Es war spät, sehr spät am Nachmittag, als die Vorhut Eporedia erreichte. Die Gegend um die Stadt war in eine fast schon unheimliche Ruhe gehüllt, nicht einen Bauer sah man auf den Feldern, und nicht einen Ochsenkarren traf man auf den Straßen um das Städtchen an.
Umso mehr war natürlich los als die Legio I endlich anrückte. Die spärlich verriegelte Stadt öffnete ihre Tore und ein paar offizielle traten heraus um die Vorhut zu begrüßen, das übliche Prozedere, wäre es nicht mitten in Italia gewesen.
Die Stadt selbst bot nicht genug Platz für acht Kohorten einer Legio, und natürlich plante die Armee auch nicht länger zu bleiben als nötig, sodass die Vorhut begann das Marschlager vor den Stadttoren zu errichten, allerdings mit einer kleinen Modifikation: Die Soldaten nutzten eine Seite der Stadtmauer um ihr Lager daran zu errichten. Das sparte Zeit, Holz, und diese eine Seite war wohl besser geschützt als durch die üblichen hölzernen Palisaden.
Somit war die Stadt auf der einen Seite vom Fluss Dora Baltea geschützt, die Brücke konnte man leicht halten, auf der anderen Seite von der Legio, und somit konnte die Stadt ihre Ressourcen auf die anderen Seiten verwenden. Darüber hinaus war es schlichtweg nicht anzunehmen dass dieser Haufen Sklaven tatsächlich erwägen würde auf die Stadt zu marschieren...
Die Haupttruppe war noch auf ihrem Marsch und Seneca hoffte dass es die Truppe noch vor Einbruch der Dunkelheit in die Stadt schafft, denn das Umland war recht zerklüftet, und die ein oder anderen kleineren Hinterhalte könnten die Truppe im dunkeln wohl auf dem kalten Fuß erwischen..