sack, in dem ich meine wenigen Habseligkeiten untergebracht hatte. Wie vor vielen Jahren, als ich nach Italia zurückgekehrt hatte, waren es wieder vier Dinge, die ich mitführte: eine Pfeife und das dazugehörige Säckchen mit Schlafmohnkügelchen, einige Samenkapseln, das Geld aus dem Erlös meiner Schafe und dem guten Rat meines Freundes, aus meinem Leben etwas zu machen.
    Severus hatte seine Pferde an seinen Wagen gespannt und war mit mir den langen Weg nach Rom gefahren. Anden Toren der Stadt wies man uns erst ab, da es verboten war, am Tage mit dem Wagen in die Stadt zu fahren. Darum warteten wir, bis die Nacht herein brach. In der Zwischenzeit konnte ich in Erfahrung bringen, wo meine Familie zu finden war.
    Polternd ratterte der Wagen über das Pflaster der Straßen und blieb irgendwann vor einem großen Gebäude stehen. Der kauzige Severus, den sonst nie etwas erschüttern konnte, drehte sich ungläubig zu mir um. "Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?" Es war zwar dunkel aber im Schein einer kleinen Öllampe sah ich noch einmal auf meine Notizen und nickte. "Ja, ich glaube schon!"
    Murmelnd stieg Severus vom Wagen und lief zur Eingangstür der riesigen Villa, um dort anzuklopfen.


  • Acanthus hatte nur einen mässig guten Tag. Seine Laune war wie immer im Keller und er hatte eigentlich gerade vor seine Essenspause, selbst wenn eine sehr späte, zu nehmen und einen Knirps an seiner Stelle auf den Stuhl vor die Tür zu setzen. Doch es kam anders als geklopft wurde. Grimmig und mit finsterem Gesicht marschierte der Sklave zu der Tür und riss sie genauso ungnädig auf. Es war dunkel vor der Villa, aber hell genug, damit er im Licht der Fackel vom Eingang den Mann vor der Tür sehen konnte. Acanthus, geübter Ianitor, erkannte es sofort. Ein Bettler. Und der wagte es, spät zu dieser Stunde am großen Eingang zu klopfen, statt wie alle anderen zur Morgenstunde am Hintereingang zu betteln? "Hier gibt es nichts für Dich, alter Mann. Komm' morgen wieder, wie alle anderen Taugenichtse auch!", sprach er barsch und brüsk. Und schon wollte er die Tür wieder zu schlagen...

  • …was Serverus aber zu verhindern wusste. Bevor ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde, stellte er seinen Fuß in dieselbe. Serverus war zwar ein einfacher Mann, der weder schreiben noch lesen konnte, den allerdings das Leben mit allseinen Höhen und Tiefen geprägt hatte. Vor allen Dingen war er aber kein Taugenichts! Dementsprechend erzürnt schaute er den Türsteher an. "Wen nennst du hier einen Taugenichts, Bürschchen, he?"Er hatte ja schon viel gehört, von Rom und von den feinen Pinkeln die dort wohnten (und ganz offensichtlich war er an der Adresse eines solchen feinen Pinkels gelandet),aber das nun selbst die Sklaven so überheblich sein konnten, hätte er sich nicht träumen lassen. Aber er war Manns genug, um das zu regeln.
    "Ich habe da meinen Freund auf dem Wagen. Er ist verletzt. Sein Bein ist gebrochen und er sagt, seine Verwandten wohnen hier!" Das sollte hoffentlich genügen.


  • Acanthus verzog missbilligend das Gesicht als die Tür statt auf den Rahmen auf den Fuß des 'Bettlers' traf. Er drückte noch ein wenig fester und hoffte, damit den impertinenten Kerl doch noch los zu werden. Vergeblich! "Na, Dich, alter Mann!", raunzte er ungerührt. Das Aussehen von dem anderen Mann reichte Acanthus, um ihm zu sagen, dass er ein ungewünschtes Subjekt vor sich hatte.
    "Hoho! Ein Verwandter der Patrizier und Du willst sein Freund sein? Denkst Du, Du lockst mich so aus dem Eingang, damit Deine Kumpanen schön in die Villa hinein schlüpfen können? Pah. Und jetzt nimm' Deinen Fuß weg oder ich zeige hier ganz andere Seiten, dann wirst Du meinen Knüppel und das Gebiss der Hunde zu spüren bekommen. Los, weg mit Dir!"

  • Es gab gewisse Konstanten im Leben, die immer so blieben, wie sie waren. Eine dieser Konstanten waren die flavische Türsklaven, gleich welche Namen sie auch tragen mochten, die unerbittlich jeden abwiesen, dessen Nase ihnen nicht gefiel.
    Severus hatte mich auf seinen Wagen gebettet, damit ich es so bequem hatte, wie es nur ging. Von dort aus lauschte ich dem Streitgespräch zwischen meinem Freund und dem Türsklaven. Ich hatte Severus noch gewarnt. Der aber hatte abgewinkt und gemeint, er wäre bisher noch mit jedem fertig geworden, der im dumm kam. Allerdings kannte er die er die flavischen Türsteher nicht.
    Mir blieb nichts anders übrig, als nach meinen Krücken zu greifen, die Zähne zusammen zu beißen und unter schrecklichen Schmerzen vom Wagen herunter zu steigen. Keuchend kam ich meinem Freund zu Hilfe. Durch ein lautes Räuspern versuchte ich mir Gehör zu verschaffen. Seit wir Rom betreten hatten, trug ich wieder den Siegelring meines Vaters an der rechten Hand. Diese hielt ich nun dem Sklaven entgegen. "Siehst du das hier? Ich bin Manius Flavius Sabinus und dies hier ist mein guter Freund, der mich hergebracht hat. Ich verlange, eingelassen zu werden in das Heim meiner Familie."
    Ich sah zwar nicht aus wie ein Flavier, geschweige denn roch ich wie einer, den Siegelring jedoch hatte ich in all den Jahren wie einen Schatz gehütet. Er sah noch fast wie neu aus.


  • Es wurde ja noch besser. Ein zweiter verlumpter Bettler auf Krücken tauchte auf. Acanthus verzog angewidert das Gesicht. Dass jene Subjekte so unbelehrbar waren und weiterhin versuchten hier zu schmarotzern. Er drückte fester gegen den störrischen Fuss, doch es half nichts. Genauso starrsinnig, wie jener Mann an der Tür verharrte, war auch die Extremität, die sich in den Eingang schob. Finster stierte der flavische Türsklave auf den zweiten Bettlerkumpanen und rümpfte die Nase als dieser doch allzu nahe kam. Mit einer seltsamen Mischung von grenzenloser Belustigung und finsterer Wut taxierte der Sklave mit seiner nicht gerade als schön zu bezeichnenden Erscheinung sein Gegenüber und dann den Ring, der freilich sehr echt aussah. Was noch lange nichts bedeutete. "So? Und wer sagt mir, dass Du nicht ein gemeiner Dieb bist und das Siegel dem rechtmässigem Besitzer geraubt hast? He?"

  • Die Worte des Sklaven erschütterten mich in meinen Grundfesten. Niemand hatte es bisher gewagt, mich als Dieb, Lügner oder Bettler zu betiteln, nachdem ich meine wahre Identität und den Ring meines Vaters zum Vorschein gebracht hatte. Ein Gefühl, welches ich sehr lange nicht empfunden hatte, stieg in mir hoch, unaufhaltsam und ohne Erbarmen. Selbst Severus schnaubte vor Wut, dem es alleine zu verdanken war, dass dieser unverschämte Kerl uns nicht die Türe vor der Nase zugeschlagen hatte.
    Mein Blick, den ich dem Sklaven zuwarf, verfinsterte sich. "Ich sage dir das! Und mein Vater könnte es dir sagen, Marcus Flavius Romulus! Wenn er noch leben würde!" Der Name meines Vaters, wie seltsam! Er hallte durch meinen Kopf. Seit Jahren hatte ich seinen Namen nicht mehr ausgesprochen. Er war wie das Relikt aus einer andren Zeit.
    "Also, was ist jetzt? Muss ich erst alle meine Brüder zusammentrommeln, um mir Eintritt zu verschaffen?" Einer oder vielleicht auch alle wohnten doch noch hier? Auch wenn der Name der Villa auf keinen meiner Brüder zutraf. Flavius Felix… ich dachte nach. Wer war denn Flavius Felix, verflixt nochmal?
    "Sag mal, Sklave, ist das etwa die Villa des kleinen Felix? Das Söhnchen von meinem Bruder Lucius Corvinus, dem alten Halunken?" Mittlerweile war aus dem Söhnchen wahrscheinlich ein stattlicher Mann geworden. Als ich aber Rom damals verließ, war er erst wenige Wochen alt gewesen.


  • Acanthus wog ab, was zu tun wäre. Er glaubte nicht, dass er hier einen Patrizier vor sich hatte. Andererseits war jener so sturköpfig, wie man es von den Flaviern gewohnt war. Und beharrlich. Sollte er deswegen des Nachts die Herrschaften stören? Immerhin, er hatte richtige Namen genannt und einen Siegelring. Acanthus stöhnte verärgert in sich hinein und rollte mit den Augen. Warum war er nicht bei den Claudiern Türsklave. Von diesem wusste er, dass er in den letzten Monaten kaum behelligt wurde. "Wenn Du von den Brüdern des Flavius Romulus sprichst, wirst Du sie schwerlich zu Dir rufen können. Außer an ihrem Grabmal. Und Senator Flavius Felix weilt schon seit längerem auf Sardinien.", brummte der Sklave unwillig. "Also gut. Ich führe Dich in das Atrium und werde einen der Herrschaften rufen. Aber solltest Du ein Lügner sein oder ein gemeiner Dieb, dann werde ich Dir Dein Fell grün und blau schlagen, so dass Du Deine alten Knochen nicht mehr zu zählen brauchst." Sicherheitshalber griff er doch nach seinem Knüppel als er argwöhnisch die Tür aufmachte. Oh nein, hier würde er selbst mitgehen und nicht einen Sklavenjungen mitschicken. Wie sonst meistens. Er wartete, bis die beiden Männer hinein kam, ehe er lautstark die Tür zufallen ließ und sie in Richtung des Atriums führte.


    ----> ATRIVM

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