Bäckerei - Furnaria Messalina (Ekstase für den Gaumen)

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    Nicht unweit von der Aedes iste Laetitia entfernt, befand sich die gut laufende Großbäckerei von Titus Decimus Varenus. Der Name ist seiner leiblichen Tochter gewidmet.


    Nicht nur dass dort die armen Bürger ihr tägliches Brot besorgten, nein, sondern jede soziale Schicht gar Senatoren waren als Kunden vertreten.
    Das Decimer Brot wie auch die verschiedenen Sorten an Gebäck sind in ganz Rom bekannt. Sodass die Lage im schmutzigen Viertel zweitrangig schien. Die Bäckerei wirkt im Gegensatz zum Viertel sehr gepflegt.
    Die Bäckerei wird von sechs starken Sklaven bewacht. Es arbeiten gleichzeitig fünf Bäcker und Bäckerinnen, drei Mühler, zwei Verkäuferinnen und ein duzend anderer Handlanger.

  • Einkauf für das Lupanar


    Eine Ecke weiter reckte Dracon seine Nase in die Luft. Hier in der Nähe gab es was zu essen. Sie gingen die Straße hinunter. „ Du hast gehört was wir kaufen sollen.“ stupste er den Hänfling an. Ein verführerischer Duft von frischem Brot wehte ihnen entgegen. „ Brot und Gebäck.“ Dracon ging an die Verkaufstheke und zählte durch. „ Sieben Brote aus feinem Mehl, 5 einfache Brote. 5 Stück vom Honiggebäck und 10 Haferkekse.“ Ein kleines Beutelchen, in dem es klimperte, kündigte an, dass er zahlen konnte. „ Ähm zwei kleine Stücken Honiggebäck extra bitte.“ Ein Seitenblick zu seinem Begleiter. „ Für uns.“ flüsterte Dracon und freute sich diebisch.


  • Tatsächlich, es roch einfach nur götterhaft. Nicht einmal seine Mami hätte besser backen können als es die Sklaven taten. Die sich seit Jahren der Kunst des Backens widmeten. So sehr, dass man gar Brot und die Süßspeisen bis in kleinste Detail verzierte, am Liebsten mit Rosinen.


    Als dann ein Glatzkopf mit einem Begleiter eintrat, stand sofort eine Sklavin bereit, die sich um die Kundschaft sorgte. "Willkommen, mein Herr.", sagte sie freundlich. "Deine Wahl ist gut getroffen.", lächelte sie. "Wenn fein, dann empfehle ich diese Sorten hier.", zeigte dabei auf die äußerste rechte Seite der Theke. "Das Getreide kommt aus Ägypten. Unsere Getreidemühlen sind so konstruiert, dass das Mehl einen Zustand widerfährt, der fast schon verboten gilt. Feiner geht es kaum." Sie packte ihm fünf Brote und fünf Stück Honiggebäck ein. "Für zehn Haferkekse, gibt es, für einen so starken Mann wie dich, einen umsonst." Und schwups war ein weiterer Keks übergeben. "Und noch zwei kleine Stücke Honiggebäck, bitte sehr. Das macht sechs Sesterzen, mein Herr."

  • Was für ein freundlicher Empfang. Das angebotene Brot sah gut aus. Dracon beobachtete genau was die Sklavin einpackte. Ein Haferkeks gratis. Hier kaufte er ab heute immer ein. Eins musste sich allerdings ändern. „ Das ist nicht das, was ich kaufen wollte.“ Sagte er kurzerhand. „Ich will 5 einfache Brote.“ Die lagen im Korb. „ 5 Stück Honiggebäck.“ Ebenfalls im Korb. „ 10 Haferkekse.“ Dito, einer gratis dazu. „Zwei kleine Stück Honiggebäck.“ Dracon hatte alles aufgezählt was im Korb lag. „ Es fehlen die 7 Brote aus feinem hellem Mehl. Die hast du vergessen. Die sind besonders wichtig.“ Meinte er ernst. „ Die sind für das Lupanar Aedes iste Laetitia eine Ecke weiter. Ein Haus für gehobenere Ansprüche. Kundschaft ist gern gesehen.“ Lächend wartete Dracon , dass die Sklavin ihm die 7 Brote einpackte. Zwischenzeitlich hatte er die gewünschten 6 Sesterze auf die Theke gezählt. Was sie zusätzlich bekam erfuhr er sicher gleich.

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    "Salvete, gibt es einen Verwalter, den ich sprechen kann?"


    fragte Apollodorus nachdem er an die äußere Verkaufstheke der Bäckerei herangetreten war. Nach seinen beiden anderen Terminen an diesem Tag stand nun die Bäckerei auf dem Programm. Sein Patron hatte schon verschiedene Aufträge an familieninterne Betriebe vergeben, doch eine Bäckerei war nicht darunter. Daher suchte Apollodorus nun diese Bäckerei auf, da sie eine der wenigen war, welche die ausreichenden Kapazitäten hatte. Als er im inneren den ganzen Mehlstaub bemerkte, ärgerte er sich ein wenig seine gute Toga angezogen zu haben. Hinterher sah er dann bestimmt aus wie ein Kandidat für den Cursus Honorum! Aber wahrscheinlich würde seine Toga nicht wirklich so viel Mehl abbekommen.




    VILICUS - GENS ANNAEA


  • Backe, backe Kuchen der Bäcker hat gerufen... ertönte von drei kleine Kinder, die vor der großen Bäckerei spielten. Drinnen hingegen erschallte nur starkes Gestöhne von der harten, schweißtreibenden Arbeit. Die Wärme in diesem Tagen trug ja nicht gerade der Erleichterung bei. Das Mühlen war deswegen umso schwerer, dass gar drei anstatt zwei starke Sklaven die Mühlensteine bewegen mussten.


    Hinter der Theke standen zwei Sklavinnen. Die wiederum von einem Sklaven bedient wurden, indem das Wort teilweise den beiden Sklavinnen zuwarf. Hand in Hand.


    "Salve, der Herr. Mein Name ist Taci. Ich bin für die Kundenbetreuung vor Ort zuständig. Wie kann dir behilflich sein?"

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    "Mein Name ist Kaeso Annaeanus Apollodorus. Ich bin im Auftrag meines Patrons des Praetoriers Kaeso Annaeus Modestus hier. Er möchte anlässlich einer zukünftigen Veranstaltung eine größere Bestellung aufgeben. Es geht um mehrere Hundert Laibe Brot. Bist du dafür die richtige Ansprechpartnerin?"


    fragte Apollodorus denn er war sich nicht sicher, ob die beiden Sklavinnen hinter der Theke über so einen Auftrag entscheiden konnten. Während er mit ihr sprach, wanderte sein Blick immer wieder auf die Theke. Die leckeren Gebäckstücke erinnerten seinen Magen daran, dass Apollodorus kein Mittagessen gehabt hatte. Vielleicht eines mit den Nüssen? Oder vielleicht doch das mit den Beeren? Ach was heute zahlte der Patron, da konnte er beide kaufen!



    VILICUS - GENS ANNAEA


  • Sie blickte im ersten Moment nach dessen Nachfrage verdutzt. Nur weil sie eine Frau war?


    "Natürlich. Ich bin hier quasi das Oberhaupt. Ich darf Entscheidungen im Namen meiner Domina Vestalin Decima treffen. Also, wie groß soll denn die Bestellung sein? Und welcher Liefertermin ist gewünscht?"

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    Apollodorus war einen Moment erstaunt. Er hatte nicht erwartet, dass diese Sklavin die Verwalterin der Bäckerei war. Als er noch im Besitz seines Patrons war, hatte er auch einen Betrieb verwaltet. Allerdings hatte er selbst kein Olivenöl hergestellt und verkauft. Sein Arbeit hatte eher mit Wachstafeln und Papyri zu tun gehabt. Dass die Chefin hier selbst hinter der Theke stand, hatte er nicht erwartet. Als er merkte, dass man ihm sein Erstaunen sicherlich ansehen konnte, setzte er schnell eine freundliche Miene auf.


    "Dann freut es mich gleich an die richtige Frau geraten zu sein. Ich will nicht lange um den heißen Puls herumreden. Der Senator möchte 1000 Laib Brot ordern. Und zwar zu den nächsten Kalenden."




    VILICUS - GENS ANNAEA


  • Nachdem ihr Gegenüber ihre Stellung angenommen hatte, zumindest deutete das Lächeln daraufhin, konnte man mit dem tatsächlichen Anlass beginnen. Sie säuberte schnell ihre kleinen Hände und begab sich anschließend vor die Theke, um den Gast auf gleicher Augenhöhe zu begegnen.


    "Oh! Nicht, dass wir es nicht könnten. Denn wir produzieren am Tag so um die 36.000 kg, das macht so etwa 50.000 - 60.000 Brote. Es kommt manchmal auf die Größe an. Daher ist nur eine grobe Abschätzung möglich." Immerhin befand sich der Gast in einer Großbäckerei, wenn sogar in der größten die in Roma neben der Staatsbäckerei, die jedoch nur in Notlagen die Ofen anwarf, zu finden war. "Es wäre kein Problem. Sollen die fertigen Brote durch uns angeliefert werden? Also ohne Anlieferung wäre es ein Vorzugspreis von 950 Sesterzen. Mit Anlieferung würden weitere 20 Sesterzen anfallen." Das Rechnen war ganz simpel, da es sich um glatte 1000 Leibe handelte.

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    "Der Senator gedenkt einige Klienten zur Abholung des Brots zu schicken. Von daher wäre eine Anlieferung nicht nötig. Wir müssen allerdings noch die notwendige Genehmigungen beim zuständigen Magistraten einholen, damit wir mit den Wägen tagsüber fahren können. Daher kann ich dir noch nicht sagen zu welcher Zeit wir die Brote abholen werden. Sobald das klar ist, lasse ich dir eine Nachricht zukommen. In Ordnung?" fragte er Taci. Da das Brot für eine Volksspeißung gedacht war, würde man es wohl tagsüber transportieren müssen. Aber die Details würde man später klären. Erstmal war es wichtig diese Bestellung zu tätigen. "950 Sesterzen ist ein guter Preis. Ich denke dann können wir uns langwierige Verhandlungen sparen. Ich akzeptiere für meinen Patron."




    VILICUS - GENS ANNAEA


  • So schnell wurde noch nie ein Geschäft zu Ende gebracht, umso mehr freute es Taci. Denn es waren noch einige Brote am heutigen Tag zu backen. "Ich habe nichts einzuwenden. Dann machen wir es so. Sag deinem Patron, dass er die Garantie hat, dass das Brot frisch und rechtzeitig zur Verfügung steht." Sie holte ein Stück Brot. "Probiere. Du wirst schmecken wie köstlich das Decimer Brot ist. Die Bezahlung erfolgt bei Abholung." Sie hatten nicht zu verlieren, denn die 1000 Leibe könnten sie anderweitig loswerden.

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    "Dann haben wir alles geklärt. Hmmh... das Brot ist wirklich sehr gut." sagte Apollodorus nachdem er in das Brot gebissen hatte. "Ich glaube ich würde auch gerne noch etwas von diesem Gebäck kaufen, bevor ich gehe." sagte er und deutete auf die Stücke, die er sich ausgesucht hatte. Dann zog er seinen Geldbeutel hervor, um zu bezahlen.




    VILICUS - GENS ANNAEA


  • Sie ging geradeaus zur Gebäcktheke. "Ich würde dir dieses Stück empfehlen. Es ist besonders zart und vor allem sehr süß. Es wurde mit Feigensaft angereichert. Der absolute Renner seit einigen Monaten." Sie überreichte ihm eines und hielt dabei die Hand auf. "Es macht für dich sechs Sesterzen."

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