• Ich goss etwas wein ein und Wasser hinzu und reichte es meinem Gast.


    Sim-Off:

    der Satz "...sein Gastgeber bemühte sich, durch den Hinweis auf die fehlenden Sklaven die Wohnung ungastlich wirken zu lassen..." macht auch nach mehrmaligen lesen für mich keinen sinn. Bin ich zu doof oder fehlt da ein wort ?


    "So ist es. nachdem mein Vetter, der consular Didius falco, sich aus dem öffentlichen leben zurückgezogen hat."


    Ich pausierte.


    "Schon lange habe ich nichts mehr von ihm gehört."


    Dann eröffnete ich das gespräch.


    "Zunächst möchte ich dir danken, dass du zeit gefunden hast, meiner einladung zu folgen. Ich möchte dich auch nicht unnötig aufhalten, sondern direkt zum kern meines ansuchens kommen, weswegen ich dich einlud.
    Ich ersuche hiermit formell um dein patronat. Ich hoffe, dass du gewillt bist, einen alten Veteranen und mitglied der Factio Russata in deine Klientenschar aufzunehmen."

  • Das Gedächtnis von Macer war bekanntlich schlecht und häufig konnte er sich nur vage an Treffen erinnern, die vor vielen Jahren stattgefunden haben. Allerdings war das nicht immer der Fall, denn bestimmte Situationen vergisst man einfach nicht. "Nun, ein mutiges Anliegen. Du erinnerst dich, dass ich es war, der damals das Urteil zu deiner Degradierung bei der Legio I unterzeichnete?"

  • seltsam dass der Senator ausgerechnet dieses ereignis wieder hervorkramte. Ich wiegelte ab.


    "Man sollte die Vergangenheit doch nicht mit allzu schlechten erinnerungen belasten, oder ?" :)


    Ich goss etwas nach.


    "Das ist lange her, Senator. Als Legatus tatest du deine pflicht und mich trieb als junger Mann der eifer und Idealismus. ich stand für meine Überzeugung ein und verbüßte meine strafe. Doch es wundert mich, dass du überhaupt auf den schatten dieser ereignisse zu sprechen kommst. Ich stehe hier vor dir als gestandener veteran, der sich seine verdienste in den germanischen Kriegen erworben hat, der als Magistratus seiner anschließenden heimatstadt sich für die res publica eingebracht hat, zuletzt als Mitglied der factio russata, in deren Namen wir einst gemeinsam erfolgreiche militärische wettkämpfe ausrichteten, anlässlich der Renovierung des Marstempel."


    Ich sah ihn an. die arme senkten sich.

  • "Sicher, du hast danach deinen Weg gemacht und dich bewiesen, das möchte ich gar nicht abstreiten." Von diesen Verdiensten hatte Macer zwar wenig mitbekommen, aber dass sie geleistet worden waren, mochte er nicht bezwiefeln. "Doch das alles kann andere Taten nur aufwiegen, aber nicht vergessen machen. Auch zu schlechten Tagen muss man stehen, solange sie noch Teil der Erinnerung sind. Und mein Gedächtnis ist eigentlich eher schlecht, aber Degradierungen vergisst man eben nicht so schnell." Man sollte so etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen, zumindest nicht unter Soldaten, fand Macer.


    "Nun, was hätte ich von einem Klienten namens Didius Gordianus? Und was würde dieser von mir erwarten? Jeder gute Anwalt würde mir mein damaliges Urteil gegen dich unter die Nase halten, sollte ich als dein Fürsprecher und gegen ihn auftreten."

  • Ich setzte energisch und entschlossen zu sprechen an auf die belehrungen des senators.


    "Ich bin mir meiner vergangenen taten sehrwohl bewusst. ich habe aus ihnen gelernt, klüger und besonnener zu reagieren, denn damit erreicht man in den meisten Fällen mehr. Der Krieg damals, den Laeca uns aufzwung, war falsch, dieser meinung bin ich nachwievor. Niemand will einen bruderkrieg. Wieviele römer, wieviele söhne und väter, wieviele Familien litten unter diesem krieg, auch nach dessen ende ?
    Doch genauso sehe ich, dass mein handeln falsch war. Ich war mitglied des exercitus romanus, ein Eques der legionsreiterei und hatte meinen eid auf den Imperator geleistet. unter diesen Gesichtspunkten war mein verhalten fatal. Ich opferte darauf mehrmals zu den göttern und sie hatten ein einsehen. sie gewährten mir das Leben, die ehrenhafte entlassung aus der Armee nach XX Jahren Dienstzeit und ein dienst als Magistrat der colonia agrippina.
    Ich habe mich verändert. - "


    "was ich dir bieten kann, ist meine aufrichtige Treue und Loyalität, meine politische Unterstützung, falls deine wege dich eines tages die Praetur absolvieren lassen, und unbedingter gehorsam. Ich war ein klient des Ritters Lucius Annaeus Florus, eines freundes von Dir. wir trennten uns in einvernehmen, nachdem unsere wege sich trennten.
    Als ehemaliger Aquarius von mogontiacum verfüge ich über die erfahrungen, um sie ganz in deinen Dienst zu stellen. Was ich mir hingegen von dir erwarten würde, will ich nicht sagen. Reputation und die möglichkeit in Rom fuss zu fassen."

  • Macer hörte aufmerksam und bis zum Ende zu, bevor er antwortete. "Nun, fangen wir mit dem Letzten an. Mit deiner Erfahrung in meinem Dienst stehen und der Cura Aquarum als Aquarius dienen - wobei letzteres das wichtigere von beidem ist - kannst du auch, ohne gleich mein Klient zu werden. Die Möglichkeit, in Rom Fuß zu fassen, wäre damit gegeben. Was die Reputation betrifft, nun, ich hoffe doch sehr, dass meine Klienten nicht damit hausieren gehen, dass ich ihr Patron bin! Ich gehöre auch nicht zu jenen, die ihr Ansehen über die Zahl ihrer Klienten definieren."


    Macer war nicht einmal so prinzipiell negativ eingestellt, wie es für seinen Gesprächspartner klingen musste, aber er nahm die Sache mit dem Patronat durchaus ernst. "Zwischen Patron und Klient gibt es ein Geben und Nehmen. Ich weiß eben derzeit weder, was ich dir gerne geben würde, noch, was ich von dir gerne nehmen würde."

  • "Es wäre mein wunsch, als Aquarius der stadt rom tätig zu werden. Rom ist zwar nicht Colonia Agrippina oder gar mogontiacum, aber Wasser ist Wasser." brachte ich es salomonisch auf den punkt. :D


    zu der Patronsache meinte ich darauf:


    "Es fällt doch leichter, alte Kontakte wieder zu knüpfen, wenn man sich eines Patrons weiß, der die richtigen Anknüpfpunkte kennt.


    Was ich dir bieten kann - neben meiner politischen Unterstützung, der unterstützung der von dir favorisierten Kandidaten - ist die Tatsache, einen leidenschaftlichen kämpfer für die ziele und ideale der Russata zu gewinnen, wie du dich sicher an unser damaliges Pamphlet, welches wir formulierten, erinnern wirst."

  • Macer konnte nicht beurteilen, ob Gordianus das absichtlich gemacht hatte oder nicht, aber mit dem Verweis auf ein damaliges Pamphlet hatte er zielsicher eine von Macers durchaus zahlreichen Gedächtnislücken getroffen. "Was genau meinst du? Ich kann mich spontan an nichts besondere erinnern, was wir damals verfasst hätten." Das musste wohl noch aus der Zeit der politischen Betätigung der Factiones sein und die war durchaus lange her.

  • "Ist ja auch egal...." meinte ich milde lächelnd. :)


    Ich goss mir etwas nach in mein trinkgefäss und schaute mit dem krug in der Hand auf Macer. "Noch einen schluck ?"


    Dann nahm ich den gesprächsfaden wieder auf.


    "Ich hoffe, dass du mich als Klienten akzeptieren wirst. du sollst die entscheidung nicht bereuen. ich hoffe außerdem, dass ich bald anfangen kann, im Dienst der stadt Rom als Aquarius."

  • Macer nickt knapp und nahm noch einen Schluck dazu, auch wenn sein Trinkgefäß noch nicht ganz leer war. "Nun, das mit der Aquarius sollte kein Problem sein. Da ist häufig eine Stelle frei. Da müsstest du morgen oder übermorgen mal in mein Büro in der Basilica am Forum kommen, da klären wir das dann."

  • "Ist in ordnung. Ich danke dir."


    Sim-Off:

    das gespräch dann können wir uns ja sparen, haben ja jetzt alles geklärt. :)


    "Um ehrlich zu sein, Senator, ich verstehe deine zurückhaltung nicht, in der sache, einen weiteren klienten zu gewinnen. Du zählst viele klienten, Soldaten und ehemalige soldaten, veteranen wie ich einer bin. Es würde mir vieles leichter fallen, wüßte ich dich als meinen patron und du hättest einen klienten, der dir seine Unterstützung und stimme geben würde. Ich bin auch nicht sehr anspruchsvoll, würde dich nicht über gebühr belasten. Ich möchte, das was ich erreichen will, selbst erreichen. ich habe einen Gutshof in Germanien errichtet, bin Magistrat geworden. In rom ist es mein Ziel als Architekt fuss zu fassen. doch das Architektenhandwerk ist ein hartes Brot und die konkurrenz groß. Durch den dienst als Aquarius verschaffe ich mir eine grundlage und durch dein patronat könnte es mir gelingen, durch dich, an potentielle Kunden zu kommen, die mich beauftragen."

  • Macer schüttelte den Kopf. "Weißt du, warum ich Veteranen als Klienten schätze? Sie haben sich in jungen Jahren für einen Weg entschieden, haben ihn 20 Jahre durchgehalten, durch Höhen und Tiefen, sind gegangen, wohin man sie schickte, sind füreinander eingestanden. Wenn ich der Kommandeur eines solchen Mannes war und jener nach seinem Dienst zu mir kommt, dann weiß ich, dass er es tut, um dieses Leben weiter führen zu können, dieses Strukturen zu behalten. Aber was ist mit dir? Was ist die Via Praetoria deines Lebens? Du warst Soldat, wurdest degradiert, hast dir dann in Germania wirtschaftlich und zivil einiges aufgebaut, dann alles liegenlassen, um in Rom neu anzufangen, willst hoch hinaus und weißt das es schwer ist, fängst wieder unten an und suchst etwas, an das du dich klammern kannst. Warum tust du so etwas? Warum brichst du in Germania alles ab, ohne zu wissen, dass du in Rom einen sicheren Anfang bekommst? Was ist mit dem Geld, welches du für deinen Hof bekommen haben wirst? Wie soll ich mich auf einen Aquarius verlassen, der nur sein eigenes Geschäft im Kopf hat? Du versprichst mir deine Stimme, doch woher weiß ich, dass du dann, wenn ich sie brauche, nicht schon wieder alles hingeworfen hast und in Hispania oder Aegyptus oder noch woanders weilst? Du gibst dich als genügsam aus und doch willst du von einem unbezahlbaren Freundeskreis profitieren." Macer schüttelte noch einmal den Kopf. "Versteh' mich nicht falsch, ich weiß genau, dass vieles davon letztlich mit der Zeit kommt, in der Beziehung zwischen Patron und Klient. Aber bei mir basiert dies auf Vertrauen und das braucht Zeit."

  • Ich hörte die Worte Macers und sie machten mich wütend. X( Wie konnte ich mich nur so in ihm getäuscht haben ? nein, ich legte keinen Wert mehr auf sein patronat. Seine Worten waren ehrverletzend, seine unterschwelligen behauptungen, mich als wankelmütigen Opportunisten hinzustellen, für den treue und loyalität nichts zählten und der je nach gutdünken sein Fähnchen nach dem wind drehte, erzürnten mich. Meine stimme klang daher auch etwas kräftiger als gewohnt.


    "Senator, du beleidigst mich ! Gehört du auch zu den angesehen schichten Roms, so gebietet dies dir kein recht mich in dieser Weise zu verunglimpfen.
    Ich diente mehr als 20 Jahre in den Legionen, zunächst in Italien, dann in germanien. Ich kämpfte erfolgreich in den germanischen Kriegen im Sommer DCCCLV A.U.C. Ich wurde ehrenhaft nach ende meiner Dienstzeit entlassen, ich erwarb eine Parzelle, einen Gutshof nahe Colonia Agrippina. Ich ließ mich zu den wahlen zur Magistratur aufstellen und der damalige statthalter Maximus Decimus Meridius segnete diese ab.


    Doch, Senator, unser aller Leben hängt am seidenen faden der Götter und was sie für uns bestimmt haben, unsere schicksal, ist für uns Sterbliche nicht immer zu ergründen. Mein Schicksal traf mich hart wie ich dir in einem brief vor langer Zeit geschrieben hatte.


    Eine Handelsexpedition ins freie germanien verlief nicht gut, ich war Monate verschollen. der Hof brannte nieder. Furnilla, meine Magd, brach auf. Ich traf sie nicht mehr wieder. Von meinem leben in germanien ist nicht viel übrig. Zwar war ich eine zeitland Aquarius von Mogontiacum, doch Rom trieb mich, die sorge um die Familie, die Unsicherheit, wer von ihnen noch am leben war, ich hatte viele Jahre nichts mehr von ihnen gehört. So brach ich auf. Ich erreichte Rom, und ich wand mich an dich, Senator, in der Hoffnung einen alten Factiofreund zu begegnen, der mich empfangen würde. Zahlreich waren unsere gespräche über die factio russata, unser engagement für den Tempelneubau. Ich hatte die Hoffnung, einen Ansprechpartner in rom zu finden, jemanden, der mir einen Neuanfang hier in der Stadt Rom erleichtern würde können und dem ich zu tiefsten dank verpflichtet wäre, dem ich Treue und Loyalität garantieren und meine bescheidenen dienste anbieten könnte, den ich bei jeder Gelegenheit nicht zögern würde bedingungslos zu unterstützen.


    Daher beleidigen mich deine Worte sehr, Senator, sie kränken mich. du zweifelst an meiner treue und loyalität. Deinen Hohn und spott kannst du dir sparen, ebenso deine Verurteilungen meiner person. Du hast deine meinung, SO wird es keine gemeinsame Sache geben, doch kann ich nicht hinnehmen, dass du mich in der Weise diskreditierst. Ich lud dich in mein haus ein und das ist der Dank."


    Ich hatte fertig.

  • Macer erhob sich. "Mein Dank für deine Einladung ist dir gewiss. Ich habe nicht behauptet, dass der Wein schlecht sei oder die Plätze unbequem. Ich habe auch nicht behauptet, mit diesem Gespräch meine Zeit verschwendet zu haben. Aber wenn du glaubst, mit einer einfachen Einladung ein Patronat erkaufen zu können, dann hast du nichts verstanden. Ich war selber Statthalter in Germania und kenne die Probleme, die Soldaten und Händler dort haben. Ich hätte dir bei vielem helfen können und selbst wenn ich es nicht gerne getan hätte, hätte ich dir keine Tür vor der Nase zugeschlagen. Aber du darfst nicht Bitten mit Verlangen verwechseln und nicht Pläne mit Träumen."


    Er schwieg einen Moment. "Du weißt, wo mein Büro ist. Vale und Danke für die Einladung."

  • Er hörte einfach nicht auf. ich grollte noch immer.


    "Ich hatte nicht vor, durch eine einladung mir dein Patronat zu erkaufen. Schon wieder machst du mir grundlos unterstellungen. Ich habe dich anständig darum gebeten. Ich habe dir meine dienste, meine treue und Loyalität angeboten wie es von einem guten Klienten erwartet wird. Ich erklärte dir meine Situation. Doch scheinbar war dies nicht genug. Scheinbar sind die preise für ein Patronat in Rom in den letzten Jahren gestiegen, so dass man neuerdings gesteigerte erwartungen an seine Klienten stellt. Ich kann diese nicht nicht erfüllen, gut, damit muss ich mich abfinden. Natürlich bin ich enttäuscht, wenn du, Senator, mir derart die kalte Schulter zeigst und mich abweist, keine Frage. Doch dass du darüberhinaus grundlos an meiner Treue und Loyalität zweifelst, ist infam. du traust meinen worten nicht. Schon dein Brief, den du mir geschrieben hast, sprach eine deutliche sprache, ich hätte es wissen müssen. Du beleidigst mich. Was sollte ich von so einem patron auch erwarten ? X(


    Du hälst dich selbst für den größten, den einzig integren, unfehlbaren Menschen, den Menschen, der stets moralisch richtig handelt und der seine "unfehlbare Weisheit" allen menschen auf die nase binden muß. Lohnt es sich noch ein wort darüber zu verlieren ? Du wirfst mir vor, dass ich mich nicht an dich gewandt habe, nachdem ich aus Germania Magna entkam, mein Hof darniedergebrannt war, ich mittellos und ohne jegliche existenz war ? Wenn du offene Abneigungen gegen mich und mich als dein Klient hast, so sprich sie offen aus, aber verschleiere deine Worte nicht hinter selbstgerechten Belehrungen und neunmalklugen Weisheiten.


    Geh ! leb wohl !"


    Ich drehte mich um und verließ erbost und tief gekränkt den Raum.

  • Nach seinen Abschiedsworten hatte Macer die Casa eigentlich direkt verlassen wollen, aber die Antwort des Gastgebers verdiente es immerhin, gehört zu werden. "Ich empfinde deine Worte ebenfalls als beleidigend und fühle mich durch sie in meiner Ansicht bestätigt. Und deshalb komme ich deinen Worten gerne nach und gehe."


    Dass der Gastgeber selber den Raum verließ, bemerkte Macer mit einem Kopfschütteln, bevor er endgültig hinaus auf die Straße trat.

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