Kurz überlegte ich, ehe ich den Kopf schüttelte.
"Nein, ich glaube nicht, dass das nötig sein wird. Die Geburt wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, daher werde ich in absehbarer Zukunft mehr Zeit für dich haben."
Kurz überlegte ich, ehe ich den Kopf schüttelte.
"Nein, ich glaube nicht, dass das nötig sein wird. Die Geburt wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen, daher werde ich in absehbarer Zukunft mehr Zeit für dich haben."
"Gut, wie du wünschst. Ich werde nun, wenn du nichts dagegen hast, das Haus deiner Familie erst einmal wieder verlassen und mich darum kümmern, dass meine Unterbringung im Hause der Octavier funktioniert. Nennt mir den Zeitpunkt und Ort des Beginns meiner Ausbildung und ich werde da sein."
Sie schaute sie fragend an und hoffte, dass sie bald gehen konnte.
"Ich werde dir eine Nachricht ins Haus der Octavier schicken, wenn wir anfangen können.", antwortete ich und erhob mich von meinem Platz.
"Ich danke dir. Ich werde deine Nachricht erwarten." Sie verabschiedete sich und verliess das Haus der Didier um in die Casa Octavia zu gehen.
Ich betrat hinter Gabriel das Atrium - eine wunderschöne kleine Oase in der Mitte der Casa Didia.
Als wir das Atrium betraten blickte Gabriel sich um und sprach: »Nun, dies ist das Atrium des Hauses. Sicherlich ein Platz, an dem man etwas Ruhe finden kann ...«
Ruhe finden?, fragte ich mit einem verschmitzen Lächeln.
Ich genoß es endlich wieder unter meinesgleichen zu sein und entspannte mich merklich.
Endlich musste ich nicht mehr auf die Benimmregeln eines Sklaven achten und konnte reden, wie mir der Mund gewachsen war.
»Naja, für die Herrschaften eben ...« ergänzte Gabriel auf ihre Frage und grinste ebenfalls, allerdings etwas zurückhaltener als sonst.
Und dann blickte er sich um.
»Was möchtest du als nächstes sehen? Die Bibliothek oder den Hausaltar oder vielleicht den Garten?«
Am Hausaltar war er nur einmal vorbeigegangen und er hoffte, diesen wieder zufinden.
»Ansonsten gibt es noch den Gemeinschaftsraum für uns und ... oh, hat man dir überhaupt schon Dein Zimmer gezeigt?«
Ich lachte Gabriel offen an"Ja hat man - Ich musste ja heute Nacht schon irgendwo schlafen! Immerhin bin ich ja gestern Abend schon hier angekommen!"
Dann überlegte ich kurz.
"Einen Aufenhaltsraum haben wir? Ich konnte leider noch nicht allzu viele von uns kennen lernen. Den würde ich gerne sehen!!!"
Gabriel blickte sie an. Er wunderte sich ein wenig über ihre Begeisterung, denn besonders gemütlich fand er den Raum nun nicht gerade, bis ihm einfiel, daß es eben ein Raum war, in dem sich die 'Bediensteten' trafen.
»Gut, wenn du es wünscht, so werde ich dir den Raum natürlich als nächstes Zeigen ...«
Und dann blickte er sie an und für einen Moment wurde ihm gar nicht bewußt, wie lange er sie so ansah.
Ich hörte zwar, dass Gabriel etwas zu mir sagte, aber ich verstand es nicht. Gabriel sah mir in die Augen und ließ meinen Blick nicht mehr los. Schöne Augen hatte er, wild und doch sanft und unendlich tief. Mir schien als trage er seine ganze Seele in seinen Augen.
Ein leichtes Lächeln zuckte über meine Lippen, dann blickte ich kurz zu Boden um meine Aufmerksamkeit wieder auf etwas anderes zu lenken. Als ich wieder hoch blickte schien es mir, als habe auch Gabriel wieder zur Realität gefunden.
"...die Aufenthaltsräume...ja..."
Gabriel wurde aus diesem leicht träumerischen Moment durch ihre Worte herausgerissen und lächelte leicht verlegen, als ihm bewußt war, wie er sie angestarrt hatte. Seine Gedanken schweiften zu dem Moment, wo er sie das erste mal bei seiner Kammer antraf und sie doch recht selbstbewußt aufgetreten war.
Er mochte Menschen, die wußten, was sie wollten.
»Gut, dann zeige ich dir unseren Aufenthaltsraum ...« erwiderte er und ging in Richtung der Sklavenunterkünfte, wo sich auch der Gemeinschaftsraum befand.
Unterwegs forderte er Aurea freundlich und interessiert auf: »Erzähl mir ein wenig von dir, Aurea.. Wir werden hier eine längere Zeit miteinander verbringen müssen ...«
"Rom!", fiel mir plötzlich ein.
"Rom! Ich möchte noch viel liber Rom sehen - meinst Du es sei uns möglich??"
Ich erinnerte mich an unser letztes Zusammentreffen. An Gabriels Gesicht als ich ihm zu verstehen gegeben hatte, wie gerne ich mich mit ihm zusammen im fremden Rom verlaufen würde...
Ich musste lachen.
"Kannst Du mir Rom zeigen?"
Syrius hat ja doch schon ne ganze Weile nicht mehr geschrieben - schauen wir uns die Unterkünfte später an...
Gabriel schmunzelte leicht über ihren Sinneswandel, aber ihm gefiel ihre Begeisterung im Allgemeinen.
»Nun, ich soll dir ja nun das Haus zeigen. Und ob ich ... ob wir danach in die Stadt gehen können, müßte ich fragen. Und die Stadt ist genauso neu für mich, wie für dich. Wir könnten natürlich einfach so drauf los ziehen und sehen, wo wir ankommen ...« lachte er.
Ich werd dir danach das Haus im Schnellverfahren zeigen, sprich: Es in einem Post abhandeln, ok?
Ja mach das so!
"Wahrscheinlich hast Du recht - außerdem hast Du unseren Herrn heute schon genug verärgert", antwortete ich und mein Gesicht wurde ernster, "meinst Du nicht Du würdest besser leben, wenn Du ein bißchen mehr Sklave wärst?"
Ich dachte an mein Lebensmotto und wollte es ihm weitergeben: "Magis esse quam videri, Gabriel. Das gilt auch für uns Sklaven!"
Gerade wollte er mit weiter durch das Haus gehen, als er nun innehielt und auch ernst wurde. Und er blickte sie an, erst schweigsam, dann erwiderte er:
»Ich weiß es nicht, Aurea. Ich lebe gut damit, wie ich es tue. Alles andere würde für mich bedeuten, daß ich mich aufgebe.«
Sein Blick wurde auf einmal etwas verschlossener, denn darüber redete er nun einmal nicht gerne.
"Nun so sei es wohl.", ich blickte Gabriel schelmisch von unten herauf an. Seine getrübte Stimmung war mir im Wege und ich versuchte sie schnell wieder weg zu schieben. Ich legte Gabriel meine Hand für einen Moment auf seinen Oberarm.
Mit einem wohligem Gefühl spürte ich dabei sein leichtes Spiel der Muskeln.
"Mir bist Du gerade recht so wie Du bist!", lachte ich gerade heraus und mein klares Lachen hallte leicht in den Wänden des Atriums wieder.
"Los, zeig mir die Casa - Rom wartet auf uns!"
Gabriel war sichtlich erleichtert, daß er sich nun nicht noch einer dieser Standpanuken von ihr anhören müsste, die er schon genüge von den Besitzern her kannte und er lachte nun auch. Als er ihre Hand auf seinem Oberarm spüte, emfand er das als angenehm, spürte die Wärme ihrer Handfläche ...
»Danke. Ja, ich bin mir auch gerade so recht, wie ich bin« schertzte er halb ernst. Und dann zwinkerte er ihr wieder fröhlicher zu. Ihm war ihr Kompliment wohl bewußt. Und sie gefiel ihm und ihr Lachen besonders.
Aus einmal packte er sie stürmisch bei ihre Hand und zog sie begeistert mit sich.
»Komm, es gibt noch viel hier im Haus zu sehen, mal sehen, wen wir alles so stören können, mit unseren Rundgang! Und ich habe ddann die schöne Ausrede, daß ich Befehl habe, dir das Haus zu zeigen.« Er grinste frech und eilte dann mit ihr durch die Gänge um ihr das Haus zu zeigen.
Kurz erschrak ich, als Gabriel meine Hand packte und los lief, doch dann fühlte ich mich wie ein junges Kind, das lachend und völlig frei von schweren Gedanken über eine hohe Blumenwiese rannte.
Glucksend lachend stolperte ich hinter Gabriel her, der meine Hand fest in seiner hielt. Bald schmerzte mein Bauch vor lauter lachen und ich befürchtete einer der Hausherren möge sich an meinem lauten Lachen stören.
Es gehörte sich für einen Sklaven nicht allzuviel Spaß zu haben.
Krampfhaft unterdrückte ich mein Lachen und grunzte nur noch ab und zu durch die Nase. Gabriel blickte sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht um und verlangsamte endlich seine Schritte.
Wir waren wohl am nächsten Raum angekommen.
Auch Gabriel fühlte sich für einige Momente ziemlich unbeschwert, was sicherlich aber auch an Aureas Art und ihren zauberhaften Lachen lag.
Immer noch hielt er ihre Hand und dann trafen sie auf einen Sklaven, der hier schon länger lebte, aber dessen doch etwas zweifelnder und mahnender Blick interessierte Gabriel nicht im Geringsten.
Er genoß es, ihre Hand zu halten und spürte, wie gut ihm diese unbeschwinkte Nähe zu ihr gut tat.
Er zeigte ihr im Schnellverfahren das Haus und dann sagte er schließlich lachend: »Hast du eigentlich schon den Haushund Victor kennengelernt?«
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