Kommandantur der Cohortes Urbanae

  • Gerade trank Avianus einen Schluck und blickte den Praefectus über den Rand seines Bechers hinweg an, als dieser zum weniger erbaulichen Teil ihres Gesprächs überging. Mit etwas nachdenklicherer Miene als zuvor, setzte Avianus den Becher wieder ab. Selbstverständlich hätte er lieber weiterhin unter dem Kommandanten gedient, dem er mehr oder weniger seine Karriere bei den Cohortes Urbanae zu verdanken hatte, aber der Decimer hatte ja sogar ein neues Amt in Aussicht und die Entscheidung des Kaisers war nachvollziehbar. Besser Vorsicht walten lassen statt Nachsicht, hieß es doch immer. Seine gute Laune wurde folglich allzu sehr getrübt und als Livianus auflachte, konnte auch er sich ein kleines Lachen nicht verkneifen.
    "Rom mag groß sein, aber sicherlich läuft man sich auch dann noch über den Weg. Und selbstverständlich werde ich mein Bestes geben, darauf kannst du dich verlassen", stimmte er lächelnd zu, meinte seine Worte aber durchaus ernst, "Und auch wenn dein Abschied ein Verlust für das Reich sein wird, so ist es sicherlich ein Gewinn, deinen Sohn wieder an der Spitze der Praetoriani zu haben. Apropos … es wird doch sicherlich eine Art Zeremonie geben?" Sowas war bei derartigen Kommandowechseln ja üblich.

  • "Die wird es gehen, ja. Auf dem Marsfeld, da noch die Tribünen der Imagoweihe stehen, welche die Garde vor kurzem durchgeführt hat. Davor ist eine Parade über das Forum Romanum und die Via Flaminia zum Marsfeld angedacht, bei der auch schon die Stadtkohorten mitmarschieren sollen. Und zu guter Letzt sollen beide Einheiten dem Volk noch ihre Künste präsentieren. Bei der Imagoweihe begeisterte die Garde das Volk mit einer Reitervorführung und diesmal möchte Serapio die Feldartillerie etwas vorführen lassen. Ich würde mir wünschen, dass deine Einheit die Vorführung der Stadtkohorten übernimmt. Ich lasse dir dabei vollkommen freie Hand."


    Livianus schmunzelte und fügte noch an.


    "Wenn möglich soll es das Volk ein wenig mehr begeistern als die Feldartillerie der Garde."

  • "Kein leichtes Unterfangen ...", stellte Avianus zunächst lächelnd fest. Die Praetorianer brauchten ja nicht einmal viel zu tun, um die Leute zu beeindrucken, ihr Ruf allein reichte meist schon aus. "Eine Kavallerie können wir leider nicht aufbieten, und da schon die Praetorianer ihre Artillerie präsentieren, werden wir eben unsere Infanterie etwas vorführen lassen ... vielleicht gar nicht so schlecht. Das Volk sieht uns viel zu selten in Marschformation." Mit einem leichten Nicken unterstrich er seine Ausführungen und trank einen Schluck Wein. "Ein paar verschiedene Formationen, Marschübungen, vielleicht einen Schaukampf ...? Ich werde sehen, was ich aus unseren Leuten rausholen kann." Auf jeden Fall musste er sich etwas gutes überlegen, denn so wie er den Decimer verstand, wäre es sein erster großer Auftritt als Tribun, noch dazu vor dem versammelten Volk Roms und selbstverständlich verdiente ihr Praefectus einen gebührenden Abschied. Na super, da machte er sich gerade wieder selbst verrückt. Am besten trank er noch einen Schluck Wein. Das half schließlich (fast) immer.

  • "Sehr gut! Ich danke dir. Sollte ich davor schon erfahren wer meine Nachfolge antritt werde ich dich und die anderen Offiziere informieren. So kann man sich vielleicht schon ein wenig darauf einstellen. Von mir war es das vorerst mit Informationen. Wenn du nichts mehr hast, dann nimm dir den Rest des Tages frei und feiere mit deiner Frau."


    Livianus leerte den Becher nun vollends und stellt ihn auf die Seite.

  • Der Praefectus dankte ihm? Da musste Avianus schon wieder lächeln. Er machte nur seine Arbeit und gerne noch dazu.
    "Das werde ich, Praefectus. Der Anlass ist es ja mehr als wert." Und wie sie feiern würden! Vielleicht wäre auch Axilla da ... und Seneca musste er einen Brief schreiben, wenn er denn endlich mal eine Antwort aus Germania erhielt. Sein Lächeln war zwischenzeitlich zu einem Grinsen geworden. Auch er leerte schließlich den Becher, da der Praefectus das Gespräch mehr oder weniger beendete, sofern er nicht noch ein Anliegen hatte.
    "Von meiner Seite? Keine Fragen mehr, Praefectus", sagte er und erhob sich dann. "Vale ... und noch einmal danke."

  • Caius betrat die Schreibstube und trat vor den Scriba.
    Salve Miles, ich muss mich bei melden. Er hielt ihm die Tabula vor.


    M. Tillius Carrinas C. Terentio Gemino s.d.


    Der Praefectus Urbi Publius Stertinius Quartus empfängt dich ANTE DIEM IV ID IUL DCCCLXVI A.U.C. (12.7.2016/113 n.Chr.) zur hora quarta in der Principia der Castra Praetoria.


    in nomine Praefecti Urbi P. Sterininii Quarti,
    Optio M. Tillius Carrinas


    CORNICULARIUS PRAEFECTI URBI


    Sim-Off:

    Komm vorbei, wann auch immer du Zeit hast


    Wenigsten die Uhrzeit kam ungefähr hin.

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