Nach langem mal wieder vor Ort

  • Corvinus betrat seit einer gefühlten Ewigkeit wieder den Gastraum der Taberna Silva Nigra. Sofort ging sein Blick an den Tisch an der Wand wo er Alwina kennengelernt hatte als er seine Optiobeförderung mit seinen Kameraden feiern wollte. Er schüttelte kurz traurig den Kopf und ging an den Tisch der am weitesten von dem eben angesehen Tisch weg war und setzte sich an selbigen.


    Er ging davon aus das Alpina ihm folgen würde und überlegte was er wohl heute bestellen sollte. Um kein unangenehmes Schweigen aufkommen zu lassen und auch um sich selbst abzulenken fragte er:
    "Warst du überhaupt schon mal hier?"

  • Alpina folgte dem Centurio in den Gastraum der Taberna Silva Nigra. Sie war lange nicht dort gewesen. Er suchte einen Tisch aus und nachdem sie ihren Mantel aufgehängt hatte, setzte sie sich zu ihm.
    Sie nickte auf seine Frage und antwortete.
    "Oh ja. Hier war meine erste Anlaufstelle als ich mit meiner Mutter nach Mogontiacum kam. Wir suchten ein Zimmer für die Nacht und trafen hier Paullus Atius Scarpus, der uns anbot, in seinem Haus zu wohnen. Es war eine Fügung Fortunas! Er ist so selbstlos und läßt mich bei sich wohnen. Als Gegenleistung kümmere ich mich um den Haushalt. Das ist nicht so schwer, denn er ist ohnehin selten da."


    Sie hielt inne und suchte dann den Blick ihres Gegenübers.
    "Fortuna meint es ohnehin gut mit mir, denke ich. Denn sie hat offensichtlich auch Dich zu mir geschickt. Und durch Dich Leonides, der mir wirklich eine große Hilfe ist. Ich weiß gar nicht, wie ich Dir dafür danken soll."

  • Corvinus war kurz überrascht
    "Oh mit deiner Mutter... ich hatte es so verstanden das du alleine hier wärst?"


    "Scarpus... was treibt der Kerl denn die ganze Zeit? So langsam müsste er und die Ala doch mal hier aufschlagen oder?"


    Vor allem die letzte Frage erwartete keine wirkliche Antwort von Alpina aber es schien auf jeden Fall so als ob Corvinus den Atier kennen würde.


    Im Dank annehmen usw. war Corvinus nicht besonders gut
    "Ach was Leonides wäre als Calo innerhalb kürzester Zeit am Ende gewesen und für was anderes hab ich gerade gar keine Verwendung. Er ist zwar schon recht alt aber es wäre trotzdem doch Verschwendung gewesen. Von daher hast du eher mir geholfen bei dieser Sache."
    Corvinus Stimme wurde etwas leiser
    "Außerdem gibst du mir ja diesen Zaubertrank der mir wirklich sehr viel geholfen hat!"

  • Alpina lächelte. Sie wußte um die ausgezeichnete Wirkung des Mandragoratrankes, hatte aber ein schlechtes Gewissen, weil ihr auch bewußt war, dass ein regelmäßiger Genuss dazu führen konnte, dass man sich in eine Traumwelt flüchtete. Ein solcher Realitätsverlust war das Letzte, was ein Offizier sich leisten konnte. Sie seufzte. Vielleicht konnte sie den Grund seiner Flucht ja im Gespräch herausfinden.


    "Meine Mutter ist bereits abgereist. Zum einen war sie sehr enttäuscht, als sie feststellen musste, dass mein Vater sie offenbar angelogen hat. Er hat wohl nur eine bequeme Lösung gesucht, sich von ihr zu trennen. Vermutlich wurde er tatsächlich versetzt - nur nicht nach Mogontiacum..., zum anderen ist meine Schwester hochschwanger und brauchte ihre Hilfe. Sie ist nach Augusta Vindelicum zurückgegangen. Also bin ich faktisch allein. Auch weil Scarpus mit der Ala nach wie vor in Confluentes ist. Ich habe seit einer halben Ewigkeit nichts mehr von ihm gehört."


    Sie sah, dass Corvinus immer wieder einen Tisch an der Wand beobachtete. Erst dachte sie, er kenne wohl jemanden, der dort saß. Doch als sie unauffällig nachsah, konnte sie erkennen, dass der Tisch nicht besetzt war. Auch wenn er gut darin war, seine Gefühle zu verstecken, nahm sie doch wahr, dass Trauer in seinem Blick mitschwang. Sollte sie ihn danach fragen? Sie entschied sich, es vorsichtig anzugehen.
    "Du bist wohl öfter hier, nicht wahr? Die Taberna ist sehr beliebt bei den Soldaten."

  • Corvinus hörte anfangs aufmerksam zu bevor er dazu einiges zu sagen hatte:


    "Keine Ahnung was die treiben. Dabei sollte man doch denken mit Pferden kommt man schneller voran.
    Dann hoffe ich mal deiner Schwester geht es gut!
    Was war denn mit deinem Vater?"


    Nach der Frage ob er öfter hier war erkaufte sich Corvinus erst einmal etwas mehr Zeit. Bei einer Bedienung namens Oda bestellte er erst einmal einen Haufen Dinge. Es schien so als ob er seit Tagen nichts gegessen hätte oder noch 2 weitere Esser erwartete. Es wurde geordert:

    Ein großer Krug von dem Bier was hier angeboten wurde.
    Ein großer Teller mit frischem weißen Brot.
    Einige von Dagmars batavischen Buletten
    Räucherfleisch mit Kümmelbrot und Rübenscheiben
    Würziger Schafskäse mit Gemüse
    und zum Schluss noch ein Teller mit Gebäck


    "Ich war mal so frei!"


    Beim bestellen hatte er noch mal versucht unauffällig zum anderen Tisch zu schauen.
    "Ich war ewig nicht mehr hier. Soweit ich mich erinnere war es hier aber sehr gut, nur das sie immer noch keinen Ziegenkäse haben finde ich was schade. Den mag ich lieber als Schafskäse."


    Er grübelte kurz nach und fügte noch an
    "Ich glaube für den einfachen Soldaten ist es auf Dauer etwas teuer aber alles ab Sesquiplicarius aufwärts kommt hier glaube ich öfter rein. Aber eher Abends als Mittags. Und du? Seitdem du bei den Atiern wohnst auch noch mal hier?"


    Sim-Off:

    siehe WiSim

  • Alpina bestellte einen gemischten Wein. Als das Essen aufgetischt wurde und sie sah mit welchem Appetit Corvinus zulangte, verlor sie ihre Scheu. Sie probierte den Schafskäse mit dem Gemüse und brach sich vom Brot ein Stück ab.
    "Ich liebe Ziegenkäse! Wirklich schade, dass sie hier keinen haben. Aber auf dem Markt kann man ab und an welchen kaufen." Sie kaute genüsslich und ging dann auf seine Frage ein. "Seit meiner Ankunft hier, war ich nicht mehr in der Taberna. Solange meine Mutter da war, hat sie auf mich aufgepasst wie ein Wachhund. Und danach hatte ich kein Geld dafür. Ich war froh, dass ich von den Vorräten in Scarpus Haus und ein paar Einkäufen leben konnte. Außerdem muss ich zugeben, dass ich mich alleine nicht hier hinein getraut hätte. Du weißt schon, als Frau ist man gerade abends nicht wirklich sicher..."
    Wieder beobachtete sie seinen Blick, der erneut zu dem Tisch an der Wand wanderte. Sie wollte ihn nicht mit der Geschichte ihrer Herkunft langweilen und beschloss sich kurz zu fassen. "Meine Schwester und ich sind die Kinder eines römischen Soldaten und einer raetischen Obstetrix. Jahrelang lebten sie zusammen, bis er wohl beschloss, sie zu verlassen. Seine Lüge brachte mich hierher." Sie verstummte und schluckte schwer an dem Stück Weißbrot, das sie sich in den Mund geschoben hatte. "Aber das ist eine unerfreuliche Geschichte. Möchtest Du mir nicht lieber erzählen, woher Du kommst und was Dich nach Mogontiacum verschlagen hat?"

  • "Ja stimmt, aber die Versorung damit ist definitiv noch zu optimieren", kommentiere Corvins kurz das Thema Ziegenkäse.


    Corvinus gab sich zwar Mühe sein normales Essenstempo etwas zu drosseln aber trotzdem wanderten gehörige Mengen in seinen Mund. Entweder hatte er wirklich großen Hunger gehabt oder aber er war ein sehr guter Esser. Gut bei seiner Statur und täglichem Pensum musste wohl auch einiges verpinselt werden.


    "Nenn mir seinen Namen und ich versuch was rauszufinden!" kommentierte er kurz die Geschichte mit Alpina´s Vater.


    "Ich...also ich komme aus einer Soldatenfamilie. Mein Großvater diente 33 Jahre bei der XVten. Mein Vater ging als er alt genug war ebenfalls zu den Adlern und diente 32 Jahre bei der XVten. Noch während seiner Dienstzeit lernte er meine Mutter kennen und erhielt nach einer großen Schlacht die Erlaubnis sie noch während der Dienstzeit zu heiraten. Wenig später bin ich dann zur Welt gekommen. Wo ich genau geboren bin kann ich dir nicht sagen. Meine ersten Erinnerungen setzen ein da haben wir schon auf dem Gut meines Vaters in der Nähe von Noviomagus am Rande der Mons Vosegus gelebt.
    Ich bin der Erstgeborene meines Vaters und wurde daher von ihm seitdem ich denken kann auf den Dienst unter den Adlern ...vorbereitet. Da wir nun hier lebten und mein Cousin schon die Tradition bei der XVten fortsetzt bin ich hier in die Secunda eingetreten. Tja und da bin ich noch immer. Eigentlich gar nicht schlecht hier....", es schien kurz als ob noch ein aber kommen würde oder was anderes. Aber dann griff er erst einmal zum Bier und trank einen wirklich großen Schluck.

  • Alpina musterte Corvinus. Tatsächlich verband sie ihre Herkunft. Beide waren die Kinder von römischen Soldaten mit einer Einheimischen. Sie in Raetia geboren und aufgewachsen, er in Germania.
    "Mein Vater heißt Titus Ollius Festus. Aber mach Dir keine Mühe. Ich habe schon bei der Legio nachgefragt. Er ist dort nicht registriert. Ich persönlich habe mit dem Thema schon abgeschlossen. Und Deine Eltern? Leben sie noch?"

  • Nach einem weiteren Schluck bemerkte Corvinus


    "Nun ja es gibt ja aber erstens 30 Legionen und zweitens kann ich mir gut vorstellen das die Anfrage einer Frau mit Kind, t´schuldigung ausdrücke, doch weit häufiger vorkommt und die Scriba dementsprechend motiviert sind sich durch die Unterlagen zu wühlen. Steht denen aber ein Centurio direkt auf den Füßen schauen sie ordentlich nach! Ich glaube allerdings kaum das er in der Secunda ist. Von daher die Frage willst du überhaupt genau wissen was aus ihm geworden ist und wo er ist?"


    Er biss herzhaft ein eine Bulette und läutete damit wohl so was wie den Schlussakord seiner Mahlzeit ein da er anschließend alles anderen Teller mit den verbliebenen Speisen ein Stück wegschob und sich nur noch einmal den Krug mit Bier füllte.


    "Ich hab sie länger nicht gesehen aber soweit ich weiß geht es allen gut. Also meinen Eltern und meinen Geschwistern. Mein Vater wird wahrscheinlich immer noch jeden Tag ganz früh aufstehen eine Schale Puls in sich hineinschaufeln und mit Posca runterspülen und dann bis zum Abend die Sklaven über die eigenen Felder scheuchen und acht geben das die Coloni nicht faulenzen. Zum Glück für meine Brüder hab ich das ja mit dem Dienst unter den Adlern ganz gut im Griff wodurch sie wohl ein bisschen mehr Kindheit und Freiheit genießen können."

  • "Du hast jüngere Brüder? Wieviele denn?", fragte Alpina. Sie blickte nachdenklich vor sich hin. "Ich vermisse meine Schwester sehr. Wir waren bis zu den vergangenen Saturnalien sehr oft beisammen, auch wenn sie schon verheiratet ist. Zum Glück ist sie nicht allein."


    Sie stockte. Sollte sie ihm erzählen, wie einsam sie oft war? Wahrscheinlich kam das seltsam rüber. Es war schon nicht leicht. Sie war gerade erst 18 Jahre alt und schon musste sie komplett für sich alleine sorgen. Wenn sie abends die Taberna medica zuschloss und sich in die Casa zurückzog, war es meist sehr still. Nun ja, jetzt war ja zum Glück Leonides da. Er war zwar nicht wirklich ein Spaßvogel, aber wenigstens war es nicht mehr so ruhig im Haus. Doch dem alten Sklaven wollte sie ihr Herz nicht ausschütten.


    "Ich weiß nicht, ob ich wirklich wissen will, wo mein Vater jetzt ist. Er will ja wohl auch nicht wissen, wo ich bin und wie es mir, meiner Schwester und meiner Mutter geht. Was soll ich mit der Information anfangen, wenn ich dann weiß, in welcher Legion er jetzt dient? Hätte er gewollt, dass wir ihm folgen, hätte er uns längst informiert. Ich bin verletzt... kannst Du das verstehen?"


    Sie suchte den Blick des Centurio, von dem sie ahnte, dass sich unter der harten Schale ein weicher Kern verbarg.

  • "Also mindestens einen", gab Corvinus launig zurück.


    "Mein Vater ist noch recht gesund und meine Mutter einiges jünger als er und wie gesagt ich war lange nicht zu Hause. Also vielleicht hab ich inzwischen schon mehr als einen. Aber ich denke das hätten sie mir auch geschrieben."


    Dann wurde auch Corvinus wieder etwas nachdenklicher


    "Irgendwie vermisse ich sie schon etwas. Aber meine Kindheit war.... anders als deine wahrscheinlich. Sobald ich laufen konnte wurde ich auf den Dienst vorbereitet. Da war nicht viel mit spielen und dergleichen. Ich hab dementsprechend auch recht wenig Kontakt zu meinen Geschwistern gehabt und war das ein oder andere mal auch nicht nett zu denen. Schließlich hatten die wesentlich mehr Freizeit als ich.... aber vielleicht sollte ich sie mal besuchen.
    Warum besuchst du deine Schwester nicht auch mal? Mit etwas Vorbereitung muss das doch machbar sein?"


    Corvinus erwiederte den Blick interpretierte das stocken aber wohl etwas falsch. In seinen Augen konnte ein guter Menschenkenner aber wohl auch erkennen das er auch etwas sagen wollte aber nicht wusste ob der Gegenüber der Richtige dafür war.


    "Sag mir einfach bescheid wenn du es weißt. Hat es solch einen Mann im Dienst unter den Adlern gegeben kann man ihn finden. Es kann ne ganze Zeit dauern aber der Militärverwaltung entgeht nichts. Sie braucht nur Jahre für eine Antwort oder Reaktion. Ein bisschen verstehen kann ich dich auf jeden Fall. Ich wünschte mir rückblickend mein Vater hätte etwas weniger Interesse an mir gehabt und du hast das Problem anders herum. Aber vielleicht ist er ja auch nie hier angekommen sondern auf dem Weg hierher gefallen?"

  • Alpina nickte. "Daran, dass er auf der Reise umgekommen sein könnte habe ich auch schon gedacht. Und ich vermute, es wäre leichter für mich und meine Mutter, wenn wir das wüßten und einen Grabstein setzten lassen könnten. Dann wäre meine Mutter zwar auch traurig, aber sie wüßte wenigstens, dass er sie nicht einfach verlassen hat... und was den Besuch bei meiner Familie angeht, so halte ich den Zeitpunkt für verfrüht. Vielleicht kann ich ja doch in ein paar Wochen oder Monaten ein Ergebnis meiner Recherche vorweisen. Außerdem ist das Baby dann vermutlich schon da. Dann bin ich Tante!"


    Ihr Blick wanderte wieder zu Corvinus. "Und du? Bist Du nie einsam?"
    Sie biss sich auf die Lippen. War diese Frage zu persönlich? Oder die falsche Frage für einen Soldaten, der wenn er wollte, Tag und Nacht seine Kammeraden um sich hatte?

  • "Wie gesagt sag es mir wenn ich der Sache nachgehen soll!"


    Auch wenn Corvinus was das zwischenmenschliche anging durch seinen bisherigen Lebensweg nicht gerade ein großes Licht war so war er ja auch nicht vollkommen unwissend. Er konnte sich daher denken das Alpina nicht das normale alleine sein meinte sondern eher das bezüglich alleine ohne Frau oder alleine ohne Familie.
    Wo er sich aber dummerweise überhaupt nicht sicher war, war wie sie es genau meinte.
    Fragte sie das vielleicht mit der Absicht das sie sich ja am Ende zusammen tun konnten und dann beide nicht mehr einsam waren.
    Oder wollte sie mehr über ihn erfahren.... quasi aus beruflichen Gründen und seinem doch recht ordentlichen Mandragoraweinkonsum.
    Oder gab es noch eine andere Möglichkeit...


    Um Zeit zu überbrücken trank er seinen Krug aus und bestellte einen weiteren nach. Er merkte so langsam das er schon einiges an Bier intus hatte und so langsam setzte auch die Wirkung ein. Auch deshalb weil er ja nicht vorgehabt hatte viel davon zu trinken und deshalb stets die starke Variante bestellt hatte und nicht das dünne was man in großen Mengen trinken konnte.


    Nutzte aber alles nichts er musste die Fragen ja noch beantworten. Er wollte sich erst dumm stellen und setzte an
    "Na ich hab ja meine Centurionenkameraden und...", beschloss dann aber das sie solch eine schlechte Lüge nicht verdient hatte.


    "Alpina du bist wirklich nett aber.... ich .... bin seitdem ich deinen Wein bekomme nicht mehr einsam.... ich hatte jemanden verloren den ich jetzt dank dir jede Nacht wieder sehen kann."


    Er hoffte er hatte richtig geraten und sie hatte diese Frage nicht gestellt weil sie ihre Einsamkeit mit seiner Hilfe kompensieren wollte. Nicht das das eine völlig abwegige Sache gewesen wäre. Aber auch wenn sein Körper schon gehörig wieder nach Betätigung verlangte war sein Herz doch immer noch ein kleiner schwarzer trauriger Klumpen. Er beschloss also wenn Alpina heute nicht mehr alleine sein wollte so würde er ihr aus Dankbarkeit einmalig dabei helfen. Dazu würde er aber noch einiges an Bier brauchen um sein Herz zum schweigen zu bringen. Also wurde der neue Krug gleich mal um einen ordentlichen Schluck erleichtert.

  • Da war sie wieder - die Geschichte von seiner verflossenen Liebe. Alpina nickte nachdenklich. Sie verfügte nicht über seine Erfahrung, doch sie konnte sich durchaus vorstellen, dass es nicht einfach war, wenn man sein Herz einmal verschenkt hatte, sich wieder neu zu öffnen.
    Sie beschloss, nicht weiter nachzubohren.


    "Es war sehr nett von Dir, mich zum Essen einzuladen. Doch es ist wirklich spät geworden. Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt nach Hause gehe. Du weißt ja, wo Du mich finden kannst, wenn Du mal wieder eine Behandlung brauchst oder Dein Vorrat an Mandragorawein zuende geht."


    Alpina stand auf. Sie reichte Corvinus die Hand, um sich zu verabschieden.

  • Spät geworden.... Corvinus war das gar nicht aufgefallen. Oder schob sie das jetzt nur vor um schnell gehen zu können. So ganz verstand er das plötzliche Ende des Gespräches und Essens nicht.
    Er ergriff ihre Hand und drückte diese kurz.


    "Öh... ja danke und war mir eine Freude mal mit jemand anderen zu essen und über ein anderes Thema zu sprechen. Vielleicht kann man das mal wiederholen ansonsten sehen wir uns ja wie du schon gesagt hast ... regelmäßig in deinem Laden."


    Da er seinen erneuten Krug nicht gleich runterstürzen wollte blieb Corvinus erst einmal sitzen und sah die stehende und gleich wohl gehende Alpina an.

  • Alpina erwiderte Corvinus Händedruck.
    "Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen. Vielleicht magst Du mich ja die Tage mal in der Casa Atia besuchen. Ich habe den Garten umgestaltet. Es war zwar eine Menge Arbeit, aber jetzt habe ich hinter dem Haus einen Kräuter- und Gemüsegarten. Komm doch mal vorbei, dann zeige ich ihn Dir." Sie dachte noch ein wenig nach, dann schob sie hinterher: "... und ich bin mir jetzt sicher: bitte versuche herauszubekommen, ob mein Vater bei irgendeiner Einheit dient, oder ob man ihn vielleicht vermisst gemeldet hat. Ich muss wissen, was mit ihm ist. Erst dann kann ich mit dem Thema abschließen. Deine Geschichte mit Deiner verlorenen Liebe hat mir klargemacht, dass ich auch noch nicht mit dieser Sache abgeschlossen habe. Ich muss Sicherheit haben. Dann fällt es mir womöglich leichter, dieses Thema zu verarbeiten. Wenn ich Dir dabei helfen kann, Dein Trauma zu verarbeiten... dann sag Bescheid... Du weißt ja, wo Du mich findest."
    Sie lächelte noch einmal und ging dann.
    An der Tür angekommen, warf sie noch einen Blick zurück. Corvinus hatte sich seinem Bier zugewandt. Er schien zu grübeln.

  • Kurz nachdem Alpina gegangen war blickte er noch einmal zur Tür und sah gerade noch wie sie hinaus ging.
    Hatte sie gerade noch einmal rübergesehen?
    So ganz klar war Corvinus jetzt nicht wie er das hier verbuchen sollte.
    Er steckte sich noch eine übrig gebliebene Olive in den Mund und trank einen großen Schluck.


    Nach einem Wink kam eine der Bedienungen heran und er bezahlte alles mit einem guten Trinkgeld. Nachdem Krug würde er ins Castellum gehen.

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