• Kaesos geflüstertes Versprechen, ihr Diener zu werden, wenn sie ihn zum Mann machte, war Musik in Phrynes Ohren. Sie lachte genüsslich auf. Das kannst du haben!
    Mit geschickten Bewegungen umschlang die Schauspielerin den Jungen und rollte sich mit ihm über das Lager bis sie auf ihm zu sitzen kam. Sie öffnete ihre hochgesteckten Haare, sodass diese in wilden Locken ihr Gesicht umrahmten und vorne bis zu ihren Brüsten herabreichten. Phrynes Hand sorgte dafür, dass Kaeso den richtigen Weg fand, dann ließ sie sich langsam und genüßlich nieder. Sein Gesicht und die sich darauf abzeichnende Erregung und Ekstase vor Augen nahm sie ihn gänzlich in sich auf. Kreisende Beckenbewegungen wechselten mit rhythmischem Auf und Ab. Phrynes Körper bewegte sich geschmeidig wie der einer Katze, sie bog den Rücken durch, präsentierte ihm ihre wogenden Brüste, dann wieder neigte sie sich zu ihm hinunter und küsste ihn, gab ihm kurz die Gelegenheit sie zu berühren. Nur wenig später setzte sie das Spiel fort, richtete sich wieder auf, verlangsamte das Tempo und beobachtete Kaeso dabei. Wie viel von dem süßen Spiel wollte er, konnte er ertragen?

  • Ich wusste nicht was mit mir geschah, überall war sie auf meinem Körper zu spüren. Gleich einer Hydra umfingen mich ihre Armen, streichelten, liebkosten mich, lockten mich und rissen mich mit. Was konnte schöner sein als sie auf mir zu spüren? Ihre Haare, Brüste, Küsse rissen mich mit. Ihre wunderschönen Augen sogen mich ein. Ich wusste nur eins ich wollte sie spüren, mit ihr eins werden, mich in ihr geborgen fühlen.
    Ich zog sie fest an meinen schweißnassen Körper. Liebeshungrig flüsterte ich ihr unter Küssen zu. "Dein Sklave bitte dich, lass mich dich ganz ergründen, öffne deine Pforte für mich, gewähre mir Einlass."
    Woher ich diese Worte nahm, wusste ich nicht, doch sie drückten das aus, was ich empfand. Es musste etwas geschehen ich konnte einem Drang nicht widerstehen.

  • Kaeso bezeichnete sich als ihr Diener, ihr Sklave. Phryne konnte nicht genug davon bekommen. Sie spielte mit ihm wie die Katze mit der Maus und dann riss sie ihn mit sich fort zum Höhepunkt der Ekstase. Ihre Bewegungen nahmen ihn mit, trieben ihn an, reizten ihn bis zum Äußersten. Sie stöhnte verzückt auf und erwartete gespannt den Punkt an dem er über die Ziellinie gehen würde. Sich aufbäumend genoss sie den Höhepunkt.
    Als sie mit feuchter Haut und heftig atmend sich auf seine Brust sinken ließ, hauchte sie ihm ein Kompliment ins Ohr.


    Und was du schon für ein Mann bist, Kaeso! Man sollte dich nicht unterschätzen. Ich habe es jedenfalls sehr genossen.


    Phryne rollte sich von ihm herunter. Mit zarten Fingern strich sie über seine schweißnasse Brust und die Oberarme. Sie betrachtete ihn. Er war jung, sehr jung. Ein schönes, junges Spielzeug mit guten Verbindungen.


    Du Armer hast eine Menge durchgemacht, nicht wahr? Bist du geflohen weil den Vater alle in der Familie misshandelt und missbraucht hat?

  • Unbändige Freude stieg in mir auf, sie sagte mir Und was du schon für ein Mann bist, Kaeso!
    Für mich die Erfüllung des seit kurzem immer größer werdenden Wunsches. Was sie weiter sagte bestärkte mich in meinem Stolz. Ich war ein Mann, wem konnte ich davon erzählen? Curio? Alpina? Ob sie sich mit mir freuten. Erschrocken hielt ich mit meinen Überlegungen inne. Nein das durfte ich ja nicht es sollte doch unser Geheimnis sein, das von meiner Göttin und mir.
    Die Berührung ihrer zarten Finger holten mich zurück, ich spürte wie ein leichter Schauer überlief und meine Sehnsucht entflammte aufs neue. Mit einem glückseligen Lächeln erwiderte ich, „es freut mich sehr, das ich dir zu gefallen sein konnte, denn du hast mir gerade unendlich viel gegeben“ Schon versank ich in ihre wunderbaren Augen. „Ja deshalb floh ich, weil... ich wusste, ich würde ihnen nicht mehr helfen können. Ich wollte nur noch weg von alledem.
    Wie froh bin ich, dass ich hier gelandet bin und letztendlich hier bei dir. Es gibt bestimmt keinen Ort wo es mir besser gehen kann.“

    Zärtlich strichen meine Finger über die samtige haut ihrer Wangen, umschlossen sanft ihren Kopf und meine Lippen berührten die ihren für einen langen Kuss.

  • Phryne amüsierte sich über die herzzerreißende Naivität ihres jungen Liebhabers. Es war ihr gelungen den unerfahrenen Jüngling um den kleinen Finger zu wickeln. Die Geschichte, die er ihr erzählte war einigermaßen glaubwürdig, auch wenn ein kleiner Zweifel blieb. Warum war er nicht in Italia geblieben, sondern bis über die Alpes ins kalte und regnerische Germania geflohen? Fürchtete er, dass sein Vater ihm nachspionieren würde? Versuchen würde ihn zurückzuholen? Warum sollte dieser das tun? War er vielleicht der Bastard eines einflussreichen Römers? Ließ sich irgendwie Kapital daraus schlagen? Oder war Kaeso ein geflüchteter Verbrecher oder gar Sträfling?


    In ihrem schönen Kopf arbeitete es während sie sich von dem Jungen liebkosen ließ. Sie wollte versuchen noch mehr Informationen aus ihm herauszukitzeln. Ihre Hände begannen sanft seine Schultern zu massieren. Nach und nach wanderten sie über seine Haut, seinen Körper abwärts. Sie ließ ihre Lippen folgen. Bald war das Ziel ihrer Bemühungen erreicht. Kaeso reagierte genau wie sie es erwartet hatte. Phrynes Lippen und Zunge spielten mit dem besten Stück ihres jugendlichen Liebhabers. Ab und an wanderte ihr Blick aufwärts, beobachtete seinen Gesichtausdruck, das steigende Verlangen. Im rechten Moment ließ sie ab von ihm, glitt mit ihrem Körper an seinem aufwärts, bereit ihn noch einmal einzuladen, ihre Pforte zu betreten. Sie wusste, dass er heiß war, dass jetzt der Moment war, in dem sie das aus ihm herauskitzeln konnte, was sie wissen wollte.


    Sag, mein Süßer, hast du auch ein Genilnomen?

  • Glücklich bemerkte ich, sie hat genau wie ich noch nicht genug und genoss ihre erneute Bemühungen. Was dann kam konnte ich nicht fassen, auch so konnte eine Frau einen Mann zu Frieden stellen? Genießerisch schloss ich die Augen, dann hörte ich mich seufzen und mein zufriedenes leichtes stöhnen.
    Wenn es so schön sein konnte, wenn Mann und Frau sich gegenseitig beglückten,warum dann zum Hades, war mein Vater dann so brutal gewesen?
    „Oh“ kam es enttäusche von mir als meine Göttin so plötzlich von mir abließ, sofort suchten meine Lippen den Weg zu ihren Brüsten, während eine Hand sie zu streicheln begann suchte die andere den Weg zu ihrer Pforte.
    Erstaunt hielt ich inne schaute ihr in die Auge nach ihrer Frage,Sag, mein Süßer, hast du auch ein Genilnomen?
    Zögernd meinte ich „Nein“. Ob das jetzt wichtig war? Ob sie mich verstieß wenn ich ihn nicht hatte. „Nein, damit kann ich leider nicht dienen. Merkwürdig bisher hat mich noch keiner gefragt, vielleicht habe ich auch eins und weiß es nicht. Mein Vater wurde immer nur Marcus der Säufer genannt und meine Mutter Aesara. Die Helvetier fragten mich nicht und Susina Alpina auch nicht. Ist es für dich jetzt wichtig wenn ich kein Genilnomen habe?“ Meine letzte Frage bestand aus einer Mischung von Enttäuschung, Angst und Hoffnung.

  • Phryne hob die Augenbrauen. Kein Genilnomen? Eigenartig! Entweder er kam aus der Gosse oder er hatte etwas zu ververgen. Als er den "Namen" des Vaters sagte, war klar aus welcher Schicht er stammte. Zunächst würde sich die Schauspielerin damit zufrieden geben. Es spiele ja auch keine Rolle. Zumindestens für den Moment nicht. Sie küsste ihn lächelnd.


    Nein, es ist nicht wichtig, mein kleiner Liebling. Und dafür was wir gerade machen ist es noch weniger wichtig. Komm her zu mir mein kleiner, großer Mann! Zeig mir, dass hier und jetzt nur Phryne und Kaeso da sind. Alles andere zählt nicht.


    Ihre Hände begannen das zu unterstützen, was sie eben in Worte gefasst hatte. Sie wollte ihm zu verstehen geben, dass nur die Verbindung ihrer beiden Körper, einzig die Lust in diesem Moment zählten. Phryne bog sich zurück, ließ zu dass er ihren Köprer in vollen Zügen genoss.

  • Nachdem unsere Körper sich wieder zueinander gefunden und vereint hatten, lag ich seitlich neben meiner Göttin.
    Mein Kopf ruhte auf der linken Hand, deren Ellbogen auf aufgestützt war und betrachtete meine Liebesgöttin. Liebevoll streichelt meine Rechte ihre Wangen. „Ich wünschte es würde nie enden“, flüsterte ich dabei, ehe ich leicht einen Teil ihrer Haarpracht durch meine Hände gleiten ließ.
    Nach einer Weile stand ich auf, füllte unsere Weinbecher, kniete mich neben ihr und reichte ihr den ihren.
    Träumerisch glitt mein Blick über ihren wohlgeformten Körper. „Was kann ich ich jetzt für dich tun meine Göttin, nachdem du mich zum glücklichsten Mann der Welt machtest. Vielleicht die Sterne vom Himmel holen?“ Lächelnd hob ich meinen Becher, ehe ich einen kräftigen Schluck nahm.

  • Wie immer genoss Phryne es sichtlich, Stellvertreterin der Liebesgöttin auf Erden zu sein. Während ihr Körper noch prickelte, ließ sie sich von ihrem jungendlichen Liebhaber den Weinbecher reichen. Auch sie nahm einen kräftigen Schluck. Den Satz, den Kaeso schließlich formulierte, ließ sich Phryne auf der Zunge zergehen. Er schmeckte noch wesentlich süßer als der Honig in den die Teigbällchen getränkt waren, die als Nachtisch neben ihnen standen.


    Was du jetzt für mich tun kannst? Du kannst mir noch ein wenig die Zeit vertreiben und mit mir speisen und des Bacchus Elixier genießen. Erwartet dich jemand heute Nacht in der Casa Helvetia oder magst du mein Bettwärmer sein? Ich fühle mich oft so einsam in dem großen, kalten Haus.


    Phryne schenkte Kaeso und sich nach. Sie griff nach den Honigbällchen und schob ihm eines in den Mund. Dann schloss sie die Augen und öffnete den Mund damit er sie ebenfalls füttern konnte. Anschließend räkelte sie sich auf dem Lager aus Kissen. Die Schauspielerin ging davon aus, dass der Junge noch nicht an größere Mengen Wein gewöhnt war. Sie wollte die gelöste Stimmung nutzen, sobald der Wein die Zunge ein wenig gelockert und den analytischen Verstand in den Hintergrund gedrängt hatte, um Kaeso ein wenig auszuhorchen. Also prostete sie ihm erneut zu.


    Auf dich, mein Apollo! Wie er bist du jungendlich schön und anmutig, dabei zugleich so männlich und begehrenswert. Es ist schwer, dir zu widerstehen! Wie ist es den Frauen in der Casa Helvetia nur gelungen, nicht über dich herzufallen? Oder sind sie es längst? Die hübsche kleine Sklavin, die in der Culina wirbelt, die Kinderfrau, die einsame Kräuterfrau oder gar die Hausherrin selbst? Hast du am Ende gar schon dafür gesorgt, dass sich das Haus bald mit noch mehr Leben füllt?


    Ihre Fingerspitzen fuhren den Arm hinab, der den Weinbecher hielt. Sie führte ihn sanft erneut an die Lippen des hübschen Jünglings.

  • Noch immer halte, dass hier erlebte in mir nach und ich war in einer anderen Welt. Ergriff wie ein ertrinkender die süßen verlockende Worte und ließ mich nur zu gerne verführen. Zu gerne nur wollte ich ihr dienstbar sein. „Ich kann so lange bleiben wie es dein Wunsch ist, ich bin frei und unabhängig.“
    Was kümmerte mich Alpina, was kümmerte mich Runa oder ihr Mann, was kümmerte mich mein Wunsch nach mehr Wissen und Können, ich hatte soeben den Gipfel meines Lebens erklommen.
    Bettwärmer, formte ich in Gedanken das Wort nach. Es war mir unbekannt, hörte sich aber von meiner Liebesgöttin gesprochen, wunderbar an. Es bedeutet für mich, ich sollte bei ihr bleiben, ihr die Füße, ihren Körper erwärmen und bestimmt noch mehr. Welch ein geringer Preis für meine Freuden.
    „Zu gerne erfülle ich dir diesen Wunsch, glaube mir ich weiß was Einsamkeit bedeutet und fühle mit dir.“
    Hastig nahm ich ich einen großen Schluck vom Elixier des Bacchus, wie sie es nannte und öffnet meine Lippen um eins der köstlichen Honigbällchen zu kosten. Spülte den Rest mit einem erneuten Schluck hinunter und begann meine Göttin mit einer Hand zu füttern, während mein Blick ihren Körper streichelte.
    Ein wohliges Gefühl breitete sich aus, fast als ob ich weich eingebettet auf einer Wolke über allem schwebte. Mir gefiel was ich da sah, so war also das wirklich angenehme Leben an der Seite einer Göttin.
    Ich konnte es nicht fassen, sie nannte mich Apollo. Pries meine Jugend, noch mehr, alle Attribute an einem Mann. Eingelullt vom Wein, von ihren betörenden Worten, lächelte ich. „Nein, das hat keiner dort versucht. Du weißt, du hast mich erst gelehrt,wie ein Mann zu fühlen.“ nach kurzer Pause und einem erneuten Schluck, kicherte ich, „das heißt einmal habe Gwyn aus versehen umgestoßen und fühlte ihren Körper, da begann ich neugierig zu werden, doch mehr ist leider nicht geschehen. Ein andermal habe ich durch eine Türspalt, den Helvetier und seine Frau beobachtet. Wenn ich dort die Wahl hätte würde ich die Duccia zuerst wählen, vom Alter her und so. Alpina wäre natürlich auch nicht zu verachten, doch sie ist so eingespannt, sie wird keine Gedanken an der gleichen verschwenden. Allerdings könnte es sie auch auflockern. Doch was sollen all diese Gedanken. Ich bin der glücklichste Mann auf der Welt, denn ich bin bei der Liebesgöttin, jeder wird mich beneiden.“ Triumphierend hob ich den Becher, noch während ich trank, merkte ich wie müde ich plötzlich wurde.
    Ich riss mich zusammen, denn schlafen wollte ich jetzt auf keinem Fall und küsste meine Göttin auf ihre wundervollen Lippen. Meine Zunge suchte die ihre, dennoch hing ein Teil meines weinschläfrigen Gehirns, noch bei ihren Fragen.
    Ich ließ von ihr ab und meinte, „meinst du die Frauen, in der Casa Helvetia, würden sich freuen, wenn ich ein wenig intime Zeit mit ihnen verbringen würde?“
    Was konnte denen denn schon besseres passieren, schließlich hatte die Liebesgöttin es mir bestätigt , was für ein Mann, was für ein Liebhaber ich war. Vielleicht war dies auch meine wahre Berufung. Erneut beglückte ich sie mit meinen Küssen.

  • Der liebestrunkene Kaeso quasselte drauflos. Bislang hatte er sich also keiner der Frauen in der Casa Helvetia intim genähert. Doch aufgestachelt durch das Erlebnis mit ihr und die Ermunterung schien der Junge Spaß am Liebesspiel gefunden zu haben. Alleine die Vorstellung, dass er nun den Weibern im Doppelhaus der Helvetier nachstellte gefielt ihr. Zu was für Intrigen man das nutzen konnte... wenn er der Ducchierin nachstieg oder der Kräuterfrau - konnte das beide gegeneinander aufbringen? Würde sie so einen Keil zwischen die zwei Busenfreundinnen treiben könne? Oder wenn er es tatsächlich schaffte, die Duccia ins Bett zu bekommen. Konnte man es ihrem Mann stecken und damit die Helvetier und die Ducchier wieder entzweien? Und wer wusste schon, ob sie ihn so nicht doch noch als wichtigen Informanten benutzen konnte.
    Phryne erwiderte also Kaesos Küsse und grub ihre Finger in seine Lockenpracht. Sacht zog sie sein Ohr ganz nah an ihre verführerisch flüsternden Lippen.


    Den Frauen in der Casa Helvetia kann gar nichts Lohnenderes passieren, als von einem Adonis wie dir beglückt zu werden. Bestimmt liegt es bloß an ihrer zur Schau getragenen Prüderie, dass sie nicht längst nachts an deine Kammertür geklopft haben. Und an deiner Stelle würde ich mich nicht mit den Sklavinnen zufrieden geben. Du bist für Größeres geschaffen!


    Die Schauspielerin setzte sich auf und reichte Kaseo die Hand.


    Komm, mein Adonis, mein göttlicher Liebhaber! Wir wollen in mein Bett umziehen und dort den Rest der Nacht verbringen. Ich möchte dich noch ein wenig genießen, bevor ich dich, schweren Herzens, mit den Frauen der Casa Helvetia teilen muss.

  • Was für ein erhebendes Gefühl, dachte ich, als mein gerade rasend wachsendes Ego, von den Worten meiner Liebesgöttin umschmeichelt wurde. Selbstzufrieden und ein wenig Selbstverliebt, nickte ich zu ihren Worten.
    Trunken von Liebe, Lust und Wein, nahm ich ihre Hand, erhob mich, zog sie zu und geleitete sie zu ihrem Bett. Wobei ihre erneut betörende Worte in mir nachklangen.


    Im Nachhinein hätte ich nicht mehr sagen können, schmiegte sie sich an mich oder ich mich an sie? Die letzte Erinnerung die ich hatte, war ihr weicher Körper, der verlockende Duft ihrer Haut und ihrer Haare und meine Arme die sich um sie schlangen, mit dem Wunsch sie nie mehr los lassen zu müssen. Danach sank ich wohl erschöpft von der Liebe, in Morpheus Arme.


    Träume hielten mich in Atem. Träume in denen ich in voller Größe und Pracht vor und über den Frauen stand, um sie zu betören und zu beglücken. Da war nicht nur meine Göttin, da war die kleine zarte Alpina, die blonde schöne Runa und im Hintergrund standen noch eine Reihe unkenntlicher Frauen. Ich erfüllte meine Aufgabe.

  • Endlich, ich war draußen. Natürlich hatte ich die gleichen Sorgen um Leben und Gesundheit der Verletzen und auch das gleiche Mitgefühl mit ihnen wie alle anderen. Nach dem die Beiden, durch das Attentat verletzten, auf dem Wege der Besserung waren und ich selber fast ein Frag war, fand ich es wäre an der Zeit mich ein wenig um mich selber zu kümmern.
    Meinem Schlafmangel musste ich abhelfen, dazu konnte nur meine Göttin, meine Phryne beitragen.


    Wer mich die Casa Helvetia in großer Eile verlassen sah, musste denken, ich hätte einen wichtigen Auftrag zu erfüllen. Wie von den Mächten der Finsternis getrieben raste ich zu der Casa Acilia. Nun stand ich davor und wusste nicht wie es weiter gehen sollte. Einfach rein stürmen und mich ihr zu Füßen werfen ging nicht.
    Zunächst umrundete ich deshalb ihr Anwesen, vielleicht hatte ich Glück und konnte sie irgendwo sehen. Natürlich war es nicht so. Als einzigen sah ich ihren Sklaven, jenen hochmütigen Glaucus und der vertrieb mir die Lust einfach einen, wenn auch unangemeldeten, Besuch ab zu statten.
    Enttäuscht aber um so sehnsüchtiger wartete ich weiter, nur um einen Blick auf sie zu erhaschen.
    Es dauerte eine ganze Weile ehe sich etwas tat. Eine Frau trat nach draußen. Niedergeschlagen stellte ich fest, es war nur Korone, ihre Sklavin. Schweren Herzens machte ich mich auf dem Heimweg, denn wenn ich auch frei war, so gehörte ich doch zur Casa Helvetia und ich hatte keine Lust irgendwelche Fragen zu beantworten.

  • Nachdem Phryne angekleidet und frisiert worden war, schickte sie Korone auf das Forum. Sie gelüstete es nach Feigen. Die treue Dienerin sollte sehen, ob die seltenen und teuren Früchte mit einem der Schiffe aus dem Süden ihren Weg nach Mogontiacum gefunden hatten.


    Kaum war die Sklavin gegangen, erschien Glaucus in der Exedra des Peristyliums, wohin sich Phryne zurückgezogen hatte, um in den Schriftrollen zu lesen, die Claudius Atticus, der Gallus des Kybele-Kultes ihr geliehen hatte. Seine Miene verriet, dass ihm etwas missfiel.



    Glaucus


    Domina? Ich möchte dir eine Beobachtung melden. Dieser Junge, den du letzthin zur Cena eingeladen hattest, ist um das Haus geschlichen. Ich habe ihn beobachtet, als er sich hier herumgetrieben hat. Mir ist der Kerl nicht geheuer, Phryne. Er ist kein Mann für dich. Dieser kleine Strolch hat es nur auf deinen Reichtum abgesehen. Er wird dich bestehlen, sobald er einen Moment unbewacht ist.


    Die Freigelassene sah von ihrer Schriftrolle auf.


    So? Der junge Kaeso observiert also das Haus? Ich glaube, du machst dir unnötig Sorgen, mein lieber Glaucus! Ich denke er hat ganz anderes im Kopf als mich zu bestehlen. Ganz bestimmt! Aber vielen Dank für die Information. Ich nehme an, es ist an der Zeit, ihm eine weitere Venuslektion zu erteilen. Schick Korone zur Casa Helvetia und lass Kaeso eine Feige überbringen. Sie soll ihm ausrichten, wenn er errät wofür die Feige steht, soll er zum Einbruch der Dunkelheit in die Casa Acilia kommen.

  • Endlich es war so weit, die Dunkelheit war angebrochen. Dieses Mal hatte ich mich zurückgehalten und war nicht zu früh aufgebrochen.
    Lange hatte ich da gesessen und die Feige angestarrt. Nein ich hatte, allen Versuchungen widerstehend, sie nicht verspeist, denn etwas in mir sagte mir, die Feige hätte eine Bedeutung für mich, welche sich mir noch nicht erschloss. So hatte ich beschlossen, sie mit zu meiner Göttin zunehmen. Es konnte ja sein wir würden sie gemeinsam verspeisen oder sie teilen und über ihren Inhalt sprechen. Dieser Gedanke trieb mich zur Eile.


    Heimlich hatte ich die Casa Helvetia auch heute wieder verlassen und klopfte an bald schon an der Türe der Casa Acilia.


  • Glaucus


    Der Blick des Sklaven, der als Ianitor und Leibwächter Phrynes diente, war von seinem Misstrauen geprägt. Er begutachtete den Jüngling vor der Tür und die Frucht, die er in den Händen hielt. Dann trat er zurück und öffnete die Tür.
    Pass auf mit den süßen Feigen. Wenn man zuviel davon erwischt können sie einem auf den Magen schlagen und unangenehme Nebenwirkungen haben... zischte Glaucus.


    Kaum war Kaeso durch das Vestibül ins Atrium gekommen, als Korone ihm entgegeneilte. Sie hielt ein Waschbecken mit darin schwimmenden Rosenblüten zum Händewaschen. Nachdem sie dem Gast die Hände mit einem Tuch getrocknet hatte, gab sie ihm ein Fläschchen mit Duftöl.
    Die Herrin hat dieses für dich ausgesucht.
    Das Öl duftete nach Mandarinen und Orangen.


    Korone lächelte süßlich. Wenn du diesem Gang folgst, wirst du Phryne finden. Sie hat deutlich sichtbare Hinweise gegeben.


    Als Kaeso den Gang betrat fand er zunächst einen Apfel, wenig später einen Granatapfel und vor der Tür zu Phrynes Cubiculum eine weitere Feige.


    Phryne wartete auf Kaeso. Sie trug ein durchsichtiges Kleid aus roter Seide, das ihren Körper umspielte jedoch nichts verdeckte. Ihr Haar war gelöst und umfloss ihre Schultern. Auf dem Bett vor sich lag eine Feige.

  • Mir schien, für den Leibwächter war ich der geborene Dieb, Mörder oder einfach gesagt, die Ausgeburt des Bösen, welches seiner Herrin Böses wollte. Vielleicht aber auch schlicht und einfach, der dumme einfältige, kleine lästige Naivling, Störenfried. Für Korone bestimmt mindestens letzteres. Ich fragte mich nur was das sollte, ich nahm ihnen doch nichts weg. Angeblich wollten sie doch das Beste für ihre Herrin, dann sollten sie doch froh sein über meine Anwesenheit, welche sie sich wünschte.


    Duftöl, für mich, vorsichtig träufelte ich einen Tropfen auf meinem Handrücken und schnupperte daran. Ein angenehmer erfrischender Duft breitete sich aus. Weitere Tropfen träufelte ich mir in die Handfläche und verrieb sie. Unsicher ob und wohin ich noch mehr von dem Öl Verreiben sollte, hörte ich auf und folgte der mir genannten Spur.


    Verwundert hob ich den Apfel, den Granatapfel sowie die Feige auf. Ich wusste es nicht aber dennoch war ich mir sicher, ihre Symbolik war die gleiche, zumindest sehr ähnlich. Mit den Früchten beladen betrat ich ihr Cubiculum. Bei ihrem Anblick wären mir die Früchte fast entglitten. So fest wie sich das Bildnis in mir eingebrannt hatte, so wenig ähnelte das was ich jetzt sah diesem. Nicht das es fremd oder anders gewesen wäre aber dennoch es war anders, noch viel betörender und aufregender.
    Im rechten Augenwinkel hatte ich kurz ein kleines Tischlein wahrgenommen. Ohne meinen Blick von ihr zu lassen ging ich seitlich darauf zu und legte Frucht für Frucht darauf ab.


    „Salve meine Göttin“, kam es dann ein wenig krächzend aus meinem Munde. Ich war doch zu sehr Römer, sonst wäre ich jetzt auf Knien zu ihr gegangen. Würde sie es mir befehlen so würde ich bestimmt auch auf dem Bauch zu ihr rutschen. So aber näherte ich mich ihr aufrecht und schon spürte ich dieses wohlbekannte ziehen in meinen Lenden.
    Ich konnte mich nur wenig beherrschen und ergriff ihre Hand und bedeckte sie mit Küssen, schon wanderten diese an ihrem Arm in Richtung Hals empor.

  • Oh wie sehr Phryne es genoss, wenn sie begehrt wurde! Kaeso schien wie hypnotisiert. Er grüßte sie mit "Salve, meine Göttin!" Oh, wie süß! Honigsüß klang diese Anrede in ihren Ohren. Die Freigelassene gurrte.


    Salve, mein jugendlicher Adonis! Wie sehr ich dich vermisst habe!


    Sie genoss wie seine Lippen ihre Hand und den Arm bis zum Hals hinaufwanderten. Nur zu gerne hätte sie ihn gleich weitermachen lassen, doch sie wollte ihn ein wenig auf die Folter spannen.
    Phryne entzog sich im lachend.


    Nicht so schnell du Lüstling!


    Phryne griff nach den Früchten auf dem Tischchen. Sie legte alle drei vor sich hin. Schelmisch lachend forderte sie ihn heraus.


    Heute musst du zuerst eine Prüfung bestehen, bevor du an die süßen Früchte darfst.


    Die Rotblonde zwinkerte ihm zu. War die Belohnung verlockend genug? Als erstes griff sie nach dem Apfel. Sie wollte ihren jungen Liebhaber formen. Er sollte die nötige Allgemeinbildung erhalten.


    Kannst du mir sagen wofür der Apfel steht? Welche Symbolik steckt dahinter, welcher Mythos?

  • Sie hat mich vermisst, jubilierte es in mir. Lüstling wiederholte ich, als solchen hatte ich mich nicht gesehen, doch wenn sie es sagte und aus ihrem Munde hörte es sich gut an.
    Was dann folgte gefiel mir nicht. Das Wort Prüfung hörte sich nach nicht können, nicht erreichen an. Was war wenn ich versagte? „Was ist wenn ich sie nicht bestehe?“ Kam entsetzt von mir. Ich sah mich im Geiste, ausgelacht und weggeschickt, nicht gut genug.
    Standen die süßen Früchte jetzt für das sie waren oder für das was ich erhoffte? Ersteres war nicht der Wunsch, das Ziel mit dem ich gekommen war. Mein Träume schienen zu zerplatzen.
    Ich bemühte mich diese Versagensangst nicht weiter aufkommen zu lassen, sie würde mich lähmen. Um das ziel zu erreichen musste ich mich auf das Wesentliche konzentrieren.
    Hatte ich nicht beim Anblick der Früchte gedacht, sie würden sich irgendwie in der Symbolik gleichen? Dann musste dies mein Ansatzpunkt sein. Leise mehr zu mir selber sprechen begann ich, dass aufzuzählen was mir bei dem Wort Apfel einfiel.
    „Ich kenne das Wort Zankapfel, auch hörte ich wie jemand die Geschichte von den drei griechischen Göttinnen in diesem Zusammenhang erzählte. Verzeih aber mit Götternamen habe ich es nicht so.
    Steht der Apfel nicht auch für die Liebe, ich glaube ich hörte das Wort Liebesapfel oder war damit ein anderer gemeint?
    “ Panik machte sich in mir breit und störte meinen Gedankenfluss. Fast schon resigniert schloss ich meine Bemühungen mit der Frage: „Oder steht er auch für die Fruchtbarkeit genauso wie die Feige?“ Obwohl wie Alpina mich lehrte, man in der Feige noch vieles sehen konnte.
    Angst, Hoffnung, Furcht, Zuversicht machten sich in mir breit. Mit den widersprüchlichsten Gefühlen schaute ich meine Liebesgöttin an und wagte kaum zu atmen.

  • Kaeso wurde nervös. Er war süß, wenn er so hilflos wirkte.


    Wenn du nicht bestehst? Sie zwinkerte ihm zu. Dann muss ich mir wohl eine leichtere Prüfung überlegen. Vielleicht was mehr Praktisches...


    Ihr Blick verhieß ihm, dass er in jedem Fall bekommen würde wonach ihm der Sinn stand. Sie wollte nur keinen dummen Liebhaber. Der Mann in ihrem Bett sollte Format haben und wenn das nicht a priori vorhanden war, würde Phryne dafür sorgen müssen, dass sie sich gut unterhalten konnte, wenn die körperlichen Bedürfnisse befriedigt waren.
    Kaeso versuchte zumindest ihr Rätsel zu lösen. Phryne hörte zu.


    Ja genau, auf den Zankapfel wollte ich hinaus. Die Göttinnen waren Hera, die der römischen Iuno entspricht, Athene, die für Minerva steht und Aphrodite, deren Pendant Venus ist. Paris, der schöne junge Hirte muss sich entscheiden, was er von seinem Leben erwartet und alle drei buhlen um ihn. Zur Disposition stehen von Iuno die Herrschaft über die Welt oder von Minerva Weisheit. Paris entscheidet sich aber für Aphrodite, die ihm die schönste Frau der Welt verspricht - die schöne Helena. Deshalb nennt man den Apfel auch "Liebesapfel". Ein großer Held, Kämpfer oder Karrieremann wird Paris dann wirklich nicht. Aber er hat seine Entscheidung ja selbst getroffen. Auf jeden Fall zettelt er mit seiner Entscheidung einen großen langjährigen Krieg an, der viele Opfer fordert.


    Phryne machte eine Pause und sah Kaeso ernst an. Er sollte wissen, dass sie auch an ihn und sein Verhältnis zu den Helvetiern dachte. Wenn er den Venusapfel wählte, würde es vermutlich "Krieg" bedeuten. Auch für ihn stand eine Entscheidung an.


    Für Fruchtbarkeit steht der Apfel nicht wirklich, auch wenn er natürlich Samen enthält. Aber bei weitem nicht so viele wie der Granatapfel.... Was hat es mit dem auf sich? Wofür steht er?


    Phryne ließ nicht locker. Kaeso musste sich seine zweite körperliche Lehrstunde hart erkaufen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!