• [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg] Acanthus


    Acanthus musterte den Typen. Wie redete der den? Sicherlich hielt der sich kleine Jungs. Im Keller. “Er ist nicht mehr Consul“, informierte Acanthus recht lapidar. “Aber... nun... hmmm... um die Factio Purpurea geht es? Ich kann nachfragen gehen. Wenn du dich geduldest?“ Bam, ging die Türe zu, und Dolabella fand sich vor der Türe stehend – wenn er Furianus sprechen wollte, musste er wohl oder übel warten.
    Acanthus selber würde aber nicht nachfragen gehen. Das sollte irgendwer machen... Phoebus oder Phrima vielleicht, oder so.

  • Als sie endlich ankamen, war Shayan in erster Linie eines: erleichtert. Es war früher Nachmittag, und die Hitze hatte noch um einiges zugenommen. Viel mehr aber noch zählte für ihn, dass er endlich ankam. Nicht simpel an einem x-beliebigen Bestimmungsort, sondern an einem Ort, wo er tatsächlich ankommen konnte. Wo er, so zumindest der Plan, bleiben konnte. Er mochte nicht wissen, was der Römer mit ihm vorhatte, aber er ging davon aus, dass er ihn nicht gekauft hatte, um ihn gleich weiter zu schicken. Shayan bewegte Schultern und Kopf ein wenig und ließ seine Nackenwirbel knacken, während er darauf wartete, dass sich die Tür öffnete, an die die Gehilfen des Händlers mittlerweile geklopft hatten, und er übergeben werden würde.

  • Zitat

    Original von Spurius Tiberius Dolabella
    Dolabella geduldete sich pfeifend


    Dolabella stellte das Pfeifen ein und versuchte die Uhrzeit aus dem Stande der Sonne abzuleiten

  • Dem starken Bedürfnis einen anderen, zum Beispiel den Linken, Fuß zu verwenden, widerstehend trat Dolabella ein.

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    Acanthus, die Hitze im Vestibulum kaum ertragen könnend, erhob sich gemächlich, im Kopf das Kunstwerk vollbringend, sich nicht in seinen Gedanken stören zu lassen, als es geklopft hatte – er war ziemlich stolz darauf! Die Gedanken drehten sich um eine Hypothese, die er kürzlich zusammengeschustert hatte. Was, wenn alles nicht aus kleinen Teilen bestand, wie ein griechischer Philosoph gesagt hatte, sondern aus großen? Also, wenn er selber eine Entität wäre, untrennbar und unteilbar? Aber wie konnte es dann Wunden geben, gar Verstümmelungen und Amputationen? Nun, dann war es doch so, dass Entitäten geteilt wurden... doch in welche Bestandteile?
    Diese schwerwiegenden Fragen zeichneten sich ab in seinem Gesicht, als er griesgrämig aus der Porta hinausblickte. Er erblickte eine Schwadron Männer, mit einem Mann im Schlepptau. Ein Sklave wohl. War das der, den Piso gekauft hatte? Er hatte was davon gehört. “Salvete. Willkommen in der Villa Flavia. Wie kann ich helfen?“, kam seine Frage lapidar aus seinem Munde.

  • „Der hier“, einer der Gehilfen, die Shayan hierher gebracht hatten, machte eine Kopfbewegung zu ihm hin, „ist für euch. Einen...“ Er linste auf eine Wachstafel, die er dabei hatte, „Flavius Piso, um genau zu sein. Ist schon bezahlt. Einfach hier bestätigen, dass die Ware korrekt abgeliefert wurde.“ Das hier waren die Flavier, da konnte man sich wohl darauf verlassen, dass der Ianitor zuverlässig war, fand der Gehilfe. Shayan indes bemühte sich, Ruhe zu bewahren bei dessen abfälliger Formulierung, konnte jedoch nicht verhindern, dass in seiner Wange ein Muskel zuckte. Er nickte dem Ianitor leicht zu, als dieser zu ihm sah – immerhin, wenn er hier bleiben würde, schadete es nicht, sich von vornherein mit dem ein oder anderen gut zu stellen, auch wenn dieser Sklave einen eher griesgrämigen Eindruck machte – und wartete im Übrigen schweigend darauf, eingelassen zu werden und zu erfahren, was ihn als nächstes erwartete.

  • Es war am späten Nachmittag, als eine kleine, schlichte Sänfte, die von zwei eher unscheinbaren Galliern getragen wurde, vor der Villa Flavia in Rom auftauchte. Sie war gemietet, denn Marcus Fabius Rusticus lebte nicht in Rom und besaß hier daher weder ein Haus noch eine Sänfte. Nach einem langen, selbstauferlegten Exil als Bauunternehmer in Dalmatia, war er nun hier um seinen Patron aufzusuchen. Nach diversen Unternehmungen in Hispania war er für einige Zeit untergetaucht, doch nun war alles was man ihm hätte nachweisen könnte verjährt. Gesetze hatten ab und an doch etwas für sich. Und so stieg er aus der Sänfte und trat zur Tür und klopfte an.

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    Acanthus blickte kurz starr, dann nickte er. “Nun gut.“ Er beugte sich vor, schnappte sich die Wachstafel und blickte sie an. Dann zauberte er einen Griffel hervor und ritzte was Unleserliches ein, während er auf den Neuen schielte. Freilich schielte er dabei zum Parther hinüber. Dieser schien ihm hinüberzunicken, doch Acanthus reagierte mit keiner einzigen Bewegung oder auch nur einem Wort drauf. Anschließend gab er die Wachstafel zurück. “Du da, rein“, kommandierte er dem neuen Sklaven, machte zu den Gehilfen hin ein unfreundliches “Valete“ und knallte, kaum dass der Sklave innerhalb der Türe war, die Porta auch fachgerecht zu.
    Kaum war dies geschehen, drehte Acanthus seinen athletischen Körper Shayan zu und fixierte ihn mit seinem Blick. “Nun denn. Du wirst jetzt gewaschen und neu eingekleidet, bevor du vor deinen Herrn hingeführt wirst. Phoebus!“ Der kleine Knilch stand respektvoll auf und deutete dem Fremden wortlos, mitzukommen ins Bad, wo es auch neue Kleidung geben würde, und schließlich ins Zimmer des Flavius Piso.

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    Acanthus öffnete, sich kurz wundernd, wieso der Mann selber klopfte und es nicht einen seiner Sklaven machen ließ. Aber nun gut, es mochte gut sein für die Hand, wenn man sie regelmäßig durch Klopfen trainierte. “Willkommen in der Villa Flavia, wer bist du und wie kann ich helfen?“, fragte er unwirsch, denn man hatte ihn unterbrochen in seinen Gedankengängen, die sich um den Kosmos kreisten. Wer das hier wohl war? Ein Patrizier sicher nicht, das würde man erkennen können an den Sandalen.

  • >Ich bin Marcus Fabius Rusticus, ehemaliger Comes Hispanias und Klient deines Herrn, Sklave. Ich bin hier um nach meinem langen Aufenthalt in den Provinzen meinem Patron, dem Consular Lucius Flavius Furianus, meine Aufwartung zu machen.<


    erklärte Rusticus in dem besonderes geringschätzigen Tonfall, den er für Sklaven und sonstigen Pöbel reserviert hatte. Er mochte zwar kein Ritter oder Senator sein, aber als ehemaliger Comes einer Regio, die größer war als diverse Provinzen, stand er doch über dem gewöhnlichen Pack. Von Sklavenpack ganz zu schweigen.


    >Los richte dies deinem Herren aus.<


    sagte Rusticus entnerft darüber, dass der erbärmliche Sklave noch immer in der Tür stand und nicht schon längst zu seinem Herrn aufgemacht hatte, wie es sich für einen guten Sklaven gehörte.

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpg] Acanthus


    Oh, wie versucht Acanthus war, diesem Mann mit der lapidaren Mitteilung, der Herr wäre nicht zuhause, die Türe vor der Nase zuzuknallen! So ein grauenhafter Ungustl! Aber das könnte nach hinten losgehen. Und nichts würde Acanthus weniger mögen, als dass seine Zuverlässigkeit in Frage gestellt werden würde. Das hier war wohl Furianus‘ Klient. Acanthus dachte ganz kurz nach, aber wohl nicht kurz genug, was den Kerl vor der Porta anging, bevor er inmitten der grantigen Giftzwergereien des Mannes nickte. “Komm rein. Rechter Fuß zuerst“, wies er an, denn als Ianitor war es ja auch seine Aufgabe, sicher zu stellen, dass Besucher mit dem glücksspendenden Fuß zuerst eintraten, alles andere war ein schlechtes Omen! Phoebus, wie immer im Vestibulum rumlungernd, verschwendete auch keine Zeit und führte den Besucher ins Atrium.

  • Der Ianitor blieb griesgrämig. Den Gehilfen des Sklavenhändlers war das reichlich egal, und auch Shayan machte sich nicht weiter Gedanken darüber. Er würde schon klar kommen, irgendwie, und gerade mit dem Ianitor würde er wohl nicht allzu viel zu tun haben. Er schenkte den Männern, die ihn hergebracht hatten, keinen weiteren Blick, sondern trat auf die Aufforderung hin wortlos ein. „In Ordnung“, antwortete er dann ruhig, um dann dem Jungen zu folgen.

  • Ein sonniger Nachmittag im Spätsommer 107 n. Chr. Vor der Porta der Villa des Quästoren Aulus Flavius Piso erschien ein hochgewachsener, breitschultriger junger Mann in Begleitung von zwei ungewaschenen barbarischen Leibwächtern. Der durchtrainierte und ungewöhnlich gutaussehende Bursche trug eine blütenweiße Tunika aus bester Wolle, dazu ein um die linke Schulter drappiertes Pallium von gleicher Farbe und Material. Seine tiefgebräunte Haut und das edle, durch und durch klassische Profil verrieten gradezu seine hellenistische Herkunft, wohingegen das primitiv-schmuddelige Qutfit seiner beiden Begleiter sowie deren durch zahlreichen Narben entstelle Gesichter und das verkrustete blonde Haar ganz eindeutig germanisch-teutonische Einflüsse aufwies. "So da wären wir." "Einar und Bernuf, ihr beide wartet da drüben auf der anderen Straßenseite und rührt euch ja nicht von der Stelle bis ich meine Mission hier beendet habe." "Anschließend gehen wir kurz in eine Taverne und ich spendiere euch zwei Raufbolden etwas zu trinken als Dankeschön dafür das ihr mich so vorzüglich beschützt habt." Die beiden mürrisch dreinblickenden Halbaffen gehorchten sprachlos und machten sich sogleich vom Acker und erst als sich Patraios, so der Name des Schönlings, vergewissert hatte das von den beiden grässlich anzuschauenden Germanen keine Gefahr mehr für das empfindsame Auge und Schönheitsgefühl des als Genussmenschen und Ästetikers bekannten Hausherren mehr ausging, pochte er zaghaft an die massive Tür.

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpgAcanthus


    Das Pochen kannte Acanthus. Es war das Pochen von Schwächlingen. Von Kreaturen, die der kräftige Ianitor zwischen seinem Ringfinger und seinem kleinen Finger, wohlgemerkt der linken Hand, einfach zermalmen konnte. Der Sklave, eben noch versunken in Gedanken, die sich drehten um die schier endlos erscheinende Natur des Universums, das umso größer erschien, je länger man es beobachtete, und so gigantisch war, dass Acanthus denen, die sagten, es wäre nur eine Kuppel, keinerlei Beachtung schenkte. Oh ja, er war sich sicher, es gab intelligentes Leben auf den Sternen. Irgendwie weit, weit weg.
    Doch nun musste er sich um seine bedrückend irdischen Pflichten kümmern. Grummelnd machte er auf, und sah einen Sklaven vor der Türe – ja, der Ianitor erkannte Sklaven, er hatte ein Auge für so was. Eher mickrig, dachte sich Acanthus. Schaut aus wie ein Säugling. Könnte er ohne Mühe übers Kreuz legen. Für wen war der? Sicher für diverse Schöngeister, die in der Villa patrizisch rumirrten.
    “Salve. Kann ich helfen?“ Seine raue Stimme erklang zum Bürschchen hin.

  • "Ein beeindruckender Bursche, ein richtig ausdrucksvolles Charaktergesicht, soetwas verewigt man doch gern in Granit" dachte sich der junge Künstler als er Arcanthus ansichtig wurde."Salve Ianitor."grüßte Patraios höflich aber mit stolz erhobenen Haupt und alles andere als duckmäuserisch."Ich bin Patraios von Pantikapaion, Maler und Bildhauer aus Athen und würde gerne kurz mit deinem Dominus dem ehrenwerten Quästor Aulus Flavius Piso sprechen."
    Um Missverständnisse zu vermeiden fügte er noch hinzu. "Eine deinem Herren sehr nahestehende Person hat mich hierhergesand."

  • [Blockierte Grafik: http://img232.imageshack.us/img232/9697/acanthusmj4.jpgAcanthus


    Ach, dachte sich Acanthus. Ein ganz Frecher. Acanthus glaubte nicht, dass der Bursche als Sklave geboren war. Viel eher dachte sich der Ianitor, dass der Typ nach der nächstbesten Gelegenehit suchte, auszubrechen. Wie sehr er solche Typen verachtete, dachte sich der große Ianitor insgeheim. Patraios von irgendwas. Auf der Suche nach – eh klar – Piso. Sicher gehörte der so ein Spinner, der hoffte, im Quaestor einen Mäzen zu finden. Sollte er es mal versuchen. Doch halt, eine dem Herren nahe stehende Person? Acanthus zog misstrauisch seine Augenbrauen zusammen.
    “Wer soll das sein?“, fragte er und legte seinen Kopf ganz leicht schief. “Bursche, du kannst mir vertrauen. Ich bin nicht umsonst der Ianitor hier.“

  • [Blockierte Grafik: http://img824.imageshack.us/img824/9339/paps.png]


    Endlich. Nach dem mehrtätigen, aufreibenden Ritt waren sie endlich angekommen. Da ihm eine standesgemäße Einkehr in die Villa Flavia in Rom wichtiger war als möglichst schnell zu Informationen zu kommen oder seine Tochter zu sehen, war er kurz vor Rom in ein Gasthaus eingekehrt, wo er sich entsprechend hatte herrichten lassen, um dann am nächsten Morgen in einer Sänfte nach Rom gebracht zu werden. So sehr es auch eilte, aber noch würde die Aufbahrung Veras nicht beendet sein, wenn er auch nur einen Tag Spielraum hatte, und es ging nicht an, dass er verdreckt und verschwitzt ankam. Nicht wenn er noch Zeit hatte, sich eben darum zu kümmern.


    Sklaven klopften an die Porta, und ein Sklave war es, der öffnete. Aetius verzichtete darauf, dem Gespräch zu lauschen – solange es nur rasch ging, und es dauerte tatsächlich nicht lange, bis er eingelassen und ins Tablinum gebracht wurde.

  • Sollte Patraios dem mürrischen Ianitor mit dem Granitgesicht trauen?
    Arcanthus hatte recht, aus igendeinem Grund war ihm die Position des Pfortenwächters übertragen worden, obwohl das eigentlich unter seinem Niveau war, denn ein Mann mit seinen überragenden Fähigkeiten auf dem Gebiet der Astronomie und Naturwissenschaft hätte eigentlich etwas besseres verdient, wieder so ein lebender Beweis dafür, wie hier ungenutzt geistiges Potential zweckentfremdet und vergeudet wurde. "Also schön, "Wer soll das sein?" ist eine attraktive Person aus gutem Hause und unsterblich in deinen Dominus verliebt und dein Dominus ist unsterblich in "Wer soll das sein?" verliebt." "Bedauerlicherweise hat "Wer soll das sein?" einen etwas prüden, altbackenen Senator und Pontifex zum Vormund, der aus irgendeinem pikanten Grund nicht sonderlich gut auf deinen Dominus zu sprechen ist und daher keinen Kontakt zwischen "Wer soll das sein?" und deinem Dominus wünscht." "Normalerweise dürfte ich gar nicht hier sein, aber was tut man nicht alles um zwei liebende Herzen zusammenzuführen." Patraios sah Arcanthus neugierig mit einem charmanten Lächeln an und hoffte dabei inständig das sich die trüben Schleier des Saturnnebels allmählich lichteten.

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