• Freut mich die Herren kennen zu lernen.


    Antwortete ich freundlich.


    So ist es werter Ilías Priamos, du bist gut informiert. In der Tat ist es schon eine Weile her. Zur Zeit ist bei mir alles offen was Ämter angeht, dies mache ich von meinem neuen Patron abhängig was dieser für mich vorsieht.


    In meiner jetzigen Position war ich für jedes kleinere Amt dankbar.
    Als die Einladung des Claudiers kam sich anzuschließen, mußte ich kurz überlegen. Ein wenig Zeit hatte ich ja noch bis zum Termin mit Germanicus Sedulus. So nahm ich dankend an.


    Gut warum nicht. Ein wenig Ablenkung würde mir sicherlich gut tun.


    Lächelte ich verlegen.

  • Sim-Off:

    Mir scheint, ich hab wohl was verpasst, hm?



    Schwer lagen die Ausdünstungen der Stadt in der Luft. Gerade inmitten des Herzens von Rom, wo Leben, Handel und Reden florierten. Von hier, wo es nur noch ein Steinwurf zu den Hallen jener war, des Senates, die lange Zeit lang die Geschicke von einem Weltreich bestimmt hatten und nun am Fuße jener Paläste, die die neuen Herren, die Caesaren, beherbergten. Und auch wie an manchen geschäftigen Tagen war es nichts ungewöhnliches, einen Römer oder aber auch Peregrinus auf der Straße Reden schwingen zu hören. Manche, die vom Verfall sprachen, andere, die die Götter anpriesen oder aber die düstere oder strahlende Zukunft prophezeiten oder aber irre Männer, die von manchen belauscht wurden als ob sie der Philosoph Sokrates wären, die auch heute noch in bettelarmen Gewändern auf dem Markt herum schlichen um die Wahrheit der Welt zu erfahren. Dennoch war es an einem solchen heißen Tag nicht immer ratsam in der prallen Sonne stehen zu bleiben. Und gleichwohl Ilías all die Aromen der Stadt, stanken sie noch so erbärmlich, bis hin zu jedem schwachsinnigen Wort eines Scheinphilosophen und Möchtegernsophisten aufnahm, Ilías liebte im Grunde das Moloch Rom, so befand der Peregrinus, dass es langsam Zeit war, das Pflaster erneut zu wechseln. „Sehr gerne, werter Claudius!“, erwiderte Ilías. Er hatte bewusst den Gang noch nicht fortgesetzt, denn zwar war die Begegnung mit Claudius Felix kurz gewesen und Ilías war sich sehr wohl bewusst, dass er sich mit dem Patrizier auf gefährliches Eis begab, dennoch war dem Claudier sehr wohl anzumerken, welch hohe Bildung er genossen hatte und souveränem Hause entstammte. Der Habitus des Claudier war durch und durch patrizisch. Und seien wir ehrlich, Ilías war mit Patriziern aufgewachsen. Oder sagen wir, in ihrem Haushalt, und auch wenn er das Weltreich der Kaiser schon in der letzten Zeit genügend bereisen durfte, eher mit Söldnern und Gladiatoren zusammen traf, sich mit Diebesgesindel und Halunken herum schlagen musste – teilweise im wahrsten Sinne des Wortes – so gab es stets einen großen Anteil von Ilías, der eine gepflegte Unterhaltung mit einem Mann, wie es der Claudier war, sehr schätzte. Und auch Hadrianus eröffnete mit seiner Person und dem Zusammentreffen eine neue Pforte der Gespräche, die zwischen den drei Männern nun entstehen konnte. Gleichwohl Ilías ursprünglich bei seinem Aufbruch gewiss nicht an Gesellschaft im Ludus gedacht hatte, ergab sich somit durchaus eine willkommene Abwechslung und zudem das geschulte Auge eines Ludusdirektors, ach was, des Direktors der größten und berühmtesten Schule des ganzen Imperiums. „Wunderbar.“, sprach Iliás auch zu Hadrianus. „Dann sei Willkommen auch von mir, Dich uns anzuschließen.“ Höflich waren die Worte, wenn er auch wusste, dass sie von keinerlei Bedeutung waren, wenn er sie als Peregrinus sprach.


    Der 'Athener' war sich recht sicher, dass die beiden Römer die Wege zu einer jeden der großen vier Gladiatorenschule sicher kennen würde, mit Sicherheit tat es Hadrianus Iustus. So führte ihr Ziel sie südöstlich des großen und eindrucksvollen Amphitheaters der flavischen Kaiser, nahe des Templum divi claudii vorbei, das Ilías mit einem leichten Lächeln betrachtete, denn war doch der Weg, der sie zum Ludus führte zwischen den Zeugnissen der großen Patrizierfamilien der Flavier und Claudier. Aber Ilías suchte darin kein göttliches Omen – er war zu sehr Sophist selber – zumal es wohl viele Plätze in Rom gab, wo man über die Fußspuren der großen Familien des Imperiums stolperte.
    Ein steinernes Tor, das Symbol des Ludus Gallicus empfingen Ilías, Felix und Iustus als sie die Schule erreichten. Einige wenige Worte von Ilías, der in der Tat wohl hier schon erwartet wurde, führte dazu, dass die Tore aufschwangen und sie bis in den großen Innenhof geführt wurden, die mal zum Trainieren und Kämpfen der Gladiatoren genutzt wurden oder aber an jenem Tage auch, um manch einen Schaukampf vor zu führen.


    http://robinhood.bplaced.net/ludus/lucius.png Doch augenblicklich waren es nur einige Tauben, die auf dem sandigen Platz in der Hoffnung auf einige Krumen – vergeblich natürlich – pickten und erschrocken aufflogen, als Sandalen den Boden aufwirbelten. Es war ein Mann mit weizenblonden Haaren, einer grauen, schlichten Tunika, gegürtet mit einem einfachen Ledergürtel, der zielstrebig auf die drei Männer zu schritt. Es war die Haltung eines Mannes, der weder kriecherisch, noch arrogant das Leben beging. Seine Augen sahen offen zu Ilías, den er offensichtlich zu erwarten schien, denn: „Salve, Ilías Priamos. Ich dachte schon, du wärest verhindert.“ Er sah von Ilías zu den beiden Männern. Fragend ging seine Augenbraue in die Höhe. „Salve, Hadrianus Iustus. Der einstige Direktor des Ludus Magnus. Welch eine Ehre, dich wieder bei uns zu sehen. Ich hoffe, das wird in Zukunft wieder öfters sein, werter Hadrianus.“ Ganz offensichtlich schien der Mann den Direktor des Ludus Magnus noch zu kennen. Und Ilías wiederum neigte zum Gruße den Kopf. „Salve, Lucius Sartorius. Mit Hadrianus Iustus scheine ich Dich wohl nicht bekannt machen zu müssen. Aber wenn ich dir vorstellen darf? Der ehrenwerte und noble Quintus Claudius Felix, Sohn des Galeo Claudius Gallus.“ Ilías Priamos drehte sich eine Nuance, so dass er wiederum Felix ansehen konnte und er deutete leicht mit seinem Kinn auf Lucius Sartorius. „Das hier ist Lucius Sartorius. Er ist die rechte Hand des Direktors des Ludus Gallicus. Im Grunde ist er schon seit Jahren ein Urgestein des Ludus hier.“ Lucius' Lippen kräuselten sich zu einem amüsierten Lächeln. „Bei Weitem nicht, dafür bin ich noch zu jung. Es ist viel mehr der alte Printus, unser Wundarzt, der das von sich behaupten darf.“ Höflich war auch das freundliche Lächeln, das er nun Felix zeigte. „Salve, Claudius, es ist mir eine große Freude, dich im Ludus Gallicus willkommen zu heißen.“ Lucius schien wahrlich guter Laune zu sein, denn das Lächeln nahm nicht ab, aber womöglich witterte er ja gleich drei Männer, die dem Ludus Geld bringen könnten. „Dann gehe ich recht von der Annahme aus, dass die werten Herren alle heute den Übungskämpfen beiwohnen möchten?“, fragte Lucius.

  • So betrat ich mit meinen beiden neuen Bekannten den Ludus Gallicus und erblickte sogleich ein bekanntes Gesicht.


    Ah salve Lucius Sartorius, dich gibt es auch noch.


    Lächelte ich den Director des Ludus an.


    Schön dich wieder zu sehen, lange ist`s her. Ich hoffe dir um deinem Ludus geht es gut. Spuren die Gladiatoren noch wie sie sollen?


    Scherzte ich und grinste dabei breit. Irgendwie war es eine vertraute Atmosphäre auch wenn dieser Ludus nicht der Magnus war aber scheinbar mußte er es auch nicht sein. Schon alleine der Gedanke das es eine Gladiatorenschule ist hatte etwas bestimmtes.

  • Die 3 Männer unterhielten sich auf ihrem Wege zum Ludus Gallicus größtenteils über Belanglosigkeiten, allzu weit mussten sie aber auch nicht laufen. Die großen Ludi der Stadt lagen schließlich fast alle in unmittelbarer Reichweite voneinander, vor allem aber vom Kolosseum.


    So betraten die 3 dann gemeinsam den Ludus. Zu Felix Erstaunen trainierte zu dieser wie er fand doch schon fortgeschrittenen Stunde des Tages nicht ein Kämpfer im Oval der Arena, dafür aber eine Hand voll Tauben...


    Kaum waren sie durch die sich für sie öffnende eiserne Porta geschritten empfing sie ein höflich dreinblickender Mann, welchen Ilías Priamos sogleich als einen gewissen Lucius Sartorius vorstellte. Ein stattlicher Herr, keine Frage.
    "Es freut mich Dich kennenzulernen." grüßte Quintus die Rechte Hand des Direktors und entgegnete dessen freundliches Lächeln. Noch nie hatte es den Claudier in diese Gladiatorenschule verschlagen und das obwohl er dem ein oder anderen guten Kampf des Öfteren doch nicht abgeneigt war.


    "Selbstverständlich nur, wenn Dir das keine Umstände bereitet." floskelte Felix dann auf die Frage des Sartoriers, nur zu gut wissend, dass dem natürlich nicht so sein würde.
    "Der werte Ilías Priamos war so frei uns zu fragen ob wir ihm nicht bei dem ein oder anderen Schaukampf Gesellschaft leisten möchten. Außerdem schulde ich ihm noch einen Becher Wein, beides lässt sich denke ich ganz ausgezeichnet verbinden. Ich bin mir sicher wir werden heute einige beeindruckende Talente zu sehen bekommen, aber könntest Du mir wohl acuh bezüglich des Weins Abhilfe verschaffen?" sein Grinsen ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Patrizier natürlich bereit war für eine entsprechende Leistung zu zahlen...

  • Vergnügt blitzten die geschäftstüchtigen Augen von Titus Sartorius auf. Das war doch ein hervorragender Tag. Er hatte nicht nur einen Mann, der womöglich einige seiner Gladiatoren anmieten würde, sondern gleich drei Männer und zwei davon nicht nur ein Peregrinus, sondern aus der gehobenen Schicht der wunderbaren Stadt Rom, vor allem witterte Sartorius, der dahin gehend wie ein Jagdhund war, den Krösus bei Claudius Felix. „Wunderbar. Dann wollen wir doch keine Hoffnungen auf einen guten Tropfen besten Süditalischen Weines zerschlagen, vor allem begleitet von den Übungskämpfen unserer besten Gladiatorenpaare und einiger unserer viel versprechenden Jungtalente. Folgt mir doch bitte, meine Herren.“ In Windeseile hatten die Sklaven bereits im Hintergrund Klinen heran getragen, Tische dazwischen und es wurde bereits silberne Pokale aufgetischt. Sartorius geleitete die Gesellschaft von drei Männern bis zu den Klinen, lud sie mit einer zuvor kommenden Handgestik ein, dort Platz zu nehmen und schon war auch eine Sklavin in leichten Leinen heran getreten mit langen, dunklen Haaren, die sich bis zu ihren wohl geformten Hüften herunter schlangen, die den Herren einen dunklen Wein in die Pokale einschenkte. „Das Ludus gedeiht...“, antwortete Lucius ein wenig 'verspätet' auf die Frage des Hadrianus. „Die Zeiten des Bürgerkrieges haben uns hart zu gesetzt. Denn wer will schon große Gladiatorenkämpfe sehen, wenn auf den Straßen gekämpft wird? Wer möchte das Blut der Gladiatoren sehen, wenn doch das der eigenen Soldaten, Brüder, Söhne und Väter, durch römische Hände fließt?“ Sartorius atmete dramatisch ein und aus, seufzte tief und bekümmert, auch wenn das Ganze nur der Fassade diente. Wie hatte er geflucht, als es zu Einbrüchen in den Zahlen gab und sicherlich nicht aus Mitleid für die Opfer des Bürgerkrieges im Streit um den Thron des Kaiserreiches. „Aber jetzt möchte ich euch einen unserer besten Männer vorstellen. Gasterix, der Gladiator. Unbesiegt in 15 Kämpfen und vor allem mit dem tridens und rete ist er ein Meister in der Arena und ein... ich gebe es ohne Neid zu … Favorit der Damen.“ Sartorius klatschte erneut in die Hände und man konnte das Schallen von zwei Blechschalen hören, die dumpf gegeneinander schlugen. Schon trat aus dem Dunklen des Ludus der besagte Gasterix, der wohl in den letzten Monaten insbesondere öfters auf den Straßen von Rom genannt wurde und dessen Wachstäfelchen sich besonders gut verkauften, auch wenn die Favoriten des Ludus Magnus noch höher gehandelt wurden.


    Und so, werte Leser, begannen eine Reihe von Übungskämpfe, in denen jene barbarischen Gladiatoren, allesamt aus dem Norden stammend, sich gegeneinander vor den Augen der Drei zu messen hatten, die dabei genüsslich Wein schlürfen und den Kampf beobachten und untereinander auch bewerten konnten.

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