15 Meilen rund um Mogontiacum

  • Endlich war es soweit Marcellus freute sich auf seinen ersten Lauf rund um Mogontiacum. Lange hatte er darauf warten müssen wieder mit dem Training beginnen zu können. Es war jetzt noch früh am Morgen, die meisten Einwohner der Stadt schliefen noch, doch so langsam meldeten sich auch die ersten Hähne um ihr tägliches Arbeitswerk zu starten. Der junge Petronier machte sich ordentlich warm und lief dann langsam los. Sein Weg führte ihn vom Domus Petronia Richtung Norden durch das Zentrum Mogontiacums rechterhand an der Curia vorbei. Ein schönes Gebäude dachte sich der Petronier, es gefiel ihm recht gut wie er so daran vorbei lief. Danach lief er linkerhand am Templum Magnae Matris vorbei und rechterhand an der Regia Legati augusti pro Praetore vorbei. Bis jetzt gefiel ihm Mogontiacum recht gut, es war nicht so ein Häusermonster wie Rom und lag ruhig und verträumt da. In Rom war um diese Zeit ein stetiger Trubel im Gange mit einer dermaßigen Lautstärke um jeden Bürger sofort aus den Schlaf zu reisen. Nun wandte sich der Petronier Richtung Nordwest um in Richtung Vicus Salutaris seinen weiteren Laufweg zu finden. Davor hatte er den verschlafenen Posten im Eingangsbereich passiert. Dieser hatte ganz überrascht aufgeschaut als Marcellus an ihm vorbeilief. Warscheinlich dachte der Posten sich was das wieder für ein verrückter Römer ist hier einfach durch die Gegend zu laufen. Landschaftlich war die Gegend etwas besonderes. Man merkte zum einen der Landschaft immer noch ihre ursprünglicche Wildheit an, auf der anderen Seite machte sich der Einfluß der römischen Kultur immer mehr bemerkbar. Marcellus gefiel es hier sehr gut, er liebte diese Natürlichkeit um Mogontiacum herum hier fühlte er sich wie zu Hause.


    Als er den Portus Militaris passiert hatte wurden Marcellus Füße langsamer und so entschloß er sich ein wenig zu rasten. Er nahm einen Schluck aus seiner Flasche, die mit Essig und Wasser aufgefüllt war. Der junge Mann ließ seinen Blick umherschweifen und nahm die sich ihm dargebotenen landschaftlichen Schönheiten auf. Marcellus hatte gelesen, dass die gegenüberliegende Seite des Rhenus nur teilweise lichtes Gestrüpp besass, vorrangig aber dichte Wälder die undurchdringlich erschienen. Nun eines Tages würde er dies auch noch sehen und erforschen. Doch jetzt war es an der Zeit den Rückweg einzuschlagen und so lief Marcellus wieder Richtung Mogontiacum um rechtzeitig wieder im Hause seines Oheims zu sein. Das Laufen war einfach herrlich, der Schweiss lief in Strömen an Marcellus Körper hinab.

  • Gerade als der Petronier wieder in Richtung der Stadt lief quoll aus dem Tor ein ganzer Haufen junger Männer. Diese wohl gut 100 Mann, trugen nicht nur Caligae, Tunika und Cingulum sondern bereits dazu den Schwertgürtel mit Holzschwert (wobei der unerfahrene Zuschauer wohl kaum erkennen konnte das es ein Holzschwert war da sie alle in ihren Scheiden steckten) und ihre Lorica.
    Angeleitet wurden sie dabei von zwei Centurionen. Einer lief in voller Rüstung vorne weg, wohl um den Tiro´s zu zeigen was sie noch leisten mussten. Ein anderer lief hinter her und schwang grosszügig seinen Vitis um Tiro´s die im Begriff waren zurück zu fallen sich das noch einmal anders überlegten.


    Corvinus war derjenige der am Ende seinen Vitis schwang und als die Truppe den Petronier erreichte wollte er gerade auf diesen einschwenken da er ihn im ersten Moment für einen Tiro hielt der doch tatsächlich die Frechheit gehabt hatte nicht nur die Formation zu verlassen sondern sogar kehrt zu machen. Das er zusätzlich auch keinen Schwertgürtel samt Schwert und Lorica trug ließ ihn kurz zögern und gab damit dem ihm unbekannten Petronier Gelegenheit die Sache aufzuklären.


    Sim-Off:

    Nur falls du möchtest.

  • Marcellus bemerkte leicht erheitert dass der Centurio ihn anscheinend für einen der Tiros hielt und kurz davor war einen gewaltigen Schreikrampf zu bekommen. Sein alter Lehrer und Ausbilder Mamercus hatte ihn auch auf diese Zeichen aufmerksam gemacht. So antwortete der junge Petronier mit einem freundlichen Lächeln, aber durchaus auch in einem militärischen Tonfall:


    "Salve Centurio, ein wunderschöner Tag heute um zu Laufen. Meine Name ist Titus Petronius Marcellus. Es ist gut zu sehen das die glorreiche Secunda unterwegs ist um die Grenze und die Römische Bevölkerung zu schützen."


    Marcellus freute sich einen der harten, berühmt berüchtigten Centurionen der Secunda kennen zu lernen. Der Mann gefiel ihm genau so hatte er sich immer seine Kameraden vorgestellt. Das würde definitiv seine Einheit werden ein ehernes Bollwerk gegen die wilden germanischen Horden. Sobald Onkel Crispus ihn nicht mehr benötigte würde sein Schritt der Eintritt bei den Adlern sein.


    Sim-Off:

    Das ist doch gar keine Frage, welcher Petronier war nicht bei der Secunda. Die Secunda war und ist die Heimat der Petronier.

  • Corvinus wollte gerade komplett eskalieren. Der Kerl hatte nicht nur die Frechheit Formation zu verlassen und in unvollständigem Anzug mitzulaufen nee der haute auch noch einen Spruch raus. Die Krönung war dann der Auftritt als Wetterfrosch.
    Gerade noch rechtzeitig sickerte bei ihm die Info, ausglöst durch den Namen, dass der gar keiner seiner Tiro´s war.


    Da Corvinus alles andere als ein guter Rhetoriker war war auch seine Antwort entsprechend. Diese erfolgte, wenn auch für Corvinus Verhältnisse mit gedämpfter Lautstärke, durchaus im Militärtonfall.


    "Ja Wetter ist angenehm. Sehr schön zu sehen das der Bürger sich noch fit zu halten weiß. Nur weiter so..."


    Er wollte schon am Petronier vorbeilaufen aber er sah das der andere Centurio die Formation angehalten hatte um zwei Tiros zusammen zu stauchen die das Quatschen nicht lassen konnten.


    "..Petronius... mit einem Petronius Crispus verwandt?"

  • Marcellus Gesicht erstrahlte als der Centurio den Namen seines Oheims nannte.
    "Ja, das ist mein Onkel bei dem ich derzeit wohne."
    Der junge Petronier war stolz darauf, dass man den Namen seines Oheims in der Legion nicht vergessen hatte. Und der Centurio gefiel ihm immer besser. Wortkarg zwar aber dafür der Typ aus dem Helden geschnitzt wurden. Auch hatte er beobachtet, dass trotz des Gespräches mit ihm der Centurio seine Leute fest im Auge behalten hatte und ihm keine Kleinigkeit entging. So nahm Marcellus seinen Mut zusammen und fragte den Centurio:
    "Darf ich mich dir anschließen, ich habe noch etwas Zeit und würde gerne, falls du es erlaubst ein bisschen Mittrainieren. Ich hatte einen Lehrer der auch mein Ausbilder war, sein Name war Optio Mamercus, ich weiss nicht ob du ihn kennst, der hat sich viel Mühe gegeben um mir vieles über die Legion beizubringen. Wenn du es erlaubst würde ich gerne mitmarschieren, du kannst mich ruhig wie einen Tiro behandeln. Mein Vater war auch Soldat in der Secunda bevor er zur Prima wechselte."
    Gespannt beobachtete Marcellus wie der Centurio reagieren würde. Den jungen Petronier reizte es ob er wirklich das was er von Mamercus wusste, gebrauchen konnte um mit den Soldaten mithalten zu können. Im Laufen war sicherlich jedem der Soldaten weit überlegen, aber all die anderen Dinge? Vielleicht konnte er sich mit dem Centurio auch anfreunden, damit dieser ihm Dinge beibringen konnte die der Petronier noch nicht wusste. Mamercus hatte ihm eingebleut immer darauf zu achten nicht überheblich zu sein und Erfahrungen zu sammeln.

  • Was für ein Wortschwall da auf ihn einprasselte ging es Corvinus durch den Kopf. Einen seinter Tiros hätte er spätestens im zweiten Satz ruhig gestellt.
    Sein Gegenüber aber war ja kein Tiro sondern Zivilist und auch noch der Neffe von Petronius Crispus.
    Sonderlich rüde wollte Corvinus daher nicht werden. Allerdings bedarf seine Frage schon eine deutliche Antwort. Denn auch wenn der Junge scheinbar gut vorbereitet worden war ging das was er sich vorstellte natürlich nicht:
    "Also wir laufen heute nur die übliche Tagesmarschleistung die von einem Legioär verlangt wird", ein kurzer Blick zu den Schwätzern die zumindestens für den Moment stumm geschaltet worden waren durch den anderen Centurio.
    "Vielleicht auch noch ein bisschen mehr. Die kannst du von mir aus mitlaufen. Dein Optio Mamercus sagte mir leider nichts. Was deine andere Bitte angeht... man kann nicht mal mittrainieren weil man gerade etwas Zeit hat. Die Legion und der Dienst unter den Adlern sind eine Aufgabe die die ganze Aufmerksamkeit, Zeit und Kraft braucht. Du scheinst mir gesundheitlich durchaus in der Lage zu sein die Aufnahme und Ausbildung zu schaffen, nach deiner Aussage bist du gut vorbereitet worden und hast mit deinem Onkel einen sehr prominenten Fürsprecher? Was hindert dich daran jetzt gleich zum Castellum zu gehen und unserer Bruderschaft beizutreten? Dann bist du schon morgen ein wirklicher und richtiger Tiro und bald ein Teil der Secunda!"


    Für Corvinus auch eine außergewöhnlich lange Rede...

  • " Nun ich danke dir erst einmal dass du mich mitmarschieren lässt. Natürlich ist mir klar das meine Wunschvorstellung so nicht durchgehen kann. Ich werde definitiv der Secunda beitreten, doh vorerst bin ich noch gebunden an meinen Onkel, da ich diesem versprochen habe als Scriba Personailis zu arbeiten, solange er meine Hilfe benötigt. Ich bin was eine Zusage angeht sehr altertümlich erzogen worden. Ein Mann ein Wort. Zu dem was ich zugesagt habe stehe ich auch voll und ganz."
    Marcellus hoffte das der Centurio nicht beleidigt war, aber Ehrlichkeit und Treue zum Wort waren doch auch in der Legion ein wichtiger Punkt. Er konnte seinen Onkel nicht einfach verlassen, jetzt da er einen so großen Posten ausfüllte.

  • Corvinus nickte einmal kurz und wollte es damit erst belassen.
    Doch dann überlegte er es sich doch noch einmal anders.


    "Dein Onkel ist ein alter erfahrener Mann und als Duumvirr von Mogontiacum hat er sicherlich auch Zugriff auf Scribas der Stadt. Ebenso ist er ein Veteran der Secunda. Er wird es sicherlich verstehen wenn du den Stylus hinlegst und ein Mann wirst und fortan ein Gladius schwingst um Roma zu dienen.
    Nebenbei gesagt ist jetzt ein guter Zeitpunkt zum Eintritt!"

  • "Nun ich werde mit meinem Onkel darüber sprechen seine Meinung ist mir in dieser Angelegeneheit überaus wichtig. Wenn ich fragen darf warum ist jetzt ein guter Zeitpunkt zum Eintritt?"
    Der junge Petronier war nun doch etwas durcheinander, was wollte der Centurio ihm nur damit mitteilen? War etwas besonderes im gange bei der Legion? Warum gerade jetzt? Gab es vielleicht einen Feldzug oder waren die Germanen wieder unterwegs???

  • Ja warum eigentlich.... eigentlich war ja immer ein guter Zeitpunkt wenn man Corvinus fragte und zu mindestens so was wie ein Donativum wurde im Moment auch nicht ausgegeben.


    "Nun aus mehreren Gründen. Der Secunda fehlen noch einige Männer um die Verluste aus dem Bürgerkrieg auszugleichen. Dadurch hat man prinzipiell die Möglichkeit schneller aufzusteigen. Außerdem bin ich mir sicher ist es nur noch eine Frage der Zeit bis die Barbaren von drüben mal wieder austesten wie Roma hier so steht. Da es weniger Legionäre gibt hat man also auch größere Gelegenheit sich bei den Kämpfen auszuzeichnen."

    Das man auch größere Möglichkeiten hatte bei solchen Kämpfen zu sterben ließ er genauso weg wie die Tatsache das man bei geringerer Mannstärke natürlich auch öfter mit den unangenehmen Arbeiten dran war.


    "Außerdem wird denke ich bald ein neuer Durchgang mit Tiro´s beginnen. Ist immer besser wenn man mit einer ganzen Gruppen gleichzeitig anfängt als in eine Gruppe von Tiro zu kommen die schon länger ausgebildet werden. Oder natürlich auch der einzige Tiro eines Centurios zu sein!"


    Bei dem letzten Satz grinste Corvinus kurz vielsagend und durchaus auch leicht drohend.

  • Ja da hatte der Centurio natürlich recht, nach dem verheerenden Bürgerkrieg waren viele Stellen in den Legionen offen. Interessant war natürlich auch das was der Centurio nicht sagen wollte, doch Marcellus war dahingehend schon vom alten Mamercus aufgeklärt werden. Es gab logischerweise auch viele Dinge bei den Adlern, die den Miles keinen so großen Spaß machten.
    "Ah ich sehe schon dann wäre ein Eintritt bei der Secunda also zur Zeit gerade recht."
    Allerdings war sich Marcellus auch sicher das die Secunda noch eine ganze Zeit brauchen würde um ihre Verluste auszugleichen. Schließlich galt bei den Adlern immer noch das Princip Qualität vor Quantität.

  • Corvinus nickte kurz und sagte dann:


    "So nun aber genug gequatscht!"


    Gesagt getan er drehte sich wieder seinen Tiro´s zu und gemeinsam mit seinem Mitcenturio und ihrer beiden Vitis wurde die Ausbildung fortgesetzt.

  • Marcellus wandte sich der Truppe zu und begleitete sie noch eine Zeitlang auf ihrem Marsch. Die beiden Centurionen sorgten dabei mit wohldosiertem Druck auf die Tirones dass diese sich immer schwerer taten und kurz vor der Erschöpfung standen. Doch jedes Mal bevor der kollektive Zusammenbruch erfolgen wollte bauten die beiden Anführer die Truppe wieder auf. So ging es nach Marcellus Gefühl immer weiter. Es war unglaublich was die beiden Centurionen aus den Männern herausholen konnten. Der Petronier beobachtete sehr genau wie die Solddaten mit den Tirones umgingen. Das alles konnte einmal wichtig für ihn werden.

  • Endlich hatte Marcellus wieder einmal frei. So nahm er seine Feldflasche und ein bisschen Nahrung mit und machte sich auf um die Umgebung von Mogontiacum weiter zu erforschen. Er folgte seinem alten Laufweg und ging weit über den Treffpunkt hinaus an dem er die Legionäre getroffen hatte. Endlich kam er an eine gut geschützte Stelle die mit dichtem Buschwerk umgeben war. Hier wollte er sich etwas ausruhen und die Natur genießen. So legte er sich nieder, verschränkte die Arme im Nacken und starrte träumend zum Himmel hoch. Die Welt war herrlich und er genoss die Einsamkeit. So lag er fast eine Stunde da als er plötzlich ein Geräusch unterhalb seines Standortes vernahm. Er kroch vorsichtig in Richtung der Geräusche und spähte durch die Sträucher. Unter sich sah er eine Frau eine faszinierende Frau - eine faszinierende bewaffnete Frau. Eine echte Kriegerin. Da es so was nur bei den Germanen gab so musste diese Person dort unten am Ufer des Rhenus eine Germanin vom anderen Teil des Rhenus sein. Marcellus war gespannt was diese Frau hier wollte.
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    Sie saß entspannt am Ufer und hatte ihr Pferd in der Nähe an einem Strauch festgemacht. Das Pferd zupfte mit Begeisterung an den Blättern eines Strauchs herum. Die junge Frau strahlte eine Überlegenheit aus als sie ihr Schwert mit langsamen weit ausholenden Bewegungen schärfte. Marcellus war sich sicher das er keine Chance gegen diese Frau hätte würde er gegen sie antreten müssen. Auf was wartete die Kriegerin nur, der stille Beobachter war neugierig.

  • Die Zeit verging und der junge Petronier beobachtete gespannt weiter. Mittlerweile hatte die Kriegerin ihr geschärftes Schwert zur Seite gelegt und ging Richtung Rhenus, dabei entkleidete sie sich um in den Fluten einzutauchen. Marcellus verfolgte die Frau mit den Augen und war begeistert von ihrer Figur. Durchtrainiert und ebenmäßig proportioniert mit roten Haaren glich sie einer germanischen Göttin. Der junge Römer konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden so beeindruckend war diese Frau.
    Wie Marcellus so nach unten starrte entging ihm ganz das auf einmal an der Lagerstelle eine Gruppe Germanen auftauchte.
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    Gerade noch rechtzeitig konnte er sich weiter ins Dickicht zurückziehen um nicht doch noch ertappt zu werden. Jetzt wurde es brenzlig für Marcellus. Wenn sie ihn jetzt entdeckten würde er wahrscheinlich sein Leben verlieren oder bestenfalls als Sklave enden. Doch zu seiner Erleichterung hatten die Männer kein Auge für ihn sondern beobachteten wie er vor kurzem die junge Frau. Sicherlich würden sie jetzt ihren Spaß mit ihr haben wollen und das sollten sie auch haben, Hauptsache sie würden es dem Petronier ermöglichen sich zu verdrücken. Die Götter würden sicherlich helfen.
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    Doch überraschender Weise passierte nichts von dem was der unerfahrene Petronier sich ausgedacht hatte. Die Kriegerin ging ohne große Hektik oder gar Angst zu haben splitterfasernackt zu ihrer Bekleidung und legte diese vor den Augen der Männer an. Und diese grimmigen Krieger hielten Abstand in einer unterwürfigen Art wie wenn die Person dort unten eine Königin wäre. Als die Kriegerin angekleidet war ging sie auf die Gruppe Germanen zu und lächelte diese kurz an. Da Marcellus kein Germanisch verstand entging ihm der tiefere Sinn der aufgeregten Unterhaltung. Das einzige oft wiederkehrende Wort das er sich merken konnte war NORWIGA. Der junge Römer vermutete zwar dass das der Name der Frau sein klnnte, ganz sicher war er sich aber nicht. Marcellus zuckte erschrocken zusammen als alle Beteiligten am Schluss des Gespräches in laute Schreie einfielen. Dabei schwenkten die Männer ihre Schilde und Fäuste extatisch. Marcellus fiel eine Steinlawine vom Herzen als er sah dass sich die Gruppe der Germanenkrieger aufmachte um irgendwohin zu verschwinden. Er spürte erst jetzt dass er schweisnass am ganzen Körper war. So zog sich der junge Petronier auch langsam zurück. Noch einmal drehte er sich um und blieb dann stockend stehen als er sich wieder umdrehte. Er schaute direkt in eine germanische Schwertspitze. Und diese Schwertspitze gehörte der germanischen Kriegerin die er ganze Zeit beobachtet hatte. Schnell ging es ihm noch durch den Kopf das es jetzt aus sein würde mit ihm und so wollte er noch schnell ein Stoßgebet an die Götter richten. Die junge Frau lächelte Marcellus plötzlich an und hob ihr Schwert an. Nun mein liebes kleines Römerlein hast du fleißig alles verfolgen können. konntest du dich an meinem Körper satt sehen kam es gefährlich leise von ihren Lippen. Marcellus war sehr erschrocken und stotterte nur: "Es lag mir fern dich beobachten zu wollen, ich war nur zufällig hier um die Natur zu geniessen." NORWIGA lachte laut auf und drängte Marcellus immer weiter nach hinten bis er endlich mit seinen Schultern an einem Baum stand. So, so mein kleiner Römer die Natur wolltest du geniessen und dabei kam ich dir bei deinen Beobachtungen gerade recht. Ich hoffe dir hat alles gefallen was du zu sehen bekommen hast. Die Germanin grinste unverschämt den Petronier an. Plötzlich packte sie Marcellus am Hals mit einer übermächtigen Kraft drückte sie ihn an den Baum und küsste ihn wild auf die Lippen. Dabei biß sie ihn kräftig so dass er blutete. Danach zog sie sich zurück und lachte schallend auf. Du hast besonderes Glück das ich heute glücklich bin sonst würdest du bereits tot sein. Einen gut gemeinten Rat habe ich noch für dich mein Freund, wenn du das nächste Mal jemanden beobachtest dann mache es richtig. Schallend lachte sie auf und war so plötzlich verschwunden wie sie aufgetaucht war. Marcellus war erschüttert, so was war ihm noch nie passiert. Er hatte so zittrige Knie das er sich setzen musste. Bei den Göttern da hatte er noch einmal Glück gehabt. Er war hauchdünn am Tod vorbeigeschrammt. Der junge Römer musste sich nun erst einmal wieder fassen.

  • Marcellus zitterte noch erheblich, er stand noch voll im Schock der Begegnung. So langsam erholte er sich jetzt und packte seine Siebensachen zusammen und wollte schon langsam in Richtung Stadt laufen als er Geräusche vom Ufer des Rhenus hörte. Waren etwa die Germanen zurückgekommen um ihn jetzt endgültig zu töten. So verschwand der junge Held wieder im Gebüsch frei nach dem Motto: Lieber ein lebendiger Feigling als ein toter Held. Und er tat diesmal gut daran sich unsichtbar zu machen. An der selben Stelle tauchte ein Trupp Germanen auf. Gut erkennbar daran, dass sie voll bewaffnet und teilweise mit Pferden ausgestattet waren. Sie zogen in aller Ruhe ihren Weg dahin und verschwanden in die selbe Richtung wie dieses Kriegerweib und ihr Trupp.
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    Was war denn jetzt auf einmal los. Das waren jetzt bereits insgesamt fast 20 Germanen, wollten die vielleicht eine Invasion starten. Dafür waren sie aber wirklich zu wenige. Egal wie auch immer für den jungen Petronier hieß es jetzt so schnell es ging zurück nach Mogontiacum und zuerst die Legion verständigen und dann den Oheim. Was immer die Bande vorhatte sie sollten auf vorbereitete Römer treffen. Marcellus lief so schnell er konnte den Weg zurück, der Atem ging ihm immer schwerer, doch er wollte jetzt keine Pause machen.

  • Die junge Germanin zog mit den Kriegern weiter und kundschaftete die Verteiidgungsanlagen, Siedlungen und die Limessicherung aus. Die Bereitschaft der Römer war nicht zu hoch angesiedelt. Die langen Jahre der Ruhe an der germanischen Grenze hatte sie verweichlicht. Ein überraschender Angriff mit der nötigen Kriegerstärke würden die meisten Römischen Schutzeinrichtungen zerstören können. Einzig Mogontiacum würde stanndhalten können mit ihren dort stationierten Verbänden. Hier würde es zu einer großen Belagerung kommen. Ja wenn .... wenn man die Römer nicht irgendwie woanders binden könnte. Da bedurfte es eines gut durchdachten Plans um die Truppen zu vernichten. War die Grenze dann einmal von Truppen entblößt könnten die germanischen Krieger wie eine todbringende Welle über die Römerlein hinwegbrausen.


    Nun jedenfalls waren alle wichtigen Informationen eingeholt und es wurde Zeit die Spuren zu verwischen. So sandte Norwiga ihre Germanen aus um einige römische Höfe abzubrennen. Wichtig war viel Rauch und viel Verwüstung damit es nach einer ordentlichen Plünderung durch Germanen aussah. Und schon bald konnte sie den Rauch der zerstörten Höfe sehen. Gut gemacht meine Krieger. Nur weiter so.


    Es wurde allerdings langsam Zeit, dass ihre Krieger wieder zurück kehrten, denn sicherlich hatte ihr kleiner Römer nichts eiligeres vorgehabt, als die Secunda zu alarmieren. Diese Torheit mit diesem Kerl hatte ihr jetzt wertvolle Zeit gekostet. Ich hätte doch den Burschen kalt machen sollen, verdammte Gefühle aber auch.

  • Endlich kamen die einzelnen Gruppen der Germanenkrieger wieder zurück. Ein Teil führte geraubte Gegenstände wie Schmuck, Münzen u.v.m. mit sich. Diese Sachen wurden dann so ausgebracht wie wenn die Germanen eiligst verschwinden mussten. Überhastet verschwinden mussten, eben eine richtig schöne Flucht. Die Pferde wurden nun auch freigelassen und verschwanden in Richtung des Hofes von dem sie gestohlen worden waren. Nun die Besitzer konnten mit ihnen natürlich nichts mehr anfangen, denn wer gestorben war brauchte keine sterblichen Dinge mehr. Sie musste immer noch lachen als sie an das dümmliche Gesicht des Römers dachte der am Kreuz die Martern seiner Frau mitansehen musste als ihre Krieger mit ihr ihren Spaß gehabt hatten. Nun beide waren dann schnell gestorben und so hatten sie ihren Plan ausführen können. Wenn die Römer wüssten wie leicht man durch ihren viel gerühmten Limes schlüpfen konnte. Die Boote waren gut versteckt worden so dass eine Rückkehr unter den Augen der Classis wieder ein leichtes werden würde. Vor den Legionären der Secunda hatte Norwiga Respekt vor den Träumern der Classis nicht. Denen konnte man am hellichten Tag die Geldbörse am Hintern wegstehlen und keiner würde es merken. Wotan möge die Classis und ihre Wachboote weiterhin mit Blindheit schlagen.

  • Alpina hatte ein flaues Gefühl im Magen, als sich ihr Reisewagen dem Umland von Mogontiacum näherte. Als sie vor einigen Wochen in ihre Heimat Raetia abgereist war, hatte es Überfälle von marodierenden Trupps germanischer Stämme gegeben. Und obwohl ihr Schwager ihr zwei bewaffnete Reiter als Eskorte mitgegeben hatte, fühlte sie sich unwohl. Sie hoffte die letzten Meilen bis zur Stadt unbehelligt absolvieren zu können.

  • Marcellus hatte sich entschieden incognito mit den Gladiatoren Kontakt aufzunehmen. So traf er die meisten der Männer außerhalb der Stadt in einem kleinen Zeltlager. Viele waren nicht übrig geblieben nach der großen Mezelei in der Arena, aber dafür hatte sich massiver Hass aufgestaut gegen den Verräter und Dieb Vidibus. Marcellus war so enttäuscht von dem alten Mann, wie konnte dieser nur so hinterhältig handeln.


    Als Marcellus mit seinem dunklen Mantel nun das Lager betrat traten ihm die Anführer der Gladiatoren entgegen.


    Was willst du hier und wer bist du überhaupt? Dabei zückten beide ihre Waffen. "Nun wer ich bin das ist leicht zu sagen, auch jemand den Vidivus beschissen hat und vor allem jemand dessen Familienehre auf dem Spiel steht. Daher wollte ich euch fragen ob ich mich euch anschließen kann. Von eurem finanziellen Verlust will ich nichts haben, nur Vidibus hat seine verdiente Strafe zu erhalten. Das ist alles." Die beiden Männer sahen sich an und kaum merklich nickte der eine dem anderen zu. Also gut du kannst uns begleiten und nebenbei bemerkt Petronier solltest du dich mit solchen Sachen erst dann beschäftigen wenn du es nicht so auffällig machst.


    Marcellus war doch überrascht, dass die Gladiatoren ihn erkannt hatten. Aber da sah man wie falls man Leute beurteilen konnte. Die Männer waren perfekte Kampfmaschinen aber auch in der Lage alles wichtige rund herum abzuspeichern.


    So nimm dir ein Pferd wir wissen bereits wohin es unseren geschätzten Marcus gezogen hat und wenn wir etwas schneller reiten dann erreichen wir ihn noch reichtzeitig ehe er sich absetzt.


    Eine Gruppe von 5 Männern und der junge Petronier verließen das Lager und ritten wie die wilde Jagd hinter Vidibus her. Die Pferde troffen vor Schweiß und Schaum stand ihnen im Maul doch darauf nahm niemand aus der Gruppe Rücksicht. Und tatsächlich erreichten sie den Fliehenden, der auf einem Karren versuchte der wilden Meute zu entkommen. Sein altes Gesicht hatte sich panikartig verändert, denn er wusste jetzt ging es um sein Leben. Mit Worten brauchte er den Verfolgern nicht kommen. Doch all sein einpeitschen auf sein Tier halfen nichts die Verfolgergruppe hatte den alten Mann erreicht und stoppte ihn hart.


    Die beiden Anführer rissen den alten Mann von seinem Karren und schmissen ihn zu Boden. Der Petronier hatte kein Mitleid was nun Marcus wiederfahren würde. Marcus Vidibus hob abwehrend die Hände und trat einen Schritt nach dem anderen nach hinten weg. Doch er wusste das er keine Chance hätte zu entkommen. Er hatte auf seiner Flucht einen einzigen Fehler begangen ins wilde Germanien hätte er flüchten sollen.


    Marcus guter Freund wo ist den unser Geld? Doch sicherlich auf deinem Wagen versteckt. Männer sucht einmal danach. Schnell fanden die übrigen Männer das Geld und sammelten es ein. Es würde für alle ausreichen damit sie nie wieder in die Arena mussten. Die aufgebrachten Gladiatoren wollten nun ein Exempel an Marcus durchführen, er sollte gekreuzigt werden und noch lange leiden. Doch Marcellus konnte dies nicht zulassen. Daher sprach er leise zu den Anführern: "Männer das geht so nicht, wenn sie den Alten finden werden sie euch jagen und selber ans Kreuz schlagen. Der Alte muss verschwinden wie wenn ihm die Flucht gelungen wäre. Und ihr selber müsst auch so schnell es geht untertauchen."


    Marcus Vidibus hatte sehr gute Ohren und so wie schien hatte er die Stimme des Petroniers erraten. Marcellus Junge bitte hilf mir es wird dein Schaden nicht sein. So versuchte er Marcellus für sich zu gewinnen. Doch er Petronier hatte sich verändert und so ging er auf Marcus Vidibus zu und sprach nur währen er ihn mit eiskalten Augen ansah: "Was willst du toter Mann du hast einen gewaltigen Fehler gemacht und dich mit den Petroniern angelegt und das toter Mann wird dein Untergang sein." Der Petronier drehte sich um und ging ohne noch auf die jammernden Worte des Totgeweihten zu hören davon. Dabei nichte er den beiden Gladiatoren nur kurz zu. Das Todesurteil konnte vollstreckt werden. MARC ... ELLUS .... BITTE ... HILF .... MIR BITTE .... ICH ::: KANN .... ALLES .... ERKLÄREN .... ES WAR ..... DOCH ........................................... AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH ...


    Marcellus kehrte zurück und betrachtete ohne Anteilnahme den blutbesudelten Leichnam des größten Veranstalters von Spielen. "Die Spiele sind zu Ende, verschart so seinen Leichnam dass ihn nie wieder jemand finde wird und rettet euch. Lebt in Frieden und ich persönlich danke euch für diese gerechte Tat."


    Die Beseitigung der Leiche erfolgte schnell und sauber keine Hinweise würden übrig bleiben und die Gladiatoren mit ihren Familien würden in den weiten des Imperiums verschwinden. So war allen Beteiligten gedient und die Ehre der Gens hatte nicht gelitten.

    Die beiden Anführer traten nun zu Marcellus und sprachen zu ihm: Junger Petronier, wenn du einmal Hilfe benötigst so wende dich an die Anschrift auf diesem kleinen Zettel. Merke sie dir gut und vernichte vor uns den Zettel. Wir haben bemerkt dass du ehrlich und gerecht bist und das ist in den heutigen Zeiten selten geworden.
    So schluckte Marcellus den Zettel hinunter nachdem er sich die Daten eingeprägt hatte.


    "Lebt also denn wohl Männer ihr habt es verdient und .... Danke für den Zettel. Ich hoffe das ich ich ihn nicht gebrauchen muss!"

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