Torquata stand im Schatten einer großen Säule und blickte unauffällig über das imposante Amphitheater. Sie war ein wenig früh dran, da sie es kaum hatte erwarten können, aus dem Haus zu kommen.
Zum Glück hatte Locusta ihr keine Probleme gemacht, nachdem Pollex ihr hoch und heilig versprochen hatte, auf sie aufzupassen.
Nun stand sie also hier, in einer schneeweißen Tunika und einer eleganten Stola gekleidet, deren schönes Kobaltblau ihren blassen Teint und ihre großen Augen vorteilhaft zur Geltung brachte.
Ihre langen schwarzen Locken trug sie aufgesteckt, jedoch verdeckt durch ein Tuch, damit man sie nicht so leicht erkennen konnte.
Pollex, stoisch und schweigsam wie immer, hatte sich schützend hinter ihr aufgebaut und seine steinerne Miene hielt die Leute davon ab, sich dem Duo zu nähern.
Innerlich von Ungeduld geplagt warteten sie also auf das Erscheinen des Hadrianus Fontinalis.
[Theatrum Pompeium] Die Fortsetzung einer Begegnung
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Fontinalis hatte die Nacht damit verbracht sich seine Gedanken über das gestrige Treffen zu machen. Jedes Wort, jede Bewegung und selbst die kleinen Berührungen hatte Fontinalis nochmals auf den Prüfstand gestellt.
Und er war nicht wirklich schlauer. Er fühlte sich zu ihr hingezogen, soviel stand fest. Aber er wusste nicht wie Torquata dachte und fühlte. Es war eine verzwickte Situation...
So kam es das der Hadrianer sich gründlich Rasiert und gewaschen, in der rostroten Tunika in Richtung Treffpunkt marschierte. Mit jedem Schritt wuchs die Spannung.
Nach einiger Zeit erreichte er schließlich das Theatrum Pompeium, den Treffpunkt. Aber es war gar nicht so einfach jemanden zu finden. Überall saßen Menschen und unterhielten sich, oder rannten wie die Ameisen geschäftig durch die Gegend.
Das Herz schlug ihm bis zum Hals als er ausschau nach seiner Torquata hielt... -
"Herrin, bist du dir sicher, dass du dich darauf einlassen willst?", murmelte Pollex hinter ihr. "Du kennst doch die Konsequenzen, wenn dies bekannt werden sollte?"
"Es besteht kein Zweifel", erwiderte Torquata ebenfalls leise. In ihrem Zimmer hatte sie lange und ausführlich darüber nachgedacht und nun wollte sie ihre Gefühle in Hadrianus' Gegenwart testen.
Erneut ließ Torquata ihren Blick über den platz schweifen und ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie ihn sah, gekleidet in einer ihr wohlbekannten, rostroten Tunika.
Sein durchtrainierter Körper bewegte sich präzise durch die Menge und Torquata musste sich sehr zusammenreißen, um nicht zu gaffen.
Mit klopfendem Herzen wartete sie darauf, von ihm entdeckt zu werden. Alles andere wäre zu auffällig. -
Fontinalis sah sich um, mit jeder Sekunde wieder er nervöser. Er hätte schon fast Angst das Torquata doch nicht kommen würde. Aber dann sauber jemanden. Pollex, er stach förmlich aus der Menge hervor. Und daneben saß sie...
Mit leicht wackeligen Beinen maschierte er in ihre Richtung. Wie sollte er sie begrüßen?
Die Nervosität wuchs ins unermessliche. Aber schließlich war es zu spät. Er stand vor ihr
Salve Iulia Torquata. schön dich zu sehen völlig unbewusst schenkte er ihr ein verträumtes Lächeln und sah ihr tief in die Augen. -
Als er endlich vor ihr stand, glitt ein strahlendes Lächeln über Torquatas zartes Gesicht und ihr Blick fand seinen.
In diesem Moment verblasste die Welt um sie herum und sie sah nur noch diese sanften Augen.
"Salve Hadrianus, bitte setz dich doch." Ihr gefiel die Art, wie er ihren Namen ausgesprochen hatte - beinahe wie ein lyrischer Vers.
Nur ein winziger Bruchteil ihres Intellektes registrierte den seltsamen Umstand, dass sie immer noch nicht bei den Cognomina angelangt waren, sondern noch immer noch bei den formalen Gensnamen waren.
Nun, vielleicht war es auch besser so in aller Öffentlichkeit...
Pollex nickte dem Centurio kurz zu und wieder hatte Torquata das Gefühl, dass sich beide Männer ohne Worte verstanden. -
Fontinalis kam der Aufforderung Torquatas nach und setzte sich neben sie. Nicht zu weit und doch auchnicht zu nah. Er kkonnte sie riechen, wahrscheinlich hatte sie ein Bad genommen, es roch nach Blumen und irgendwie nach Früchten. Fontinalis zog den dürft, in der Hoffnung ihn auch nach dem Treffen noch zu riechen. So als könne er sich einen Vorrat mitnehmen.
Die Leute die umher eilten oder saßen gerieten zur Nebensache.
Und hast du deine Plätzchen schon gebacken? vor lauter Aufregung war der Mund von Fontinalis wie gelähmt. Schließlich wollte er nicht falsches sagen... -
Torquata musste lächeln, als Hadrianus sie nach den Plätzchen fragte. "Nein...", sagte sie zögerlich. Schließlich hatte ich viel nachzudenken, füge sie in Gedanken hinzu. Doch dann wurde sie unvermittelt ernst und nervös. Wie sollte sie anfangen?
Es gab so viele Dinge, die sie nicht übereinander wussten und so viele Hindernisse zwischen ihnen, aber die Explosion ihrer Gefühle bei seiner Ankunft hatten nicht den hauch eines Zweifels hinterlassen, dass hier zwischen ihnen etwas Ernstes im Spiel war.
Wie ernst es tatsächlich war - in mehr als nur einer Hinsicht - ahnte ihr armer Hadrianus gar nicht.
Andererseits: Wenn er tatsächlich etwas für sie empfand - würde er sich von den gesellschaftlichen und gesetzlichen Diskrepanzen zwischen ihnen abbringen lassen?
Ein Soldat lässt sein Ziel niemals aus den Augen. Das waren seine Worte gewesen.
Aber war sie denn ein lohnenswertes Ziel?
Sie besaß weder Vermögen, noch außergewöhnliche Schönheit. Weder den typischen Charme einer Frau, noch beherrschte sie all die typischen Haushaltstätigkeiten: Spinnen, Waschen, Weben...
Stattdessen hatte ihr Vater Octavenus - die Götter seinen seiner Seele gnädig! - ihr Griechisch, Philosophie, Musik, Literatur und Architektur beibringen lassen und sie somit optimal auf eine mögliche Einführung in die Oberschicht vorbereitet. Damit passte das Vestalin-Amt natürlich perfekt ins Muster.
Bisher hatte Torquata auch immer geglaubt, ihr ganzes Leben voll und ganz der Vesta widmen zu können, aber mittlerweile war sie sich nicht mehr sicher.
Gewissermaßen hatte Hadrianus ihr Weltbild zerschlagen, nur, dass es sich verboten gut anfühlte... -
Torquata war heute irgendwie Stil. Lag es an dem Hadrianus, hatte sie vielleicht irgendwelche Probleme oder waren es ihre Gefühle. Fontinalis wusste es nicht. Aber auch er war aufgeregt.
Als er Torquata sah machte sein Herz wilde Sprünge, der Atem ging schon schneller.
In ihrer Gegenwart fühlte er sich selig.
Ich hoffe ich war gestern nicht zu voreilig? Dann lächelte er sie an. Ihre Augen wirkten heute größer. Lag es an der blauen stolla?
Ebenfalls sah sie aus wie eine Göttin.
Schade das ich schon bald wieder nach Mantua muss.. -
Torquata errötete. “natürlich nicht“, stritt sie ab. “wenn ich es nicht gewollt hätte, dann hätte Pollex eingegriffen, ohne dass ich es hätte sagen müssen“, bekräftigte sie und hoffte, dass Hadrianus ihre Worte richtig interpretierte.
“und ich wünschte...Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit“, ergänzte sie und wandte das Gesicht ab, damit er ihr ihren schmerz nicht ansah. Allein der Gedanke, dass er schon bald wieder fort sein könnte, war ihr unerträglich. Und dabei würde er für sie auch in den nächsten 30 Jahren unerreichbar bleiben. -
Das Torquata rot würde und ihre zweideutig Antwort Zauberin Fontinalis ein grinsen ins Gesicht. Sie schien gleich zu denken und zu fühlen wie der Centurio. Das erfüllte ihn mit einer eigenartigen Freude. Sowas kannte er nicht. Aber er wollte mehr davon. Es fühlte sich gut an.
Auch entging ihm nicht das sie sich wegdrehte. Vielleicht lag es an dem nahenden Abschied.
nicht traurig sein. Wir können schreiben oder ich komme nach Rom oder du nach Mantua. er versuchte Torquata Stimmung ein wenig aufzuhalten. -
Ach, wenn es so einfach wäre!, dachte Torquata traurig. Nun war der Augenblick gekommen, tabula rasa zu machen, jetzt würde sie ihm alles offenlegen...und er würde sich von ihr abwenden, als wäre sie eine Aussätzige.
Allein der Gedanke tat unheimlich weh.
"Ich...das kann ich nicht", begann sie und stockte dann. "Das würde dich in Gefahr bringen...das kann ich dir nicht antun."
Und auch nicht ihren toten Eltern, ihrem Adoptivvater und der ganzen Gens Iulia.
Nein, sie musste erst einmal eine Vestalin sein, vielleicht gab es dann Möglichkeiten und Schlupflöcher...
"Wir könnten schreiben, aber ein Wiedersehen wird schwierig werden", meinte sie dann zögerlich. Sie blickte sich nervös um und lehnte sich hastig zu Fontinalis. "Es gibt einen Grund, weshalb ich einen Custos Corporis habe. Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen...eine Mission...zu viel hängt daran..."
Dann rutschte sie unauffällig näher heran und ihre zarte schmale Hand fand die seine und drückte sie sanft. "Ein Soldat lässt sein Ziel nie aus den Augen...aber dieser muss auch warten können...lange...", hauchte sie. "Ich habe keine Zweifel...ich kann und werde es", ergänzte sie und lächelte den Centurio an. Dabei drückten ihre Augen alles aus, was sie an dieser Stelle nicht zu sagen wagte.
Nach einen weiteren Moment zog sie ihre Hand fort und tiefes Bedauern machte sich in ihr breit. -
Fontinalis verstand nicht. Torquata sprach auf einmal in Rätseln. Hatte sie gerade eben gesagt sie hätte eine Mission zu erfüllen? Was konnte das sein?
Als sie seine Hand ergriff schlug das Herz des Centurio wie wild, es schien ihm fast wieder aus dem Mund zu schlagen.
Und welche Mission wäre das? Warum bringst du mich damit in Gefahr?
Torquata hatte sich seinen Spruch gemerkt. Das erfüllte ihn mit ein wenig Stolz. Aber Fontinalis sah auch das die Worte die sie aussprach viel Überwindung gekostet hatten.
Was ist den los. Erkläre es mir bitte
Während er sie ansah versuchte er die für ihn geheime Botschafft zu entschlüsseln.
Wollte sie ihn nicht? Oder nicht sofort? War sie eine Geistliche und musste enthaltsam leben? Oder war sie jemand anderem Versprochen? Fragen über Fragen. Das Herz des Centurio wurde mit jeder Sekunde der Unwissenheit schwerer. -
“Das ist eine lange Geschichte“, begann Torquata und seufzte. “Ich stamme ursprünglich aus Misenum. Dort lebte ich mit meinem Eltern und meinem Bruder auf unserem Landgut. Und dann, vor einigen Jahren überfielen Banditen unseren Hof, ermordeten meine Eltern und brannten alles nieder...lange Zeit dachte ich, dass auch mein Bruder tot sei, ich selbst war zu dem Zeitpunkt nicht Zuhause. Erst Jahre später erfuhr ich, dass er den Urbanern beigetreten ist. Und so folgte ich ihm nach Rom.“
Torquata verstummte kurz, um ihre Gedanken zu ordnen.
“Ich war völlig mittellos und hoffte, in der hiesigen Casa Iulia aufgenommen zu werden. Das geschah auch und ich bin allen Menschen und Göttern dankbar, die dies ermöglichten...Und dann erfuhr ich von Testament meines Vaters, in welchem er mich dem Hausherrn, Marcus Iulius Dives unterstellte. Aber damit nicht genug, verfügte er darüber, dass ich in die Gemeinschaft der Vestalinnen aufgenommen werden sollte - zu diesem Zweck adoptierte mich Iulius Dives...Es entsprach vollkommen meinem Wünschen...zumindest bis heute...obwohl ich noch immer bereit bin, den Göttern zu dienen.“ Als sie geendet hatte, senkte Torquata den Kopf, bereit zu akzeptieren, dass Fontinalis sich nun von ihr abwenden würde. -
Fontinalis lauschte der Torquatas. Schließlich war es ihre geschichte. Die geschichte war es die einen Menschen prägte, so auch sie.
Sie handelte von ihren Eltern, ihren Tod, die Reise nach Rom und einem Testament in welchen geregelt war das Torquata Vestalinne werden sollte.
Also hatte er doch recht. So wollte oder musste ihr leben den Göttern widmen. Aber Fontinalis war nicht bereit das so einfach hin zu nehmen.
Und wie sehen deine Wünsche jetzt im Moment aus? dabei sah er ihr wieder in die Augen und konnte trauer erkennen. Es muss ihr wahrlich schwer gefallen sein dies alles zu erzählen.
Was um sie herum geschah bekam der Centurio nicht mit. Er konzentrierte sich ganz auf Torquata. Alles andere war im Moment nicht existent. -
Bei seiner Frage lächelte Torquata ihn traurig an, während ihr Tränen in die Augen stiegen. Zum ersten Mal seit ihrer Auseinandersetzun mit der Sergia Fausta, der intriganten Ehefrau ihres Adoptivvaters.
"Was ich will ist nicht relevant, denn es ist meine Pflicht, dem letzten Wunsch meiner Eltern Folge zu leisten...und mich selbst...für das Wohlergehen der Gens Iulia...aufzugeben." Bei den letzten Worten zitterte ihre Stimme.
Da legte Pollex eine seiner Pranken auf ihre schmale Schulter und drückte sie aufmunternd. Torquata warf ihm einen dankbaren Blick zu und nickte.
"Aber es ändert nichts an meinen Gefühlen für dich...", an dieser Stelle wurde ihre Stimme fast unhörbar leise und sie senkte erneut den Kopf, während sie ihre Hände so sehr ineinanderkrallte, das die Knöchel weiß hervortraten. "Wenn ich es könnte, würde ich mein Leben hier aufgeben und mit dir ziehen...aber das kann ich nicht, denn wenn ich es täte, könnte ich mir selbst nie wieder in die Augen sehen...ich würde für den Rest meines Lebens die Schuld mit mir herumtragen, meine Gens verraten zu haben, das kann ich nicht..."
Nun liefen ihr die Tränen doch übers Gesicht und und als sie Fontinalis wieder anblickte, erwartete sie, Enttäuschung auf seinem Gesicht zu sehen. "Aber ich denke auch an deine Sicherheit und deine Zukunft", ergänzte sie schnell. "Es wäre egoistisch von mir, dich einer solchen Gefahr auszusetzen - wenn ich Vestalin werden würde, wäre es uns nicht mehr möglich, so wie jetzt nebeneinander zu sitzen, denn alle Augen wäre auf mich gerichtet und damit auf dich. Ein falscher Schritt und sie könnten dich schon mit dem Tode bestrafen, das kann ich dir nicht antun. Du bist frei, deine Zukunft zu wählen und mit mir würde sie enden."
Nun wandte sie sich Fontinalis endgültig zu und sah ihm tief in die Augen, sodass er ihre Gefühle völlig durchschauen könnte, auch wenn sie es nicht wagte, sie auszusprechen. "Du bist ein wunderbarer Mann", sagte sie. "Wenn du wieder in Mantua bist, wirst du mich schnell vergessen", sagte sie voraus und ihr Ton nahm wieder eine tiefe Trauer an. "Es gibt so viele edlere, schönere und höher gebildete Frauen als ich. Und sie werden das Gute in dir ebenso sehen wie ich. Und dann, irgendwann, wirst du an mich zurückdenken und du wirst bemerken, dass ich nichts Besonderes bin..." An dieser Stelle brach ihre Stimme und versagte und sie musste blinzeln, um durch den Tränenschleier wieder klar sehen zu können.
Ein Blick zur Sonne sagte ihr, dass sie bereits zu lange unterwegs war. Ihr Vater hatte ihr ausdrücklich verboten, sich mit fremden Männern zu treffen und sie hatte es ihm versprochen...und ihr Versprechen gebrochen.
Sie war so unwürdig.
Wenn ihr Vater es herausfand, wäre er sicherlich tief enttäuscht von ihr. Aber vielleicht würde er auch verstehen, dass sie nur einmal auf ihr Herz hören wollte. Vielleicht hatte er selbst solche Erfahrungen?
Schweren Herzens richtete Torquata ihren Blick wieder auf Fontinalis. Sie mussten zum Ende kommen. -
Bei den Worten die Fontinalis hörte wurde ihm das herz schwer. Seine Kehle schnürrte sich zu. Aber gleichzeitig wuchs der Wille in ihm Torquata nicht einfach aufzugeben. Mttlerweille war auch er sich sicher, es war nicht nur eine Gewisse Lust im Spiel, viel mehr waren es Gefühle, es war ernst.
Die Tränen in ihren Augen waren ihm nicht verborgen geblieben, er lies seine Hand neben sich sinken, seine finger sichten die ihren. Aber was er als erstes zu greifen bekam war ihre -tunika, aber nach weitrem vorsichtigen tastens konnte er ihre Finger spüren. Sie zitterte.
Fest entschlossen ergriff er ihre Hand. Er umschloss sie Fest, aber nicht zu fest.
Ich...Ich will aber keine andere... Ich will dich. kurz geriet er ins stocken.
Ein Soldat verliert sein Ziel nie aus den Augen... Es gibt immer Wege. Und ich bin bereit zu kämpfen. Egal mit wem und wie lange... Eines stand fest, aufgeben wollte er nicht. Seine Hand umschloss die ihre noch immer. Er genoß es in vollen zügen. Gerne hätte er mehr gehabt. Aber schließlich waren sie nicht alleine und ungestört. Und er konnte sie vielleicht in Gefahr bringen. Etwas was er nicht wollte.
Mach dir um mich keine Sorgen... Ich werde auf dich warten. Seine andere Hand erfasste ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zur Seite und blickte ihr in die Augen.
Ich will dich... Und werde warten... -
Seine Worte ließen ihr Herz stocken. "Aber...dreißig Jahre...", hauchte sie fassungslos. "Willst du denn dreißig Jahre auf mich warten?" Ich werde jedoch, werde immer an dich denken und mir den Tag herbeisehnen, an dem ich frei bin, um mit dir zu gehen, sagte sie sich im Stillen.
Dann sah sie sich erneut nervös um. Es gab Dinge, die nicht einmal im Schutze einer Menschenmenge gesagt werden konnten. Ihr Blick blieb schließlich an einem Obsthändler hängen, der unter den mächtigen Bogengängen des Theaters seine Ware feilbot.
"Pollex, ich hätte gerne einen Apfel, würdest du mir bitte einen kaufen? Dort drüben." Sie wies mit dem Kinn in Richtung des Händlers.
Der Gallier runzelte kurz die Stirn und in seinen Augen sah Torquata etwas wie einen Verdacht aufblitzen, aber er fügte sich. "Natürlich, Herrin."
Und kaum war ihr Custos Corporis außer Hörweite, lehnte sich Torquata zu Fontinalis und flüsterte ihm zu: "Treff mich heute um Mitternacht im Park am Tiber. Unter der großen Zypresse." Dabei lächelt sie geheimnisvoll und doch vielversprechend.
Dann stand sie stoisch auf und ging an Fontinalis vorbei. Dabei streiften ihre Finger scheinbar zufällig über seine Wange. Mehr Intimitäten konnten sie sich einfach nicht erlauben.
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